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"KARDINAL KRITISIERT DAS INSTRUMENTUM LABORIS FÜR DIE AMAZONAS-SYNODE ALS HÄRETISCH ...APOSTASIE" UND DRÄNGT DIE BISCHÖFE, ES ZURÜCKZUWEISEN."
Kardinal Walter Brandmüller, einer der beiden verbliebenen Dubia-Kardinäle, hat heute das Vaticanische Arbeitsdokument für die die kommende Amazonas-Synode heftig kritisiert und es häretisch und eine "Apostasie" von der Göttlichen Offenbarung genannt. Er hat die Kirchenführer dazu aufgerufen, es in aller Entschiedenheit "zurück zu weisen".
"Es muß entscheiden festgestellt werden, daß das Instrumentum Laboris der verbindlichen Lehre der Kirche in entscheidenden Punkten widerspricht und deshalb als häretisch bezeichnet werden muß." hat der 90.jährige deutsche Prälat in einem Dokument geschrieben, das (s.u.) zeitgleich bei LifeSiteNews und der österreichischen website Kath.net. veröffentlicht wurde.
Insofern daß hier sogar die Tatsache der göttlichen Offenbarung in Frage gestellt oder missverstanden wird, muss man jetzt auch zusätzlich von Abfall sprechen “, erklärte Kardinal Brandmüller, ein weltbekannter Gelehrter der Kirchengeschichte.
Der Katechismus der katholischen Kirche (2089) definiert "Häresie" als: "Die hartnäckige Verleugnung einer Wahrheit nach der Taufe, die mit göttlichem und katholischem Glauben geglaubt werden muss, oder es ist ebenfalls ein hartnäckiger Zweifel daran." (2089) definiert "Abfall vom Glauben" als "völlige Ablehnung des christlichen Glaubens".
Der Kardinal sagte, daß die Ausrichtung einer Synode in einer Region mit einer relativ kleinen Bevölkerung, die halb so groß ist wie Mexiko-Stadt, "Anlass zu Misstrauen hinsichtlich der wahren Absichten" hinter dem Treffen der katholischen Bischöfe gibt.
Er fragte, warum fast drei Viertel der Themen, die in dem für die Oktober-Synode vorbereiteten Dokument vom 17. Juni behandelt werden, nur am Rande mit „den Evangelien und der Kirche“ zusammenhängen.
Der Kardinal kritisiert die "sehr positive Einschätzung der Naturreligionen, einschließlich indigener Heilpraktiken und dergleichen, sogar mythisch-religiöser Praktiken und Formen von Kulten" des Arbeitsdokuments und fügt hinzu, dass der Begriff "Inkulturation" in dem Dokument pervers ist.
Anschließend kritisiert Kardinal Brandmüller das Arbeitsdokument, weil es die "Abschaffung des Zölibats" forciert und einen Weg zum "weiblichen Priestertum" einführt.
„Es ist unmöglich zu verbergen, daß die‚ Synode 'dazu beitragen will, zwei der beliebtesten Projekte umzusetzen, die bisher noch nie umgesetzt wurden: die Abschaffung des Zölibats und die Einführung eines weiblichen Priestertums - zunächst mit weiblichen Diakoninnen. Auf jeden Fall geht es darum, „die Rolle der Frau in der Kirche zu akzeptieren“ (129a3). In ähnlicher Weise eröffnen sich jetzt „neue Räume für die Schaffung neuer Ministerien, wie es dieser historische Moment erfordert. Es ist Zeit, der Stimme der Amazonas-Region zuzuhören… “(Nr. 43), schrieb er.
Der Kardinal bringt vor, wie Papst Johannes Paul II. Bereits „mit höchster richterlicher Autorität erklärt hat, daß es nicht in der Macht der Kirche liegt, Frauen das Sakrament der Heiligen Weihe zu erteilen“. In seinem Apostolischen Brief "Ordinatio Sacerdotalis" aus dem Jahr 1994 erklärte Johannes Paul II Die Kirche habe "keinerlei Befugnis, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, und dieses Urteil ist endgültig von allen Gläubigen der Kirche zu fällen."
Der deutsche Prälat kritisiert das Arbeitsdokument für seinen "direkten Angriff auf die hierarchisch-sakramentale Verfassung der Kirche", als er gefragt wurde, ob es nicht angebracht sei, den Gedanken der Ausübung der Gerichtsbarkeit (Macht) zu überdenken Regierung) muss in allen Bereichen (sakramentale, gerichtliche, administrative) und auf dauerhafte Weise mit dem Sakrament der heiligen Weihen (Nr. 127) verbunden sein. “
Abschließend stellt Brandmüller fest, daß "wir in diesem Dokument eine neue Form der klassischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts erleben", die mit einem falschen Verständnis der Entwicklung des Dogmas verbunden ist, das "dem echten katholischen Verständnis scharf entgegensteht . "
Daher müssen bestimmte Aspekte des Arbeitsdokuments entweder als „ketzerisch“ oder sogar als eine Form des „Abfalls vom Glauben“ bewertet werden, erklärte er.
„Das Instrumentum Laboris für die Amazonas-Synode ist ein Angriff auf die Fundamente des Glaubens und auf eine Weise, die bisher nicht für möglich gehalten wurde. Daher muss es mit aller Entschlossenheit abgelehnt werden “, fügt er hinzu.
Und hier der Text von Kardinal Brandmüller:
"Eine Kritik des "Instrumentum Laboris" für die Amazonas-Synode von Kardinal Walter Brandmüller"
Einführung
Daß im Gegensatz zu früheren Versammlungen die Bischofssynode sich dieses Mal ausschließlich mit den Problemen einer Gegend der Erde befassen soll, deren Einwohnerzahl gerade die Hälfte jener von Mexico-City, d.h. etwa 4 Millionen beträgt, kann durchaus Verwunderung hervorrufen. Ebenso gibt es Anlass zu Verdacht bezüglich der wahren Absichten, die hiermit heimlich verfolgt werden sollen. Insbesondere aber wird man sich fragen müssen, welches Verständnis von Religion, von Christentum und Kirche dem Text des nun veröffentlichten „Instrumentum Laboris“ zu Grunde lieg. Dies soll an Hand einzelner Elemente des Textes geschehen.
Warum eine Synode über diese Region?
Ganz grundsätzlich ist zu fragen, warum eine Bischofssynode sich mit Themen befassen soll, die – wie drei Viertel des Instrumentum Laboris – allenfalls am Rande mit dem Evangelium und der Kirche zu tun haben. Offenbar geschieht hier seitens der Bischofssynode eine übergriffige Einmischung in rein weltliche Angelegenheiten von Staat und Gesellschaft Brasiliens und der anderen im Dokument erwähnten Staaten (Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Surinam und Französisch Guyana). Was haben – so fragt man – Ökologie, Ökonomie und Politik mit dem Auftrag der Kirche zu tun? Und vor allem: Welche fachliche Kompetenz legitimiert eine kirchliche Bischofssynode, sich zu solchen Sachgebieten zu äußern?
Sollte die Bischofssynode dies wirklich tun, wäre dies in der Tat Grenzüberschreitung und klerikalistische Anmaßung, welche die staatliche Autorität entschieden zurückweisen müsste.
Über natürliche Religionen und Inkulturation
Ein weiteres Moment kommt hinzu, das das Instrumentum laboris insgesamt durchzieht: die überaus positive Wertung der Naturreligionen einschließlich indigener Heilpraktiken usw., ja selbst mythisch-religiöser Praktiken und Kultformen. Da ist etwa im Zusammenhang mit der Forderung nach Harmonie mit der Natur auch vom Dialog mit den Geistern die Rede (Nr. 75).
Es ist nicht nur das aufklärerische Rousseau’sche Ideal des „edlen Wilden“, der dem dekadenten Europäer entgegengesetzt wird. Dieser Gedankenfaden setzt sich fort, bis er dann um die Wende zum 20. Jahrhundert in eine pantheistische Naturvergötzung mündet. Hermann Claudius (1913) schuf die Hymne der sozialistischen Arbeiterbewegung „Wenn wir schreiten Seit an Seit‘…“, deren eine Strophe lautet: „Birkengrün und Saatengrün, wie mit bittender Gebärde hält die alte Mutter Erde, daß der Mensch ihr Eigen werde, ihm die vollen Hände hin…“.
Es ist festzustellen, daß dieser Text in das Liederbuch der Hitlerjugend übernommen wurde, vermutlich weil er dem nationalsozialistischen Blut- und Boden-Mythos entsprach. Diese ideologische Nähe ist bemerkenswert. Die in solchen Texten zum Ausdruck kommende antirationale Absage an die vernunftbetonte „westliche“ Kultur ist charakteristisch für das Instrumentum Laboris, das in Nr. 44 von „Mutter Erde“, bzw. dann auch von dem „Schrei der Erde und der Völker“ (Nr.101) spricht.
Dementsprechend wird auch das Territorium – also die Wälder Amazoniens – sogar zu einem „locus theologicus“, eine besondere Quelle der Göttlichen Offenbarung. Hier sind Orte der Epiphanie, wo sich die Reserven von Leben und Weisheit des Planeten zeigen, die von Gott sprechen (Nr. 19). Die hier zum Ausdruck gekommene antirationale Absage an die vernunftbetonte „westliche“ Kultur ist, wie schon gesagt, charakteristisch für das Instrumentum Laboris. Der damit verbundene Rückfall vom Logos zum Mythos wird indes zum Kriterium dessen erhoben, was das „Instrumentum Laboris“ unter Inkulturation der Kirche versteht. Das Ergebnis ist Naturreligion in christlicher Maskerade.
Der Begriff der Inkulturation wird hier geradezu pervertiert, meint er doch eigentlich das Gegenteil von dem, was das Dokument der Internationalen Theologenkommission von 1988 darlegt, und schon das Missionsdekret „Ad gentes“ des II. Vatikanischen Konzils gelehrt hatte.
Über die Abschaffung des Zölibats und die Einführung eines Frauenpriestertums
Es konnte nicht verborgen bleiben, daß die Synode vor allem dazu dienen sollte, zwei seit Jahrzehnten gehegte, bislang nie erfüllte „Herzensanliegen“ zu erfüllen: Abschaffung des Zölibats und Einführung des Frauenpriestertums – wozu mit geweihten Diakoninnen zu beginnen sei. Jedenfalls geht es darum, die „Rolle, die „leadership der Frau im Inneren der Kirche zu akzeptieren“ (Nr. 129a3). In ähnlichem Sinne öffnen sich „weitere Räume für die Schaffung neuer Dienstämter, wie sie dieser historische Augenblick erfordert. Es ist Zeit, auf die Stimme Amazoniens zu hören…“ (Nr. 43).
Dabei wird verschwiegen, daß zuletzt auch Johannes Paul II. mit höchster lehramtlicher Autorität festgestellt hat, daß es nicht in der Macht der Kirche liegt, das Weihesakrament Frauen zu spenden. In der Tat hat die Kirche in zweitausend Jahren nie einer Frau das Sakrament der Weihe gespendet. Die diesem Befund entgegen gesetzte Forderung lässt den rein soziologischen Begriff von „Kirche“ die Verfasser des „Instrumentum laboris“ erkennen, die den sakramental-hierarchischen Charakter solchermaßen implizit leugnen.
Über das Leugnen des sakramental-hierarchischen Charakters der Kirche
Auf ähnliche, eher beiläufige Weise wird in Nr. 127 ein direkter Angriff auf die hierarchisch-sakramentale Verfasstheit der Kirche geführt, wenn gefragt wird, ob es nicht angebracht sei, zu „neu darüber nachzudenken, ob die Ausübung von Jurisdiktion in allen Bereichen (Sakrament, Gerichtswesen, Verwaltung) bleibend an das Sakrament der Weihe gebunden sein müsse“. Aus einer solchen falschen Sicht ergibt sich dann (in Nr. 129) die Forderung, neue Ämter zu schaffen, die den Bedürfnissen der Amazonas-Völker entsprechen.
Das Gebiet, auf dem die Ideologie des Indigenismus einer falsch verstandenen Inkulturation in besonders spektakulärer Weise Ausdruck finden soll, ist jedoch die Liturgie, der Kult. Hier sollen durchaus Formen aus den Naturreligionen übernommen werden. Dem Instrumentum Laboris steht es nicht an, zu fordern, daß „das arme und einfache Volk seinen (!) Glauben durch Bilder, Symbole, Traditionen, Riten und andere Sakramente“ (!!) zum Ausdruck bringen könne (126e). Dies entspricht keinesfalls den Vorgaben der Konstitution „Sacrosanctum Concilium“ wie auch dem Missionsdekret „Ad gentes“, und zeigt ein rein horizontales Verständnis von Liturgie.
Fazit
Summa summarum: Das Instrumentum laboris mutet der Bischofssynode und schließlich dem Papst einen schwerwiegenden Bruch mit dem „Depositum fidei“ zu, was in der Konsequenz Selbstzerstörung der Kirche bzw. deren Verwandlung vom „Corpus Christi mysticum“ in eine säkulare NGO mit öko-sozio-psychologischem Auftrag bedeutet.
Nach diesen Beobachtungen stellen sich natürlich Fragen: ist vor allem in Bezug auf die sakramental-hierarchische Struktur der Kirche ein entschiedener Bruch mit der für die Kirche konstitutiven Apostolischen Tradition beabsichtigt, oder gehen die Autoren eher von einem Begriff von Dogmenentwicklung aus, der die genannten Brüche theologisch rechtfertigen soll?
Dies scheint in der Tat der Fall zu sein. Wir erleben eine Neuauflage des klassischen Modernismus des beginnenden 20. Jahrhunderts. Von einem dezidiert evolutionistischen Ansatz aus vertrat man damals die Auffassung, daß im Zuge der beständigen Höherentwicklung des Menschen sich auch Schritte zu einer jeweils höheren Bewusstseins- bzw. Kulturstufe ergeben, wobei es sich herausstellen kann, daß heute wahr ist, was gestern noch falsch war. Dieser evolutiven Dynamik unterliege natürlich auch die Religion bzw. das religiöse Bewusstsein mit seinen Ausformungen in Lehre und Kult – natürlich auch der Moral.
Damit wäre allerdings ein Begriff von Dogmenentwicklung vorausgesetzt, der dem genuin katholischen Verständnis schroff entgegengesetzt ist. Dieser versteht vielmehr Entwicklung von Dogma und Kirche nicht als Veränderung, sondern als organische Entfaltung des mit sich selbst identisch bleibenden Subjekts. So lehren die beiden Vatikanischen Konzilien in den Konstitutionen „Dei filius“, „Lumen gentium“und „Dei verbum“.
Es ist mit Nachdruck festzuhalten, dass das Instrumentum laboris in entscheidenden Punkten der verbindlichen Lehre der Kirche widerspricht, und darum als häretisch zu qualifizieren ist. Sofern sogar die Tatsache der Göttlichen Offenbarung in Frage gestellt bzw. missverstanden wird, ist darüber hinaus von Apostasie zu sprechen.
Dies ist umso mehr begründet, als festzustellen ist, daß das Instrumentum laboris von einem rein immanentistischen Religionsbegriff ausgeht und Religion als Ergebnis und Ausdrucksform spiritueller Selbsterfahrung des Menschen betrachtet. Die Verwendung christlicher Worte und Begriffe darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese ungeachtet ihres ursprünglichen Inhalts als bloße Worthülsen dienen.
Das Instrumentum laboris für die Amazonas-Synode stellt einen bislang kaum für möglich gehaltenen Angriff auf die Grundlagen des Glaubens dar und muss deshalb mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden."
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LifeSiteNews hat eine Petition zur Unterstützung Kardinal Brandmüllers aufgelegt- die man hier unterschreiben kann: klicken
Quelle: LifeSiteNews, M. Hickson, Kard. W.Brandmüller
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