Donnerstag, 18. Februar 2016

Die Eidgenossen proben den Aufstand: ein konservativer Nuntius!

Nicht, daß der ein oder andere Alm-Öhi die alte Armbrust reaktiviert, um einen ungeliebten apostolischen Gesandten von der Eidgenossenschaft fern zu halten.
Die Ernennung von Erzbischof Thomas Gullickson zum Nuntius in der Schweiz hat jedenfalls für ungewohnte Temperamentsausbrüche im Alpenland gesorgt - fast wäre es zu einem neuen Rütli-Schwur gekommen und dabei ging es gar nicht um die mögliche Ausspionierung der Rezeptur von Kräuterbonbons.
Sie gründeten nicht nur eine Bürgerwehr mit dem sprechenden Namen "Genug" - sondern wandten sich auch kindergartenkindlich jammernd an den Präsidenten der Schweizer Eidgenossenschaft, doch bitte bitte den bösen Feind des II. Vaticanischen Konzils und Freund der - horribile dictu - Lateinischen Messe des Landes zu verweisen - zur Abwendung unmittelbar drohender katholischer Fanatisierung nebst ihren Folgen.
Lifeseite-news berichtet über den Aufruhr - hier geht´s zum Original:  klicken



"PAPST FRANZISKUS ERNANNTE EINEN TRADITIONALISTEN ZUM  NUNTIUS IN DER SCHWEIZ UND NUN SIND DIE MESSER GEZÜCKT":

"Die Schweizer Katholiken oder zumindest der progressive Flügel der deutschsprachigen Schweizer Katholiken sind verärgert über die kürzliche Ernennung eines neuen  Nuntius in Bern und sie lassen von sich hören.
In einem offenen Brief an den neuen Botschafter beim Hl. Stuhl, den Kanoniker und-Co-Dekan von Bern, Pater Christian Schaller, drücken sie die Hoffnung aus, daß Erzbischof Gullickson genügend Sensibilität zeigen wird, um die Realitäten in der Schweizer Kirche zu erkennen und sie beschuldigen ihn pastoraler Unvorsichtigkeit, weil er vorgeschlagen hat, Gemeinden ohne Priester zusammenzulegen,
Hinter dem freundlichen Appell zu einem Treffen, um die gegenseitigen "Vorurteile" zu beenden, lauert ein kritischer und mißbilligender Zug gegen den amerikanischen Nuntius, dessen vorheriger Posten - in der Ukraine - ihn mit stärkeren Realitäten in Berührung gebracht hat.



Eine Gruppe von Katholischen-Laien-Reformern hat ein Bündnis namens "Genug" gegründet, noch bevor in den Schweizer Medien Mitte Januar Artikel erschienen, in denen durch die Beschreibung von Gullicksons jüngsten Aktivitäten bewiesen werden sollte, daß er ein "Antiliberaler" sei.
Von ihrem Standpunkt aus wurde es sogar noch schlimmer, als er vorige Woche einen Artikel retweetete, in dem Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne, Erzischof von Lima/Peru UN-Bürokraten, die die Angst vor dem Zika-Virus als Abtreibungsgrund legalisieren wollten,  "Herodes-se in Anzug und Krawatte" nannte.
Gullickson hat seine Vorliebe für eine würdige Liturgie und die Lateinische Messe und andere Anzeichen von Traditionalismus nie verborgen, die seine Schweizer Verfolger dazu brachten, ihn zu beschuldigen, ein Anhänger der Priesterbruderschaft des Hl. Pius X, FSPPX, zu sein,


Die 12 katholischen Gruppen, die diese Allianz bilden, behaupten für eine "befreiende und inklusive Kirche" zu arbeiten.
Letzten Monat schrieb "Genug" einen offenen Brief an den Präsidenten der Schweizer Eidgenossenschaft, Johann Schneider-Ammann und bat ihn, zu intervenieren um den Rückruf Erzbischof Gullicksons zu bewirken, indem sie ihn des Haß-Predigens anklagten und behaupteten, er stelle eine Gefahr für die Einheit der Schweiz dar.
Markus Arnold, Leiter der Abteilung für Religiöse Erziehung der Universität Luzern unterschrieb den Brief an den Schweizer Präsidenten und bat ihn, Gullickson nicht zu erlauben, eine "langanhaltende, giftige Wirkung auf das Klima der Schweiz zu haben": "Wir haben genug Probleme mit religiösem Fanatismus, wie es ist. Wir brauchen keinen Nuntius, der den Fanatismus der Katholischen Kirche wiederbeleben will" schrieb er und beschuldigte Gullickson "radikaler Predigten aus dem 19. Jahrhundert."

Alle beschuldigen den Erzbischof ein Gegner des II. Vaticanischen Konzils zu sein, das - wie sie sagen "den Anti-Liberalismus der Pius-Päpste verdammt hat."

Welche Autorität sollte der Schweizer Präsident haben, um bei einer so klar innerkirchlichen Angelegenheit der Katholischen Kirche zu intervenieren? 
Erzbischof Gullickson nennt sich selbst einen "Ultramontanen" - d.h. einen romtreuen Katholiken. Warum soltte der Präsident eines laizistischen Landes darüber böse sein? Die Einheit der Katholiken in der dezidiert multikonfessionellen Schweiz, ist wohl die geringste Sorge von Schneider-Ammann. 
Die Gegenwart von mehr traditionell gesinnten Katholiken würde höchsten eine Variante der Christlichen Glaubensrichtungen mehr sein.

Aber  nach Aussagen von "Genug" hat sich Erzbischof Gullickson kritisch über den Papst geäußert.
Erwin Koller, Präsident der Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche, nannte die angebliche Haltung des Nuntius gegenüber dem Papst "verletzend" : "wenn ein Schweizer Diplomat so etwas über die Schweizer Regierung gesagt hätte, wäre er schon lange entlassen worden"
Aber Gullicksons Haltung gegenüber Rom - die manchmal kritisch ist, aber sicher nicht verletzend gegenüber dem Papst, fällt offensichtlich nicht in die Kompetenz der Schweizer Regierung,

Was einer Zahl von Schweizer Katholiken mißfällt, ist de facto die Art und Weise wie Gullickson bestimmte Probleme der Katholischen Kirche in der Schweiz darstellt: er "verbreitet blogs, die die Deutsche Bischofskonferenz als häretisch verurteilen und hat eine Vorliebe, ultrakonservative Texte in seinem Blog zu verlinken" beklagte sich der ehemalige Abt von Einsiedeln, der Benediktiner Martin Werlen kurz nachdem der neue Nuntius ím Oktober seine Amtsgeschäfte aufgenommen hatte.

Die Schweizer-Katholische-Frauen-Liga hat sogar die Parlamentsabgeordnete Doris Leuthard, ein Mitglied ihrer Vereinigung, um Unterstützung und um die Entfernung Gullicksons gebeten.

Einer der Hauptgründe für diese ganze Agitation ist, daß der konservative Bischof Vitus Huonder 2017 75 Jahre alt wird, und seinen Rücktritt einreichen muß.
Der päpstliche Nuntius wird eine Hauptrolle bei der Nominierung seines Nachfolgers spielen.
Schweizer Progressisten haben Angst, daß er durch einen Prälaten ersetzt wird, der Huonders  Statements über die Sündhaftigkeit der Homosexualität wiederholt, Erzbischof Huonder wurde dafür bekannt, gesagt zu haben, daß Homosexuelle - ebenso wie Paare, die unverheiratet zusammen leben, nicht die Hl. Kommunion empfangen können.

Zusammen mit der Angst, dass Gullickson die "ökumenischen" Beziehungen mit den Schweizer Protestanten zerstören wird, bringen diese Sorgen die deutschsprachigen Schweizer Katholiken sehr auf eine Linie mit den mainstream-Medien.
Sie sind offensichtlich sehr glücklich mit ihrer eigenen Lage, die der Nuntius als eine der "schwindenden Berufungen, progressiver Moral, leeren Kirchen und priesterlosen Gemeinden" beschreibt.
Ein Dominikaner-Priester, Viktor Hofstetter,  hat einen Kommentar in der Presse geschrieben, in dem er Gullickson auffordert, den Sündenkatalog zu lesen, den Papst Franziskus im letzten Jahr der Kurie vorgelegt hat.  
Quelle: lifesitenews.



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