Rorate Caeli veröffentlicht das spirituelle Testament von Pater Cyril Gordien, eines französischen Gemeindepriesters, der während sich während der Corona-Pandemie den restriktiven Maßnahmen sowohl der Behörden als auch der Kirchenhierarchie widersetzte und seine Kirche geöffnet ließ, allein seinen liturgischen Dienst verrichtete, wofür er dann von seinem Diözesanbischof entlassen wurde.
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"PATER CYRIL GORDIEN: "DAS SCHLIMMSTE IST, DURCH DIE HÄNDE DER KIRCHE ZU LEIDEN
Anläßlich der sehr bewegenden Beerdigung von Pater Cyril Gordien, einem Priester der Diözese von Paris, in der Kirche von Saint-Piere-de Montrouge, die am 20. März bis an die Grenze gefüllt war, fanden alle Anwesenden, Gläubige (1700), Priester (150), Bischöfe (Ulrich, Aupetit, Rougé, Marssetm Verny) an ihrem Platz ein 36-Seiten starkes Pamphlet: Abbé Cyril Gordien "Mein spirituelles Testament: Ein Priester im Herzen des Leidens". Wir veröffentlichen hier Ausschnitte. (Dank an Paix Liturgique).
Es gibt keinen Zweifel, daß Pater Gordien diese Seiten am Ende der Krankheit, die zu seinem Tod führte, mit der Absicht verfaßt hat, daß sie verteilt werden sollte, wie der Ton eines öffentlichen Zeugnisses zeigt. Es ist auch klar, daß die Organisatoren der Zeremonie den Letzten Willen ihres Freundes erfüllen wollten, eine Art spirituellen und kirchlichen Schock durch die Veröffentlichung und Verteilung dieses Testaments zu provozieren. Es ist -nicht nur- aber besonders, der Schrei eines Priesters, der durch die Hände von Kirchenmännern gelitten hat.
Pater Gordien wurde 1974 geboren und starb am 14. März 2023, bevor er seinen 49. Geburtstag erreichte, an einer katastrophalen Krebserkrankung, die im März 2022 ein Jahr zuvor diagnostiziert worden war.
Aus einer sehr katholischen Familie im Südwesten stammend, war er 2005 Priester in der Diözese Paris geworden und hatte in verschiedenen Ämtern gedient,-einschließlich als Hochschul-Kaplan (erst jüngst in Notre dame de France) als National-Kaplan für die Pfadfinder in Europa, verantwortlich für die Berufungen in der Diözese und schließlich als Pastor der Saint Dominique Gemeinde seit September 2019.
Er trug die Soutane, wie eine gewisse Anzahl "junger“ Priester in der Diözese Paris und anderen Diözesen, und war bekannt für seine geistliche und sehr orthodoxe Predigt, und als Organisator der Ewigen Anbetung in seiner Pfarrei, Anhänger einer ehrfürchtigen Liturgie. Er feierte frei ad orientem in einer Kapelle seiner Kirche (woran die Zeichnung auf dem Umschlag des Beiheftes der Totenmesse erinnert), und mehr noch, weil er sich seit Traditionis Custodes darauf vorbereitete, mittwochs in Saint Dominique eine traditionelle Messe für Jugendliche einzuführen [Pater Gordien feierte regelmäßig die TLM und liebte sie sehr -Rorate]. Wie viele gleichgesinnte Priester in der Pariser Diözese auch profitierte er von der guten geistlichen Betreuung des Opus Dei, das Exerzitien und priesterliche Sitzungen für sie organisierte (außerdem war er Mitglied der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz, die auf diese Weise äußerlich mit dem Opus Dei verbunden sind).
Sehr aufmerksam für priesterliche und religiöse Berufungen, war er von 2019 bis 2022 Diözesanbeauftragter für Berufungen, als er während der Vakanz des Pariser Sitzes nach dem Rücktritt von Bischof Aupetit über Nacht von Weihbischof Marset aus dem Amt entlassen wurde, mit Zustimmung des Administrators Bischof Pontier, ein sehr brutaler Schock für ihn - einen Monat vor der Diagnose seiner Krebserkankung. Es ist wahr, daß die priesterlichen Berufungen, die er dem Pariser Seminar brachte- das - wie in den meisten Diözesen- in einem Zustand signifikanter Abnahme war, sehr konservativer Natur waren, was den Diözesan-Autoritäten nicht gefiel, aber das trifft auf alle Fälle heute für die große Mehrheit der Berufungen zu, die in die Seminare Frankreichs kommen.
Während der Covid-Krise hielt er sehr mutig seine Kirche offen und stellte sicher, daß er immer zugängliche Messen zelebrierte, was ihm einige Rückschläge mit der Hierarchie einbrachte- unter dem Vorwand, daß er sie sanitären Vorsichtsmaßnahmen nicht respektierte. Und man kann heute - zu seinem posthumen Ruhm- sagen, daß er sogar während der Periode, als sie skandalöserweise vom republikanischen Staat und der Katholischen Hierarchie verboten wurden, Hochzeiten zelebrierte.
Fr. Cyril Gordien wurde so zu einer Symbolfigur für den "neuen Priester". Die große Menge, die an seinem -so klassischen wie möglich- Begräbnis teilnahmen, mit einem Kyrie ais der Requiem Messe und dem Römioschen Kanon, aber unglücklicherweise in Form einer Riesen-Feier fast aller anwesenden Priester- zeigt wie sehr Priester dieses Typs auf die Sensibilität antworten, die unter Katholiken dominant werden, die immer noch eine sichtbarere Militanz praktizieren, verbunden mit einer Familien-Moral. Verteidigern des Lebens, Anhängern eines doktrinal gesunden Predigens.
Der bewegende Text, den er schrieb, ist der eines heiligen Priesters, der seinen priesterlichen Pflichten sehr verbunden war. Seine Bezugnahmen sind die eines Priesters seiner Sensibilität, Johannes Paul II und Benedikt XVI. Über Franziskus wird jedoch kein Wort gesagt, Er war ein Anhänger von José Maria Escriva und dem Pfarrer von Ars und geprägt durch das Tagebuch eine Landpriesters von Bernanos, wie wir aus einem diskreten Zitat erfahren: "Dafür was ich leide, bete ich nicht genug" schreibt er mit Bezug auf den Curé de Torcy, der zum Curé von Ambricourt im Tagebuch sagt: "Du hast nicht genug gebetet, Für das, was du betest, leidest du zu viel, das denke ich
MEIN SPIRITUELLES TESTAMENT- EIN PRIESTER IM HERZEN DES LEIDENS
Fr. Cyril Gordien
Spirituelle Reise
Ich möchte mit diesen wenigen Zeilen einer Meditation mit einem großen Dank an unseren Herrn beginnen. Ja, ich danke meinem Gott für den Glauben, den ich als Kind empfangen habe, einen soliden und reinen Glauben, einen Glauben, der nie versagte- trotz der vielen Belastungen des Lebens, einen Glauben, den meine lieben Eltern mir in Treue und wahrer Liebe für die Kirche weitergaben. Ich danke dem Herrn für die eng verbundene Familie, in die ich geboren wurde und für all die Liebe, die meine Eltern und Brüder an mich verschwendeten. Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit, gekennzeichnet durch das Beispiel, dasmein Vater mir gab, ein Beispiel der Selbsthingabe in seinem Beruf als Chirurg und der Treue in der religiösen Praxis. [...]
Ich danke dem Herrn, mich zum Priestertum berufen zu haben, mich, seinen unwürdigen Diener. Als ich diesen Ruf in der Tiefe meines Herzens fühlte, hat mich das mit unaussprechlicher Freude erfüllt und gleichzeitig mit einer Angst voller Respekt für den Herrn: mit mir, der ich mich so unwürdig fühle und unfähig, ein solches Amt anzunehmen und eine so große Mission? Mein Weg zum Priestertum im Seminar war sowohl freudig als auch schmerzlich. Freudig, wegen all der Gnade, die ich emnpfing, die mich immer in meiner Berufung bestärkt hat und wegen allem, was ich durch die Ausbildung empfing; schmerzlich auch, wegen der Prüfungen und Leiden, die aus der Kirche kommen.
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