Mittwoch, 27. September 2023

Erzbischof Gadecki: die Kirche in Deutschland erlebt ihre schwerste Krise seit der Reformation

Erzbischof Stanislaw Gadecki, Präsident der polnischen Bischofskonferenzkommentiert bei FFSPX-news den aktuellen Zustand der deutschen Kirche.
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"DIE KIRCHE IN DEUTSCHLAND DURCHLEBT IHRE SCHWERSTE KRISE SEIT DER REFORMATION"

Stanislaw Gadecki, Erzbischof von Posen und Präsident der Polnischen Bischofskonferenz, hat die Situation der Kirche in Deutschland als die größte Krise seit der Reformation beschrieben. Der polnische Prälat kritisiert auch das instrumentum laboris für die kommende Synode.

Der Erzbischof warnt vor der Indifferenz gegenüber dem, was passiert, weshalb er im Februar des vergangenen Jahres einen Brief an den Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Bischof Georg Bätzing geschrieben hat. 

"Die Gefahr ist groß, daß eine mißverstandene Reform des Christentums wieder einmal die Kirche spalten wird und sich in die Nachbarländer ausweiten wird," sagte er der Tagespost. Erzbischof Gadecki betonte, daß das Problem nicht in den Reformen liegt, sondern darin zu wissen "ob sie menschlich oder göttlich sind,"

Der Prälat erklärte, daß wahre Reformen nicht aus einem Glaubensmangel kommen, sondern aus einem Übermaß an Glauben und Treue. Aber bei allzu vielen Reformen sehen wir, daß wir uns heute eher auf Soziologie als auf die Theologie  verlassen. Die Sozialwissenschaften enthalten immer "gewisse ideologische Elemente", besonders die Gender-Theorie, Marxismus, Rassismus und Eugenik.

Obwohl es Fortschritte im Wissen gegeben hat, solche wie die Würde der Frauen und die Rechte von Kindern, sind viele "Entdeckungen" der Human-Wissenschaften einfach nur die Folge anthropologischer Irrtümer. 

Im Hinblick auf die kommende Synode zur Synodalität, beklagte der Polnische Erzbischof, daß das Instrumentum Laboris ideologische Termini wie "Inklusivität"  benutzt und das die Frage der Funktion sich zu sehr auf  Aspekte der Macht konzentrieren und nicht genug auf den Aspekt des Dienens.

In der Machtfrage orientieren wir uns zu sehr an der Politik: "Es geht um die Demokratisierung der Kirche, obwohl die Kirche von Natur aus hierarchisch ist." Außerdem warnte er davor, die Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung in Frage zu stellen, weil das auch die Lehre zu Abtreibung verändern würde.

Erzbischof Gadecki sprach auch über die akademische Theologie in Deutschland. Ihre Hauptprobleme sind "ihre Trennung von der Pastoral und der pastoralen Verantwortung", der Mangel an Integration in die Kirche und die zunehmende Spezialisierung der Professoren.

Kritik und Anmerkungen sind am Vorabend der Synodal-Versammlung willkommen, in der Hoffnung, daß sie von einer großen Zahl von Bischöfen geteilt werden.

Besonders seit Bischof Georg Bätzing sich wieder dadurch hervortat, daß er vor kurzem verlangte, daß Homosexuelle zu Priestern geweiht werden sollten- im Gegensatz zu den beiden letzten Päpsten - Benedikt XVI und Franziskus- die anordneten, diese nicht zu den Seminaren zuzulassen. 

Was Kardinal Reinhard Marx betrifft, betonte der zwei Tage früher, er sei bereit, homosexuelle Paare zu segnen, oder sogar jede Art von Verbindungen, die nicht als Ehe in der Kirche zelebriert werden können. "

Quelle: EB S. Gadecki, ffspxnews

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