Donnerstag, 25. Oktober 2018

Sandro Magister zum derzeitigen Stand der Jugendsynode in Rom.

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo den derzeitigen Stand bei der Jugendsynode in Rom. Hier geht´s zum Original: klicken

"SYNODE. DER PAPST HAT DIE BREMSE GEZOGEN UND ZUR HOMOSEXUALITÄT GILT IMMER NOCH DER KATECHISMUS."

"Die beiden Familiensynoden 2014 und 201 gehören zu den am meisten gesteuerten der Geschichte, so sehr, daß zu Beginn der zweiten Sitzung dreizehn hochrangige Kardinäle einen  Brief an Papst Franziskus schrieben, in dem sie die Manöver beklagen, die darauf zielten "vorher bestimmte Ergebnisse zu wichtigen, umstrittenen Fragen zu erreichen."

Der Punkt ist, daß das Ergebnis dieser Doppelsynode bereits festlag bevor sie überhaupt begann. Und die Krönung war die postsynodale Exhortation "Amoris Laetitia", mit der Franziskus der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene grünes Licht gab, trotz der Tatsache, daß gut ein Drittel der Synodenväter sich dagegen ausgesprochen hatte.

Die Jugrendsynode, die am Sonntag dem 28. Oktober, zuende geht, scheint dagegen eine der friedlichsten überhaupt zu sein.

So friedlich, daß sogar die explosivsten zur Diskussiosn gestellten Argumente zur Beurteilung von Homosexualität praktisch entschärft wurden.

Die Diskussionen bei der Versammlung waren vertraulich. Aber nach dem, was von offizieller Seite veröffentlicht wurde, gab es keine einzige Wortmeldung.

Dennoch schien das Intrumentum Laboris, das Arbeitsdokument, das die Synodenväter diskutieren sollten, Funken zu versprechen, als es in § 197 (u.a. zum erstenmal das nicht unbelastete Acronym LGBT in einen offiziellen Kirchentext einführte) sagte:
"Einige LGBT-Jugendliche wünschen sich- durch verschiedene Beiträge, die vom Generalsekretariat der Synode angenommen wurden, "von der größeren Nähe zu profitieren und größere Zuwendung von der Kirche zu erfahren, während einige Bischofskonfernezen sich fragen, was sie "den jungen Leuten vorschlagen sollen, die beschlossen haben homosexuelle statt heterosexuelle Paare zu bilden und darüber hinaus der Kirche nahe sein möchten."

Statt dessen nichts. Als es in der dritten Woche der Synode Zeit wurde, diesen Paragraphen zu diskutieren, äußerten sich nicht einmal jene Synodenväter offen, die als Erneuerer bekannt sind.

Im Gegenteil- wenn man die wenigen diesem Thema gewidmeten Zeilen liest, im Licht dessen, was von dem einen, innovativsten der 14 Circuli minores erwartet wurde, dem "Anglicus B", der von Kardinal Blase J. Cupich geleitet wird, ist man über seine ausdrückliche Bezugnahme auf die traditionelle Lehre zur Homosexualität, wie sie im Katechismus enthalten ist, am meisten verblüfft.





Hier also wie der Relator von Anglicus B die Ansichten seiner Arbeitsgruppe zusammengefaßt und sie am 20. Oktober der Versammlung zum Thema "Junge Menschen, die sich zu gleichgeschlechtlichen Partnern hingezogen fühlen" präsentiert hat:

"Wir schlagen ein eigenes Kapitel für dieses Thema vor dessen Hauptziel die pastorale Begleitung dieser Menschen sein soll, die den Vorgaben der relevanten Aussagen des Katechismus der Katholischen Kirche folgen."

So - ohne ein Komma am Katechismus zu ändern, der in den Paragraphen 2357-  59 zu Homosexuellen sagt, daß sie "mit Respekt, Mitgefühl und Sensibilität angenommen werden müssen" aber auch, daß sie "zur Keuschheit berufen sind" weil ihre Neigung "objektiv gestört ist."

Andere Circuli Minores haben die Frage auch diskutiert - haben dabei aber immer- nach ihren Mitschriften - auf der Gültigkeit der traditionellen Sicht der Kirche und der Notwendigkeit der Umkehr der Homosexuellen zu einem keuschen Leben, bestanden.

Mit diesen Voraussetzungen erscheint es deshalb unwahrscheinlich, daß das Schlußdokument der Synode, über das seit dem 23. Oktober diskutiert wird und über das am 27. Oktober endgültig abgestimmt wird, einen Wendepunkt beim Thema Homosexualität markieren wird.

Aber genau weil diejenigen, die auf die Bremse treten-einschließlich der Synodenväter, die Jorge Mario Bergoglio am nächsten stehen,- ist es plausibel, daß dieser de-facto-flop kein Fehlschlag der Erwartungen des Papstes ist-  im Gegenteil er war Frucht seiner Entscheidung.
Eine Entscheidung, die wahrscheinlich getroffen wurde, während die Arbeiten bereits begonnen hatte, wenn man den dramatischen Augenblick bedenkt, den die Katholische Kirche und das Papsttum auf der Weltbühne durchleben- mitten in einer Katastrophe, die ihren Höhepunkt genau in den ordnungswidrigen homosexuellen Aktivitäten zahlreicher Priester hat.

Gemäß der Statuten greift der Papst nie in die Formulierung des Schlußdokumentes ein, das ihm dann am Ende der Synode überreicht werden muß.

Aber diesesmal hat Franziskus die Regeln gebeugt, um die Erstellung des Textes so nah wie möglich zu verfolgen. Das hat der "Osservatore Romano" in der Ausgabe für die Presse vom frühen Dienstag Nachmittag, am 23. Oktober enthüllt, in dem gesagt wird, daß "Franziskus an der Arbeit bei der Erstellung des Dokuments am Montag Abend persönlich teilgenommern hat."

Bei einer Pressekonferenz am 23. Oktober hat der philippiniche Kardinal Luis Antonio Tagle, eine der leitenden Figuren des Bergoglio-Kreises- auf die Frage, ob das Schlußdokument -wie das "Instrumentum Laboris" eine Passage über "junge LGBT-Leute enthalten wird, geantwortet, daß das "Thema im Dokument vorkommen wird, in welcher Form und mit welchem Zugang weiß ich nicht,  was bedeutet, daß es keine Wiederholung des LGBT-Acronyms geben wird, das so viele Proteste schon vor Beginn der Synode auslöste.

Tagle hat im Einklang mit der Tradition eine weitere Antwort auf die Frage gegeben, was bzgl. der sehr verbreiteten Anwesenhit junger homosexueller Kanditaten für das Priesteramt in den Seminaren getan werden könne. Er sagte, daß es neben der Respektierung des Menschenwürde, auch Bedürfnisse und Anforderungen gibt, die wir berücksichtigen müssen, damit sie nicht im  Widerspruch zur Ausübung eines Amtes stehen."

Und bei einer Pressekonferenz am nächsten Tag hat der deutsche Kardinal Reinhard Marx - ein weiterer Anführer des progressiven Flügels  und "schwergewichtiges" Mitglied des C9-Rates, der Franziskus bei der Leitung der Weltkirche unterstützt- den letzten Nagel in den Sarg eingeschlagen: "die Frage der Homosexualität gehörte nie zu den zentralen Themen der Synode" sagte er. Und er hat strikt ausgeschlossen, daß im Schlußdokument der Begriff LGBT verwendet wird: "Wir dürfen uns weder von ideologischem Druck beeinflussen lassen noch Formulierungen verwenden, die man ausnutzen könnte."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

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