Dienstag, 30. April 2024

Was Chesterton über die Reformation schreibt...

" Ich bin fest davon überzeugt, dass die Reformation des 1.Jahrhunderts so dicht am reinen Bösen warl wie etwas Sterbliches nur kommen kann. Sogar die Teile, die plausibel  erscheinen oder von einem rein weltlichen Standpunkt aus vernünftig erscheinen könnten, haben sich als verdorben ind reaktionär herausgestellt- auch aus einem reinweltlichen Blickwinkel.

Indem sie das Sakrament durch die Bibel ersetzt hat, hat sie eine pedantische Klassejener geschaffen, die lesen konnten und sich abergläubisch mit denen identifizierten, die denken konnten. 

Indem sie das Mönchswesen zerstörte hat sie die Sozialarbeit den armen Philanthropen weggenommen, die beschlossen hatten sich selbst zu verleugnen und gaben sie den reichen Philanthropen ,die beschlossen, sich selbst zu bestätigen.

Indem sie den Individualismus predigten-gleichzeitig die Ungleichheit aufrecht erhielten, schuf sie den modernen Kapitalismus. Der zerstörte das einzige Band der Nationen, dasj jemals eine Chance hatte.

Sie hat die schlimmsten Kriege zwischen den Völkern produziert, die es je gab.

Sie hat die effektivste Form des Protestantismus hervorgebracht: Preussen.

Und sie bringt den schlimmsten Teil des Heidentums hervor: die Sklaverei."

Dignitas infinita versus Katechismus der Katholischen Kirche

Der emeritierte Weihbischof von Chur Marian Eleganti  hat einen Kommentar zu "Dignitas infinita" verfasst, den wir gern veröffentlichen. Hier geht es zu seinem blog:  klicken

    "UNENDLICHE ODER UNANTASTBARE WÜRDE ?"

Das neueste Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre lautet «Dignitas infinita» und spricht dem Menschen eine «unendliche Würde» zu. Ich ziehe den Begriff «unantastbare Würde» vor. Die Kategorie «unendlich» sollten wir lieber Gott vorbehalten. Denn nur auf ihn trifft sie wirklich zu. Alles Geschöpfliche ist «endlich» bzw. «kontingent». «Unendliche Würde» für den Menschen klingt pathetisch und irgendwie irrational, was schon bei Johannes Paul II. erstaunte, der den Ausdruck in diesem Kontext zum ersten Mal benutzte. Wir wissen, was gemeint ist. Insofern können wir damit leben.

Im Buch Genesis wird die Todesstrafe damit begründet, dass der Mensch Ebenbild Gottes ist. Wenn jemand einen Mitmenschen tötet, verdient er nach dem ersten Buch der Hl. Schrift den Tod. Warum: Weil er die Würde, Abbild Gottes zu sein, seines Nächsten verachtet und die mit ihr verbundene Unantastbarkeit nicht respektiert hat. Durch den Mord verwirkt er (latae sententiae) das eigene Lebensrecht. Er wird mit dem Tod bestraft. Die Todesstrafe wird hier also mit der Würde des Menschen als Abbild Gottes begründet, während sie im Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre mit dem gleichen Argument abgelehnt wird. Das ist ein Widerspruch. Papst Franziskus und sein Schützling und Ghostwriter Kard. Fernandez rücken mit ihrer Position von der Tradition ab und legen sich mit grossen katholischen Gelehrten an, welche diesbezüglich anders gedacht und die traditionelle Lehre vom gerechten Krieg wie auch von der Todesstrafe mit Kriterien der Gerechtigkeit rational und offenbarungstheologisch begründet haben. Mit ihren Argumenten müsste man sich auseinandersetzen und dagegen bessere liefern. Aber darauf wartet man vergeblich. Womit also die Selbstverteidigung der Ukraine noch zu begründen ist, wenn Kriegshandlungen bzw. Kriege in keinem Fall – also auch nicht zur Selbstverteidigung - gerechtfertigt werden können (vgl. die trad. Lehre vom gerechten Krieg). Dafür muss es objektive und rationale Kriterien geben. Die traditionelle Lehre der Kirche hat sie geliefert. Heute überschreibt man einfach den Katechismus. Ich bin kein Freund der Todesstrafe, und die Erfahrungen, wie und von wem sie weltweit in Geschichte und Gegenwart praktiziert wurde bzw. wird, geben Anlass, sie in Frage zu stellen und sie in dieser Form abzulehnen. Wer sie aber als ultima ratio in jedem Fall ächtet, legt sich mit dem Wort Gottes und darauf basierend mit der Lehrtradition der Kirche an. Er geht davon aus, es heute besser zu wissen. Zweifel sind angebracht.

Zur Erinnerung (KKK 1997/2003):

2267 Unter der Voraussetzung, dass die Identität und die Verantwortung des Schuldigen mit ganzer Sicherheit feststeht, schliesst die überlieferte Lehre der Kirche den Rückgriff auf die Todesstrafe nicht aus, wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen. Wenn aber unblutige Mittel hinreichen, um die Sicherheit der Personen gegen den Angreifer zu verteidigen und zu schützen, hat sich die Autorität an diese Mittel zu halten, denn sie entsprechen besser den konkreten Bedingungen des Gemeinwohls und sind der Menschenwürde angemessener. Infolge der Möglichkeiten, über die der Staat verfügt, um das Verbrechen wirksam zu unterdrücken und den Täter unschädlich zu machen, ohne ihm endgültig die Möglichkeit der Besserung zu nehmen, sind jedoch heute die Fälle, in denen die Beseitigung des Schuldigen absolut notwendig ist, „schon sehr selten oder praktisch überhaupt nicht mehr gegeben“ (EV 56)

2309 Die Bedingungen, unter denen es einem Volk gestattet ist, sich in Notwehr militärisch zu verteidigen, sind genau einzuhalten. Eine solche Entscheidung ist so schwerwiegend, dass sie nur unter den folgenden strengen Bedingungen, die gleichzeitig gegeben sein müssen, sittlich vertretbar ist:

·        Der Schaden, der der Nation oder der Völkergemeinschaft durch den Angreifer zugefügt wird, muss sicher feststehen, schwerwiegend und von Dauer sein.

·        Alle anderen Mittel, dem Schaden ein Ende zu machen, müssen sich als undurchführbar oder wirkungslos erwiesen haben.

·        Es muss ernsthafte Aussicht auf Erfolg bestehen.

·        Der Gebrauch von Waffen darf nicht Schäden und Wirren mit sich bringen, die schlimmer sind als das zu beseitigende Übel. Beim Urteil darüber, ob diese Bedingung erfüllt ist, ist sorgfältig auf die gewaltige Zerstörungskraft der modernen Waffen zu achten."

Quelle: Bischof M.Eleganti 

Montag, 29. April 2024

Fundstück

In seinem Montagskick bei kathnet setzt sich P. Winnemöller mit dem politischen Populismus der deutschen Bischöfe, die er in ihrem Elfenbeinturm kirchlicher Irrelevanz verortet,  auseinander.
Hier geht ´s zum Original:  klicken  
Unter dem Titel

                        "LINKS SCHWENKT MARSCH!"

beginnt der Montags-Kick so.  ZITAT

"Nach dem umstrittenen Papier der deutschen Bischöfe "gegen Rechts“ beginnt so langsam dessen Umsetzung in den deutschen Diözesen. So schreibt der Generalvikar des Bistums Trier an die Verantwortlichen in Gemeinden und Verbänden: "… bei ihrer Frühjahrsvollversammlung hat die Deutsche Bischofskonferenz unter dem Titel ‚Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar‘ einstimmig ein Positionspapier gegen Rechtsextremismus verabschiedet…“. In der Tat ist "völkischer Nationalismus“ mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar. Es gibt wohl niemanden, der das ernsthaft bestreiten würde. Erstaunlicherweise spricht niemand derzeit davon, daß "dialektischer Materialismus“ ebenso wenig mit der Lehre der Kirche vereinbar ist. Um jetzt keinen Whataboutismus in die Welt zu setzen, einfach ein konkreter Komplex, der pars pro toto zeigt, daß die Welt eben nicht so eindimensional ist, wie sich Spitzenkleriker das in ihrem Elfenbeinturm der ekklesialen Irrelevanz vorstellen." (...)

Quelle:  P. Winnemöller,kathnet


Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Druckkunst und die schriftliche versus mündliche Überlieferung im allgemeinen -und Liturgie und  Bibel im Besonderen. Hier geht s zum Original:  klicken

                        "WAS IST EINE BIBEL"(1)


Ja...ich erinnere mich, dass Präsident Clinton eine bei sich hatte, wenn er in die Kirche ging. Man bindet sie in schwarzes Leder; ich denke, ihr Zweck ist, dem Gottesdienstbesucher zu ermöglichen, zu überprüfen, dass der Prediger keine Abkürzung nimmt. 

1998 hat eine englische, anglikanische Akademikerin namens Catherine Pickstock ein Buch mit dem Titel "Nach dem Schreiben; zur liturgischen Einverleibung der Philosophie" Brutal gesagt-stellt es mündliche über schriftliche Überlieferung. Das gesprochene Wort hat Priorität vor dem geschriebenen. Indem sie die Mittel benutzt, die ihre philosophische Diskussion generiert hat, argumentiert sie mit dem zutiefst fehlerhaften Charakter der Liturgie nach dem II. Vaticanischen Konzil. Sie stellt den löblichen mündlichen Charakter des vorherigen Klassischen Römischen Ritus heraus. Und -indem sie das tut- schreibt sei "Im Mittelalter wurde die Bibel nicht als eine Einheit betrachtet sondern bestand aus mehreren Manuskripten, oft kombiniert nit Kommentaren und allegorischen Darstellungen. Die Druckkunst ermögliche jedoch die Entstehung der Bibel als eigenständiges schriftliches Artefakt, was das protestantische Verständnis von ihr als Autorität gegenüber der Kirche bestärkte.“


Schließlich stammt das Wort „Bibel“ selbst von einem griechischen Plural, der eine Vielzahl von "Büchern“ bezeichnet. Wir müssen bedenken, daß der „Kodex“ … unser "Buch“ mit Blättern oder Seiten … sehr viel mehr Text umfassen kann als eine arme altmodische Schriftrolle.


Ich fürchte, Pickstock mag eher den griechischen Jargon und Neologismen. Der Umgang mit Platon macht ihr Spaß. So schreibt sie: "Das geschriebene Wort wird in den Köpfen derjenigen, die lernen, es zu gebrauchen, Vergessen hervorrufen. Es ist ein Hilfsmittel zur Erinnerung (hypomneseos) und nicht zum Erinnern (mnemes)“. Sie bezieht sich auf "„Platons Vorliebe für das mündliche Wort“ und auf "die mündliche mythische Tradition mit all ihren Ergänzungen, Veränderungen und Ergänzungen von außen." 


Der Sokrates des Phaidros, argumentiert sie, " bietet einen Mythos an, um die Gefahren der Verdrängung der Sprache durch die Schrift zu veranschaulichen, weil sie der philosophischen Ausübung der Erinnerung an das Gute und der Praxis der Dialektik zuwiderläuft. Die Kritik der Schrift ist daher eng mit einem Angriff auf die Sophisten verknüpft ...“.


Vor der Druckkunst lebten Männer und Frauen im Mittelalter in einer zutiefst und unausweichlich mündlichen Kultur, schwammen in deren Gewässern, waren tief geprägt von ihr, verschlungen und konnten nicht genug davon bekommen. Die Verehrung des Heiligen Kreuzes ist ein Beispiel dafür, wie eine solche Kultur in der Praxis tatsächlich funktionieren konnte und auch funktionierte. Deshalb werden wir am 3. Mai, si vivimus, für einen Moment die Feier des Marienmonats Mai unterbrechen, um das exquisite Fest der Inventio des Heiligen Kreuzes zu genießen. NEIN; Ich werde Ihnen nicht viel "Dream-of-the-Rood“*-Zeug in den Rachen schieben, so großartig das alles auch ist. Sie wissen das wahrscheinlich schon.Stattdessen wird es in diesem Blog etwas sein, das meiner Meinung nach vielleicht etwas lustiger ist."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

* Dream of the Rood"  altenglisches, christliches Gedicht, in dem das Kreuz spricht.

Papst Franziskus- bestätigte und unbestätigte Reisepläne

In seiner heutigen Kolumne in Monday-at-the-Vatican kommentiert A. Gagliarducci die bestätigten und durchgesickerten Reisepläne des Papstes als Hinweis auf seine Prioritäten, die eher wie die eines Politikers als die eines Seelenhirten anmuten. 
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    "PAPST FRANZISKUS - UND SEINE PRIORITÄTEN"

Die grosse Neuigkeit Ende letzter Woche war, dass Papst Franziskus am für Mitte Juni dieses Jahres in Apulien geplanten G7-Treffen teilnehmen wird, um speziell über Künstliche Intelligenz zu sprechen. Der Papst wird sich einer Sitzung für geladene Gäste anschließen, obwohl der Vatican nicht zu den G7 gehört. 

Im Allgemeinen- hat der Hl. Stuhl immer mit einem gewissen Argwohn auf die G-Sitzungen geschaut, seit die ein "Club von Freunden" sind mit keine multilaterale Arena, in der jedes Land selbst das Kleinste, Stimme und Gewicht hat. 

Ein anderes Gerücht sagt, dass Papst Franziskus im September nach  New York zum Zukunfts-Gipfeltreffen  der UN fahren will. Am 14. Juni 2023  hat der Papst sich an den UN-Sicherheitsrat gewandt. Erzbischof Paul Richard Gallagher, der Vatican Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten, hat die Rede vorgelesen, bei einem Ereignis, das wie dafür zugeschnitten war, den Papst und den Gross-Imam von Al Azhar Al Tayyeb per Video-Botschaft oder in Anwesenheit sprechen zu lassen. Zur Zeit scheint der Papst in New York sein zu wollen.   

Wenn es so ist, müsste der geplante Besuch des Papstes in Belgien (und Luxemburg) verschoben werden. Seine Reise nach Asien vom 2.-13. September bliebe im Kalender und würde den 9. Monat 2024 zu einer zermürbenden Ausflugs-Serie für den 87-Jährigen Pontifex, der nicht bei bester Gesundheit ist, werden lassen.

Bisher ist die Nachricht der Papst-Reise nach New York nur eine Indiskretion. Sie muss noch bestätigt werden. Innerhalb der Mauern des Vaticans bezweifeln viele u.a. daß Papst Franziskus in der Lage sein wird, die Reise nach Asien zu unternehmen, die ihn zu Besuchen in 4 Ländern (Indonesien, Papua-Neu-Guinea, Ost-Timor und Singapur) in nur 10 Tagen führen würde.

Wenn der Gesundheitszustand des Papstes die Reise nach Asien komplizieren, wäre es noch komplizierter, dieser Reise eine weitere lange Reise folgen zu lassen, die ihn mehrmals in andere Zonen führen würde.

Bisher sind der Papst und der Vatican damit zufrieden, die Gerüchte schwirren zu lassen. Diese Tatsache beweist etwas vom präzisen Willen des Papstes.

Papst Franziskus hat persönliche Einladungen vom UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bekommen, zu dem  er eine ausgezeichnete Beziehung unterhält. Am Rande von Guterres‘ Besuch im Vatikan am 20. Dezember 2019 nahm Papst Franziskus eine gemeinsame Videobotschaft mit Guterres auf, ein eher einzigartiges als seltenes Ereignis in der Geschichte päpstlicher Audienzen.

Sonntag, 28. April 2024

Mozart am Abend


W.A. Mozart,  Menuett aus dem  Kegelstatt-Trio, Es-Dur, KV 498

               

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Woche, die Christi Himmelfahrt vorangeht- die Woche der Litaneien oder der Fürbitten. Hier geht´s zum Original:  klicken

                             "LITANEIEN? FÜRBITTEN?" 

"Die Woche, die am 5. Mai beginnt, ist die Rogationswoche; die Woche der Tage vor dem Hochfest Christi Himmelfahrt. Meines Erachtens besteht eines der von Gott geplanten Ziele der Ordinariate darin, die verlorenen alten Bräuche unserer lieben westlichen lateinischen Kirche zu bewahren und zu fördern.

Die Ordinariatsformeln machen deutlich, daß die "vollständige Einhaltung der Rogationen“ die Litanei einschließt, die an diesen drei Tagen "traditionell gesprochen“ wird; "Die Litanei muss von den Amtsverpflichteten selbst rezitiert werden.“ Am Sonntag kann zur Erbauung des Volkes eine Rogations-Veranstaltung organisiert werden.

Die Ordinariats-Litanei besteht aus einer anglikanischen Form, jedoch mit diesen Zusätzen ... die aus Cranmers erster Litanei von 1543/4 stammen:

"Heilige Maria, Mutter Gottes, unseres Herrn Jesus Christus, bete für uns.

„Alle heiligen Engel und Erzengel und alle heiligen Gemeinschaften gesegneter Geister, betet für uns.

„Alle heiligen Patriarchen und Propheten; Apostel, Märtyrer, Bekenner und Jungfrauen; und die gesegnete Gemeinschaft des Himmels, betet für uns.

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke


Das Konzil von Basel

AUS DER KIRCHENGESCHICHTE

Luisella Scrosati berichtet bei La Nuova Bussola Quotidiana über das Konzil von Basel im Jahr 1431 und seine Folgen. Hier geht s zum Original klicken

   "DAS KONZIL VON BASEL UND DAS NEUE SCHISMA"

Das Konzil, das im März 1431 in Basel eröffnet wurden, stellte sich bald als ein Konzil heraus, bei dem fast alle Bischöfe abwesend waren. Eugen IV löste es auf und provozierte damit eine Reaktion der Konzilsteilnehmer, was dann schließlich zur Wahl eines neuen Gegenpapstes führte.

Der neue Papst Eugen IV (1388.1447) war ein gläubiger Mann; treu dem Priesterlichen Leben, von dessen Verpflichtungen er niemals abwich, und treu den beiden Päpsten, denen er in äußerst schwierigen und turbulenten Zeiten mehr als 20 Jahre lang gedient hatte, namentlich Gregor XII und Martin V. Beim Konklave, das ihn gewählt hatte, musste er die Unterordnung unter das Heilige Kollegium versprechen, das die Kontrolle sowohl über das nahende Konzil als auch über den Papst selbst ausüben wollte. Aber tatsächlich besaß Papst Eugen ein sehr gutes Gespür für den Primat des Bischofs von Rom und er ließ es nicht zu, von den Kardinälen unterworfen zu werden. 

Das Konzil,  das von Martin V kurz vor seinem Tod einberufen worden war, begann in Basel im März 1431, erwies sich aber sofort als ein Fehlschlag, bei dem die Bischöfe fast ganz abwesend waren (es nehmen nur 14 teil) und Kardinal Cesarini selbst, den Martin V ausgewählt hatte, um das nächste Konzil zu leiten. Er selbst war nicht anwesend- sondern eifrig bemüht die Hussiten-Bewegung in Schach zu halten. Es war am Ende eine kleine Gruppe von Äbten und Klerikern, die ihr Konzil als ökumenisch erklärten- ohne Zustimmung des Papstes. Wie das enden würde, war leicht verständlich.

Und tatsächlich verstand Eugen IV das. In einem Brief mit dem Datum 18. Dezember 1431 erklärte die Konzils-Versammlung für aufgelöst. Das war ein energisches Eingreifen, aber zu direkt, weil es unausweichlich in einem Aufstand gegen den Papst provozierte, der einfach als eigensinnig gegen Reformen betrachtet wurde, endete, der ein neues Schisma darstellte, das Martin V auf jede Art hatte vermeiden wollen (hier und hier).

Und tatsächlich vriffen die beim Konzil Anwesenden den Papst frontal an: sie bestätigten die Dekrete der ersten Sitzung des Konzils von Konstanz, die Martin V nicht approbiert hatte, um erneut die Unterordnung des Papstes unter das Konzil zu bekräftigen und erklärten, daß das Konzil weder aufgelöst noch verlegt werden konnte, außer durch den Willen des Konzils selbst. Sie haben auch jedem verboten, die Stadt Basel vor Ende der Synode zu verlassen. Das Eingreifen des Papstes hatte- u.a.- den gegenteiligen Effekt, d.h. Interesse und Sympathie für das Konzil zu erwecken, dass nur gering gewesen war.: verschiedene Fürsten, die Könige von Frankreich und England und sogar der Kaiser ermjtigten jetzt die Versammlung weiter zu machen; die europäischen Universitäten- jene Universitäten, die den Konziliarismus so eifrig verteidigten-unterstützten den Standpunkt der Konzils-Väter; Sogar einige Kardinäle, die bis dahin abwesend gewesen waren, beschlossen, am Konzil teilzunehmen.  

Der unvorsichtige Schritt Eugens IV wurde ganz klar das Dekret Haec Sancta (siehe hier)von vielen als faktische Anerkennung der Überlegenheit des Konzils gegenüber dem Papst durch die Kirche und nicht als zwingende Ermahnung angesichts der seit Jahrzehnten andauernden besonders ernsten Situation aufgefasst. Konziliare Theorien, die falsche Antwort auf ein reales Problem, gab es schon zu lange und hatten sich selbst bei den besten Intellektuellen und Theologen wie Nikolaus von Cusanus (1401-1464) durchgesetzt, der später zum Kardinal ernannt wurde. Cusanus hatte seine ersten Werke "in seiner Jugend verfasst “ – De concordantia catholica und De maioritate auctoritatis sacrorum Conciliorum supra auctoritatem papae, beide aus dem Jahr 1433, also mitten im Konzil – gerade der Ausweitung der Befugnisse des Konzils und der Einschränkung derjenigen des Römischen Papstes gewidmet

Eugen IV. reagierte mit zwei Bullen, die alle in Basel getroffenen Entscheidungen annullieren sollten. Das Konzil reagierte hart: Es bekräftigte die problematischen Dekrete Konstanzes, bestätigte seine Entscheidungen und stellte dem Papst ein Ultimatum: Wenn er nicht nach Basel ginge, würde er abgesetzt. Angesichts einer drohenden Spaltung, die von seinen engsten Vertrauten, darunter auch Kaiser Sigismund, gefordert wurde, beschloss der Papst, eine Vermittlung anzustreben und erließ eine neue Bulle, das Dudum sacrum (1. August 1433), mit der er die Fortsetzung des Konzils genehmigte. aber mit Vorbehalten gegenüber seinen Dekreten. Ein Vorbehalt, der nicht gut angenommen wurde. Die Invasion des Kirchenstaates durch Filippo Maria Visconti (1392-1447) zwang den Papst zur Flucht aus Rom und ließ ihn für einen Moment vor dem Konzil kapitulieren: eine neue Bulle mit demselben Namen wie die vorherige (15. Dezember 1433) , akzeptierte den Konzilsbeschluss und ließ dessen Fortführung zu. Im Gegenzug nahmen die in Basel versammelten Väter das Verfahren gegen den Papst zurück und verlangten von seinen Legaten, der Versammlung Treue zu schwören, seinen Entscheidungen zu gehorchen und zu akzeptieren, daß jedes Konzil seine Autorität direkt von Christus und ohne päpstliche Vermittlung bekommt.

Das war ein Rückschlag für die Mehrheit der in Basel Anwesenden, die daraufhin den Papst erneut „
"vor Gericht“ riefen. Diesmal ging Eugen IV. direkt vor: Er gab diesem Konzil weitere dreißig Tage Zeit, um die Frage der Hussiten abzuschließen, und berief das Konzil von Ferrara für den 8. Januar 1437 ein. Und sogar der Baseler Widerstand- der jetzt hauptsächlich aus Akademikern und Priestern bestand (wie es von Anfang an gewesen war) setzte seinen eigenen Weg fort.
So kam es zu zwei gegensätzlichen Konzilen und einer neuen Spaltung in der Kirche. Und weiterhin zu zwei Päpsten. Der Basler Widerstand ging sogar so weit, das neue Konzil von Ferrara für schismatisch und Eugen IV. zum Ketzer zu erklären, weil er die Doktrin des Primats des Konzils ablehnte, der seiner Meinung nach dem katholischen Glauben angehörte. Dafür wurde der Papst abgesetzt und in einem neuen Konklave, bei dem nur Kardinal Louis d'Aleman (ca. 1390-1450) anwesend war, ein Gegenpapst gewählt, Amadeus VIII. von Savoyen (1383-1451), der den Namen Felix V. annahm und die "Ehre“ hatte, der letzte Gegenpapst in der Geschichte der Kirche zu sein (zumindest bis jetzt)."

Quelle: L. Scrosati, LNBQ

Fundstück

Zum heutigen Papst-Besuch in der Lagunen-Stadt veröffentlich domradio ein Interview mit dem Theologie-Professor Bölling über die Bedeutung Venedigs in der Römischen Kirche. 
Hier geht ´s zum Original: klicken

Unter dem Titel 

"VENEDIG HAT DEN HEILIGEN MARKUS"

beginnt das Interview so  - ZITAT 

" Venedig hat den heiligen Markus, so wie Rom den heiligen Petrus hat. Die Stadt hat sich vor allem in ihrer politischen Blütezeit in einer Weise mit dem Evangelisten Markus geradezu identifiziert, wie das in vergleichbarer Form bei nur sehr, sehr wenigen anderen Städten der Fall ist, vielleicht sogar noch mehr als bei der Stadt Rom.

Petrus steht letztlich für die Kirche insgesamt. Der Evangelist Markus steht doch sehr deutlich – auch wenn es anderswo Markus-Traditionen gibt, die ihn für sich dann auch jeweils vor Ort reklamieren – für die Stadt Venedig. Da merkt man schon, dass es einerseits eine große Nähe durch die gemeinsame Heiligenverehrung gibt, aber genau dadurch andererseits auch eine Trennlinie, nämlich die Markus-Liturgie auf der einen und die petrinische Tradition auf der anderen Seite." (...)

Quelle:domradio.de

Samstag, 27. April 2024

Christliche Kunst

 Domenico Ghirlandaio:  "Die Berufung des Hl. Petrus und des Hl .Andreas" 

Eine Bresche in der Mauer der Kultur des Todes?

Patricia Gooding-Williams kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana den Fall des kleinen D.M.-der als erster in einer allzu langen Reihe von aktiver Sterbehilfe bei Kindern im Vereinigten Königreich ins vaticanische Kinderkrankenhaus Bambin´ Gesu ausgeflogen werden durfte, um in Italien wg.angeborener Herzfehler operiert zu werden, was die englischen Ärzte für nicht möglich erklärt hatten. Auch in seinem Fall war bereits ein Gerichtstermin festgelegt, der über sein weitere Schicksal entscheiden sollte. Aber das schnelle Handeln aller im positiven Sinne Beteiligten (Bambin´ Gesu, ital,. Regierung, ital. Militär, Eltern & Anwalt) ist dem wahrscheinlichen Urteil zuvor gekommen. 
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"EIN NEUGEBORENES AUS BRISTOL WURDE ZU EINER LEBENSRETTENDEN OPERATION NACH ROM GEBRACHT. IM ENGLISCHEN SYSTEM ÖFFNET SICH EINE  BRESCHE" 

D.M., das 1 Monat alte, an einer schwerwiegenden Herzerkrankung leidende Baby wurde am 24. April aus einem britischen Krankenhaus, das nicht beabsichtigte, es zu operieren, Dank der Intervention der italienischen Regierung ins Bambin´ Gesu-Krankenhaus in Rom gebracht und hat bereits seine erste Operation hinter sich. 

Dem 1-Monat-alte Baby mit einer schweren Missbildung des Herzens, das mit einem Militärflugzeug zur lebensrettenden Operation nach Italien geflogen wurde, nachdem die Ärzte des NHS-Royal-Kinderkrankenhauses gesagt hatten, es sei nicht operationsfähig- "geht es gut" sagt sein Vater. Das Kind, Sohn eines italienischen Bürgers und einer Mutter aus Nigeria kam am späten Dienstagabend, am  24.April, im Bambin´ Gesu-Krankenhaus des Vaticans an und wurde am nächsten Tag erfolgreich in der ersten von zwei wegen eines angeborenen Herzfehlers geplanten Operatrionen operiert. Nach der Operation sagten die italienischen Ärzte "er kämpft " und "er will leben".

             

Vor einer Woche sagten die Ärzte im Krankenhaus in Bristol der katholischen Familie, daß laut dem britischen medizinischen Protokoll ihr Sohn zu krank sei, um operiert zu werden. Das veranlasste seinen Vater an das Krankenhaus des Vaticans zu schreiben und es zu bitten, seine Versorgung zu übernehmen. Eine unabhängige Bitte um Hilfe bei seiner Verlegung wurde vom italienischen Rechtsanwalt der Familie- Simone Pillon- an die italienische Regierung gestellt. Pillon sagt, daß die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni direkt an den Verhandlungen beteiligt war, die es ermöglichen sollten, das Kind in einem speziell ausgerüsteten Militär-Transportflugzeug mit einem kompletten medizinischen Team auszufliegen.

Die Nachricht und das Foto der Spezialambulanz, die in das Italienische Militärflugzeug vor dem Start nach Rom verladen wird, sind um die Welt gegangen.

Sicher ist der erfolgreiche Transport von D.M. (das Kind soll auf Bitten der Eltern anonym bleiben) ein Sieg des Lebens und deshalb Grund für eine grosse Feier. Besonders weil -wie jeder jetzt weiß- das nicht das typische Resultat der "Ende-des-Lebens-Fälle" im Vereinten  Königreich ist, die fast immer in einer Tragödie enden. Wir können nicht vergessen, daß vor nur fünf Monaten britische Richter Indi Gregory, die an einer seltenen mitochondrialen Erkrankung litt, verboten haben, England zu verlassen, um im selben Krankenhaus des Vaticans eine lebensrettende Therapie zu  bekommen..

Auch in ihrem Fall waren die italienische Regierung und ihre Premierministerin direkt beteiligt gewesen und hatten die Ärzte von Bambin Gesu zugestimmt, die kleine Indi für das UK kostenfrei zu behandeln. Das Kind wurde stattdessen in einem Hospiz durch Erstickenlassen  nach Abschalten des Beatmungsgerätes getötet.

Und es ist schwer zu glauben, das D.M.s Fall einen Wendepunkt in der Haltung  britischer Ärzte und Richter darstellt. Tatsächlich endete in den letzten Tagen ein weiterer Fall der Lebensbeendigung eines 4-jährigen Jungen in London vor Gericht. Der kleine Junge, der taub und blind geboren wurde, ist seit letztem Jahr im King´s College Hospital nach zwei Herzattacken infolge einer schwerwiegenden Enzephalitis am Leben erhalten worden. Am 24.April verfügte der Richter, daß die Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen bei dem Kind einstellen dürfen. In seinem Urteil sagte der Richter, er "solle nicht zum Leben gezwungen werden", auch wenn er -ironischerweise, das Kind zwingt, zu sterben. Seine Eltern -praktizierende Katholiken-sagten Richter Poole, daß ihr "Sohn ein Geschenk Gottes sei" .Und auch sie appellierten an das Krankenhaus des Vaticans die Versorgung des Kindes zu übernehmen, aber wie bereits bei Indi- wurde die Verlegung von den Gerichten untersagt. 

Während das Pontifikat seinem Ende entgegen geht, bricht eine Flut bisher unterdrückter Skandale über die Kirche herein.

Damian Thompson veröffentlicht bei Unherd einen für seine Verhältnisse sehr kritischen Zustandsbericht des Hl. Stuhls und des Vaticans -als Zentrum der Römischen Kirche und u.a. eine Unzahl bekannter und unbekannter Skandale, die jetzt- gefördert durch die Schwäche des  gesundheitlich angeschlagenen Papstes - ungehindert in die Öffentlichkeit gelangen. 
Hier geht s zum Original:   klicken

"DIE SKANDALE UM PAPST FRANZISKUS - DIE INTRIGIERENDEN KARDINÄLE SCHÄRFEN DIE MESSER"

Die Kardinäle treffen sich bereits, um zu diskutieren, wer der nächste Papst werden sollte. Einige der liberalen, die sich sicher fühlen, weil sie Favoriten des kränklichen Papst Franziskus sind, können ihre Notizen in einer Bar in  der Nähe der Tore des Vaticans vergleichen. Die konservativen Kardinäle sind nervöser: sie versammeln sich bei Abendessens in ihren Wohnungen, oder-wenn sie darauf vertrauen, dass die schmeichlerischen Kellner sie nicht verraten, - in einem Lieblings-Restaurant. 

Vielleicht können sie das Aufblltzen eines Bischofsring sehene, wie er ein Gerücht ins WhatApp tippt; der Hl. Stuhl beschäftigt Weltklasse-Elektronik-Spione, deshalb benutzen alle lieber ihr privates Telefon als eines im Vatican. Sogar die Telefon-Tipper sind eifrig dabei, Informationen auszutauschen , weil sie wie jedermann in Rom vermuten, dass der schmerzlich gebrechliche Franziskus -der oft zu kurzatmig ist, um seine eigenen Reden vorzulesen-  es nicht mehr lange macht. 

Sie raten natürlich einfach nur. Der Papst schweigt über seinen Gesundheitszustand, und vor zwei Jahren erholte er sich von einer großen Dickdarm-Operation an seinem Dickdarm, bei der es sich vermutlich um Krebs handelte. Trotzdem ist er 87 Jahre alt, der älteste Papst seit mehr als einem Jahrhundert, und ein Konklave kann nicht mehr weit entfernt sein.

Ludwig Ring-Eifel von der deutschen Nachrichtenagentur KNA sagte im Januar, es sei "ein schwieriger Moment für mich gewesen, den Papst bei einer Pressekonferenz so außer Atem zu sehen, bei der er zu krank war, um vorbereitete Fragen zu beantworten … und das hat -das merkt man dieser Situation an hat auch viele Kollegen emotional berührt.“ Anfang März wohnte Andrew Napolitano, ein pensionierter Richter am Obersten Gerichtshof aus New Jersey, im päpstlichen Gästehaus hinter St. Peter. "Der Papst ist in einem schlechten Gesundheitszustand, er kann kaum sprechen oder gehen; und er strahlt Traurigkeit aus“, berichtete er. „Ich glaube nicht, dass er noch lange dort bleiben wird.“

In den letzten Jahren eines Pontifikats sind die Nerven des Vatikans immer angespannt. Im Fall des konservativen Benedikt XVI. wurden sie von Leaks überschattet – die von feindseligen Medien freudig veröffentlicht wurden –, die extravagante Korruption an der Spitze der Römischen Kurie, der Regierung des Heiligen Stuhls, enthüllten. Benedikt war zu verängstigt, um zu handeln, und trat verzweifelt zurück.

Jetzt ist der Vatikan erneut durch Skandale gelähmt, doch dieses Mal versuchen Korrespondenten säkularer und katholischer Medien, Franziskus zu schützen, der sich ernsteren Fragen zu seinem persönlichen Verhalten gegenüber sieht, als jeder andere Papst seit Menschengedenken.

Der Papst und der Klimawandel

Ricardo Cascioli hat bei La Nuova Bussola Quotidiana einen Leitartikel zum Verhältnis des Papstes zur Wissenschaft, speziell zur Klimatologie, veröffentlicht. 
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GRÜNE KIRCHE 

"KLIMA -DIE BELEIDIGUNGEN DES PAPSTES SIND UNANNEHMBAR"

In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CBS bezeichnet Papst Franziskus Wissenschaftler und Experten, die den Klimanotstand leugnen, als „dumm“. Scharfe und inakzeptable Worte, die auch ein großes Problem im Verhältnis zwischen Kirche und Wissenschaft offenbaren.

Die von Papst Franziskus ausgestossenen Beleidigungen sollten nicht allzu überraschend sein: Ganz gleich, ob es sich dabei um bestimmte oder andere Kategorien von Katholiken handelt, wir sind leider an Äußerungen der Verachtung gewöhnt, die in jedem Mund schlecht aussehen würden, ganz zu schweigen dem eines Papstes. In manchen Fällen ist jedoch eine Klarstellung erforderlich, dweil die Urteile, die er äußert, gefährlich irreführend sind: Dies ist der Fall beim jüngsten Videointerview für den amerikanischen Fernsehsender CBS, in dem er die "Menschen, die den Klimawandel leugnen“, als „dumm“ bezeichnet.

Tatsächlich wurden am Mittwochabend nur wenige Ausschnitte des Interviews der vergangenen Woche ausgestrahlt, begleitet von einem journalistischen Bericht, der die Urteile des Papstes in einen Kontext zu bringen versucht. Das vollständige, einstündige Interview wird am 19. Mai in der Sendung "60 Minutes“ von Norah O'Donnell ausgestrahlt und ist auf seine Art ein historisches Ereignis, weil es das erste persönliche Interview ist, das Papst Franziskus einem Amerikanischen Fernsehsendergewährt hat.

In dem ausgestrahlten Fragment (siehe ab Minute 4'53") fragt Norah O'Donnell den Papst: "Was sagen Sie denen, die den Klimawandel leugnen?“ Papst Franziskus antwortet: "Es gibt dumme Leute (er sagt "necia“ auf Spanisch, übersetzt als "foolish“ auf Englisch, Hrsg.). Und dumm, selbst wenn man ihnen Forschungsergebnisse zeigt, glauben sie es nicht. Weil? Weil sie die Situation nicht verstehen oder weil sie ihre eigenen Interessen haben. Aber der Klimawandel existiert.“

Schon die Frage ist ein Beweis für grobe Ignoranz und Nachlässigkeit, aber die Antwort ist – leider – noch schlimmer. Aus diesem Grund wird es nützlich sein, zumindest die Wortwahl der Frage genau zusammenzufassen.

Mittlerweile bestreitet niemand den Klimawandel, weil der Klimawandel die Norm ist; Seit der Erschaffung der Welt hat sich das Klima immer verändert, eine "Klimastabilität“ hat es nie gegeben. Jeder mit minimaler Bildung sollte sich daran erinnern, zum Beispiel von Eiszeiten und Zwischeneiszeitzeiten gehört zu haben. Paradoxerweise sind es die Klimakatastrophisten, die uns glauben machen, dass das Klima sein eigenes ewiges Gleichgewicht hätte, wenn es nicht die menschlichen Aktivitäten gegeben hätte, die seit der industriellen Revolution alles in die Luft gesprengt haben. Und selbst über die globale Erwärmung, also einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um etwa 1 °C von etwa 1870 bis heute, gibt es im Grunde keine Diskussion.

Freitag, 26. April 2024

Christliche Kunst

 "Der Hl.Hieronymus in der Wüste mit den Heiligen Johannes der Täufer und Ansanus".   FilippoLippi

Die "Jesuitische Theologie" als Ursache für die aktuelle Krise

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Text zur aktuellen Glaubens-und Kirchen-Krise , den ein spanisch-sprachiger Bischof ihm geschickt hat und der sich auf die Kritik von PaterJ.Heimerl an der Theologie von Papst Franziskus bezieht.  Hier geht s zum Original: klicken

"HEIMERL HAT RECHT. DAS PROBLEM IST BERGOGLIOS "JESUITISCHE THEOLOGIE". EIN SPANISCHER BISCHOF

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, wir haben  diese Nachricht erhalten, die wir gern weitergeben. Wir haben einige Fehler im Originaltext - Hispanismen würde ich sie nennen... stehen gelassen. Gute Lektüre und Weitergabe. 

§§§

Lieber Dr. Marco Tosatti, seit Sie die Reden von Joachim Heimerl veröffentlichen, habe ich mich in Stilum Curiae verliebt (zuletzt nach Dignitas infinita). Vor einigen Wochen (2. April) hat Pater Heimerl einen exzellenten Artikel in SC geschrieben: "Unter Franziskus ist die Häresie in der Kirche akzeptabel geworden." Ich möchte Sie bitten, eine kurze Bemerkung zu veröffentlichen,  um das, was Pater Joachim schreibt, zu bekräftigen. .

Ich bin sicher, daß das größte Problem der Theologie heute, das auch der aktuellen Krise unserer  Hl. Kirche zugrunde liegt, in der Neuinterpretation des Evangeliums liegt, die direkt sowie indirekt die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus leugnet.  

Zurück zu Franziskus, ich glaube, daß die Wurzeln seines Denkens -meisterhaft dargelegt von Fr. Joachim - in der von Karl Rahner gegründeten "Jesuitischen Theologie" liegen, die heute von den theologischen Beratern (Kasper ?) personifiziert wird. Ich bringe nur ein Beispiel, um das, was ich gerade geschrieben habe, zu untermauern. 2004 hat der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger stark reagiert, mit einer Formalen Bekanntmachung der Glaubenskongregation auf den berühmten amerikanischen Jesuitischen Theologen Fr. Roger Haight S.J., der dafür bekannt war, die spirituellen Exerzitien des Hl .Ignatius von Loyola, Gründer der Gesellschaft Jesu, reformieren zu wollen. 

Exerzitien,  die die Konvertierung von Millionen von Menschen- zu denen auch ich gehöre- ermöglicht hat. 

Dieser Theologe, Präsident der Amerikanischen Theologischen Gesellschaft, Theologie-Professor an verschiedenen Universitäten- sogar von der Katholischen Presseagentur ausgezeichnet-hat ein Buch geschrieben, das geholfen hat, die Theologie- in Vorbereitung der Ankunft von Papst Bergoglio- zu verändern. Dieses Buch trägt den Titel: "Jesus -Symbol Gottes".

Kardinal Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, schickte ihm eine offizielle Mitteilung (die ich unten zusammengefasst zitiere). Papst Johannes Paul II entband ihn sofort von seinem Lehrauftrag (2004). 

Vorsicht! 2015 hat Papst Franziskus ihm seine Lehrbefugnis wiedergegeben und ihn auf den Lehrstuhl für Theologie an der Universität von Toronto berufen. (Und da gab es die Rede von der Kontinuität zwischen den beiden Pontifikaten!)

Kardinal Ratzingers Mitteilung ist keine Banalität, weil sie feststellt, daß dieses Buch Behauptungen enthält, die der Glaubenswahrheit widersprechen (besonders bezüglich des Vorbestehens des Wortes, der Göttlichkeit Jesu, der Hl. Dreifaltigkeit und der Auferstehung etc.)

Bitte suchen Sie sich dieses Dokument und lesen Sie es: www.vatican.va.-notification-fr-haight.

Der Autor schreibt auch, daß "Die Tradition in der heutigen Situation kritisch betrachtet werden muss"

De facto gehört die Unterordnung der Lehre unter ihre Verstehbarkeit und Plausibilität zur postmodernen Kultur.

Lieber Dr. Tosatti, die wahre Lehre bezieht sich auf die Lehre der Kirche, die auf dem von Gott offenbarten Wort basiert. Alles, was der Doktrin etwas wegnimmt, ihr widerspricht, sie annulliert, neu interpretiert, das weiterentwickelt, was im Wort Gottes offenbart wurde, und der fundamentalen, für die Erlösung nötigen Wahrheit widerspricht, ist eine falsche Lehre. Danke für Ihre Gastfreundschaft.

Ihr Bischof....

Quelle: M. Tosatti, Stilum Curiae