Freitag, 26. Juli 2024

Hl. Anna bitte für uns!

Matthew Plese erklärt bei OnePeterFive  die wechselvolle Geschichte des Festes der Hl. Anna, das die Kirche heuten feiert und die damit verbundenen Bräuche in Kirche und Familien. 
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                          VERGESSENE BRÄUCHE UM DIE HEILIGE ANNA

                          HEILIGE ANNA, MUTTER DER MUTTER GOTTES

Was wir über die Eltern der Seligen Jungfrau Maria, die Heiligen Joachim und Anna wissen, kommt aus dem Protoevangelium Jacobi. Das ist nicht Teil des unfehlbaren Wort Gottes, aber das Dokument, das cirka 170 AD geschrieben wurde und Einblick in das Leben Marias und ihrer Eltern gibt. Der Hl. Joachim war ein berühmter und respektierter Mann: er hatte jedoch keine Kinder und betrachtete das als eine Strafe Gottes. Das Proto-Evangelium des Hl. Jacobus beschreibt, wie die Hl. Anna deswegen sogar verspottet wurde und wie ihr Mann sich schämte, kein Vater zu sein.

In einer Antwort auf seine Gebete wurde ihm und seiner Frau, der Hl. Anna, die Tochter Maria geschenkt, die ohne Sünde empfangen wurde. Sie blieb ohne Sünde, immerwährende Jungfrau und sollte die präzedenzlose Ehre empfangen, die Mutter Gottes zu sein. Ihre Gebete wurden grossartiger erhört als sie sich je hätten vorstellen können! Die Geburt Unserer Lieben Frau, die am 8.September gefeiert wird, ist ein Tag voller katholischer Gebräuche. 

                        Der Tag der Hl. Anna war früher ein gebotener Feiertag
 
                     HEILIGE ANNA, MUTTER DER MUTTER GOTTES

Was wir über die Eltern der Seligen Jungfrau Maria, die Heiligen Joachim und Anna wissen, kommt aus dem Protoevangelium Jacobi. Das ist nicht Teil des unfehlbaren Wort Gottes, aber das Dokument, das cirka 170 AD geschrieben wurde und Einblick in das Leben Marias und ihrer Eltern gibt. Der Hl. Joachim war ein berühmter und respektierter Mann: er hatte jedoch keine Kinder und betrachtete das als eine Strafe Gottes. Das Protoevangelium des Hl. Jacobus beschreibt wie die Hl. Anna deswegen sogar verspottet wurde und wie ihr Mann sich schämte, kein Vater zu sein.

In einer Antwort auf seine Gebete wurde ihm und seiner Frau, der Hl. Anna, die Tochter Maria geschenkt, die ohne Sünde empfangen wurde. Sie blieb ohne Sünde, immerwährende Jungfrau und sollte die präzedenzlose Ehre empfangen, die Mutter Gottes zu sein. Ihre Gebete wurden großartiger erhört als sie sich je hätten vorstellen können! Die Geburt Unserer Lieben Frau, die am 8.September gefeiert wird, ist ein Tag voller katholischer Gebräuche. 

                       Der Tag der Hl. Anna war früher ein gebotener Feiertag.

                                        TAG DER HEILIGEN ANNA

Fr. Weiser erzählt in Christliche Feste und Gebräuche die Geschichte der liturgischen Verehrung der Hl. Anna.

Weil die Kirchenväter die Verwendung solcher Legendenquellen ablehnten, veranstalteten die Gläubigen in Europa kein Fest zu Ehren der Großeltern unseres Herrn. Im Nahen Osten lässt sich die Verehrung der Heiligen Anna jedoch bis ins vierte Jahrhundert zurückverfolgen.
Die Kreuzfahrer brachten den Namen und die Legende der Heiligen Anna nach Europa, und der berühmte Dominikaner Jacobus de Voragine (1298) druckte die Geschichte in seiner Goldenen Legende ab. Von da an verbreitete sich die volkstümliche Verehrung des Heiligen in allen Teilen der christlichen Welt. Es wurde von den Orden der Franziskaner, Dominikaner, Augustiner und Karmeliter gefördert. In Südfrankreich wurde bereits im 14. Jahrhundert ein Fest der Heiligen Anna gefeiert. Papst Urban VI. dehnte es 1378 auf Wunsch des Königs auf England aus. Allerdings wurde das Fest erst 1584 universell, als Papst Gregor XIII. es für die gesamte Kirche vorschrieb.
Das Fest der heiligen Anna wurde unter Papst Gregor XV., der von 1621 bis 1623 regierte, zu einem heiligen Tag der Verpflichtung erklärt, wie Dom Guéranger berichtet: „Gregor, der die Gebote hielt, mit der Verpflichtung, sich von der Knechtsarbeit fernzuhalten.“ Das Fest der heiligen Anna wurde in der Universa Per Orbem von Papst Urban VIII. aus dem Jahr 1642 als heiliger Tag aufgeführt und blieb an manchen Orten wie Quebec auch eine Zeit lang so.
Dom Guéranger fügt außerdem hinzu, dass Gregor XIII. die allgemeine Feier dieses Festes „mit dem Ritus eines Doubles“ angeordnet hat. Leo XIII. erhob es in jüngster Zeit (1879) zusammen mit dem des heiligen Joachim zur Würde einer Feierlichkeit zweiter Klasse.

Wenn Journalisten im Klerikerstand von allen guten Geistern verlassen sind...

Miguel Cartuero veröffentlicht bei La Nuova Bussola Quotidiana eine harsche Kritik an einem Artikel des Jesuiten Michael O´ Loughlin in "America", dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Magazin der us-amerikanischen Jesuiten. Hier geht ´s zum Original: klicken

"DAS JESUITEN-MAGAZIN UND DER ABSURDE VERGLEICH VON BIDEN MIT BENEDIKT XVI"

Der Jesuit Michael O´Loughlin wagt in einem Artikel in America einen Vergleich zwischen dem Rücktritt Bidens von der Präsidentschaftskandidatur und dem Verzicht Benedikts XVI auf as Petrinische Amt. Eine Parallele die wegen der Verschiedenheit der Situationen und der Menschen nicht standhält. Eine Beleidigung gegen Papst Ratzinger. 

Den Präsidenten der USA Joe Biden mit Benedikt XVI zu vergleichen mag sicher übertrieben erscheinen. In Wirklichkeit ist es ein Angriff und eine Beleidigung der Erinnerung an den deutschen Papst. Aber es ist auch ein Symptom dafür, nicht ganz verstanden zu haben, über wen wir sprechen:  wer Joe Biden ist und wer Benedikt  XVI, -geboren als Joseph Ratzinger, war. Ein schlechtes Zeichen für einen Priester, der sich eines Theologie-Studiums rühmt, der den Beruf eines Journalisten ausübt, hilft die Öffentliche Meinung der Katholiken zu formen und der eine avantgardistische pastorale Rolle vertritt. 

Wir sprechen von den amerikanischen Jesuiten  des progressivsten und radikalsten Flügels des America- Magazins vertritt. Unter ihnen ist der prominenteste Name der von Hochwürden James Martin, der jetzt in der ganzen Welt für seine Schlachten zugunsten der Forderungen der LGBT-Gemeinschaft bekannt ist. Weniger bekannt ist sein Mitbruder Michael O´Loughlin, Herausgeber von Outreach, eines Magazins, das dem "LGBT-Katholizismus" gewidmet und mit America Mediaverbunden ist.  O´Loughlin  hat viele Preise und Anerkennungen bekommen- einschließlich dem einer Vereinigung von LGBT-Journalisten (NLGJA: Vereinigung der LGBTQ+ Journalisten) für sein Engagement, um die Aufmerksamkeit für Regenbogen-Themen zu vergrößern. 

Donnerstag, 25. Juli 2024

Neues vom Vatican-Prozess und dem Londoner Immobilien-Skandal

Infovaticana berichtet über den aktuellen Londoner Prozess - im Nachklang zu den Urteilen, die die vaticanischen Richter im Verfahren  über die Sloane-Avenue-Immobilie verhängt haben.
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"PENA PARRA GIBT ZU, EINE RECHNUNG VON  5 MILLIONEN EURO UNTERSCHRIEBEN ZU HABEN, VON DER ER WUSSTE, DASS SIE FALSCH WAR"

"Der Heilige Stuhl sei beim Verkauf eines Gebäudes in London "Opfer eines schweren Betrugs" geworden, wiederholte der Substitut des Staatssekretariates Msgr. Pena Parra während seiner dritten Vernehmung vor dem Court of Justice in London drei mal ...

Die  Anhörung war geprägt von größeren Spannungen als die vorherigen, mit hitzigen Wortwechseln, insbesondere von Rechtsanwalt Charles Samek, dem Verteidiger des Finanziers Raffaele Mincione, der im Dezember 2023 in erster Instanz vom Vatikantribunal verurteilt wurde. Minciones Klage, die vor vier Jahren eingereicht wurde, versucht, seinen "guten Glauben" bei den Verhandlungen mit dem Außenminister zu demonstrieren. Sein Name wurde jedoch erst anderthalb Stunden nach Beginn der Sitzung genannt.

Während der Anhörungen am 5. und 6. Juli wurden Transaktionen des Maklers Gianluigi Torzi und die Zahlung von 15 Millionen Euro durch den Heiligen Stuhl zur Wiedererlangung der Kontrolle über eine seiner Immobilien besprochen. Am Ende der Audienz präsentierte Samek 20 Thesen, die den Positionen des Heiligen Stuhls widersprachen, die Peña Parra vehement zurückwies, einschließlich des Vorwurfs, den Papst in einer informativen Nachricht über die Londoner Affäre unvollständig informiert zu haben.

Als Beweis wurde eine "Notiz" vom 2. Mai 2019 vorgelegt, in der Peña Parra die gesamte Londoner Affäre für den Papst rekonstruierte. In diesem Dokument wurde die Zahlung an Torzi erwähnt, die mit Rechnungen für Dienstleistungen beglaubigt wurde, die nie ausgestellt wurden. Peña Parra erklärte, dass Torzi damit gedroht habe, das Gebäude weiterzuverkaufen, was aus einer "Broschüre" hervorgehe, die eine Woche vor dem letzten Moment eingegangen sei.

Peña Parra behauptete auch, daß Torzi, nachdem er eine falsche Rechnung verschickt hatte, wenig oder gar keinen Kontakt zum Heiligen Stuhl hatte. Er erinnerte daran, daß er Monate zuvor Fabrizio Tirabassi aus dem Verwaltungsrat des Gutt-Fonds entfernt hatte, dem einzigen, der bis dahin den Heiligen Stuhl vertreten hatte.

Laut The Pillar gab Edgar Peña Parra zu, eine Rechnung über fünf Millionen Euro unterschrieben zu haben, von der er wusste, daß sie "völlig fiktiv" war, und sagte den Anwälten: "Sie sagten, ich sei nicht ehrlich. Ich akzeptiere es", aber er bestritt, "ein Lügner" zu sein oder seine Aussage spontan erfunden zu haben.

Anwalt Samek argumentierte, dass es eine Vereinbarung mit Torzi gab, und verwies auf monatelange Verhandlungen und eine Zahlung von 15 Millionen US-Dollar, im Gegensatz zu der ursprünglichen Zahl von 1 oder 2 Millionen US-Dollar, die vereinbart wurde, um die Beziehung mit dem Makler zu beenden. Samek stellte auch die Existenz einer Verschwörung zwischen Torzi und Mincione in Frage und wies darauf hin, daß Minciones Ehefrau weiterhin ein Büro im Gebäude nutzte, ohne Miete zu zahle

Samek bestand darauf, WhatsApp-Nachrichten zwischen Torzi und dem damaligen Sekretär des Stellvertreters, Msgr Mauro Carlino, zu zeigen, um zu beweisen, daß eine falsche Rechnung erstellt wurde. Peña Parra widersprach und sagte, Torzis beharrliche Antworten seien ein Beweis für Erpressung

Peña Parra wies alle Anschuldigungen zurück und erklärte, daß er die Rechnung und die Aktivitäten, die Torzi angeblich durchgeführt habe, zurückgewiesen habe. Er stellte klar, daß die Anweisung an die Credit Suisse für die Auszahlung von 5 Mio. für die vollständige Begleichung aller vertraglichen Verpflichtungen gedacht war.

Der Prozess wurde mit detaillierten Fragen und Dokumenten fortgesetzt, die in Echtzeit präsentiert wurden, wobei Peña Parra in seinen Antworten den Kontext darlegte. Richter Robin Knowles erinnerte Anwalt Samek daran, kürzere, gezieltere Fragen zu stellen und nicht auf bereits beantworteten oder dem Zeugen unbekannten Fragen zu bestehen, wie z. B. die 200 Millionen, die 2014 an die SICAV in Luxemburg gezahlt wurden. Peña Parra schloss mit dem Hinweis, daß er sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Vatikan, sondern in Mosambik befand."

Quelle: Infovaticana 

Warum der Katholische Modernismus das Naturrecht nicht toleriert...

Luigi C. fordert uns in Messa in Latino dazu auf,  den Modernismus, der heute in der Kirche vorherrscht, zu bekämpfen. Hier geht s zum Original:  klicken

"WARUM ERTRÄGT DER "KATHOLISCHE" MODERNISMUS DAS NATURRECHT NICHT?"

Warum können der Modernismus und Neomodernismus das Naturrecht nicht ertragen? Die Erklärung ist ganz einfach. Weil die Anerkennung dieses Rechts bedeutet, Gott als Logos anzuerkennen, d.h. den Einen, der seiner Natur nach zuerst die Wahrheit und dann die Liebe ist. Zuerst nicht im ontologischen oder chronologischen- sondern im logischen Sinn.

Der Gott Logos hat der Schöpfung seine geordnete Natur eingeprägt und die wird "Ewiges Gesetz" genannt. 
Der Modernismus- alt und neu- weist das alles zurück, um das Dogma zu relativieren, d.h.die Wahrheit. 
Wahrheit ist unantastbar, wenn Gott die Wahrheit ist. Wenn es andererseits nut Wille ist, ist das etwas anderes."

Quelle: Luigi  C.  Messa in Latino

Heiliger Jakobus bitte für uns!

Zum Fest des Hl. Apostels Jakobus erinnert CNA an das, was Papst Benedikt XVI bei der Generalaudienz am 21. Juli 2006  über diesen Heiligen sagte. 
Hier geht s zum Original: klicken und hier geht s zum vollständigen Original-Text  klicken

"PILGERSTAB UND KIRCHENPOLITIK: DIE ZWEI GESICHTER DES HEILIGEN JAKOBUS" 

Die Katechese von Papst Benedikt XVI begann so - ZITAT

Jakobus, der Ältere

Liebe Brüder und Schwestern!

Wir wollen mit der Reihe der Porträts der Apostel fortfahren, die Jesus, als er auf Erden lebte, direkt erwählt hat. Wir haben bereits vom hl. Petrus und seinem Bruder Andreas gesprochen. Heute begegnen wir der Gestalt des Jakobus. Die biblischen Aufzählungen der Zwölf erwähnen zwei Personen dieses Namens: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Jakobus, den Sohn des Alphäus (vgl. Mk 3,17–18; Mt 10,2–3), die gewöhnlich durch ihre Beinamen als Jakobus der Ältere und Jakobus der Jüngere unterschieden werden. Diese Bezeichnungen wollen gewiß nicht Ausdruck für das Maß ihrer Heiligkeit sein, sondern nur der unterschiedlichen Bedeutung Rechnung tragen, die sie in den Schriften des Neuen Testaments und besonders im Rahmen des irdischen Lebens Jesu erhalten. Heute widmen wir unsere Aufmerksamkeit der ersten dieser beiden gleichnamigen Persönlichkeiten.

Der Name Jakobus ist die Übersetzung von Iákobos, der gräzisierten Form des Namens des berühmten Erzvaters Jakob. Der Apostel dieses Namens ist der Bruder des Johannes und nimmt in den oben genannten Aufzählungen bei Markus (3,17) den zweiten Platz gleich nach Petrus ein oder – im Matthäus- (10,2) und im Lukasevangelium (6,14) – den dritten Platz nach Petrus und Andreas, während er in der Apostelgeschichte nach Petrus und Johannes genannt wird (1,13). Dieser Jakobus gehört zusammen mit Petrus und Johannes zur Gruppe jener drei bevorzugten Jünger, die Jesus an bedeutenden Augenblicken seines Lebens teilnehmen ließ." (...)

Quelle: CNA, La Santa Sede, BXVI, LEV



Mittwoch, 24. Juli 2024

Christliche Kunst

 "Madonna und Kind mit den Hl. Fredianus und Augustinius", Filippo Lippi

Die nachkonziliaren "Reformen" und ihre Wirkung: Wunsch und Realität

Paolo Pasqualucci kommentiert bei Rorate Caeli die Entwicklung der "Reformen" und die Abweichungen von den Konzilsdekreten, auf die die heutigen, übereifrigen "Reformer" sich beziehen, nach dem Ende  des II. Vaticanischen Konzils. Hier geht s zum Original: klicken

"VON PIUS XII ZU PAUL VI ZU KARDINAL ROCHE: DER UNTERSCHIED, DEN EIN WORT MACHEN KANN"

"Die aktuelle Katholische Hierarchie -beginnend mit dem Papst- bezieht sich oft auf das II. Vaticanische Konzil (1962- 1965)-als Basis für die "Reformen", die sie weiterführt - an der Konstitution der Kirche (Synodalität), an der Lehre (mit der ökumenischen Erklärung von Abu Dhabi), der christlichen Moral (mit präzedenzlosen Zugeständnissen-liturgisch und anders- an irreguläre Paare aller Art) und um ihren dauernden Kampf gegen den alten Ritus der Messe -auch als "traditionelle Messe" bekannt, deren völliges Verschwinden sie offensichtlich wünscht-so zahlreich wie die Einschränkungen und Verbote jetzt gegen sie verhängt werden. 

De facto wird Papst Franziskus  Würgegriff gegen diese heilige Messe  mit dem motu proprio Traditionis custodes vom 16. Juli 2021 mit der Berufung auf die Konzils-Dekrete gerechtfertigt": "die von den heiligen Päpsten Paul VI und Johannes Paul II promulgierten Liturgie-Bücher -in Übereinstimmung mit den Dekreten des II. Vaticanischen Konzils sind der einzige Ausdruck der lex orandi des Römischen Ritus" (TC Art.1)

Wie er in einem am 24. Februar 2022 von der englischen Katholischen  Wochenuzeitschrift  "The Tablet"  (von Jeanne  Smits auf ihren blog vom 26. Februar 2022, Le blog de Jeanne Smits : Mgr Arthur Roche über „Traditionis custodes“: ein neues Interview, das die Änderung der „lex credendi“ bestätigt). Kardinal Roche, Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst, sagte, dass das Motu proprio Traditionis custodes dazu gedacht sei, die Konzilskonstitution Sacrosanctum Concilium für die Liturgie umzusetzen.

Die Absicht des Papstes war es also, "Einheit“ in die Kirche zu bringen und der Vorstellung ein Ende zu setzen, dass es nicht zwei verschiedene Kirchen mit zwei verschiedenen Liturgien gäbe. Es gab nicht zwei verschiedene Formen ("ordentliche“ und „außerordentliche“) desselben Ritus, gemäß der von Benedikt XVI. ausgearbeiteten These, sondern zwei verschiedene Riten, die von zwei verschiedenen Kirchen ausgingen, d. h. zwei Riten, die zwei verschiedene leges credendi zum Ausdruck brachten.

Diese Absicht machte ihr Zusammenleben unmöglich. Doch wir müssen uns fragen, wie es zu einer solchen Situation kommen konnte? Zu einer Situation, die das Verbot des alten römischen Messritus mit sich bringt, der viele Jahrhunderte lang von den Päpsten als ein Ritus zelebriert wurde, dessen Kanon nach einer von ihnen fromm vertretenen Meinung bis in die apostolische Zeit zurückreicht, ja sogar bis auf den seligen Petrus selbst? Die katholische Messe schlechthin, der perfekte Ausdruck der lex credendi, wurde nun gerade wegen der Reformen verboten, die ein Ökumenisches Konzil der Heiligen Kirche vorangetrieben hatte?

Es ist eine, gelinde gesagt, paradoxe und bei näherem Hinsehen unhaltbare Situation, die an sich schon erklärt, warum der Katholizismus seit dem Konzil in einer beängstigenden Krise steckt: Grundlage der gesamten Liturgiereform war eben das Konzil selbst, das, wie Kardinal Roche ausdrücklich erklärte, ein neues Kirchenkonzept und damit eine neue lex credendi geschaffen hatte. Die notwendigen Schlussfolgerungen mussten hinsichtlich der lex orandi gezogen werden. Aber was war das neue Kirchenkonzept des Konzils? Wie konnte ein rein pastorales ökumenisches Konzil, wie sich das Zweite Vatikanum selbst definiert hatte, ein neues Kirchenkonzept schaffen, das nicht im Einklang mit der Tradition stand, weil es ausdrücklich entsprechend der Denkweise der Zeit "aktualisiert“ worden war?

Und wieder wird eine traditionelle Gemeinschaft, die "zu viele" Berufungen hat, unter "Apostolische Assistenz" gestellt

Nico Spuntoni kommentiert und kritisiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die pastorale Visitation mit der nachfolgenden Ernennung von zwei "apostolischen Assistenten"für die traditionelle Saint-Martin-Gemeinschaft in Frankreich, die dem Klerus-Dicasterium wegen "zu vieler Berufungen" unangenehm aufgefallen war. Ein Vorgehen, das für das aktuelle Pontifikat zur Gewohnheit geworden ist. Hier geht ´s zum Original:  klicken

"SAINT-MARTIN-GEMEINSCHAFT - ZU VIELE BERUFUNGEN ÄRGERN ROM"

Zwangs-"Begleitung" für die französische Gemeinschaft mit einem Boom an Seminaristen im Gegensatz zur allgemeinen Wüste. Verwirrende Zahlen für den Hl. Stuhl: zu viele Priester und zu viele Konservative, mit der Gefahr halb Frankreich anzustecken. 

Es kann ein Zufall sein, aber wieder endet eine konservativ-orientierte Gemeinschaft unter der Lupe Roms. Am 4. Juli hat das Klerus-Dicasterium zwei apostolische Assistenten berufen, den Bischof von Laval Matthieu Dupont und Fr. Francois-Marie Humann ernannt, die die Gemeinschaft von Saint Martin während der nächsten 3 Jahre begleiten sollen. 

Die französische Einrichtung wurde 1976 gegründet, fand in der Erzdiözese Genua unter dem Schutz von Kardinal Giuseppe Siri Aufnahme und ließ sich im Kapuzinerkloster von Voltri nieder. Der bedeutende Kardinal aus Genua erklärte, daß die Gemeinschaft von St. Martin "zur Ausbildung französischer Seminaristen gegründet wurde, die das Priesteramt anstreben, aber die Verwirrung bestimmter moderner Seminare nicht akzeptieren wollen“. Nach 17 Jahren kehrte das Institut 1993 in die Diözese Blois zurück. Gab es vor 31 Jahren 30 Seminaristen, sind es heute über 100, was eine wichtige Ausnahme in der Berufungswüste darstellt, die das heute ehemals "sehr katholische“ Frankreich erfasst hat.

Im Laufe der Jahre ist die Gemeinschaft von Saint Martin zu einer Anziehungskraft für Diözesen geworden, die mit Berufungskrisen zu kämpfen haben, und kann 175 Priester und Diakone zählen. Trotzdem hat der Heilige Stuhl es für notwendig erachtet, diese Einrichtung einer "Untersuchung“ zu unterziehen. Es scheint tatsächlich so, als sei es die Berufungs-Fruchtbarkeit gewesen, die im Vatikan die Alarmglocken schrillen ließ.

Die Ernennung der beiden apostolischen Assistenten folgt der pastoralen Visitation durch das Dicasterium für den Klerus zwischen Juli 2022 und Januar 2023- unter der Verantwortung von Msgr. Benoit Bertrand, dem Bischof von Pontoise. Die Schlussfolgerung dieser Visitation warf Schatten auf die Person des Gründers Fr. Jean-Francois Guérin, der200 starb und gegen den Vorwürfe wegen "eines Missbrauchs- Klimas in der Ausübung von Autorität und spiritueller Begleitung" und ebenso wegen "erzwungener Küsse" von manchen erwachsenen Interviewpartnern geäußert wurden. Aus diesem Grund erklärten Msgr. Matthieu Dupont und Fr, Francois-Marie Humann in einem Brief, "daß Wahrheit und Klarheit in die Gründungsperiode der Gemeinschaft von Saint Martin gebracht werden muss, bzgl. der Person des Gründers, der 2005 starb und bzgl. der Dinge, deren er von mehreren früheren Mitgliedern der Gemeinschaft beschuldigt wird."

Unglücklicherweise ist das ein Skript, das wir aus ähnlichen Situationen schon kennen Diese Art von dreijährigen "Kommissionierungen" zielen jedoch auf andere Ziele ab. Die beiden apostolischen Assistenten haben tatsächlich erklärt, daß "es auch nötig sein wird am Thema der Berufungen und ihrer Wahrnehmungen zu arbeiten, besonders der Jüngsten, um eine bessere Differenzierung und ein gewisse Vorsicht zu Beginn der Ausbildung zu sicherzustellen. Es wird auch die Frage sein, den Prozess der Erneuerung der initialen und weiterführenden Ausbildung im Licht der römischen und der nationalen Normen zu unterstützen." Worte, die die römische Ungeduld mit zu vielen Berufungen in dieser Gemeinschaft mit konservativen Tendenzen enthüllen, die -weil sie 30 Diözesen mit Priestern versorgt, droht halb Frankreich "anzustecken."

Die Saint-Martin-Priester, die die Lehre des II. Vaticanischen Konzils vollständig akzeptieren, achten sehr auf die Feierlichkeit der Liturgie, zelebrieren auch in Latein aber gemäß dem Römischen Missale von 1969, sie lieben den Gregorianischen Gesang und ziehen es vor, immer die Soutane zu tragen. In diesem Fall ist deshalb kein usus antiquior involviert, aber in diesem Fall scheint eine sehr traditionelle kirchliche Sensibilität schwer zu wiegen. Es ist schwer angesichts der Erwähnung des "Reform-Arbeit, die das Dicasterium in einem Brief an die beiden neu-ernannten Apostolischen Assistenten für nötig erachtete, nachdem es den Bericht der Visitatoren gelesen hatte"

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

 

Dienstag, 23. Juli 2024

Warum Papst Franziskus das fragliche Dokument nicht unterschrieben hat...

und Kardinal Roche in Ungnade gefallen ist. Der New Catholic veröffentlicht bei Rorate Caeli einen Beitrag des argentinischen blogs Caminante über das nicht unterschriebene Dokument, das die Traditionelle Messe noch weiter einschränken sollte. 
Hier geht s zum Original:  klicken

"ARGENTINISCHER BLOG:  DAS VERBOTS-DOKUMENT GELANGTE IN FRANZISKUS´  HÄNDE- ABER ER ENTSCHIED SICH GEGEN DIE UNTERZEICHNUNG. DIE PETITIONEN UND BRIEFE HATTEN AUCH EINFLUSS" 

Von unseren Freunden des Argentinischen blogs Caminante Wanderer

Am 1.. Juli, dem Fest unserer Lieben Frau vom Berg Karmel und dem dritten Jahrestag von Traditionis custodes war das vorgesehene Datum für die Veröffentlichung eines neuen Dokumentes des Hl. Stuhls. das der traditionellen Messe ein Ende bereiten sollte, die- wie gesagt wird- ausschliesslich den sog, "Ecclesia-Dei-Instituten" vorbehalten sein würde. Es war-wie wir auf diesem blog sagen- die Endlösung. 

Aber, vielleicht  durch die Intervention der Hl. Jungfrau vom Berge Karmel selbst. es passierte nichts. Und einige haben begonnen, zu kommentieren, was in den verlogenen Kreisen des Vaticans geschehen ist. Ich stelle hier die Erklärungen für das Geschehen vor:

1. Es gibt das fragliche Dokument und gab es schon seit 2021 -mit mehr oder weniger Details. Es sollte in der Form einer Apostolischen Konstitution im Februar 2022 von Papst Franziskus unterzeichnet werden, wie damals gesagt  wurde, aber er weigerte sich nicht nur, das zu tun, sondern entfernte auch die Person, die ihm den Vorschlag machte, aus ihrem Amt: Kardinal Arthur Roche.

2. Kardinal Arthur Roche wurde seit dem Tag nie wieder einzeln von Papst Franziskus empfangen. Und die Situation ist sehr ungewöhnlich, weil er der Präfekt eines der vaticanischen Dicasterien ist. Gerüchte über die Gründe für ein solches Verhalten zeigen zuerst, daß Roche nicht gerade ein geschickter Mensch ist, viel weniger noch ein intelligenter.  Im Gegenteil er ist eine Person,  die jedes Projekt und jede Organisation  durcheinander bringt. Das war am Ende der Grund, aus dem er in Rom endete.  Er war zum Bischof von Leeds in England ernannt worden und hat in nur drei Jahren  in einer geordneten Diözese jede Art von Chaos  hervorgerufen. Es war Kardinal Nichols, der Papst Benedikt XVI bat, ihn aus England abzuberufen, weil keiner seiner Brüder im Bischofsamt noch seine Gläubigen in Leeds ihn ausstehen konnten und der gute Benedikt hatte keine bessere Idee, als ihn  zum Sekretär der Liturgie-Kongregation zu machen. 

Das Römische Reich lebt in der Kirche fort...

Theo Howard veröffentlicht bei  OnePeterFive einen lehrreichen und  sehr interessanten Text über das Fortbestehen des Römischen Imperiums im heutigen Denken und über die Frage, wie oft Männer heute an das Römische Reich denken. Hier geht s zum Original:   klicken

                             "CIVIS ROMANUS SUM"

Einer der vernachlässigten Gründe warum Katholiken keine Nationalisten sein können (im ideologischen Sinn des modernen "National-Staates" als höchstes politisches Ideal) ist nicht nur, daß wir eine eine höhere spirituelle Treue als zum National-Staat haben, sondern, daß man sagen kann, daß wir auch  eine höhere politische  Loyalität haben. Das ist mir beim vergangenen Karfreitag klar geworden, als ich an einer der wenigen vor-1955-Messen des Zuvor-Heiligen teilnahm, in einer Welt, wo die traditionelle Kollekte für den Römischen Kaiser noch gebetet wird: 

Lasst uns auch für unseren Allerchristlichen Kaiser N. beten, das Gott der Herr alle barbarischen Nationen seinem Gehorsam unterwirft- zu unserem ewigen Frieden. Lasst uns beten. Lasst uns niederknien.

Allmächtiger und Ewiger Gott, in Dessen Hand ist alle Macht und alles Recht der Königreiche: sieh gnädig auf unser Römisches Reich, damit die Nationen, die auf ihren Hochmut und ihre Stärke vertrauen, durch die Macht Deiner rechten Hand besiegt werden. Durch eben denselben Herrn. Amen. 

Unsere Gemeinde-Gebete richteten sich ausdrücklich an den "allerchristlichsten (gewählten) Kaiser Carolum "- Karl von Habsburg- der, wie unser protestantischer König Charles III sicher von unserer Bitte um spezielle Regierungs-Gnade vom Allmächtigen Gott profitieren könnte. 

Letztes Jahr war es ein eher postmodernen Trend von Frauen in den Sozialen Medien, Männer zu fragen, wie oft sie an das Römische Reich denken. Zum Entsetzen vieler Frauen war die Antwort der Männer oft: wöchentlich oder sogar täglich. 

Ganz klar hat das Römische Imperium in den Geist des westlichen (selbst säkularisierten) Menschen einen unausweichlichen Archetypus eingeprägt. Eher als die Erklärung, die die softe "woke" Klassizistin Mary Beard gibt: daß "das Römische Imperium Männern einen sicheren Raum bietet, in dem sie Machos sein können" (auch wenn sie Recht damit hat, dass die Faszination männlich ist) . Liest man  The Iron Sceptre of the Son of Man: Romanitas as a Note of the Church von Dr Alan Fimister , ("Das eiserne Szepter des Menschensohnes Romanitas als eine Nachricht der Kirche")  könnte der Leser überzeugt sein, dass der wahre Grund für das Andauern der Mystik Roms übernatürlich ist. 

Die Kirche ist das Fortbestehen Roms (besonders in seiner weltlichen Macht) - gemäß dem Propheten Daniel  und die Kirche wuchs unter der Verfolgung durch das Imperium und dann unter seinem Schutz. Rom ist der Gegentyp der Stadt Gottes. Ein späterer Brauch, der die enge Verbindung zwischen dem Imperium und der Kirche verkörperte, war die Praxis, den Heiligen Römischen Kaiser bei seiner Krönung durch den Papst zum Diakon zu weihen - zum Kleriker,  der der wahre Pontifex maximus ist, dem dieser heidnische Titel  entweder von  Kaiser Gratian oder von Theodosius dem Großen verliehen wurde, so daß er sowohl als Laie als auch als Kleriker das Evangelium predigen konnte- als sein zeitlicher Fürsprecher und "Diener am Tisch" -indem er bei der Päpstlichen Messe für den Nachfolger des Hl. Petrus diente.

Montag, 22. Juli 2024

Christliche Kunst

 "Der Heilige Johannes der Täufer verabschiedet sich von seinen Eltern "  Filippo Lippi,  1465 

Lasst uns nicht kleingläubig sein!

Fr. Richard Cipolla fordert uns in einem Beitrag bei Rorate Caeli auf, nicht "Menschen von geringem Glauben zu sein"  Hier geht s zum Original;  klicken

"TRADITION UND TRADITIONALISMUS: SEIEN WIR KEINE KLEINGLÄUBIGEN MENSCHEN" VON FR. RICHARD CIPOLLA" 

In dem mittlerweile viel gelesenen Artikel, der erst vor wenigen Wochen bei Messa in Latino veröffentlicht wurde; in dem ein Vertreter dieser Website ein Gespräch mit Andrea Grillo führte, dem berühmten (oder berüchtigten) Professor für Sakramententheologie an der Päpstlichen Universität Sant "Anselmo in Rom, war ich natürlich beeindruckt von Professor Grillos unkatholischer Aussage, daß "Tradition die Zukunft ist“. Das Bild, das mir in den Sinn kommt, ist die Teeparty des verrückten Hutmachers in "Alice im Wunderland". Oder vielleicht hat Professor Grillo den Film "Zurück in die Zukunft“ zu oft gesehen. Diese Aussage steht nicht nur im Widerspruch zum Traditionsverständnis der katholischen Kirche, sondern macht auch das lateinische Wort traditio selbst, das vom lateinischen Verb "tradere“ mit der Bedeutung "weitergeben“ stammt, unsinnig. (Damit ein superlateinischer Gelehrter nicht einwendet, daß dieses Verb auch "hingeben“ bedeuten kann, das weiß ich zwar, aber im katholischen Denken ist die Bedeutung von "heruntergeben“ oder "weitergeben“ klar.):

Aber nachdem ich dieses Artikel-Interview gelesen hatte, stellte ich fest, daß ich über Grillos absurde Neudefinition der Tradition nicht empört oder gar traurig war, denn in der gegenwärtigen Zeit der katholischen Kirche kann man, wenn man nicht aufpasst, den ihm zugeteilten Betrag aufbrauchen ein Leben voller Empörung und Traurigkeit in fünfzehn Minuten. Was mir in diesem Interview auffiel, war die Verwendung des Adjektivs "traditionalistisch“ durch den Interviewer, um seine Identität und Position zu definieren. Dieses Adjektiv und das zugehörige Substantiv "Traditionalismus“ werden üblicherweise verwendet, um jene Katholiken zu beschreiben, die an der traditionellen römischen Messe festhalten, deren Text und Rubriken über weite Strecken der Kirchengeschichte als Römisches Messbuch bekannt waren. Aber dieses Adjektiv "traditionell“ wird auch verwendet, um jene Katholiken zu beschreiben, die Einstellungen und Praktiken annehmen, die auch mit dem Adjektiv "konservativ“ beschrieben werden können, das heute meist in einem sozialen oder politischen Umfeld verwendet wird, oder sogar von ihren Kritikern als "ultra“ beschrieben werden kann -konservativ".

Das Tragen von Schleiern bei der Messe durch Frauen, bescheidene Kleidung aller in allen Situationen, große Familien und das tägliche Spenden des Rosenkranzes sind alles gute Dinge und sollten unter Katholiken gefördert werden. Aber diese Praktiken und Arten, den katholischen Glauben zu leben, sind im positiven Sinne "konservativ“, aber nicht Teil der Tradition der Kirche. Und in manchen Fällen führt diese "konservative“ Haltung zu einer Sehnsucht nach der Vergangenheit, als traditionelle Sitten eher mit der Melodie des katholischen Realitätsverständnisses übereinstimmten. Der Film "The Bells of St. Mary’s“ mit Bing Crosby als Priester und Ingrid Bergman als Nonne ist ein Beispiel für diesen romantischen Konservatismus. Das Adjektiv "konservativ“ beschreibt in der heutigen Kultur eine kulturelle Einstellung oder eine politische Zugehörigkeit. Dies hat nichts mit denen zu tun, die an der Tradition der Kirche festhalten. Es gibt in der Tat zu viele Katholiken, die sich Traditionalisten nennen, die sich nach den gesellschaftlichen Normen der Vergangenheit sehnen und dabei vergessen, daß sie als Katholiken die Pflicht haben, in der gegenwärtigen postmodernen Zeit, in der sich immer mehr ein säkulares Verständnis zu eigen gemacht hat, frei und treu zu leben der Realität und stehen der Präsenz und Lehre der katholischen Kirche zunehmend ablehnend gegenüber. Dies ist in der Tat eine schwierige Aufgabe, aber sicherlich nicht schwieriger als zur Zeit des heiligen Paulus und der frühen Christen, von denen viele für ihren Glauben den Märtyrertod erlitten:

Heute vor 12 Jahren

am  22. Juli  2012 -  sprach Papst Benedikt XVI beim Angelus zu den Gläubigen in Castel Gandolfo und begann so:

"Liebe Brüder und Schwestern!

Das Wort Gottes des heutigen Sonntags legt uns ein grundlegendes und stets faszinierendes Thema der Bibel vor: es ruft uns in Erinnerung, daß Gott der Hirt der Menschheit ist. Dies bedeutet, daß Gott für uns das Leben will, er will uns auf gute Weiden führen, auf denen wir Nahrung und Ruhe finden können; er will nicht, daß wir uns verlieren und sterben, sondern daß wir zum Ziel unseres Weges gelangen, das eben die Fülle des Lebens ist. Das ist es, was jeder Vater und jede Mutter für ihre Kinder ersehnen: das Wohl, das Glück, die Erfüllung.

Im heutigen Evangelium stellt sich Jesus als der Hirt der verlorenen Schafe des Hauses Israels vor. Sein Blick auf die Menschen ist ein sozusagen »pastoraler« Blick. Zum Beispiel heißt es im Evangelium dieses Sonntags: »Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange« (Mk 6,34). Jesus verkörpert Gott, den Hirten, mit seiner Lehre und mit seinen Werken, indem er sich der Kranken und der Sünder annimmt, derer, die »verloren« sind (vgl. Lk 19,10), um sie wieder in Sicherheit zu bringen, in die Barmherzigkeit des Vaters." (...)

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"Der Widersacher sät Krieg; Gott schafft Frieden."

 

Quelle: La Santa Sede, Papst Benedikt XVI beim Angelus am12.Juli 2012, LEV

Der paradoxe Beginn eines Pontifikates

In seiner heutigen  Kolumne für Monday at the Vatican kommentiert A. Gagliarducci den Beginn und den  Verlauf des aktuellen Pontifikates. Hier geht s zum Original:  klicken

"PAPST FRANZISKUS, EIN PARADOX AM BEGINN EINES PONTIFIKATES" 

Am Anfang von Franziskus Pontifikat gibt es ein Paradox. Seine Regierung entstammt genau von denen, die ihm heute Widerstand leisten und bekämpfen und sich jetzt selbst verdrängt und sogar ausgestoßen fühlen.

Kurz gesagt- das Pontifikat von Papst Franziskus entstand aus einer Art "self-fulfilling prophecy"- aus der Idee eines Unglücks, das man vermeiden will und das in dem Augenblick ausgelöst wird, in dem man versucht, es zu vermeiden. Dieses Paradoxon hat eine logische Folge, die ziemlich verwirrend ist: nach der self-fulfilling Prophecy kann nichts mehr so sein wie vorher, weil alles von Grund auf neu aufgebaut werden muss. 

Man nehme z.B.den traurigen Fall von Erzbischof Carlo Maria Viganò.

Jetzt zum Schismatiker erklärt. sagte er, er fühle sich durch das gegen ihn vom früheren Sant´ Uffizio eingeleitete Vorgehen geehrt, und weigerte sich sowieso vor einem Gericht zu erscheinen, das, wie er sagte, das Urteil bereits gefällt und dessen Autorität oder die von Papst Franziskus er nicht anerkenne. Dennoch ist es möglich, dass Erzbischof Viganò selbst einen der Auslöser geschaffen hatte, der zum Pontifikat von Papst Franziskus  führte. 

Dazu gezwungen das Governatorato des Vatican-Staates zu verlassen und zum Nuntius in den USA ernannt, erwartete Viganò, dass er eines Tages an die Spitze berufen würde. 

Viganò stand nämlich am Ursprung dessen, was später als "Vatileaks“-Skandal bekannt wurde. Dokumente von Viganò sickerten aus dem Vatikan und in die freie Wildbahn, was sozusagen die Kontroverse entfachte. Diese Dokumente prangerten einen Mangel an Transparenz bei bestimmten Ausgaben der Verwaltung der Vatikanstadt sowie irrationale finanzielle Verluste an.

Viganò pries sich selbst – und das glaubte er selbst auch aus gutem Grund – als Verfechter der Transparenz und Kämpfer gegen Korruption. Er wies darauf hin, daß sein Ausscheiden aus dem Governatorato als Missbilligung seiner bisherigen Arbeit angesehen werden würde.

Benedikt XVI. beschloss, ihn in die Vereinigten Staaten zu schicken, aber nicht als Strafe. Benedikt schickte Viganò in die Vereinigten Staaten, um ihm einen prestigeträchtigen Auftrag zu erteilen, der ihn aus einem kurialen Umfeld herausholen würde, das ihn als "toxisch" betrachtete und aus dem er wahrscheinlich herausgefegt werden würde.

Viganò interpretierte das jedoch nicht so.

Viganò machte das Staatssekretariat und seinen korrupten Mechanismus für das Problem verantwortlich. Als er in den Vereinigten Staaten ankam, genoss er die Wertschätzung, vor allem in den konservativeren Kreisen, in denen er sich am wohlsten fühlte, und unter den Kardinälen. Allen gegenüber sprach Viganò über die Probleme der römischen Kurie und insbesondere über das Risiko eines allzu schwerfälligen Staatssekretariats, das wahre Hindernis für jede Reform.

Diese Beschreibung der Ereignisse war entscheidend, als die US-Kardinäle, die zum Konklave nach Rom kamen, über den Nachfolger Benedikts XVI. abstimmen mussten. Die Kandidatur von Jorge Mario Bergoglio hatte an Boden gewonnen. Das sogenannte "Team Bergoglio“ (Copyright Austen Ivereigh) unterstützte die Nominierung des Erzbischofs von Buenos Aires, wie es dies bereits beim Konklave 2005 getan hatte.

Der lateinamerikanische Papst wurde als Kandidat der alten Kurie präsentiert – tatsächlich sprach Papst Franziskus in seinen ersten Reden oft vom "alten Stil der Kurie“ –, aber auch als notwendiger Bruch mit früheren Pontifikaten. Die Idee war, dass Benedikt XVI. gerade wegen der Unfähigkeit seiner Mitarbeiter zum Rücktritt gezwungen worden war.

Sonntag, 21. Juli 2024

Tweet zum Tage - Seufz...

"Eine Welt, die sich von Gott wegbewegt, wird nicht besser sondern schlechter. Nur die Gegenwart Gottes kann eine bessere Welt garantieren."  Papst Benedikt XVI