Vaticannews berichtet über den bevorstehenden Besuch des koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II in Rom. Hier geht´s zum Original: klicken
"TAWADROS II IN ROM, DIE UMARMUNG MIT DEM PAPST UND DAS GEMEINSAME GEBET FÜR DIE MÄRTYRER"
"Der koptisch-orthodoxe Patriarch wird den Tag der Freundschaft der Orthodoxen und Katholiken am 10. Mai feiern, indem er am Mittwoch an der Generalaudienz auf dem Petersplatz teilnimmt. Am 14. wird er einer Göttlichen Liturgie in San Giovanni in Laterano vorsitzen. Pater Destivelle: die Genehmigung dazu wurde aufgrund der Besonderheit des Besuchs, aufgrund der Zahl der Gläubigen und als brüderliche Geste für die koptische Kirche erteilt, mit der die Katholische Kirche die Vorstellung von der Eucharistie teilt.
Jean-Charles Putzolu – Vatican-Stadt
Vom kommenden 9. bis zum 14. Mai wird der koptisch-orthodoxe Patriarch von Alexandria Tawadros II Rom besuchen. Es ist Pater Hyacinthe Destivelle, Mitarbeiter des Dicatseriums für die Förderung der Einheit der Christen, der gegenüber den vaticanischen Medien die Bedeutung dieser wichtigen Reise erklären soll.
Pater Destivelle, was soll bei dieser Romreise von Tawadros II gefeiert werden?
"Wir feiern drei Ereignisse, das erste ist der 50. Jahrestag der Begegnung zwischen einem Bischof von Rom und einem koptisch-orthodoxen Patriarchen- der ebenfalls den Titel Papst trägt- Shenouda, und Papst Paul VI am 10. Mai in Rom, die eine sehr berühmte, christliche Übereinkunft unterzeichnet haben, die als Modell für ähnliche Verträge mit anderen Orthodoxen Orientalischen Kirchen diente, die die drei ersten ökumenischen Konzile anerkennen. Dann feiern wir auch den 10. Jahrestag des ersten Besuchs von Tawadros 2013, einige Monate nach der Wahl von Franziskus und auch Tawadros´; schließlich feiern wir das Ende der 1500 Jahre christologischer Kontroversen um das Konzil von Chalcedon. "
Jedesmal ein Schritt vorwärts auf dem Weg zur Einheit...
"Die Einheit ist ein Weg, wie der Papst in Erinnerung rief und sicher wird dieser Besuch ein Meilenstein auf unserem Weg zur Einheit sein. In der Vergangenheit sind bereits wichtige Schritte unternommen worden, wie die Entsendung von Beobachtern zum II. Vaticanischen Konzil durch Patriarch Kyrill, die Rückgabe der Reliquien des Hl. Markus 1968, der bereits zitierte Besuch 1973 und der Start einer gemischten Kommission der koptischen und der katholischen Kirche. Jetzt entwickeln sich die theologischen Beziehungen im Rahmen einer gemischten Kommission der Katholischen Kirche und aller orientalischen orthodoxen Kirchen, in der die koptische Kirche sich einer Sonderrolle erfreut, weil ihr Co-Präsident von Anfang an ein koptischer Bischof ist. "
Während Tawadros´ Besuch in Rom sind diverse Termine geplant...
"Zu Beginn seines Aufenthaltes in Rom wird Tawadros ans Grab des Hl. Petrus pilgern, am nächsten Tag nimmt er am 10.Mai an der Generalaudienz auf dem Petersplatz teil. Das wird eine Art sein, diesen Tag der koptisch-katholischen Freundschaft besser kennen zu lernen (der gerade am 10. Mai wiederkehrt). Am folgenden Tag, dem 11. Mai, gibt es eine Privataudienz mit dem Hl. Vater, bei der auch ein Augenblick des Gebets vorgesehen ist. Schließlich wird der Patriarch am 14. Mai mit seinen Gläubigen, die es in großer Zahl- cirka 100.000, in Italien gibt, in der Basilika San Giovani in Laterano zelebrieren. Sicher ist in diesem Fall die Benutzung der Kathedrale der Bischöfe von Rom mit dem Gedanken an den historischen Charakter des Besuchs und die Zahl der Gläubigen, gewährt worden, die sicher zu Tausenden anwesend sein werden. Der Patriarch wird nicht am Papst-Altar zelebrieren, er wird einen eigenen Altar haben, an dem er die Liturgie nach koptischem Ritus zelebrieren wird. Man muß in dieser Hinsicht präzisieren, daß die Ökumenische Leitlinie in Punkt 137 festlegt, daß, wenn "Priester, Kleriker oder Gemeinschaften, die nicht in voller Kommunion mit der Katholischen Kirche sind keinen Platz und nicht die notwendigen liturgischen Gegenstände haben, um ihre religiösen Zeremonien würdig zu begehen, der Diözesanbischof ihnen erlauben kann, eine katholische Kirche oder ein Gebäude zu benutzen und ihnen auch die für ihren Kultus notwendigen Gegenstände zu leihen. "Das wird in Punkt 33 des ökumenischen Vademecums erklärt. Im Übrigen ist die orthodoxe koptische Kirche eine apostolische Kirche, deren Sakramente die Katholische Kirche alle anerkennt und deren Konzept der Eucharistie und des Priestertums sie teilt. Angesichts des besonderen Charakters des Besuchs, wurde das auch als brüderliche Geste gegenüber der koptischen Kirche gedacht.
Wird es ein gemeinsames Gebet für die Märtyrer geben, auch für die der orthodoxen Kirche?
"Wir denken alle an das Martyrium der 21 Kopten in Libyen, die am 15. Februar 2015 ermordet wurden, über die Papst Franziskus immer gesagt hat: "Sie sind auch unsere Märtyrer". Das gemeinsame Gebet wird in der Kapelle Redemptoris Mater des Apostolischen Palastes zum Thema "Ökumene des Blutes" stattfinden, weil für Papst Franziskus das Blut der Märtyrer der Same für die Einheit ist. Die Märtyrer sind bereits im Himmel vereint, sagt der Papst immer, sie werden nicht getötet, weil sie Katholiken, Orthodoxe oder Protestanten sind, sondern weil sie Christen sind. Also sind sie bereits in der Glorie Gottes vereint, weil sie für den Namen Christi gelitten haben. Das Blut der Märtyrer schreit lauter als unsere Überzeugungen. "
Quelle: vaticannews.
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