Sonntag, 7. Juli 2024

Wer rettet die Traditionelle Messe -Katholiken oder Nicht-Katholiken?

Joseph Shaw fragt sich in einem Beitrag bei OnePeterFive angesichts der neuen Petition, ob die Nicht-Katholiken die TLM retten. Hier geht s zum Original: klicken

"KOMMEN DIE NICHT-KATHOLIKEN, UM DIE TLM ZU RETTEN?"

Alle traditionellen Katholiken kennen die Geschichte: dass Agatha Christie und diverse 1971 andere eine Petition an Papst Paul VI unterzeichnet und ihn gebeten, die Feier der traditionellen Messe nicht zu verbieten  und er gab nach zumindest erlaubte er  sie in England und Wales öffentlich zu zelebrieren, ein Indult, der 1984 auf den Rest des Welt ausgedehnt wurde. 

Die Geschichte wird mit Stolz und Amüsement erzählt und manchmal mit ein bisschen Missgunst. Warum hat Papst Paul auf nicht-katholische Berühmtheiten gehört, nachdem er katholische Stimmern ignorierte und warum haben die katholischen Organisatoren der Petition nicht-katholische Unterzeichner gesucht? Wäre es nicht besser gewesen, bei der Rettung der traditionellen Messe versagt zu haben als sie mit Hilfe von Nichtkatholiken zu bewahren?
Dieser letzte Satz wird üblicherweise nicht ausgesprochen, obwohl es der Haltung einiger Leute entspricht. Ich hoffe, dass seine Absurdität offensichtlich ist. Natürlich sollten wir nichts in sich Schlechtes tun, um etwas Gutes zu erreichen, aber das trifft kaum auf das Thema des alten Katholischen Messe zu. Wenn diese  Frauen und Männer unterschreiben wollten, müssen sie von der Liturgie ernsthaft bewegt gewesen sein und ernsthaft durch die Aussicht auf ihr Verschwinden besorgt und traurig gewesen sein. Es war gut, dass man Papst Paul VI erkennen liess, dass er dabei war, Schmach über die Kirche zu bringen, wenn er die  TLM verbot, und dass das sogar von kultivierten Nicht-Katholiken erkannt wurde. Es war auch gut, dass diese  Überlegung ihn zumindest daran hinderte, etwas objektiv Schlechtes zu tun.
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Dieses Argument wurde bei einer von Sir James MacMillan organisierten und von 48 prominenten Leuten, Musikern, Künstlern, bekannten Journalisten, Politikern aus dem gesamten politischen Spektrum, ausgewählten Kultur-Persönlichkeiten, einem Mitglied der Britischen Königsfamilie und einem ranghohen Soldaten unterschriebenen neuen Britischen Petition wieder vorgebracht. 

Sir James MacMillan ist ein Komponist von internationalem Ruf, frommer Katholik und jemand, der sich über die Jahre in Kämpfen über die Richtung der Kirche engagiert hat. Seine extra zur Seligsprechung von John Henry Newman 2010 komponierte Musik war für manche zu traditionell, Jahre lang leitete er einen bescheidenen Gemeinde-Chor, er hat einige wunderbare religiöse Musikstücke geschrieben, wie sein jüngstes "Weihnachts- Oratorium" und er hat die Lateinische-Messe-Vereinigung geehrt, weil er ihr Patron war.  

Die Antwort ist ganz einfach: Diejenigen, die für ihre Unterstützung einer Sache bekannt sind, verleihen einem Brief wie diesem nicht so viel Gewicht wie diejenigen, deren Unterstützung dafür überraschend kommt. Ein bekannter Unterstützer einer Sache kann mit einem überzeugenden Argument etwas bewirken, aber er wird einer Liste von Namen unter einer Petition nicht viel hinzufügen. Es macht Sinn, einige solche Leute unter den Unterzeichnern zu haben – es könnte seltsam erscheinen, wenn sie alle fehlen würden –, aber die Kraft einer Petition von Berühmtheiten kommt von denen, mit denen man nicht gerechnet hat.


Wie weit können wir da mitgehen? Nun, Sir Benjamin Britten war kein Katholik und ist auch kein katholisches Vorbild, aber er unterzeichnete die Petition von 1966. Philip Toynbee, der die Petition von 1971 unterzeichnete, war Kommunist; seine Mitunterzeichnerin, die Dichterin Kathleen Raine, war (ihrem mitfühlenden Nachruf im Catholic Herald zufolge) von der katholischen Kirche "abgestoßen“; eine weitere Unterzeichnerin, Djuna Barnes, war eine Feministin, die The Book of Repulsive Women schrieb. Was die neue Petition betrifft, weiß ich nicht viel über den Unterzeichner Lord Smith of Finsbury, aber Wikipedia sagt mir, dass er der erste "offen schwule“ Abgeordnete war und auch der erste, der zugab, HIV-positiv zu sein. Sagen wir einfach, dass seine Unterstützung für die traditionelle Messe nicht auf meiner Bingokarte stand, ebenso wenig wie die von George Galloway, dem unkonventionellen Linken, der einem Interviewer vor ein paar Tagen sagte, er halte die TLM für "Poesie in Bewegung“. A.N. Wilson, ein weiterer Unterzeichner, hat eine Reihe von Konversionen und Glaubensverlusten erlebt. Viele der Bittsteller sind bezahlte Agnostiker, wie der Historiker Tom Holland, oder Atheisten; es gibt auch einige Juden, wie den Musiker András Schiff. Das soll keine Kritik an diesen Personen sein: im Gegenteil, es ist Teil dessen, was sie interessant macht und ihre Unterstützung der Petition überzeugend macht. Cristina Campo versuchte, einen berühmten Kirchenkritiker, Octavio Paz, zum Unterschreiben zu bewegen, und scherzte gegenüber einem Mitarbeiter: "Sie können ihm sagen, dass dieser Brief ein Angriff auf die ‚Kirche‘ ist, der mehr Chaos anrichten wird als der Mord an 1.000 Priestern.“ Campos Witz hat so viel Wahres: Die Unterstützung der traditionellen Messe ist nichts, was man tun würde, wenn man sich an das katholische Establishment heranmachen wollte. Es geht darum, den einfachen Katholiken in der Kirchenbank zu unterstützen, gegen den Machtmissbrauch von oben, und Menschen außerhalb der Kirche können das manchmal deutlicher erkennen als Katholiken.

Er und seine Mitarbeiter haben damit die selbe Rechnung aufgestellt - wie bei der Petition der 60iger Jahre die gleichermassen sehr engagierten Organisatoren der Petitionen von 1966 und 1971, die Gründerin von Una Voce Italia Christina Campo.  Christina Campo schrieb an einen ihrer Assistenten-nur halb im Scherz: "je weniger Katholiken desto besser". Aber warum?

Die Antwort ist sehr einfach: die, die für ihre Unterstützung Wohlbekannten bringen nicht viel Gewicht in einen Brief wie diese, deren Unterstützung überraschend kommt.  Ein wohlbekannter Unterstützer einer Sache, kann den Unterschied für ein überzeugendes Argument ausmachen, aber er fügt einer Liste von Namen unter einer Petition nicht  viel hinzu. Es ist sinnvoll einige solche Leute unter den Unterzeichnern zu haben- es könnte merkwürdig aussehen, wenn sie alle fehlen würden, aber die Kraft einer Petition von Koryphäen kommt von denen, die man nicht erwartet. 

Wie weit gehen wir hier mit Gut, Sir Benjamin Franklin war kein Katholik und nicht gerade die Inkarnation eines katholischen Rollenmodells, aber er hat die Petition von 1966 unterschrieben. Philip Toynbee, der die Petition von1971 unterschrieben hat, war Kommunist, seine Mitunterzeichnerin, die Dichterin Kathleen Raine, war (laut ihrem sympathischen Nachruf  im Catholic Herald)  "von der Katholischen Kirche abgestossen", eine weitere Unterzeichnerin, Djuna Barnes, war eine Feministin, die "Das Buch abschreckender Frauen" geschrieben hat, 

Was die neue Petition angeht, weiss ich nicht sehr viel über den Unterzeichner Lord Smith of Finsbury, aber Wikipedia sagt mir, dass seine Unterstützung für die Traditionelle Messe nicht auf meiner Bingo-Karte stand, und mehr als die von George Galloway, der Einzelgänger vom linken Flügel, der einem Interviewer vor einigen Tagen A.N.Wilson, einem anderen Unterzeichner sagte, hatte eine Reihe von Konversionen und Glaubensverluste hinter sich. Viele der Petitionisten sind bezahlte Agnostiker, wie der Historiker Tom Holland oder  Atheisten; es gibt auch einige Juden,  wie der Musiker Andras Schiff. 

Das solle keine Kritik an diesen Einzelnen sein, im Gegenteil, es ist Teil von dem, was sie interessant und ihre Unterstützung der Petition und zwingend macht. Cristina Campo hat versucht, einen berühmten Kritiker der Kirche, Octavio Paz, dazu zu bringen, zu unterschreiben und scherzte gegenüber einem Mitarbeiter, dieser Brief sei ein Angriff auf die Kirche, der mehr Aufsehen erregen würde. als der Mord an 1000 Priestern." Campos Scherz ist insofern wahr, als die Unterstützung der traditionellen Messe nichts ist, was man täte,  wenn man es sich mit dem Katholischen Establishment gemütlich machen wollte. Es geht darum den normalen Katholiken in der Kirchenbank gegen den Machtmissbrauch von oben zu unterstützen, und Menschen von ausserhalb der Kirche können manchmal klarer sehen, als Katholiken. 

Die Unterstützung der Nicht-Katholiken ist auch ein Hinweis darauf, wie die spirituelle Bedeutung frt traditionellen Messe über die Grenzen der Kirche hinaus erkannt werden kann, etwas, was sie tut. wenn sie Leute in die Kirche zieht.  

Die etwas gequälte intellektuelle und emotionale Auseinandersetzung mit der Kirche von Kathleen Raine, Tom Holland und A.N. Wilson beispielsweise ist ein Beispiel für die Wirkung der Gnade, und die alte Liturgie spielt dabei eine Rolle. Beten wir, dass Holland und Wilson am Ende die Gnade annehmen, die ein Bittsteller aus dem Jahr 1971, der Kunsthistoriker Kenneth Clark, angenommen hat, nämlich auf seinem Sterbebett Katholik zu werden.

Es sollte erwähnt werden, dass sich unter den Bittstellern auch viele gläubige Katholiken befinden, die der Sache aus anderen Gründen Gewicht verleihen. So ist beispielsweise ein anderer Schirmherr der Latin Mass Society, Lord Moore (Charles Moore), ehemaliger Herausgeber des Daily Telegraph und möglicherweise eine etablierte Persönlichkeit, dennoch bereit, für diese Sache den Kopf aus der Deckung zu strecken; Sir Rocco Forte ist ein ähnlicher Fall, ebenso wie, ganz offensichtlich, Prinzessin Michael von Kent.

In einer anderen Kategorie befinden sich diejenigen, die in scheinbar nicht verwandten Bereichen des Lebens der Kirche wichtige Arbeit geleistet haben. Es ist eine große Ehre, den katholischen Peer Lord Alton (David Alton) hier zu sehen, der seit seiner Wahl ins Parlament 1979 den guten Kampf für die Pro-Life-Bewegung und die Menschenrechte geführt hat, und Baroness Monckton, eine furchtlose Vorkämpferin für Kinder mit Down-Syndrom. Auch ist es bekannt, dass Fraser Nelson, der Herausgeber des Spectator, und Adam Zamoyski, der angesehene Historiker, Katholiken sind, aber sie wurden nie zuvor mit der Sache der traditionellen Messe in Verbindung gebracht. Dies sind intelligente, kultivierte, erfolgreiche und vernünftige Menschen: und doch – könnten unsere Gegner ausrufen! – unterstützen sie diese exzentrische und hoffnungslose Sache.

Möge Gott jeden einzelnen Bittsteller segnen, und lasst uns alle für ihr Wohl beten."

Quelle: J. Shaw, OnePeterFive

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