Dieser päpstliche Brief ist heute nur auszugsweise in der Repubblica erschienen und wird im Volltext der neuen Ausgabe des Odifreddi-Buches als Anhang veröffentlicht werden.
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Papa emeritus Benedetto schrieb am 30. August dieses Jahres einen Brief an den italienischen Mathematiker Prof. Piergiorgio Odifreddi.
Alles begann damit, daß 2009 Odifreddi, ausgewiesener und überzeugter Atheist, Prof. J. Ratzingers Buch "Einführung in das Christentum " las und mit einem Buch, das den Titel " Lieber Papst, ich schreibe Dir... "
(Caro Papa, ti scrivo) trägt und das 2011 in Mailand erschien, darauf antwortete, in dem er auch auf das Jesus-Buch des Heiligen Vaters eingeht.
Kurz nach der Demission Benedettos hatte Odifreddi über einen gemeinsamen Bekannten Erzbischof Gänswein ein Exemplar des Buches für den Papst gegeben- in der Hoffnung, ihn vielleicht sehen zu können.
Auf Nachfragen wurde ihm gesagt, Benedetto habe das Buch bekommen und lese es.
Nun -am 13. September überbrachte ihm, zu- wie er selbst sagte- seinem großen Erstaunen die Post einen versiegelten Umschlag, der einen 11-seitigen Brief von Papa emeritus Benedetto enthielt, der mit einer Entschuldigung für die verspätete Antwort beginnt.
"Sehr geehrter Herr Professor Odifreddi, (.....)
ich möchte Ihnen dafür danken, daß Sie sich bis ins Detail mit meinem Buch befaßt haben, insbesondere dem Teil daraus, den ich Weihnachten 2009 in meiner Rede an die Kurie vortrug,
Ich muß Ihnen auch für die Ehrlichkeit danken, mit der Sie meinen Text untersuchen und versuchen, ihm gerecht zu werden.
Mein Urteil über Ihr Buch ist ambivalent. Einige Teile habe ich mit Freude und Gewinn gelesen. In anderen Teilen habe ich mich über eine gewisse Aggressivität und voreilige Argumentation gewundert.
Verehrter Herr Professor, meine Kritik an Ihrem Buch ist in Teilen sehr hart. Aber Klarheit ist Teil eines Dialoges, nur so kann Erkenntnis wachsen.
Sie sind sehr klar mit mir gewesen und so akzeptieren Sie sicher, daß auch ich es bin.
In jedem Fall bewerte ich es als sehr positiv, daß Sie in der Konfrontation mit meiner "Einführung in das Christentum" einen offenen Dialog mit der Katholischen Kirche suchen, bei dem es trotz aller Gegensätze nicht an Übereinstimmungen fehlt.