Sandro Magister zieht bei Settimo Cielo bzgl. der von den seinen Wählern ersehnten und von den Gläubigen gefürchteten Bergoglio-"Revolution" Bilanz.
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Es sind wahrlich seltsame Zeiten, in denen einige Vaticanisti die Hauptkämpfer für Kirche und Glauben sind. Danken wir Sandro Magister für seinen Mut und seine Standhaftigkeit!
"BERGOGLIOS REVOLUTION IN KLEINEN DOSEN ABER IRREVERSIBEL"
"Auf der Weltbühne leuchtet Papst Franziskus´ Stern heller denn je, jetzt sogar als nuklearer Friedenbringer zwischen den USA und Nord Korea. Aber sogar innerhalb der Kirche findet er sich selber Schritt für Schritt in einem Weltkrieg wieder- einem seltsamen Krieg, zu dessen Entfesselung er selber beigetragen hat, absolut davon überzeugt, daß der zu einem guetn Ende kommen wird.
Jorge Mario Bergoglio ist ohne Frage ein Erneuerer. Aber der Methode nach, bevor die Resultate sichtbar werden.
Er führt Neuerungen immer in kleinen Dosen ein, auf listige Weise, vielleicht in einer Fußnote, wie er es mit der inzwischen berühmten Fußnote 351 der postsynodalen Exhortation "Amoris Laetitia! getan hat - nur um dann später - wie bei der ebenfalls berühmten fliegenden Pressekonferenz - wenn gefragt, unschuldig zu sagen, daß er sich nicht einmal an diese Fußnote erinnern kann.
Und dennoch haben diese kryptischen Zeilen genügt, um in der Kirche einen präzedenzlosen Konflikt auszulösen, bei dem ganze Episkopate Kampfstellung einnehmen, in Deutschland zugunsten der Neuerungen und in Polen dagegen. und so über die ganze Welt- zwischen den Diözesen, zwischen Pfarrgemeinden, wobei das, was auf dem Spiel steht, nicht das ja oder nein zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen ist, sondern am Ende die Unauflöslichkeit der Ehe und die Zulassung der Scheidung auch in der Katholischen Kirche, wie es bereits bei Protestanten und Orthodoxen der Fall ist.
Da sind die, die wegen dieser Verwirrung alarmiert sind, die die Kirche durchdringt. Aber Franziskus tut nichts, um das Haus wieder in Ordnung zu bringen. Er macht selbstsicher weiter.
Kein Anzeichen für auch nur ein ein Winken zu den Kardinälen, die ihm ihre eigenen "dubia" und die dieser vielen anderen übermittelten, bzgl. kapitaler Fragen zur Lehre, die sie bedroht sehen und um deren Klarstellung sie bitten.
Er läßt die disparatesten Interpretationen frei kursieren, ob extreme konservative oder extrem progressive, ohne je eine von ihnen ausdrücklich zu verdammen.
Für ihn ist es wichtig, "den Samen auszusähen, so daß die Macht entfesselt werden möge" und "die Hefe unterzumischen, damit die Macht Wachstum bringen möge"- Worte aus einer seiner Predigten in Santa Marta von vor wenigen Tagen. Und "wenn meine Hände schmutzig werden, danke ich Gott.
Weil : wehe denen, die mit der Illusion predigen, ihre Hände nicht zu beschmutzen. Sie sind Museumswächter."
Pascal, der Philosoph und Mann des Glaubens, den selig zu sprechen, Franziskus behauptet, hat fkammende Worte gegen die Jesuiten seiner Zeit geschrieben, die ihre kühnsten Ideen ins Getümmel warfen, damit sie mit der Zeit reifen und Schritt für Schritt zu allgemeinen Überzeugung werden konnten.
Das aber ist genau das, was der erste Jesuiten-Papst der Geschichte heute tut: "Prozesse" in Gang zu setzen - innerhalb derer er die Neuerungen aussät, die er früher oder später gewinnen sehen will - auf den verschiedensten Gebieten, wie z.B. im Urteil über den Protestantismus.
In Argentinien hat Bergoglio furchtbare Beleidigungn gegen Luther und Calvin geschleudert. Aber als Papst tut er das genaue Gegenteil, er tut nichts anderes, als den Lobpreis Luthers zu singen.
Als er beim Besuch in der Lutherischen Kirche in Rom gefragt wurde, ob Katholiken und Protestanten gemeinsam die Kommunion empfangen können, trotz der Tatsache, daß die ersten glauben, daß das Brot und der Wein "Wirklich" Leib und Brot Christi werden, während letztere das nicht tun, antwortete er "ja", dann "nein", dann "ich weiß nicht, denken Sie es sich selber aus" - in einer Ekstase von Widersprüchen - praktisch aber ein "macht weiter".
Die wirkliche Neuheit von Franziskus´ Pontifikat ist das Fließende seines Lehramtes. Was er nicht toleriert, ist, wenn es irgendjemand wagen sollte, es in klaren und deutlichen Worten auszudrücken und es von seinen innovativen Inhalten zu reinigen.
Kardinal Gerhard L. Müller, der als Präfekt der Glaubenskomngregation darauf bestand, zu sagen, daß es in AL "im Hinblick auf die Tradition nichts Neues gäbe" hat er gleich ganz aus dem Amt entfernt.
Und Kardinal Robert Sarah, der als Präfekt der Liturgiekongregation gern die volle Kontrolle über die Übersetzungen des Lateinischen Missale in die verschiedenen Sprache behalten würde, hat er öffentlich gedemütigt, indem er ihn aufforderte, allen Bischöfen persönlich mitzuteilen, daß der Papst statt dessen jeder nationalen Kirche die Freiheit gibt, sie zu übersetzen, wie es ihr gefällt. Der Embryo einer zukünftigen Katholischen Kirche ist nicht länger monolithisch sondern föderiert, ein anderes der Ziele Bergoglios - der unermüdlichen Planers."
Quelle: Settimo Cielo, L´Espresso,S. Magister
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