In der Türkei geht der Staatsstreich nach dem "Staatsstreich" weiter, Neo-Sultan Erdogan hat inzwischen für 3 Monate den Ausnahmezustand verhängt,die Zahle der Verhafteten hat die 50.000 überschritten und man braucht nach den Fotos die uns erreichen nicht viel Phantasie um sich die Behandlung vorzustellen, der sie unterworfen werden.
Stefano Magni kommentiert bei
La Nuova Bussola Quotidiana die Indifferenz von EU, UNO und Nato.
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"UNTERDRÜCKUNG IN DER TÜRKEI. EU UNO UND NATO LASSEN SIE ZU"
Die Zahl der verhafteten Militärs und Zivilisten in der Türkei hat die 50.000 überschritten, Und ist schon hat die größte Massensäuberung der jüngeren Geschichte des Landes. Das Gros der Opfer erleidet "nur" Entlassung oder Suspendierung vom Arbeitsplatz.
Aber die Bilder von der Behandlung der Gefangenen, besonders der Militärs, sind schrecklich. Die Fotos der nackten, gefesselten Soldaten, massenhaft wie Tiere zusammengepferch sind um die Welt gegangen. die von militanten Pro-Erdogan-Anhängern Ausgepeitschten. Sie von der Menge gelynchten. Ein Erfolg des Putsches hätte vermutlich weniger Gewalt und Repression ausgelöst.
Die größte Zahl der Opfer der Massenentlassung findet man vor allem bei den Lehrern und Angestellten des Erziehungsministeriums: 36.000 (21000 Lehrer und 15000 Funktionäre) sind suspendiert oder entlassen worden., praktisch alle, die verdächtigt werden, Kontakte zu Fethulla Gulen, dem Politologen und islamischen Prediger im Exil, werden, der von Erdogan als "Mastermind" hinter dem gescheiterten Putsch angesehen wird. Es handelt sich aber auch um eine wahre Kulturrevolution.
Weggewischt die alte Klasse der Lehrer, moderater Muslime und Laien, ersetzt durch eine neue, viel radikalere. Die Christen sind in größerer Gefahr denn je: in Trapezunt ist die Kirche, in der Don Santoro angegriffen und eine protestantische Kirche in Malataya wurde mutwillig zerstört. Das Problem ist auch, daß angesichts dieser totalitären Konfrontation, die Institutionen, die die Menschenrechte verteidigen sollten, unglaublich passiv sind.
Die Nato, die Organisation deren Vollmitglied die Türkei ist, ist still.
"Sicher sind wir einverstanden, daß die Urheber des Putsches vor Gericht gestellt werden"- sagte John Kerry, der US-amerikanische Außenminister am vergangenen Montag. "Aber wir passen auch darauf auf, daß man die Grenzen nicht überschreitet und die Regeln der Demokratie respektiert."
Diese Worte des Außenministers der ersten Militärmacht der Allianz hatte einige Beobachter dazu veranlaßt, an einen Ausschluß Ankaras aus der Atlantischen Allianz zu denken. Aber trotz dieser Stimmen hat Generalsekretär Jens Stoltenberg daran erinnert, daß Ankara ein wichtiger Alliierter ist und hat der Türkei die Solidarität der Allianz in diesem sensiblen Augenblick versichert ."
Nur am Ende des Kommuniqués können wir eine gewisse Sorge um die Menschenrechte und den vagen Wunsch, sie nicht zu verletzen, hören.
Danach hat es keine Stellungnahmen mehr gegeben und wird es voraussichtlich auch nicht mehr.
Die Nato hat in den vergangenen 64 Jahren geduldig alle Staatsstreiche (mindestens 3, plus ein gescheiterter) und die harten Repressionen die ihnen folgten, ertragen. Zur Zeit des Kalten Krieges gegen die UdSSR, war die Türkei sehr wichtig, Aber heute?