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"DIE SYNODALITÄTS-MASKERADE"
Während der Bischofs-Synode von 2001 machte Kardinal Francis George von Chicago, der eine Menge Geschwätz und Kleingruppen-Diskussionen durchlitten hatte, eine schneidende Bemerkung: "Jesus Christus wollte nicht, daß seine Kirche von einem Komitée geleitet wird."
In der Tat.
Die Beratungs-Mechanismen der Kirche- von Gemeinderäten über pastorale Diözesanräte bis zur Bischofssynode- gibt es, damit sie die Leitung der Kirche durch ihre Hirten stärken: Pfarrer in ihren Gemeinden, Bischöfe in ihren Diözesen, den Bischof von Rom in der Universalen Kirche.
Die Synoden von 2014, 2015, 2018 und 2019 jedoch hinterlassen den Eindruck, daß das von Kardinal George beklagte Komitée-Modell sich in etwas anderes, wahrscheinlich Schlimmeres, verwandelt hat: das Modell einer Maskerade , in der ein "synodaler Prozess" des "Zusammengehens" Deckung für die Einführung ernster Veränderungen im Katholischen Selbstverständnis und der Praxis gewährt, für die es geringe oder keine doktrinalen, theologischen oder pastoralen Optionen gibt.
Im Schlussbericht der kürzlichen Amazonas-Synode wurde dieses maskierte Modell in einer klischee-triefenden Sprache beschrieben:
"Um heute zusammen zu gehen , muss die Kirche zur synodalen Erfahrung bekehrt werden. Es ist notwendig, eine Kultur des Dialogs, des gegenseitigen Zuhörens, der geistigen Unterscheidung, des Konsenses und der Gemeinschaft zu stärken, um Räume und Formen gemeinsamer Entscheidungen zu finden und auf pastorale Herausforderungen zu reagieren. Dies wird die gemeinsame Verantwortung im Leben der Kirche im Geist des Dienens fördern. Es ist dringend notwendig, zu arbeiten, anzuregen und Verantwortung zu übernehmen, um Klerikalismus und willkürliche Anordnungen zu überwinden. Die Synodalität ist eine konstitutive Dimension der Kirche. Man kann nicht Kirche sein, ohne die wirksame Ausübung des sensus fidei des gesamten Volkes Gottes anzuerkennen."
"Franziskus hat die Synoden in wirkliche Ereignisse verwandelt"- Baloney.
Die von Kardinal Lorenzo Baldisseri- dem von Hl. Vater gewählten General-Selretär der Bischofs-Synode- geleiteten Synoden sind mindestens so "orchestriert" worden wie ihre Vorgängerinnen.
Und nachdem es nach den Manipulationen der 2014-Synode durch das General-Sekretariat massive Kritik gab, wurde bei den Synoden von 2015, 2018 und der kürzlich zuende gegangenen Amazonas-Synode wurde sorgfältig darauf geachtet, daß unter den Eingeladenen keine die Pläne der Synoden-Manager potentiell störenden Stimmen waren."
"Ihnen [den kürzlichen Synoden] sind ernsthafte Konsultationen der Gläubigen auf lokaler Ebene voraus gegangen. "
Wirklich? Können Sie- werter Leser- irgendjemanden in Ihrem Kreis Katholischer Freunde nennen, der zu den Themen der Synoden von 2014 und 2015 (über das Wesen der Ehe und der Sakramenten-Disziplin) ernsthaft konsultiert wurde?
Die Leiter einiger der in der Evangelisierung erfolgreichsten Jugend-Organisationen in den USA waren bei der Vorbereitung der Synode von 2018 auffällig abwesend.
Laut mehreren Spin-Doktoren der Amazonas-Synode wurden vor der Formulierung des Arbeitsdokuments für die Synode 87.000 Personen konsultiert.
Aber wie kann eine Ortskirche, die nicht in der Lage ist, uns zu sagen, wieviele Katholiken es in der Amazonas-Region gibt, glaubhaft die präzise Zahl der "konsultierten" Personen angeben (viel weniger noch, wie gut-katechisiert diese Leute sind?). Und wieso sprachen 87.000 Amazonier mit einem progressiven deutschen Akzent, mit Betonung auf "Themen" die in Münchner Biergärten zu Aufregung führen könnten die aber von den wirklichen pastoralen Herausforderungen des Brasilianischen Regenwaldes etwas entfernt zu sein scheinen?
Die eigentlichen Synodentreffen. . . waren gekennzeichnet von wirklicher Redefreiheit" Das- da bin ich mir sicher- wird für die afrikanischen Bischöfe. die bei der Synode von 2018 davor gewarnt wurden, sich mit amerikanischen Bischöfen zusammen zu tun, neu sein- ebenso wie für die Mitglieder der Redaktions-Ausschüsse für die Abschlussberichte von 2015 und 2018, die sich wegen der Manipulation des Prozesses durch das Generalsekretariat der Synode beklagten.
Ernsthafte Konsultationen und Zusammenarbeit sind für eine effektive pastorale Leitung, einschließlich der durch den Bischof von Rom, essentiell. Aber während der mehr als 50 Jahre ihres Bestehens hat niemand herausbekommen. wie man die Bischofs-Synode wirklich funktionieren lassen kann. Die Propaganda über Synodalität, die als rhetorische Tarnung für die Einführung der progressiven katholischen Agenda in der ganzen Kirche funktioniert, ist keine Verbesserung dieser Erfolgsbilanz.
Sie ist eine Maskerade, hinter der eine Agenda steht."
Quelle: FirstThings, Prof.George Weigel
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