Rorate Caeli veröffentlicht den kritischen- um nicht "vernichtenden" zu sagen- Kommentar des Weihbischofs von Den Bosch/NL Robert Mutsaerts zum Synodalen Prozess und der bevorstehenden Synode zur Synodalität.
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"NIEDERLÄNDISCHER BISCHOF: "GOTT IST AUS DEM BILD BEI DIESEM VERDAMMTEN SYNODALEN PROZESS. DER HEILIGE GEIST HAT ABSOLUT NICHTS DAMIT ZU TUN."
Wieder findet der Weihbischof von Den Bosch in den Niederlanden, Robert Mutsaerts das richtige Wort zur richtigen Zeit. In einer besseren Zeit wäre er lange als Kardinal kreiert worden. Aber leider....***
Ist der Synodale Prozess ein Instrument, um die Kirche zu ändern?
Bischof Robert Mutsaerts
4. November 2022
Am Donnerstag, 27. Oktober hat das Sekretariat der Bischofs-Synode in Rom das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase "Für eine synodale Kirche, communio, partic.ipatio, missio" präsentiert. Das fand während einer Presse-Konferenz unter dem Vorsitz von Kardinal Grech im Pressezentrum des Hl. Stuhls in Rom statt. Das Dokument trägt den Titel: "Mache den Platz in deinem Zelt weit" (Jesaja, 54:2) Basierend auf allen Schlußdokumenten der Treffen auf den Kontinenten, hat das Sekretariat der Bischofs-Synode das Instrumentum Laboris , das Arbeitsdokument für die Synoden-Treffen 2023 und 2024 zusammengestellt.
Das Mantra des Prozesses ist: zuhören. Wem? Jedem. Das Arbeitsdokument enthält eine Vielzahl von Zitaten. "Diese Zitate wurden ausgewählt, weil sie auf besonders machtvolle, schöne oder präzise Weise die Gefühle ausdrücken, die allgemeiner in vielen Berichten ausgedrückt werden. Die synodale Erfahrung kann als Weg der Anerkennung für jene verstanden werden, die sich in der Kirche nicht adäquat anerkannt fühlen." Die Umrisse des synodalen Prozesses werden zunehmend klarer. Er stellt für ein Megaphon für nicht-katholische Ansichten bereit. Das Dokument zeigt, wohin der synodale Weg am Ende führen soll: "Das bedeutet eine Kirche, die lernt ihre Evangelisierungs-Mission im Licht der Zeichen der Zeit zu erneuern, um der Menschheit weiterhin einen Weg zu sein und zu leben anzubieten, in den sich alle als Protagonisten eingeschlossen fühlen können."
Wer sind jene, die sich ausgeschlossen fühlen? § 39: "Unter denen, die nach einem bedeutungsvollen Dialog und einem mehr Willkommen anbietenden Platz rufen, finden wir auch diejenigen, die aus verschiedenen Gründen eine Spannung zwischen der Zugehörigkeit zur Kirche und ihrer eigenen Liebesbeziehung fühlen, wie: wiederverheiratete Geschiedene, Single-Eltern, Menschen die in polygamen Beziehungen leben, LGBTQ-Menschen usw." Kurz gesagt, jene, die den Lehren der Katholischen Kirche nicht zustimmen. Was das Arbeitsdokument zu suggerieren scheint, ist daß wir eine Liste von Beschwerden sammeln und sie dann diskutieren. Die Mission der Kirche ist eine andere. Was die Mission nicht ist: alle Meinungen zu prüfen und dann zu einer Übereinkunft zu kommen. Jesus hat uns etwas anderes geboten: die Wahrheit zu verkünden, d.h. die Wahrheit, die einen frei macht. Besonders seltsam ist der Kommentar, daß die Kirche der Polygamie keine Aufmerksamkeit widmet. Was das angeht. zollt das Dokument den Traditionalisten keinerlei Aufmerksamkeit. Die fühlen sich auch ausgeschlossen. Das werden sie tatsächlich auch buchstäblich durch Papst Franziskus (Traditionis Custodes). Offensichtlich gibt es für diese Gruppe keine Empathie.
Bis jetzt ist der Synodale Prozess mehr wie ein soziologisches Experiment und hat wenig mit dem Hl. Geist zu tun, der angeblich überall durchklingt. Das könnte man fast blasphemisch nennen. Was zunehmend klar wird, ist das der synodale Prozess dazu benutzt werden wird, eine Reihe von Kirchen-Positionen zu ändern, wobei der Hl.Geist dann als Advocat in den Kampf geworfen wird, obwohl der Hl. Geist durch die Jahrhunderte etwas Kontraintuitives geatmet hat. Was den Anhörungs-Sitzungen vor allem entnommen werden kann, ist ein verflüchtigter Glaube, der nicht mehr praktiziert wird und die Positionen der Kirche nicht akzeptiert. Die Leute beschweren sich, daß die Kirche ihre Ansichten nicht akzeptiert. Das stimmt übrigens nicht ganz. Die flämischen und deutschen Bischöfe gehen einen langen Weg mit ihnen, was eigentlich viel tragischer ist. Sie wollen Sünde nicht mehr Sünde nennen. Daher werden Umkehr und Reue nicht mehr diskutiert.
Vorhersehbar ist der Ruf nach der Aufnahme von Frauen in das Priesteramt: "Die aktive Rolle von Frauen in den Leitungsstrukturen kirchlicher Gremien, die Möglichkeit für Frauen mit entsprechender Ausbildung, in Pfarreien zu predigen, und ein weiblicher Diakonat und Priestertum." Eine sinnlose Übung, wenn man bedenkt, daß die letzten drei Pontifikate ausdrücklich erklärt haben, daß dies eine Unmöglichkeit ist. In der Politik ist alles offen für Diskussionen und Debatten. In der Kirche nicht. Wir haben so etwas wie eine kirchliche Lehre, die weder Zeit noch Ort unterliegt. Aber das Arbeitsdokument scheint wirklich alles in Frage zu stellen. Zum Beispiel in Abs. 60 heißt es: "Der Aufruf zur Bekehrung der kirchlichen Kultur zum Heil der Welt ist konkret verbunden mit der Möglichkeit, eine neue Kultur mit neuen Praktiken und Strukturen zu etablieren.“ Und dann dies: "Die Bischöfe werden gebeten, geeignete Wege zu finden, um ihre Aufgabe zu erfüllen, das Abschlussdokument zu validieren und zu genehmigen und sicherzustellen, daß es das Ergebnis eines authentischen synodalen Weges ist, der den zurückgelegten Prozess und die unterschiedlichen Stimmen des Volkes Gottes auf jedem Kontinent respektiert.“ Offenbar reduziert sich das Bischofsamt auf die bloße Umsetzung des letztlich größten gemeinsamen Nenners als Ergebnis einer Auslosung von Meinungen. Die letzte Endphase des synodalen Prozesses kann nur wie ein polnischer Landtag werden ["Poolse landdag": humorvoller niederländischer Ausdruck für ein Treffen, bei dem alles debattiert und nichts entschieden wird.] Wie vorhersehbar, werden alle, die sich nicht durchsetzen, sagen, daß sie ausgeschlossen wurden , das ist ein Rezept für eine Katastrophe: Wenn es nach allen geht, was eigentlich nicht möglich ist, ist die Katastrophe komplett, dann hat die Kirche sich selbst verleugnet und ihre Identität verspielt.
Bei der Präsentation des Arbeitsdokuments machte Kardinal Grech viel Aufhebens darum, daß es die Aufgabe der Kirche sei, als Verstärker aller Töne zu fungieren, die aus dem Innern der Kirche kommen, auch wenn die im Widerspruch zu dem stehen, was die Kirche immer verkündet hat. Das war einmal anders. Zur Zeit der Gegenreformation ließ die Kirche an Klarheit ihrer Ansichten nichts zu wünschen übrig. Du überzeugst, indem du mit begründeter und voller Überzeugung für den katholischen Glauben einstehst. Man überzeugen niemanden, indem man nur zuhört und es dabei belässt. Das Ärgerliche ist, daß die Bischöfe angewiesen wurden, zuzuhören und dann das Gesagte zu dokumentieren. Diese Berichte wurden dann auf Gemeindeebene gesammelt und dann nach Rom weitergeleitet. Berichte, die die notwendigen Ketzereien enthielten, mit der Unterschrift der Bischofskonferenz. Wir konnten nicht anders, aber ich bin keineswegs glücklich darüber. Diese Töne hat übrigens auch so mancher Kardinal in Rom hören lassen, und dann einmal mehr gefragt hat, was eigentlich Synodalität sei. Es gab keine klare Antwort.
Jesus ging einen anderen Weg. Er hörte den beiden enttäuschten Jüngern zu, die auf dem Weg nach Emmaus waren. Aber an einem bestimmten Punkt ergriff Er das Wort und machte ihnen klar, daß sie sich irrten. Das veranlasste sie, umzukehren und nach Jerusalem zurückzukehren. Wenn wir nicht umkehren, landen wir in Emmaus und sind noch weiter von zu Hause entfernt, als wir es ohnehin schon sind.
Eines ist mir klar. Gott kommt im Bild dieses abscheulichen synodalen Prozesses nicht vor. Der Heilige Geist hat absolut nichts damit zu tun. Unter den Protagonisten dieses Prozesses sind meiner Meinung nach ein wenig zu viele Verteidiger der Homo-Ehe, Leute, die Abtreibung nicht wirklich für ein Problem halten und sich nie wirklich als Verteidiger des reichen Glaubens der Kirche zeigen, die vor allem von ihrer säkularen Umgebung gemocht werden wollen. Wie unpastoral, wie lieblos. Die Leute wollen ehrliche Antworten. Sie wollen nicht mit weiteren Fragen nach Hause gehen. Du hältst die Menschen von der Erlösung ab. Inzwischen bin ich aus dem synodalen Verfahren ausgestiegen."
Quelle: Bischof R. Mutsaerts, Rorate Caeli
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