bei liturgicalnotes heute über die Gefährlichkeit des Buchdrucks in den Händen erneuerungswütiger Liturgisten.
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"DER BUCHDRUCK UND DAS HEILIGE HERZ"
Damals als ich Anglikaner war und das ältere meiner beiden Lateinischen Altar-Ausgaben des Missale Romanum benutzte, habe ich die Messe des Hl. Herzens so zelebriert wie sie vorgesehen war, zuerst pro aliquibus locis und dann für die Universale Kirche , bevor Pius XI sie 1928 ersetzte. Ich mochte die ältere Messe lieber. Der Psalm im Introitus war Misericordias Domini in aeternum cantabo, ein bewegender Vers, der vielen Im Gedächtnis geblieben ist. Man findet ihn in der Messe des Hl. Blutes von Pius XI; in der Sarum-Messe der Fünf Wunden nahm er den selben Platz ein, ich erinnere mich, ihn stark verkürzt in einer Kirchenbank entziffert zu haben, die Parson Halyborton im späten 14. Jahrhundert im Chor der Lifton Kirche installieren ließ. Parson Halyborton war ein abenteuerlustiger schottischer Kirchenmann, der aus Devon kam, Erzdiakon wurde und ins Hl. Land pilgerte, Ich erinnere mich, das auf einem Porträt von Teresa von Avila von 1582 gesehen zu haben, das einmal im Carmel von Laherne hing..Warum mußte diese alte Messe des Hl. Herzens abgeschafft werden? Ihre Kollekte sollte dann in der postkonziliaren "Reform" wiedererweckt werden, damit sie nicht die Merkmale vorwerfen konnte, veraltet zu sein. Warum konnte die Messe nicht irgendwo im Missale als Alternative beibehalten werden oder auch nur als Votivmesse?
Ich habe schon früher über die Bedeutung des Buchdrucks geschrieben, die von zu wenigen Liturgie-Autoren verstanden wird. Er hat es Legislatoren "mit Hummeln in der Mütze" ermöglicht, blitzartig liturgische Revolutionen zu erzwingen. Vor dem Buchdruck hatten wir die Situation- ich denke an die frühe Geschichte von Corpus Christi.- als ein Papst der Universalen Kirche ein Fest verordnen konnte , das dann erst zwei Generationen später in der päpstlichen Kapelle zelebriert wurde. Aber der Buchdruck ermöglichte es einem Cranmer, über Nacht eine ganze liturgische Kultur abzuschaffen und sie dann- einige Jahre später- durch eigene liturgische Erneuerungen- mit einer entschieden anderen und dennoch radikaleren Version zu ersetzen.
Dieser spezielle technologische Mechanismus der Ruptur kam nach dem II. Vaticanum in die Stadt, ich meine "ad almam Urbem" . Aber es gab frühere Anzeichen. Ich habe gerade Pius XI und die Liturgie des Hl. Herzens erwähnt. Dann war da Pius XII und die Himmelfahrt. Weg mit der Alten Messe und dem Offizium, und hinein mit einem radikalen, neuen Ersatz. An den alten euchologischen Formeln war nichts Falsches gewesen: sie betonten, was sowohl im Osten als auch im Westen in den ersten eineinhalb Jahrtausenden im Mittelpunkt der Himmelfahrts-Theologie stand: daß Maria in den Himmel aufgenommen wurde, um sich einsetzen zu können, als Vermittlerin aller Gnaden. Zugegeben, wenn Pius XII 1950 der Liturgie seine neue dogmatische Definition einprägen wollte, hätte er das wie frühere Pontifices auch auf natürliche und evolutionäre Weise tun können- er hätte z.B. die geerbten Texte unangetastet gelassen haben- seine neuen Erläuterungen als Zusatz (corporea) aber im Vorwort einfügen können, oder er hätte diesen fruchtbaren Pater Genovese bitten können, eine Fortsetzung zu schreiben und anordnen, daß sie in den neuen liturgischen Büchern gedruckt und -wenn sich die neuen Bücher schrittweise verbreiteten- benutzt werden solle. (Etwas Ähnliches hat der Barberini-Papst* getan, als er die Texte der Hymnen für das Offizium klassifizierte).
Der Buchdruck ist eine sehr gefährliche Waffe in den Händen von Liturgisten."
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
*Papst Urban VIII
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