Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae Gedanken, die sich Joachim Heimerl über den Verrat sowohl des Petrus als auch des Judas Iskariot gemacht hat. Und die sind bzgl.des heutigen Petrus und der Kirche unmißverständlich.
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"DER VERRAT DES PETRUS UND DIE "SEGNUNG IRREGULÄRER" PAARE."
JOACHIM HEIMERL
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Joachim Heimerl, dem wir herzlich danken, stellt Ihnen diese Überlegungen über Fiducia Supplicans zur Verfügung und den Verrat: den des Petrus und den des Judas Iskariot. Viel Spaß beim Lesen und Teilen.
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Der Verrat des Petrus und die „Segnung“ irregulärer Paare
Joachim Heimerl
Wir sind es so sehr gewohnt, Judas als den Verräter schlechthin zu sehen, daß wir vergessen, daß es in der Nacht des Gründonnerstags noch einen Verräter gibt: Simon Petrus.
Der Verrat des Petrus ist keineswegs harmloser als der des Judas und er ist auch kein Ausrutscher. Er passt im Gegenteil zur ambivalenten Persönlichkeit Petri und er passt erst recht zu seinen vielen Fehlern, für die er von Jesus scharf zurechtgewiesen wird.
Gewiss: Jesus hat Petrus zum Felsen der Kirche gemacht. Doch so wenig er ohne Makel war, so wenig waren es viele seiner Nachfolger. Offenbar gehört zum Petrus-Amt nicht nur die Zusage der Himmelsschlüssel, sondern eben auch die Zulassung menschlicher Schwäche. Petrus selber wird gerade dadurch ein nahbarer Heiliger.
Sein Verrat scheint im Lauf der Papstgeschichte immer wieder durch. Manche Päpste haben Jesus durch ihren unmoralischen Lebensstil verraten, andere dadurch, dass ihnen ihre Stellung als Herrscher über den Kirchenstaat wichtiger war als ihr geistliches Amt. Auch päpstliche Fehlentscheidungen wie der Ablasshandel wären hier zu nennen und andere Beispiele mehr.
Und doch: Der Verrat des Petrus ist gerade heute spürbarer denn je. Inzwischen hat er alle Ebenen der Kirche erreicht: Kardinäle und Bischöfe und auch den gesamten deutschen Episkopat. Nicht selten hat man den Eindruck: plötzlich ist der Verrat zum "Credo“ einer Reformkirche geworden, die zu sich selber sagt: "Siehe ich mache alles neu“ (Off. 21,5).
Erinnern Sie sich, wann Sie diesen Verrat zuletzt bemerkt haben?
Ich erinnere mich sehr gut daran. Das war am Abend des 18. Dezembers, als eben "Fiducia supplicans“ veröffentlicht worden war.
An diesem Abend war ich als Prediger nach Bayern eingeladen und sprach vor einigen hundert Menschen. Die meisten davon waren treue Leser von mir. Natürlich war das nicht leicht, denn jeder erwartete, daß ich zu diesem Dokument Stellung beziehen würde, in dem der Papst überraschend die Segnung von Ehebrechern und Homosexuellen gestattete.
An diesem Abend habe ich an den Verrat des Petrus gedacht, so wie Millionen andere Gläubige auf der ganzen Welt. Und in meiner Predigt habe ich vor allem Fragen gestellt: "Hat Jesus die Ehebrecherin gesegnet? Oder hat er homosexuelle Paare gesegnet?“ – Nein, natürlich hat er das nicht. Warum aber beruft sich das päpstliche Dokument dann darauf, daß solche "Segnungen“ im Sinne Jesu wären? Weiß das der Papst etwa besser als die Heilige Schrift?