
Gestern in Modena sprach Angelo Kardinal Amato Rolando Rivi selig, der als 14jähriger Seminarist von kommunistischen Parisanen ermordet worden war. Heute beim Angelus gedachte Papst Franziskus seiner.
Der Saal der Casa Modena, in dem die Seligsprechung stattfand, war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Es sind die Gläubigen der Diözesen Modena und Reggio, die diesem Akt, der der historischen Wahrheit um die Ereignisse im April 1945 die Ehre gibt und der an den in der offiziellen Geschichtsschreibung vergessenen Jungen erinnert, beiwohnen wollten.
Zu diesem Fest des Glaubens ist aus Rom der Präfekt der Kongregation "per le cause dei santi" Kardinal Angelo Amato gekommen- aber auch der Bischof und der Erzbischof der Region, viele Prälaten aus der Emilia-Romagna, einschließlich Kardinal Caffara und viele Priester aus der näheren und ferneren Umgebung.
Nachdem die Worte mit denen Papst Franziskus den jungen Märtyrer selig sprach,
"Mit unserer Autorität haben wir beschlossen, Rolando Rivi selig zu sprechen, den heldenhaften Zeugen des Evangeliums" verlesen waren, trug Sergio, ein Cousin Rolandos eine Reliquie des neuen Seligen (eine Haarlocke) zum Altar.
In seiner sehr bewegenden, emotionalen Predigt, die unter dem Motto:
"ein gottgeweihtes Kind in den Händen gottloser Menschen" stand, sprach Kardinal Amato von dem Kinde, das Rolando ja noch war, das sich seiner Berufung zum Priestertum so sicher war und das so grausam zu Tode kam-aber in der Stunde größter Not seinen Mördern ins Gesicht sagte: " ich gehöre zu Jesus".
Die Täter bezeichnete er als "Hyänen, die voller Haß nach einem Opfer suchten, daß sie zerreißen und verschlingen wollten. Sie zogen ihm die Soutane- sein Gewand- aus, wie es die Schlächter Jesu Christi taten. Hyänen, die die Gebote des Herrn (du sollst nicht töten) vergessen hatten, die im Hass verfangen waren und indoktriniert, das Christentum zu vernichten, die Priester zu demütigen, Pfarrer zu ermorden und die Katholische Moral zu zerstören."
"Rolando Rivi war schon in dem Augenblick selig, als er an jenem 13. April 1945 von 2 kommunistischen Partisanen ermordet wurde- ein nie gesühntes Verbrechen. Das war in den Himmel geschrieben, weil sein Blut im Kelch Christi aufgefangen wurde" so Kardinal Amato. "Aber in der Welt war er noch nicht selig, in der Welt in der er den Tod fand, weil er seinen Glauben an Christus bezeugte."
Daß Rolandos heldenhaftes Martyrium gestern bezeugt werden konnte, ist den Menschen zu verdanken, die im Schweigen der Nachkriegszeit begannen, nach der Wahrheit über den Tod des Jungen zu suchen, des Todes, der nur allzu bald als "privates Verbrechen" in den Archiven verschwand.