Der erstere wäre gerne der zweitere geworden, aber der andere hat ihm den Posten via Berlin weggeschnappt.
Wenn man etwas genauer hingeguckt hat, konnte man das über die Jahre schön beobachten.
Meistens geriet der Kölner ins Hintertreffen. Hatte doch der Münchner durch seinen DBK-Vorsitz bessere Kontakte in die Medien und in die Politik.
Doch an Fronleichnam konnte der Kölner zum erstenmal einen richtigen Treffer landen. Er griff eine Idee auf, die der Papst bei seinem Besuch in Lampedusa schon mal angedacht hatte - nur dass in Köln alles ein bisschen größer und spektakulärer war:
Für viel Geld wurde ein Holzboot aus Malta importiert und vor dem Domplatz aufgestellt. Das Fest der Freude über die Einsetzung der Eucharistie sollte also für die Kölner ein Fest der Betroffenheit werden. Aber für den Kardinal wurde es zum Erfolg. Die Medien berichteten eifrig und er war fast überall das Top-Thema.... 1:0 für Köln also ....
In München genossen wir derweil den sonnigen Marienplatz, der endlich einmal wieder der Kirche gehörte, so wie die ganze Innenstadt an diesem Tag.
Zum Einzug sangen wir des Lied
"Frohlocket nun und singet laut"(GL715, in dessen 3. Strophe es heißt
"Mein Volk horch auf, ich mahne dich/
Ich bin Dein Gott, dein Retter/
vergiss es nicht, o hör auf mich:
lass doch die fremden Götter/
Willst Du verstockt und undankbar,
treulos auf mich nicht hören,
lass ich Dein Tun und Sinnen gar
in Unheil sich verkehren"
Das konnte man sich gut merken - und es war dann auch notwendig, denn die weitgehend moderate Predigt hatte dann doch den einen oder anderen Stolperer in Sachen Relativierung und "alle Religionen sind gleich ... ", oder der Verwechslung des ersten und zweiten Gebotes. Kann ja mal passieren. Und die meisten haben es wahrscheinlich sowieso nicht gemerkt. Die Betroffenheit drehte sich bei uns dann eher um Fußball (ich lasse meine Vermutungen außen vor *grins).
Der BR hatte sich dann in seinem Rundschau-Magazin an den Relativierungen festgehalten, was aber nicht über die bayerischen Grenzen hinausdrang und ansonsten die schönen Bilder von der Prozession gezeigt. Die war auch in diesem Jahr wieder besonders schön. Die ganze Stadt leuchtete und stand unter dem Zeichen des Herren.