Dienstag, 28. Februar 2017

Vox Populi....

ist im Karneval besonders aussagekräftig- zumal in Ländern in denen die Einheitsmeinung noch nicht flächendeckend durchgesetzt wurde- und so erlauben wir uns zum "mardi gras" zu einem Beitrag von rorate caeli zu verlinken, der sich mit einer speziellen Figur im Karnevalsumzug von Viareggio befaßt: dem "Che GuePapa"
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                   "DAS PONTIFIKAT ZUSAMMENGEFASST"
Konservative und traditionell gesinnte Katholiken wurden schwer kritisiert wegen der anonymen Plakate, die vor einigen Wochen über Rom verteilt wurden- und die keinen einzigen Fehler enthielten, sowohl der Inhalt als auch das Bild waren rigoros richtig und keine ungerechte Kritik am Papst.

Natürlich hat nie irgendwer bewiesen, daß irgendein konservativer Katholik hinter den Plakaten steckte.

Wegen der Tatsache, daß dieser Papst Jorge Mario Bergoglio ein Sozialist und ein Politiker ist, was in Italien allgemeine Überzeugung ist - wie man an diesem Wochenenden im Karnevalsumzug von Viareggio an der toskanischen Küste sehen konnte.

Betrachten wir den Che GuePapa: 



Nun, wenn etwas sicher ist, was konservative und traditionelle Katholiken angeht, dann ist es, daß sie Festivitäten und Ausschweifungen wie Karneval und Mardi Gras verabscheuen. 
Es kann also unmöglich ein ernsthafter Katholik hinter diesem Karnevalswagen stecken.
Was das bedeutet, ist daß diese Sicht des Papstes, als eines parteiischen äußerst linken Politikers so beim Italienischen Volk verwurzelt ist, und daß sie sogar die Ironie und Komik des Karnevals erreicht hat: die Engel des Papstes sind - nach der italienischen vox populi - Marx, Engels, Lenin. Mao und Fidel......"

Quelle: Antonio Socci , forum catholique

Noch einmal: heute vor 4 Jahren

 Auch wir werden Benedetto nie vergessen......        

         

Die Zweifel des schwarzen Papstes oder sollten die Evangelien umformuliert werden?

Aldo Maria Valli kommt auf das Interview Rusconi mit Pater Arturo Sosa Arabal zurück ......gefunden haben wir seinen Beitrag bei BenoîtXVI-et-moi. Merci!
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"ABER HAT JESUS (WIRKLICH) GESAGT, WAS ER GESAGT HAT?"

        "Die "dubia" des Ordensgeneral der Jesuiten"
Versuchen wir eine Zusammenfassung. Für Arturo Sosa "müßte man eine schöne Reflexion darüber beginnen, was Jesus wirklich gesagt hat"...zu seiner Zeit hatten die Leute keine Tonbandgeräte, um die Worte festzuhalten. Was man weiß ist, daß die Worte Jesu in ihren Kontext gestellt werden müssen, daß sie in einer präzisen Sprache und einem präzisen Milieu  gesprochen wurden und an wohl definierte Menschen gerichtet waren...."

Selbst wenn er den Namen eines Fußballers trägt, ist Arturo Sosa nicht die letzte Erwerbung von AT sondern ein Ordensmann. Ein Jesuit. Und sogar Ordens-General der Jesuiten. Der Nachfolger des Hl. Ignatius. Und er sagt, daß die Worte Jesu nicht wirklich gesichert sind, weil damals niemand ein Aufnahmegerät hatte. Er sagt das in einem langen Interview mit Giuseppe Rusconi, einem Journalisten aus dem Tessin. Und er sagt das sicher und ohne zu zögern.

Rusconi versichert uns, daß das genau die Ausdrücke sind, die Sosa benutzt hat. Immerhin gibt es heute Aufnahmegeräte und Rusconi kann sie bedienen. Die Antworten sind Pater Sosa zu einer eventuellen Revision zugeschickt worden und er hat alles bestätigt.

Sehr gut. So erfahren wir, daß für den Chef der Jesuiten die Vier Evangelien nicht ganz zuverlässig sind. Er hat da seine "dubia". Die Evangelisten könnten abgelenkt gewesen sein und außerdem  hatten sei kein Aufnahmegerät, also.....

Man muß sie also kontextualisieren. Was bedeutet das?
Russoni fragt; "Aber dann, wenn alle Worte Jesu geprüft werden müssen und in ihren historischen Kontext zurückgestellt, haben sie keinen absoluten Wert...."

Antwort von Sosa: "Im vorigen Jahrhundert gab es viele Studien die versucht haben genau zu verstehen, was Jesus sagen wollte [....] Das ist kein Relativismus sondern beweist, daß das Wort relativ ist, das Evangelium wurde von Menschen geschrieben, von der Kirche empfangen, die aus menschlichen Personen besteht."

Da ist die folgende Frage unausweichlich: "Und die Bestätigung ( Matth. 19, 3-6) "Der Mensch soll nicht trennen, was Gott vereint hat"  steht auch zur Diskussion?"

Sosas Antwort: " Ich wiederhole, was ich Papst Franziskus gesagt habe: man zweifelt nicht an, man unterwirft es der Beurteilung...:"

Was darauf hinausläuft-stellt Rusconi fest- man zweifelt an, weil Beurteilung Wertung ist, Wahl zwischen verschiedenen Optionen...die Pflicht einer einzigen Interpretation zu folgen, gibt es nicht mehr...."

Antwort: "Nein, die Pflicht besteht immer noch, aber es ist die Pflicht, dem Ergebnis der Beurteilung zu folgen. Das ist nicht irgendeine Bewertung...."

Widerspruch des Interviewers: "Aber die endgültige Entscheidung basiert auf dem relativen Urteil über verschiedene Hypothesen [...] man zweifelt also das Wort Jesu an..."

Antwort: "Nicht das Wort Jesu, aber das Wort Jesu, wie wir es interpretiert haben....die Differenzierung wählt nicht zwischen verschiedenen Hypothesen, sondern hört dem H. Geist zu, der -wie Jesus versprochen hat- uns hilft, die Zeichen der Gegenwart Gottes in der menschlichen Geschichte zu verstehen."


28.Februar 2013



      

100 Jahre Fatima, die Weltordnung ohne Gott. Migration & die Kirche

Andrea Gagliarducci kommentiert bei MondayVatican die Behandlung der Themen Weltordnung ohne Gott, Fatima, Migration, Freimaurerei im aktuellen Pontifikat behandelt werden und weist auf die Jahrestage im Jahr 2017 - 500 Jahre Reformation, 100 Jahre bolschewistische Revolutio, 100 Jahre Fatima und ihre Bedeutung hin.
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 "PAPST FRANZISKUS, FATIMA UND DIE WELTORDNUNG OHNE GOTT"

Kardinal Angelo Bagnasco, der Erzbischof von Genua, hat dieses Thema mehrmals intensiv angesprochen: es gibt eine Verschwörung für eine Weltordnung ohne Gott.
Der scheidende Präsident der Italienischen Bischofskonferenz Bagnasco sagte das in seiner Eigenschaft als Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenz. Auf diese Weise hat er die Aufmerksamkeit auf ein Thema gelenkt, das in der Öffentlichen Meinung undeutlich dargestellt wird.

                                                     
Aber dieses Thema ist das wichtigste. Über die Diskussion der legalisierten Abrtreibung, IVF, und Leihmutterschaft- alles Themen, die das menschliche Wesen zutiefst unterminieren-hinaus, ist es wichtig zu verstehen, woher diese Kampagne kommt und wohin sie führt, weil sie unermüdlich von den Medien gefördert und durch Gesetzesentwürfe und Berichte der Regierung diskret vorangebracht werden.
Letzte Woche starb Norma McCorvey. Sie war die "Roe" des "Roe vs. Wade" Prozesses , der zur Legalisierung der Abtreibung in den USA führte. Ihr Tod hat noch einmal ein Licht auf die Lügenkampagne geworfen, die oft betrieben wird, um das Thema zu unterstützen. McCorvey hat sich später selbst gegen die Kampagne gewandt und die Aufhebung des Urteils gefordert. Vergebens.

Was sind diese tiefer gehenden Probleme? Wo ist diese "Weltordnung ohne Gott" entstanden? Was ist ihr Ziel?
Eine erste Teilantwort kann man in dem vom Van Thuan erstellten Jahresbericht zur Soziallehre der Kirche in der Welt finden. Die achte Ausgabe des kürzlich veröffentlichten Berichtes konzentriert sich auf ein Thema, das Papst Franziskus wie einem großen Teil der Katholischen Welt sehr am Herzen liegt: Migration.

Die Kirche ist den Migranten sehr zugewandt. Früher gab es ein eigenes Dicasterium- den Päpstlichen Rat für Migranten- das mit diesen Fällen betraut war; jetzt ist es eine ganze Abteilung, die direkt dem Papst unterstellt ist, Teil des Dicasteriums für Integrale Menschliche Entwicklung und letzte Woche hat sich der Papst mit dem von den Scalabrini-Vätern organisierten Forum für Migration getroffen.

Aber der Van-Thuan-Observatory-Bericht  liefert einen anderen Gesichtspunkt. In seinem Bericht läßt sein Direktor Stefano Fontana einige Mythen "platzen" z.B den, daß Einwanderung zu wirtschaftlichen Vorteilen führt.
"Die Kosten, einen Migranten aufzunehmen" schreibt er-" sind höher als der wirtschaftliche Nutzen, den der Migrant dem Land bringen kann, das ihn aufnimmt."
Und weiter: "der Allgemeinplatz, daß Migranten helfen, das Rentensystem eines Landes zu bezahlen, dessen arbeitende Bevölkerungsgruppe zahlenmäßig kleiner wird als die der Rentner ist falsch"
Auch ist es nicht wahr, daß die Migranten helfen, das Problem der "leeren Wiege" zu lösen, weil ein Migrant nicht ein neugeborenes Kind ersetzt."

Andere Mythen die sich auflösen: es ist nicht wahr, daß "nur arme Menschen, die sonst Hungers sterben würden, nach Europa kommen "weil " die Daten zeigen, daß die Menschen die auswandern, wohlhabend genug sind, ihre Situation verbessern wollen-nicht nur überleben" -weil die "Menschenhändler-Tarife" nicht für jeden bezahlbar sind."

Gemäß Fontana ist der Grund für die Migration "vor allem geopolitisch" und hängt direkt mit der Geburtenkontroll-Politik großer Internationaler Organisationen zusammen.
"Über Jahrzehnte" schreibt Fontana- "gab es ein großes Engagement von Internationalen Körperschaften und Organisationen, um Abtreibung und Empfängnisverhütung und einen individualistisches und  sterilen Lebensstil zu fördern."

Alle diese Phänomene sind dokumentiert. "Wenn dann jemand behauptet" schließt er "daß die Migration durch die Notwendigkeit die westliche demographische Lücke zu füllen verursacht wird, sollte er wissen. daß diese demographische Lücke vielleicht gewollt war, um die Notwendigkeit der Migration künstlich zu schaffen."

Diese Migration schafft weitere Probleme, weil die Intergation "schwierig bis unmöglich"ist, wegen der "kulturellen Leere der westlichen Aufnahmeländer. Ihr Mangel an Identität, die unter dem Druck der Säkularisierung und des nihilistischen Individualismus zusammen gebrochen ist, stellt sicher, daß sie den Neuangekommenen nichts entgegenzusetzen haben."

Fontana sieht in der Erstellung eine "Art neues Kantianisches Projekt für einen ewigen Frieden, oder etwas, was freimaurerischen und gnostischen Zielen einer Universalen Religion nahe kommt und den religiösen und kulturellen Konflikten ein Ende bereitet-indem es alles in einer Superkultur und Superreligion des Humanismus vereint"

Ist das das Projekt, das nicht nur dem Christlichen Europa sondern auch dem Christlichen Westen ein Ende machen soll? Sicher ist 2017 ein besonderes Jahr, weil es drei Jahrestage mit sich bringt, die sehr viel über die Lage in Europa enthüllen: den 100. Jahrestag der Kommunistischen Revolution in Russland, den 100. Jahrestag der Erscheinung von Fatima und den 500. Jahrestag der Protestantischen Revolution.
Wir haben also den 500. Jahrestag dieser riesigen Bewegung, die half, den Katholizismus in die Krise zu bringen; den 100.Jahrestag der Ausbreitung und Etablierung des Kommunistischen Gedankens, den Johannes Paul II eine der größten Gefahren für  die Menschheit nannte (Gefahren die der polnische Papst als Folgen des Sowjetsystems erlitten hat) und den 100. Jahrestag jener Erscheinungen, die versuchten, das christliche Herz der Welt zu retten.

Es ist wahscheinlich kein Zufall, daß der Anglikanische Erzbischof, Justin Welby, an dem Tag ein Freimaurer-Ritual in der Anglikanischen Kathedrale von Canterbury erlaubte, als Kardinal Vincent Nichols in der Katholischen Kathedrale von Westminster England und Wales dem Unbefleckten Herzen Mariens weihte. Die Weihe fand am 100. Jahrestag der ersten Fatima-Erscheinung vor der Statue der Jungfrau Maria von Fatima statt, die vor 4000 Gläubigen gekrönt wurde.

Nein das geschah sicher nicht zufällig, Um die Erlaubnis zu erhalten, die Kathedrale von Canterbury für eine Freimaurer-Zeremonie zur Feier des 300. Gründungstages der Großloge von London feiern zu dürfen,  hat die Loge 300.000 Britische Pfund bezahlt, die Erzbischof Welby annahm, weil die Kirche Restaurierungsarbeiten benötige. Sicher ist die Symbolik hinter dieser Entscheidung ungeheuer groß.


Montag, 27. Februar 2017

Sandro Magister und die Einsamkeit des Pontifex

Sandro Magister schaut hinter die Kulissen der unmittelbaren Entourage des Papstes und deckt auf, wie aktuell auch lehramtliche Texte verfaßt werden. Leider kein Grund zur Beruhigung,
Hier geht´s zum Original bei Settimo Cielo:  klicken

"EIN EINSAMER MANN AN DER MACHT - UNTER DEM BEIFALL DER MENGE"

Popularität und Einsamkeit sind die beiden Gesichter des aktuellen Pontifikates, nur scheinbar widersprüchlich.

Den zigsten Beweis für die Popularität von Papst Franziskus gab es am 17. Februar bei seinem Besuch in der Universität von Rom III, inmitten von Hochrufen von Lehrern und Studenten, ein spektakuläres come-back nach dem Bann, der 2008 Benedikt XVI daran gehindert hatte, die andere Universität Roms zu betreten und dort zu sprechen, die noblere und historischere, La Sapienza, der schuldig war des Verbrechens, Gott und den Glauben in den sakrosankten Tempel der Göttin Vernunft bringen zu wollen.

In Rom III hat Franziskus gesprochen und das aus dem Stegreif und dutzendfach von Applaus unterbrochen, Er sprach über Dialog und Multikulturalismus, Migration und Jugend, Arbeitslosigkeit und über das, was daraus seiner Meinung nach entsteht: "Sie sagen daß die wahren Statistiken über Jugendlichen-Selbstmord nicht veröffentlicht werde; manches wird veröffentlicht, aber nicht die richtige Statistik."

Aber in seiner 45-minütigen Rede hat er kein einziges mal die Worte Gott, Jesus, Kirche, Glaube, Christentum ausgesprochen.

Es ist die selbe Neutralität, die Franziskus einnimmt, wenn er vor den "Volksbewegungen" seine Globalisierungsalternative und seine politischen Antiglobalisierungs-Visionen thematisiert.
Weil im Volk "eine mystische Kategorie" ist, wie er es nennt- in der er den Ursprung der Erlösung sieht. Und an das Volk- christlich oder nicht- appelliert er, wenn er die Missetaten des Weltmarktes, der Wirtschaft, die tötet, die anonymen Mächte, die Kriege auslösen sowie die antiquierten, sklerotischen, unbarmherzigen kirchlichen Institutionen anklagt.

Aber seine Popularität ist genau die eines Papstes, der sich selbst von den Institutionen isoliert, um sie besser angreifen zu können, als Favorit der Fans. Es ist kein Zufall, daß er den Lateinamerikanischen Populismus preist, wie er es kürzlich in einem Interview mit "EL Pais" tat, er, der als junger Mann Peronist war.

Im Vatican hat er in der Casa Santa Marta Wohnung genommen, einem Gästehaus, genau um sich selbst so gut wir möglich von dieser Kurie zu distanzieren, die er nie liebte und für deren organische Reform er sich nur sehr wenig interessiert.

Er zieht es vor, seine engsten Mitarbeiter selbst zu wählen. Und er hat einen von ihnen aus der Katholischen Universität von Buenos Aires geholt, Victor Manuel Fernández, seinen Lieblingstheologen. Einen anderen von "La Civiltá Cattolica": seinen Jesuiten-Mitbruder Antonio Spadaro.  Um nicht  die Mgrs. Konrad Krajewski, Fabian Pedacchio Leaniz, Battista Ricca, Marcelo Sánchez Sorondo: der erste ist ein Almosenier, der zweite sein persönlicher Sekretär.
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Aber jeder einzelne von ihnen ist nur mit einem Teil der päpstlichen Aktivitäten befaßt und keiner kann einen Überblick über das Ganze haben. Jorge Mario Bergoglio hat immer seinen eigenen, persönlichen Terminkalender  behalten, den nur er führt und konsultiert.


Sonntag, 26. Februar 2017

Fundstück zur Geburt der Christlichen Kunst

Wieder sehr Lesenswertes von Marco Gallina.
Er berichtet uns von der antiken Stadt Europos im Grenzbereich von Syrien zu Mesopotamien, in der sich die wohl älteste bekannte Kirche der Christenheit findet. Gebaut von einer Gemeinde des beginnenden 3. Jahrhunderts.
Die Funde widerlegen dann auch manches bis jetzt geglaubte Postulat, so das von der Bilderlosigkeit früher Synagogen und der ersten Kirchen.
Hier geht´s zum Original:  klicken


           "Die Geburt der christlichen Kunst"

Im entferntesten Winkel Syriens liegt zwischen Euphratschlamm und Sand die antike Stadt Dura Europos. Hier, am Schnittpunkt Syriens und Mesopotamiens, steht die älteste archäologisch nachweisbare Kirche der Welt. Nicht nur wegen der syrischen Totenklage des Christentums, sondern auch der bilderfeindlichen Kritik der Reformatoren lohnt im Lutherjahr ein Blick auf die Wurzeln christlicher Ästhetik.
von Marco F. Gallina

"Der Sand der Zeit rieselt unbarmherzig. Er verweht die Erinnerungen an vergangene Reiche, erstickt diejenigen, die Zeugnis ablegen könnten und begräbt Städte unter Lawinen aus Staub. Der Vordere Orient bleibt den Europäern fremd. Schon Alexander der Große fand von der Pracht des alten Babylons nur noch die Trümmer des legendären Turmes vor. Heute reihen sich neben den Ruinen der Mesopotamier jene der Parther, Römer und Christen ein; der christliche Niedergang ist dabei der längste, zäheste und tragischste Prozess. Die Reiche der Alten zerfielen, aber die Anhänger des Nazareners blieben ihrer Religion treu. Seit der Kreuzigung kennt das Christentum die Verfolgung und hat Einzug in die Offenbarung des Johannes gefunden – so wie jetzt und vielleicht in alle Ewigkeit."  

Weiterlesen im Original .......

Quelle:  Marco Gallina, cathwalk.net

Fundstück: Internationaler Antworte-auf-die-Dubia-Tag

William Briggs hat bei OnePeterFive  seinen Vorschlag für einen Internationalen Dubia-Beantwortungstag veröffentlicht- und sicherheitshalber auch die jeweils erforderlichen Antworten mitgeliefert. Der Herausgeber der Web-site schlägt vor, sich die Fragen auszudrucken und dem Pfarrer und/oder Bischof vorzulegen, sie eventuell auch am Kirchenportal zu befestigen- wenn auch nicht mit Nägeln- weil sich diese Methode doch sehr bewährt habe.
Hier jedenfalls geht´s zum Original - das jeder nach Gusto ernst nehmen kann oder auch nicht:
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"INTERNATIONALER BEANTWORTE-DIE-DUBIA-TAG!"
Bevor wir zu den spaßigen und aufregenden Details des Internationalen-Beantworte-die-Dubia-Tag! kommen, müssen wir zuerst ein bißchen etwas vom Hintergrund verstehen

Vor mehr als  Monaten wurden Papst Franziskus von einigen seiner mehr akademisch ausgerichteten Kollegen aus dem Kardinalskollegium eine Art "Theologie 101, Wahr-Falsch-Quiz" präsentiert.

Bevor wir zu den Quiz-Fragen kommen, der Grund für ihren Ursprung ist, daß der Hl. Stuhl ein (von keinem Gutachter geprüftes) Papier namens "Amoris Laetitia" veröffentlicht hat, das (per Fußnoten) zu behaupten schien, daß die Ehe nicht für´s Leben und unauflöslich sei, wie es unser Herr Jesus gesagt hatte.

Ich sage "schien", weil das Dokument so von einem guten Haufen Priestern, Bischöfen und Kardinalen interpretiert wird. Sie sind der Meinung, daß unser Herr Jesus eine Art Richtlinie oder Ideal herausgegebene hat, das man anstreben kann, aber von dem man nicht erwartet, daß es in der Praxis oft erreicht wird.
Dieses "ein-Fleisch-Unternehmen" war zu seiner Zeit in Ordnung, aber die Zeiten ändern sich und das muß auch die Kirche.

Andere sagen, daß diese modernen Interpretation (um einen theologischen Terminus zu gebrauchen) meschugge ist. Diese Burschen sagen, daß wenn wir einmal annehmen, daß unser Herr Jesus es mit der Ehe nicht ernst meinte, wir  auch annehmen müßten, daß er nichts ernst gemeint habe. Und das ist der erste Schritt auf der verifizierten schiefen Ebene zum unitarischen Universalismus und praktischen Atheismus.

Das ist keine kleine Streiterei zwischen zwei Gruppen. Entweder wir nehmen Gott (und Jesus) bei Seinem Wort oder wir tun es nicht. Wut flammt auf, Freundschaften lösen sich auf und Lager bilden sich. Die Worte Häresie und Schisma werden umher geworfen.

Daher das Richtig-Falsch-Quiz, oder Dubia. Die Dubia wurden zusammengestellt, um zu sehen, in welches Lager man gehört.


Samstag, 25. Februar 2017

Iesus non dixit? ....

Rino Camilleri kann sich in seinem Kommentar zu den Äußerungen des General-Oberen der SJ über das, was Jesus zur Scheidung sagte oder nicht sagte, die beißende Ironie nicht verkneifen.
Hier geht´s zum Original bei La Nuova Bussola Quotidiana:   klicken

      "IESUS NON DIXIT? DANN AUCH NAPOLEON UND MOHAMMED....."
"Wie bekannt ist, gab es zur Zeit Jesu keine Tonbandgeräte und deshalb werden wir nie wissen, was er wirklich gesagt hat. Aus dem selben Grund werden wir auch nicht wissen, ob Alexander der Große gelebt hat, oder ob Julius Caesar nur ein Sonnenmythos war. Es gab zu der Zeit auch noch keine Fotografie.

Und auch wenn es sie gegeben hätte, hätten die Juden sie nicht benutzen können, wegen des mosaischen Gesetzes, lebende Geschöpfe nicht abzubilden zu dürfen.
Nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Zeit waren Granatäpfel und Feigenblätter tote Gegenstände, so daß sie aus Gold im Tempel nachgebildet werden konnten. Heute dagegen wissen wir, daß auch Pflanzen leben.
Was haben wir im Grunde von Napoleon? Mündliche Zeugnisse und einige Ölgemälde und irgendeine nackte Statue.

Alles falsifizierbare Sachen. Der Koran? Zufällig hat Mohammed ihn nicht selbst geschrieben, sondern er wurde aus dem Gedächtnis -nach seinem Tod- von seinen Schülern zusammengesetzt.
Tatsächlich sind die Suren nach ihrer Länge angeordnet, um ihnen irgendeine Ordnung zu geben. Deshalb werden wir nie wissen, was der Prophet wirklich gesagt hat. Aber wer wird das den Muslimen sagen? Uns interessieren allerdings die Christen, besonders die Katholiken.

Das Oberhaupt der Jesuiten hat praktisch gesagt, daß der König nackt ist und wir werden nie wissen, wie wir ihn mit Genauigkeit bekleiden können.  Auch das Gesicht Jesu ist wahrscheinlich so, wie es uns die BBC vor einiger Zeit in einer "palästinensischen" Rekonstruktion gezeigt hat (Sie wissen, diese moderne Disziplin, die von einem Schädel ausgeht und ein wahrscheinlich sehr ähnliches Gesicht daraus macht), die einem Neanderthaler ähnelte.
Jesus hat unter Pontius Pilatus gelitten? boah....

Nicht einmal Josephus Flavius ist in diesem Punkt klar, so daß man von einer Interpolation sprechen kann. Auch-um jetzt alles zu sagen-haben wir keinen Beweis, daß Jesus am Kreuz gestorben ist. Ich will mich hinabstürzen: man weiß nicht einmal, ob er überhaupt gelebt hat. Es gab eben keine Tonbandgeräte und Fernsehkameras. Und außerdem: selbst wenn es sie gegeben hätte, was wäre bewiesen gewesen? Wie alle wissen, können Aufnahmen, Fotos und Bilder in aller Ruhe gefälscht werden können. Deshalb hat Umberto Eco Recht und vor ihm William von Ockham: wir haben den nackten Namen-sonst nichts.

Wenn Christus vermeiden wollte, daß wir unter den Ohrfeigen einer selbstauserwählten Kaste enden, ist er voll gescheitert. Armer Christus, er hätte etwas mehr differenzieren sollen. Er wollte sich nur der mündlichen Überlieferung anvertrauen?  Möge es ihm wohl bekommen. Ach was, der Heilige Geist wehte den Aposteln ins Gesicht damit sie sich präzise erinnerten (und niederschrieben).

Er hätte sie Wunder für Wunder mit einem diamantenen Aufnahmegerät ausstatten können, das die Jahrtausende herausfordern würde, hätte uns seine genauen Worte zur Ehe-Scheidung überbracht und uns so 2000 Jahre ermüdender "Einsicht"  ("discernimento")  erspart. Aber wer weiß, ob Jesus wirklich gelebt hat und nicht nur eine "späte Überarbeitung der Gemeinde" war. So spät, daß man heute noch darüber debattiert und debattiert. Die Kirche ist immer ein Leuchtfeuer gewesen, aber wenn das Leuchtfeuer zu einer ankerlosen Boje wird, wozu dient es dann? Gute Frage."

Quelle: Rino Camilleri, La Nuova Bussola Quotidiana


  

Freitag, 24. Februar 2017

Tweet zum Tage

Heute auf dem Petersplatz....

Heute vor 4 Jahren

Am Sonntag, 24.2. 2013 der letzte Angelus von Papst Benedikt XVI

           

Hier geht´s zum Text der Ansprache-mit einer kurzen Exegese zum Tagesevangelium  klicken
der wieder schmerzlich in Erinnerung ruft, was wir verloren haben und so schmerzlich vermissen.

Er begann so:

                                        "Liebe Brüder und Schwestern!

                                           Danke für eure Zuneigung!

Heute, am zweiten Sonntag der Fastenzeit, haben wir ein besonders schönes Evangelium, das Evangelium von der Verklärung des Herrn. Der Evangelist Lukas betont besonders die Tatsache, daß Jesus verklärt wurde, während er betete: seine Erfahrung ist die einer tiefen Erfahrung der Beziehung zum Vater während einer Art geistlicher Einkehr, die Jesus auf einem hohen Berg in der Begleitung von Petrus, Jakobus und Johannes verbringt, der drei Jünger, die in den Augenblicken des göttlichen Offenbarwerdens des Meisters immer zugegen sind (Lk 5,10; 8,51; 9,28). Der Herr, der kurz zuvor seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt hatte (9,22), schenkt den Jüngern eine Vorwegnahme seiner Herrlichkeit. Und auch bei der Verklärung erklingt wie bei der Taufe die Stimme des himmlischen Vaters: »Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!« (9,35). Dazu ist die Gegenwart von Mose und Elija, die das Gesetz und die Propheten des Alten Bundes repräsentieren, sehr bedeutsam: die ganze Geschichte des Bundes ist auf ihn ausgerichtet, auf den Messias, der einen neuen »Exodus « vollbringt (9,31), nicht zum verheißenen Land wie zur Zeit des Mose, sondern hin zum Himmel." (.....)   

Quelle: La Santa Sede, LEV

Vor 12 Jahren hörte man von Jorge Mario Bergoglio ganz Anderes

Sandro Magister hat sich bei Settimo Cielo angesichts der Verwirrung um Amoris Laetitia und des Unwillens des Pontifex, auf die dubia der vier Kardinäle zu antworten auf die Suche nach möglichen Gründen und früheren Wortmeldungen Jorge Mario Bergoglios gemacht und ist da besonders in den Jahren 2004-2006 fündig geworden und auf interessante Aussagen gestoßen, die z.T. seinen aktuellen Aussagen diametral widersprechen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"NEUBETRACHTUNG. VOR ZWÖLF JAHREN HATTE BERGOGLIO NICHT DIE ZWEIFEL VON HEUTE"

"Von den fünf dem Papst übermittelten dubia der vier Kardinäle zur richtigen Interpretation von Amoris Laetitia beziehen sich drei auf ein früheres päpstliches Dokument, die Enzyklika "Veritatis Splendor" von Johannes Paul II. Und sie fragen, ob drei in dieser Enzyklika kraftvoll wieder bestätigten Wahrheiten noch gelten.

                                       
                                          "Die Wahrheit wir euch frei machen"

Im zweiten dubium ist das die Wahrheit, um deren Bestätigung die Kardinäle bitten:
- die Existenz absoluter moralischer Normen, die ohne Ausnahme gelten, die ohne Ausnahme in sich schlechte Handlungen verbieten (Veritatis Splendor 79)
Im dubium Nr.4 geht es um diese Wahrheit, um deren Klärung sie bitten: -die Unmöglichkeit daß Umstände und Zweck "eine in sich schlechte Handlung in eine gute oder zu rechtfertigende verwandeln können" (Veritatis Splendor 81)
Und schließlich dubium Nr. 5 ist es diese Wahrheit, auf deren Beleuchtung sie immer noch warten:- die Sicherheit, daß das Gewissen niemals die Autorität hat, Ausnahmen von absoluten moralischen Normen, daß verbotene Handlungen.wegen ihres Zieles in sich schlechte Handlungen (Veritaris Splendor, 56) zu erlauben.
Keines dieser dubia ist bis heute von Jorge Mario Bergoglio beantwortet worden. Aber wenn man zu der Zeit zurückgeht, in der er Erzbischof von Buenos Aires war, hätte er Antworten gegeben. Klar und beruhigend.

Wird Kadinal Müller durch Kardinal Tagle ersetzt?


rorate caeli befaßt sich mit der Zukunft Kardinal Müllers und der "Kronprinzenrolle" seines potentiellen Nachfolgers im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation bei einem kommenden Konklave.Hier geht´s zum Original: klicken

"WARTEN AUF GODOT..."

WIRD TAGLE MÜLLER ALS PRÄFEKT DER GLAUBENSKONGREGATION ERSETZEN?

"Zu den vorangegangenen Berichten aus anderen Quellen, daß Kardinal Müller seinen Rücktritt aus der Glaubenskongregation bereits angeboten hat, kann Rorate jetzt aus einer sehr guten  Quelle hinzufügen, daß es an höchster Stelle einen Plan gibt, Müller als Präfekt der Glaubenskongregation mit niemandem Geringeren als dem asiatischen "Papst Franziskus" zu ersetzen, dem Mann, den viele als Franziskus´ Kronprinzen betrachten, Luis Antonio Kardinal Tagle,
Müller wurde im Juli 2012 zum Präfekten ernannt und ist in den letzten Jahren de facto über die Familiensynode und besonders wichtig bei "Amoris Laetitia" marginalisiert worden, Fragen zu seiner Zukunft in der römischen Kurie sind während der Jahre dauernd gestellt worden. Man wird sehen müssen, ober er nach Deutschland zurück geschickt wird, auf den immer noch vakanten Sitz in Mainz (traditionell ein Kardinals-Sitz) oder in eine zeremonielle Position verfrachtete wird, oder ob er sich -wie Kardinal Stanislaw Rylko im letzten Jahr- einfach zurückzieht, lange bevor er  75 wird.
Tagles eigenes theologisches Werk ist sehr dünn und seine akademische Reputation beruht hauptsächlich auf dem Essay. den er als Teil der Geschichte des II.Vaticanischen Konzils der Bologna-Schule geschrieben hat. Es sind seine aalglatte Promotion durch die katholischen Mainstream-Medien, seine zuverlässig progressiven Ansichten (eingebettet in eine gemäßigte Sprache) verbunden mit seinem Beitrag zur Internationalen Theologen-Kommission und der Förderung die er durch Joseph Ratzinger- erst als Präfekt der Glaubenskomgregation und dann als Papst erfahren hat, die ihm zusammen eine Aura, viel mehr zu können als das, was durch seine wirklichen Hervorbringungen gestützt wird.
Sowohl seine Wahl zum Präsidenten der Katholischen Bibel-Vereinigung (2015) als auch seine Ernennung zu einen der drei Vizepräsidenten außerordentlichen Synode von 2014 garantierten seine Prominenz in der universalen Kirche.

Sollte dieser letzte Plan umgesetzt werden, wird Kardinal Tagle, der im Juni 60 wird, ein beneidenswertes "CV" als Konklave-Favorit haben: eine lange Amtszeit (mehr als 15 Jahre) als Diözesanbischof, dann Erzbischof, gefolgt von einer Wegstrecke als Oberhaupt eines Kurien-Dicasteriums.

In den beiden vergangenen Februar-Monaten hat Don Pio Pace lange Artikel über die Kandidatur Tagles für das nächste Konklave geschrieben. Artikel, die es wert sind, jetzt noch einmal gelesen zu werden. 

"Der Nachfolger" - Rom in Präkonklave-Stimmung: Was wird nach dem Bergoglio-Pontifikat kommen?" (Februar 2015)   klicken
"Exklusives Op-Ed: Pio Pace: "Konklave-Vorbereitungen: Achtung- große Redaktions.-Manöver weisen auf Kardinal Tagle hin." (2016)  klicken

Quelle: rorate caeli

Donnerstag, 23. Februar 2017

Jesu Worte im Visier der modernen Jesuiten

Sandro Magister setzt sich heute in Settimo Cielo mit den zahlreichen Reaktionen auf seinen gestrigen Beitrag über die Aussage des neuen Jesuiten-Generals "Auch Jesus muß neu interpretiert werden" auseinander. Und als Beispiel für alle Kommentare, die er dazu erhalten hat, gibt er den von Peter J.Brock wieder.
Hier geht´s zum Original: klicken

"HIER ALSO DER WAHRE "MODERNE JESUIT", DESSEN URTEILSVERMÖGEN NICHT EINMAL JESUS ENTKOMMT"

Autor des heutigen Kommentars ist Silvio Brachetta, Diplomat am Institut der Religionswissenschaften von Triest, der sich besonders dem Studium der Theologie des Hl. Bonaventura von Bagnoregio verschrieben hat. Er schreibt in der diözesanen Wochenzeitschrift "Vita Nuova"
"DER GENERAL DER JESUITEN FÜHRT DAS HEER DER HISTORIZISTEN AN" 
Mit Arturo Sosa Abascal, dem neuen Generalsuperior der Gesellschft Jesu hat sich gezeigt, daß die Katholische Theologie vom Historizismus übernommen worden ist.
Das hat indirekt Sandro Magister bekannt gegeben. in dem u.a. die Worte Sosas in einem Interview wiedergab: "wir sollten inzwischen mit einer schönen Reflexion darüber beginnen, was Jesus wirklich gesagt hat. Zu seiner Zeit hatte niemand ein Tonbandgerät, um seine Worte aufzunehmen. Was wir wissen, ist daß die Worte Jesu kontextualisiert werden müssen, sie sind in der Sprache ausgedrückt, in einem speziellen Umfeld und sie sind an jemanden Definierten gerichtet.
Diese Worte Sosas sind nur die letzten in einer Reihe ähnlicher Aussagen anderer Autoren.
Die These ist alt und wird auf quälende Weise wieder vorgeschlagen: die Schrift solle weiterhin einer Exegese unterzogen werden, wegen der Tatsache, daß man ihnen nie eine endgültige Interpretation geben können wird.
Mit anderen Worten, nach einer gewissen heterodoxen Theologie wäre die Schrift eine Art offene papyrologische Baustelle, deren Text ständig seziert werden müsse- in der ununterbrochenen Suche nach dem "wahren Wort Gottes". Es handelt sich darum, ständig und frenetisch auf der Suche nach einer echteren Wahrheit, die Quellen zu polieren, um die aktuelle, dem unzufriedenen Exegeten offensichtlich unangenehme Wahrheit ersetzen kann.
Dieses "wahre" Wort, gesucht von der Textkritik der zahlreichen Richtungen des modernistischen Protestantismus und Katholizismus wäre demnach noch immer zwischen den "Falten" des heiligen Textes verborgen und noch voller Fehler, weil er aus menschlichen Worten zusammengesetzt ist. Und die menschlichen Worte sind per definitionem unvollkommen, und den Veränderungen der Sitten und der Geschichte unterworfen.
Es ist aber überflüssig darauf hinzuweisen, daß das Lehramt mehrfach die Unhaltbarkeit dieser historisierenden Lesart bekräftigt: keine der Aussagen der Kirche hat je viel bewirkt. 
Wer die Worte des Alten Testamentes  als vage ansieht, die von Gott kommen, gibt dem Lehramzt umso weniger Gewicht, das sich vor allem menschlicher Ausrücke bedient.  Er wir aus dem gleichen Grund auch den von den Heiligen, den Kirchenlehrern und den Kirchenvätern inspirierten Texten wenig Bedeutung beimessen, die die progressiven Interpretation der Schrift widerlegen. Das Gleiche gilt für die apostolische Tradition, die von den Bestreitern für weniger als nichts beurteilt wird. Und so ist der Fehler des Historizismus weit davon entfernt, abgeschafft zu sein, den wir statt dessen heute intakt und stärker als je zuvor vorfinden.
Und er setzt auf diese Weise die Gültigkeit des Dogmas herab, besonders in seinem Anspruch die Wahrheit ein für alle mal festzulegen.

Krise der Kirche- eine Krise der Autorität?

Aldo Maria Valli stellt die Fakten um die derzeitige Lage in der Kirche dar, versucht sie zu erklären und macht sie an der Krise der Autorität -quer durch unsere Gesellschaften- fest. 
Hier geht´s zum Original, das wir bei BenoîtXVI-et-moi gefunden (merci!) haben: 
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"DIE KIRCHE, VERWIRRUNG UND KRISE DER AUTORITÄT. ORIENTIERUNGSHILFEN IM STURM."
"Was für eine Verwirrung! Heute enden Analysen und Diskussionen über die Kirche- welches auch ihr Autor sei, oft mit diesem Ausruf, gefolgt von einem untröstlichen Seufzer.
Und in der Tat, die Tatsachen scheinen das zu bestätigen.

Anonyme Plakate die sich gegen den römischen Pontifex wenden, Kämpfe um Macht (und Geld) in einer noblen und alten Institution wie dem Malteser Orden, Kardinäle, die an den Papst schreiben. um ihn zu bitten, auf Fragen zur Doktrin zu antworten. Und dann zwei Päpste, die einige Meter von einander entfernt im Vatican leben, ohne daß jemals die Gründe für den Rücktritt des Mannes ganz geklärt wurden, der heute nach einer Definition, die auch zu Dikussionen veranlaßt, "papa emeritus" genannt wird.
Und dann Kontroversen und Mißstimmungen unter den Kardinälen,  Bischöfen und Gläubigen über die Schlüsselaspeke und den Glauben besonders wegen eines päpstlichen Dokumentes, das trotz seines sympathischen Titels (Amoris Laetitia) zu einem Kriegsschauplatz geworden ist und für viele ein Grund -nicht zur Freude sondern der Verblüffung und der Trauer.
Und dann ein verwirrender, verteidigender Papst, der vor alle in Interviews und improvisierten Reden Positionen vertritt, die für manche nicht mit der Lehre der Kirche zu keineswegs sekundäreThemen übereinstimmen.

Und dann, die Reformen, die das Funktionieren der zentralen Leitung der Kirche verbessern sollten, aber Unzufriedenheit im Innern des Hl. Stuhls provozieren. Und dann noch Reihen von Katholiken, die das alles mit wachsender Orientierungslosigkeit, Traurigkeit und Verblüffung beobachten, beinahe vernichtet durch die Polemiken oder leidenschaftlich im Konflikt engagiert- in der Unterstützung der einen oder anderen Partei.

Wenn das Bild, das ich gerade gezeichnet habe, die Frucht der Vorstellung eins Schriftstellers wäre, müßte man ihm eine bemerkenswerte Phantasie zusprechen. Das Buch könnte den Titel "Geteilte Kirche" oder "Die Kirche im Sturm" haben. Tatsache ist, daß angesichts dessen, was wir sehen. selbst der erfindungsreichste Schriftsteller nur zugeben könnte, daß die Realität die Fiktion übertrifft.

Was man früher über die "Liberalen" sagte (daß wenn zwei von ihnen diskutieren, man mindestens drei verschiedene Meinungen erwarten mußte) kann jetzt über die Katholiken gesagt werden. Es gibt kein Argument, das in den Konflikten ausgespart wird. Und was für Konflikte! 

Wir wissen genau, daß von Anfang an in der Kirche die Debatten- oft mit Beleidigungen und Ressentiments gespickt- das tägliche Brot gewesen sind. Paulus (im Brief an die Galater) hat Petrus über die Schlüsselfragen der Zeit "ins Gesicht" widerstanden ( er ist ihn hart angegangen) - z.B. wie über das Verhalten gegenüber den Juden. Und was ist über die Kämpfe zwischen den Christen der ersten Jahrhunderte um die Trinität und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn sagen?  Wie die leidenschaftlichen Kontroversen beim I.Vaticanischen Konzil zur päpstlichen Unfehlbarkeit vergessen und -um zu einer uns sehr viel näheren Zeit zu kommen- die um das II. Vaticanische Konzil entflammten und in den folgenden Jahren erlebten Debatten?

Wir haben die Tendenz, ans Christentum und besonders an den Katholizismus wie an einen dogmatischen-also in seiner Festigkeit stabilen Glauben zu denken. In Wirklichkeit ist das, was die Christliche Erfahrung charakterisiert, die Freiheit und als ihre Konsequenz die Würde, die dem Menschen als Ebenbild Gottes zuerkannt wird. Und die Freiheit bringt den Unterschied mit sich eingeschlossen der Form der Spannung.

Also nichts Neues unter der Sonne? Eines Teils ja und eines Teils nein.

Ein neues Element stellt wahrscheinlich die Form dar, in der wir kommunizieren. Die Verbreitung der neuen Medien hat die klassische Unterscheidung zwischen Quelle und Empfänger der Information eliminiert. Heute ist jeder zugleich Absender und Empfänger, alle interagieren und das immer schneller. Folge ist eine weniger als früher durchdachte Information, instinktiver und unmittelbarer und also auch konfliktreicher. Außerdem gibt es eine Mischung aus Idee und Bewertung, eine Überlappung, die in einem globalen Dorf entsteht, das häufig an einen Markt voller ununterscheidbarer Stimmen erinnert, wo es schwierig ist, zu sagen, wer die meisten oder wenigsten Werte hat und wo der, der am lautesten schreit, sich durchsetzt.


Mittwoch, 22. Februar 2017

Fundstück des Tages

Klaus Berger über Luther & den Ablass und die Sünde. Gefunden in der "Tagespost"
Hier geht´s zum lesenswerten Original:   klicken

"Das gekappte Schlepptau der Sünde"

Es beginnt so:

"Wer Luthers Thesen von 1517 noch einmal liest, die damals, wenn überhaupt jemand, dann der Hausmeister an der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hatte, findet heraus: Luther hat nichts gegen den Ablass und verteidigt in den Thesen den Papst. Er fragt nur spöttisch an, warum der Papst in all seiner Vollmacht nicht gleich die ganze Hölle leeren könne. Anders gefragt: Wenn zwar nicht der Papst, wohl aber der Herrgott allmächtig ist, warum schließt er nicht die Hölle, Gottes Guantanamo? Antwort müsste wohl sein: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich." .....

Quelle: Klaus Berger, Tagespost

Jesuiten: "Jesus muß neu interpretiert werden."

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cieolo einigermaßen fassungslos die Antworten, die der neue Jesuiten-Generals Abascal  dem Vaticanisten Ruscoli auf seine Fragen zur Gültigkeit der Worte Jesu zu Ehe und Scheidung gegeben hat.
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"EHE UND SCHEIDUNG. DER JESUITEN-GENERAL: 
"AUCH JESUS MUSS NEU INTERPRETIERT WERDEN"
                                        

"Nicht zu glauben aber wahr. Im VIII Kapitel von Amoris Laetitia. dem am hitzigsten und kontroversesten diskutierten, in dem Papst Franziskus den Weg für eine Wiederverheiratung, während der vormalige Ehepartner noch lebt, zu öffnen scheint gibt es keinerlei Zitat der Worte Jesu zu Ehe und Scheidung, die zuerst in Kapitel 19 des Matthäus-Evangeliums präsentiert werden. Das ist eine erstaunliche Auslassung. Ebenso verblüffend sind zwei andere Momente des Schweigen von Franziskus zur selben Frage
Der erste fand am 4. Oktober 2015 statt. Es war der Sonntag zu Beginn der zweiten und finalen Sitzung der Familiensynode. Und an genau diesem Tag wurde in allen Katholischen Kirchen des Lateinischen Ritus der Welt in der Messe die Parallel-Passage aus dem Markus.-Evangelium (10, 2-9) gelesen (Matth. 19, 2-12)
Beim Angelus vermied der Papst trotz des brennenden Aktualität dieser Frage bei der Synode jeden Bezug auf diese Passage des Evangeliums.
Das Gleiche geschah am vergangenen 12. Februar mit einer anderen, ähnlichen Passage aus dem Matthäus-Evangelium (5, 11-12) , die in den Kirchen in allen Kirchen gelesen wurde. Auch dieses mal vermied es Franziskus, sie zu zitieren oder zu kommentieren
Warum dieses eiserne Schweigen des Papstes zu Worten Jesu, die so eindeutig sind?
Ein Hinweis für eine Antwort findet sich in dem Interview, das der neue Ordensgeneral der SJ,
der Venezuelaner Arturo Sosa Abascal, der Jorge Mario Bergoglio sehr nahe steht, dem Schweizer Vaticanista Giuseppe Rusconi für Rossoporpora und "Il Giornale del Popolo" in Lugano gegeben hat.
Hier die wichtigsten Passagen zur Frage. Jeder Kommentar erübrigt sich.

"Da kemen Pharisäer auf ihn zu , um ihn auf die Probe zu stellen, und fragten: Ist es erlaubt, seine Frau aus jedem beliebigen Grund zu entlassen? Er antwortete; Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer sie von Anbeginn an las Mann und Frau geschaffen und gesagt hat: Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen und die beiden werden ein Flesich sein?  Also sind sie nicht mehr zwei sondern ein Fleisch. Was Gott verbunden hat das soll der Mensch nicht trennen. Da sagten sie zu ihm: wozu hat dann Mose vorgeschrieben, einen Scheidebrief  auszustellen und sie zu entlassen?
Er antwortete ihnen: Wegen eurer Herzenshärte hat Mose euch erlaubt, eure Frauen zu entlassen. Ursprünglich aber war es nicht so, Ich aber sage euch; wer seine Frau entläßt- außer wegen Unzucht-und eine andere heiratet, begeht Ehebruch. Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn die Sache des Mannes gegenüber der Frau so steht, dann ist es nicht gut zu heiraten. Er sagte zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist "
Frage: "Kardinal G. Müller, Präfekt der Glaubenskongregation hat gesagt, daß die Worte Jesu zur Ehe sehr klar sind und keine Macht im Himmel und auf der Erde, weder ein Engel noch der Papst, weder ein Konzil noch ein Gesetz der Bischöfe die Möglichkeit hat, sie zu ändern?"
Antwort:
"Dann müßte es eine Menge Überlegungen darüber geben, was Jesus wirklich gesagt hat, niemand hatte einen Recorder um seine Worte aufzunehmen. Was bekannt ist, ist daß die Worte Jesu kontextualisiert werden müssen, sie sind in einer Sprache ausgedrückt worden, eine eine spezifischen Umgebung, sie sind an jemanden Besonderen gerichtet."

Was in Antiochia geschah. Roberto de Mattei fordert die öffentliche Korrektur des Papstes.

Roberto de Mattei rechtfertigt die "öffentliche Korrektur" des Papstes, den die vier Kardinäle angekündigt haben,  anhand des historischen Beispiels des Briefes an die Galater.
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                               "DER VORFALL VON ANTIOCHIA"

                                                         

       "WENN DIE ÖFFENLTICHE KORREKTUR DRINGEND NOTWENDIG IST"

Darf man einen Papst öffentlich für sein verwerfliches Tun korrigieren?  Oder muß die Haltung eines Gläubigen die des bedingungslosen Gehorsams sein, bis zu dem Punkt, welches Wort oder welche Geste auch immer zu rechtfertigen, selbst wenn die offen skandalös sind?
Einigen Bestimmten zufolge, wie dem Vaticanista  Andrea Tornielli, darf man den Papst von Angesicht zu Angesicht sein Mißfallen ausdrücken, aber nicht öffentlich. Diese These enthält trotz allem ein wichtiges Eingeständnis.
Der Papst ist nicht unfehlbar. außer wenn er ex cathedra spricht.  Wenn nicht, wäre Dissens nicht erlaub , selbst nicht im Privaten, der einzige Weg wäre dann das Schweigen.

Im Gegenteil, der Papst, der nicht Christus ist, sondern lediglich sein Repräsentant auf Erden, kann sündigen und sich irren. Aber ist es wahr, daß er nur im Privaten und niemals öffentlich korrigiert werden darf?
Um darauf zu antworten, ist es wichtig, sich an das historische Beispiel zu erinnern, das uns die Goldregel für unser Verhalten gibt, -bekannt unter dem Namen "Vorfall von Antiochia"
Der Heilige Paulus erinnert mit diesen Worten im Brief an die Galater daran, der wahrscheinlich zwischen den Jahren 54 und 57 geschrieben wurde.

"[....] ...daß ich mit dem Evangelium für die Unbeschnittenen betraut bin, wie Petrus mit dem für die Beschnittenen. Denn der, der Petrus zum Aposteldienst unter den Beschnittenen befähigt hat, hat auch mich zum Aposteldienst unter den Heiden befähigt. Und als sie die mir zuteil gewordene Gnade erkannten, gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft. Wir sollten zu den Heiden, sie zu den Beschnittenen gehen.
Sie haben uns nur darum gebeten, uns an die Armen zu erinnern, was zu tun, ich mich auch sorgfältig bemüht habe."

                                     "Der Zwischenfall von Antiochia"   

"Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er im Unrecht war.
Bevor nämlich einige Leute von Jakobus kamen, hielt er Tischgemeinschaft mit den Heiden. Als sie aber erschienen, zog er sich zurück und sonderte sich ab aus Furcht vor den Beschnittenen. An seiner Heuchelei beteiligten sich auch alle übrigen Juden, sodaß sich sogar Barnabas durch ihr heuchlerisches  Verhalten mitreißen ließ.
Aber als ich sah, daß sie von der Wahrheit des Evangeliums abwichen, sagte ich in Gegenwart aller zu Petrus : Wenn du als Jude heidnisch und nicht jüdisch lebst, wie kannst du da die Heiden zwingen, wie Juden zu leben? " (Gal. 2, 7-14)


Dienstag, 21. Februar 2017

Fundstück

    Wie Mozarts Geige und Bratsche heute klingen.....

     

sie stammen wohl aus einer Mittenwalder Geigenbauerwerkstatt ...ich würde wahrscheinlich kniend spielen.

Tweet zum Tage

 

M. Tosatti: Burke will nicht der Sündenbock sein.

Marco Tosatti kommentiert auch heute bei Stilum Curiae die Entwicklung in der causa des Malteser Ordens und die unendlichen Intrigen um Kardinal Burke.
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"MALTESER ORDEN: BURKE WILL NICHT DER SÜNDENBOCK SEIN. ER BESCHULDIGT DEN REGENTEN DER VERLEUMDUNG"

"Kardinal Burke will nicht als Sündenbock für die internen Machtkämpfe im Malteser Orden mit ihren Metastasen im Vatican herhalten. Das ging soweit, daß ihn die Journalisten aus dem magischen Kreis des Papstes angegriffen haben, vielleicht mit ein bißchen Hilfe die das Staatssekretariat, das sehr daran interessiert ist, was bei den Rittern passiert, mehr oder weniger geleistet hat.
Er hat auf indirekte Weise  den Inhalt des Briefes bekannt gemacht, den ihm der Papst wegen der in einigen Gebieten Afrikas und Asiens verteilten Kondome, geschickt hat, um zu klären, daß er auf eine präzise Anordnung gehandelt hat und basta.
Aber danach hat der Regent gesprochen und ihn beschuldigt und an diesem Punkt muß sich der amerikanische Purpurträger gesagt haben, daß genug genug ist.

                            
                              
Er hat also klar verneint, jemals den Großkanzler der Malteser-Ordens, Albrecht von Boeselager zum Rücktritt aufgefordert zu haben. 
Zu Edward Pentin vom National Register sagte der Purpurträger, daß  er über die Anschuldigung "wie vom Blitz getroffen" war, die letzte Woche von Fra´Ludwig Hoffmann von Rumerstein, der bis zur Wahl des neuen Großmeisters durch den Rat den Orden leitet, gemacht wurde- er habe den Rücktritt des Großkanzlers gefordert. 
"Das betrachte ich als Verleumdung" , sagte er.

Fra´ Ludwig Hoffmann von Rumerstein hat erklärt, daß es Kardinal Burke und nicht der Ex-Großmeister Matthew Festing gewesen sei, der den Rücktritt von Boeselagers gefordert habe. Aber die Erklärungen des Regenten stehen im Widerspruch zu anderen Rekonstruktionen auf deren Basis Festing während einer Begegnung, bei der auch Burke in seiner Rolle als Patron des Ordens im Namen des Papstes anwesend war, seinen Rücktritt angeboten hat.


Kardinal Müller: "Kein Papst kann über die Sakramente verfügen"

Marco Tosatti kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana das neue Buch von Kardinal Müller zum Thema Päpste und ihre Mission.
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           "KEIN PAPST KANN ÜBER DIE SAKRAMENTE VERFÜGEN"

"Gestern, am 20. Februar ist in Deutschland das vom Herder-Verlag herausgebrachte neue Buch des Präfekten der Glaubenskongregation, Kard. Gerhard Müller mit dem Titel "Der Papst-Sendung und Auftrag" erschienen. Auf mehr als 600 Seiten bietet der Purpurträger eine genaue Untersuchung der Rolle des Pontifex seit den ersten Tagen der Christlichen Ära an. Die Ursprünge, die Entwicklung seit der Zeit der Apostel, seine Mission, die Beziehung zum Katholischen Episkopat, seine lehramtliche Autorität, die Unfehlbarkeit und andere Aspekte.

Ein großer Teil des Werkes ist einem biographischen Exkurs des Kardinals selbst gewidmet, besonders seiner Beziehung zu den 7 Päpsten, deren Regierung er bis heute erlebt hat. In diesem Kapitel ist dem aktuellen Pontifikat ein Kapitel von 5 Seiten gewidmet (S, 100-105) , nicht erschöpfend, nicht so sorgfältig, wie zuvor die beiden päpstlichen Dokumente "Evangelii Gaudium" und "Laudato Si´" behandelt werden.
Das Vorwort des Werkes trägt das Datum vom 22. Februar 2016,aber Maike Hickson von OnePeterFive behauptet, nachdem sie mit Dr. Stephan Weber vom Herder-Verlag gesprochen hat, daß der Text Ende des Sommers, Anfang des Herbstes des vergangenen Jahres fertig war. Also als die Debatte über die sich widersprechenden Interpretationen von Amoris Laetitia (am 18. April veröffentlicht) bereits in vollem Gange war.
Müller führt seinen Beitrag bei der Bischofssynode an, die in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungsperioden der Synode Probleme der Familie behandelt hatte. Es scheint klar zu sein, daß an diese Themen zu erinnern, in diesen Tagen eine verstörende Aktualität bekommen hat.

Der Kardinal erinnert daran, daß die Ehe "kein rein menschliches Ideal ist" sondern "eine unzerstörbare von Gott geschaffene Realität". Das eheliche Band ist- nach dem Präfekten- dem Band gleich, das zwischen Christus und seiner Kirche besteht. Er zählt die Wohltaten der Ehe -nach dem Hl. Augustinus auf (bonum fidei, bonum prolis, bonum sacramentum) und bekräftigt. daß der vollendete Sinn der Ehe die "Heiligung der Ehegatten auf ihrem gemeinsamen Weg bis zum ewigen Leben mit Gott ist".
Die Ehe, erklärt Müller, kommt kraft einer Weihe ins Sein, die sicher stellt, daß sie sich an der neuen Schöpfung, am Reich Gottes beteiligt. Das zeigt, warum die Ehe etwas anderes ist als eine einfache Segnung von Personen. Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe und ihre anderen Wohltaten sind essentiell und wohnen dieser Weihe inne.

Nach dieser Prämisse erinnert der Kardinal daran, daß auch die höchsten Kirchenautoritäten "nicht in die Substanz eines Sakramentes eingreifen kann."
Die Kirche hat es vorgezogen und zieht es bis heute vor, sich eher ernsten Schwierigkeiten entgegen zu  stellen, als auch nur eine einzige gültige sakramentale Ehe aufzulösen, sei es im Fall eines Streites mit den Mächtigen oder mit der vorherrschenden öffentlichen Meinung (z.B. das Schisma zwischen der englischen Katholischen Kirche und Rom zur Zeit Heinrichs VIII).
Die Kirche- erinnert der Purpurträger- muß Gott mehr als den Menschen gehorchen und kann die Wahrheit oder das Evangelium nicht opfern. daß die natürliche Vernunft übersteigt oder rein menschliche Berechnungen.


Fundstück