Samstag, 12. Juli 2025

Vorbereitung auf die Sonntags-Messe

Sebastian Sanson Ferrari und Mario Galgano –berichten für vaticannews weiterhin aus Castel Gandolfo, wo man sich auf die morgige Sonntagsmeese mit Papst Leo XIV vorbereitet. 
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"CASTEL GANDOLFO BEREITET SICH AUF DIE SONNTAGSMESSE MIT LEO XIV VOR"

Die Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo erwartet Papst Leo XIV. zur Feier der Sonntagsmesse am 13. Juli. Der polnische Pfarrer Tadeusz Rozmus berichtet von großer Beteiligung in der Gemeinde und sieht in dem Besuch ein Zeichen der Einheit.

In der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo laufen die Vorbereitungen für ein besonderes Ereignis: Papst Leo XIV. wird am Sonntag, dem 13. Juli, um 9.55 Uhr die heilige Messe in der Pfarrkirche San Tommaso da Villanova feiern - wir übertragen die Feier live und mit deutschem Kommentar auf unserer Homepage, auf unserem Youtube-Kanal und bei unseren Partnersendern. Die Kirche, ein architektonisches Werk von Gian Lorenzo Bernini, wurde einst von Papst Alexander VII. in Auftrag gegeben und ist dem heiligen Thomas von Villanova, einem spanischen Augustiner, geweiht.

Pfarrer Tadeusz Rozmus, ein Salesianer aus Polen, beschreibt die Tage vor dem Papstbesuch als Zeit intensiver Arbeit und lebendiger Gemeinschaft. Seit der Ankündigung der Messe hätten Gläubige, Ordensleute und Freiwillige ihre organisatorischen und spirituellen Bemühungen verstärkt. „Es ist, als würde man einen Gast zu Hause empfangen – man putzt, organisiert und achtet auf jedes Detail“, erklärt Rozmus.

P. Tadeusz Rozmus im Interview mit Radio Vatikan

                              Sichtbare Verbesserungen

Zu den sichtbaren Verbesserungen gehören unter anderem die Restaurierung des päpstlichen Wappens, technische Anpassungen an der Kirchenstruktur sowie eine neue Beleuchtung. Maßnahmen zur Sauberkeit und zum Schutz vor Vögeln wurden ebenfalls getroffen. Besonders beeindruckt zeigt sich der Pfarrer von der aktiven Beteiligung zahlreicher Gemeindemitglieder: „Ich war angenehm überrascht von der Hilfsbereitschaft so vieler Menschen. Eine Gruppe von Frauen aus dem Opus Dei kam aus verschiedenen Regionen, nur um mit anzupacken. Das sind beeindruckende Gesten.“ 


Auch die Jugend sei maßgeblich beteiligt. „Kaum war das Sommerferienprogramm des Oratoriums zu Ende, boten sich viele Jugendliche sofort an, bei den liturgischen Diensten und der Vorbereitung zu helfen“, berichtet Rozmus. Für ihn und die Gemeinde ist der Besuch des Papstes mehr als ein feierlicher Anlass – er sei ein Zeichen der Gemeinschaft: „Wir erleben ein großes Geschenk. Der synodale Weg erinnert uns daran, dass wir als Kirche gemeinsam unterwegs sind – trotz einer Welt voller Spaltungen.“


Die Pfarrei San Tommaso da Villanova, die seit dem 7. August 1926 von den Salesianern betreut wird, versteht sich laut ihrem Pfarrer als „schönes gemeinsames Erbe“. In Castel Gandolfo, wo Glaube und Natur eng miteinander verwoben sind, soll der Besuch von Papst Leo XIV. Ausdruck der Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und mit der Weltkirche werden. „Wir möchten, dass jedes Detail Ausdruck unseres Glaubens und unserer Liebe zur Kirche ist“, so Rozmus." 

Quelle:
 S. Sanson Ferrari, M. Galgano, vaticannews 

Castel Gandolfo

Heute morgen hat der Hl. Vater Leo VIX im Hof des Apostolischen Palastes der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo die Teilnehmer der Generalkapitel von 8 Religiösen Institutionen in Audienz empfangen.


 Der Pontifex und die Ordensleute

Heute in Castel Gandolfo

Mario Galgano berichtet bei Vaticannews, daß Papst Leo XIV heute in Castel Gandolfo die Generalkaitel der Ordensgemeinschaften in Audienz empfangen hat. 
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PAPST LEO: "RELIGIÖSE GEMEINSCHAFTEN SIND KLEINE LICHTER DER HOFFNUNG" 

In seiner Ansprache an die Mitglieder der Generalkapitel von Ordensgemeinschaften hat Papst Leo XIV. an diesem Samstagvormittag in Castel Gandolfo die zentrale Bedeutung der Orden für die Zukunft der Kirche betont. Dabei sprach er auch über geistliche Erneuerung, pastorale Verantwortung – und das Wirken des Heiligen Geistes im gemeinschaftlichen Hören.

Am Samstagvormittag hat Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrerer Generalkapitel und Versammlungen von Ordensinstituten empfangen. Die Audienz fand in der Sommerresidenz des Papstes statt. In seiner frei gehaltenen Ansprache würdigte Leo XIV. das geistliche Engagement der Ordensfrauen und Ordensmänner weltweit und erinnerte an die je spezifischen Charismen, die ihren Ursprung im Wirken des Heiligen Geistes haben.

„Mit Freude heiße ich euch willkommen“, begann der Papst und richtete seinen Dank an die Generaloberinnen, Generaloberen und ihre Räte. Die Ordensgemeinschaften seien berufen, „zu beten, sich auszutauschen und gemeinsam darüber nachzudenken, was der Herr für die Zukunft von euch erwartet“.

                                              Vielfalt

Die Vielfalt der Gründungen und Sendungen in den Orden verstehe sich, so der Papst, als Ausdruck eines einzigen geistlichen Ursprungs: der Liebe Gottes zur Menschheit. Dabei hob Leo XIV. die unterschiedlichen Weisen hervor, in denen Ordensgemeinschaften Aspekte des christlichen Lebens verkörpern –vom missionarischen Dienst über die Jugendbildung bis zur eucharistischen Hingabe. 


Papst Leo erinnerte auch daran, dass die gegenwärtigen Reflexionen innerhalb der Ordensfamilien Teil eines größeren geistlichen Prozesses seien: „Was ihr im Gebet und im gegenseitigen Hören vorbereitet und formuliert habt, ist Frucht des Geistes“, sagte er.

                                     Geistliche Haltungen

Als Leitlinien für die Zukunft nannte Leo XIV. eine Reihe geistlicher Haltungen: „Erneuerung eines authentischen missionarischen Geistes“, „die Gesinnung Christi annehmen“ (vgl. Phil 2,5), „die Hoffnung auf Gott gründen“ (vgl. Jes 40,31), „die Flamme des Geistes im Herzen lebendig halten“ (vgl. 1 Thess 5,16-19), „den Frieden fördern“ und „pastorale Mitverantwortung in den Ortskirchen kultivieren“.

All dies diene der Stärkung des kirchlichen Lebens in Gemeinschaft: „Das hilft uns, den Reichtum unseres Kircheseins zu erfassen, besonders als Ordensleute, die in der wunderbaren Aufgabe vereint sind, Christus aus nächster Nähe zu folgen.“ 

Papst Leo forderte die Kapitelsmitglieder auf, mit geistlicher Weite zu denken und zu handeln: „Denkt groß, als einzigartige Mosaikstücke eines göttlichen Plans, der euch übersteigt und euch dennoch einbezieht – das Heilswerk, mit dem Gott die ganze Menschheit als eine große Familie zu sich führen will.“

„Denkt groß, als einzigartige Mosaikstücke eines göttlichen Plans, der euch übersteigt und euch dennoch einbezieht...“

                                           Bereitschaft

Im abschließenden Gebet bat der Papst um die Bereitschaft, sich vom Heiligen Geist führen zu lassen: „Er lehrt alles“, zitierte er das Johannesevangelium. Ohne den Geist, so Leo, wisse der Mensch oft nicht einmal, „was angemessen zu erbitten ist“ (vgl. Röm 8,26) 

Der Papst schloss mit einem herzlichen Dank für die weltweite Treue der Ordensgemeinschaften und erteilte den apostolischen Segen. Anschließend beteten alle gemeinsam das Vaterunser. 

Bei den Ordensvertretern handelte es sich um das Päpstliches Institut für Auslandsmissionen (PIME), Maestre Pie Filippini, Maestre Pie Venerini, Töchter der Kirche, Salesianische Oblaten vom Heiligsten Herzen, Franziskanische Engelsschwestern, Oblateninstitut Jesu und Mariens, Töchter Mariens sowie um die Ordensschwestern der frommen Schulen (Scolopie).



       


Quelle: M. Galgano, vaticannews

Was mal gesagt werden mußte...

das hat Bischof Marian Eleganti mit seinem schon fast verzweifelten Appell getan -doch endlich  vom Tanz um das Goldene Kalb "Synodalität" abzulassen und sich wieder der Glaubensvermittlung, -vertiefung und Seelsorge zu widmen. Man kann ihm nur viele Leser wünschen-speziell in den Gremien.

                  SYNODALITÄT ALS CODE-WORT

Um der Liebe Christi willen hört endlich auf mit dem Overkill synodaler Dokumente, Zwischenschritten, Wegweisungen für den weiteren Prozess, Ankündigungen von Ergebnissen, Schlussdokumenten, die keine solchen sind, Verlängerungen in weitere Runden, Vermehrung der Kommissionen, am Ende eine Versammlung im kanonischen Niemandsland. Das breite Volk Gottes ignoriert Eure Dokumente. Kaum ein Gläubiger, der nach meiner Erfahrung davon weiss oder sie liest. Stoppt die Drehung um die eigene Achse in einem Prozess, der in keiner einzigen Seele die Liebe zu Jesus Christus geweckt hat, sondern bisher vor allem (deutschsprachige) «Reformkatholiken» (im Hauptamt) beschäftigt. Hört auf, Euch in Arbeitsgruppen und Kommissionen zu vervielfältigen und zu vermehren! Das Volk Gottes interessiert sich nicht dafür. Die Ergebnisse sind ein einziger Nebel, Segnungen, die besser unterlassen blieben; Leitungsmodelle, die dem geltenden Kirchenrecht widersprechen; neue Gremien bzw. Räte, als hätten wir seit 60 Jahren nicht genug davon. Ihr lebt in einer Blase und beschäftigt die falschen Leute. Die meiste Zeit sitzen die Bischöfe schon jetzt an Tischen, aber nicht nur sie. Die Berufung auf den Hl. Geist kommt zu schnell über Eure Lippen.

Verkündet das Evangelium um der Liebe Christi willen! Verkündet Christus einem Europa, das sich von Ihm abgewandt hat! Verkündet Christus einer Welt, die apokalyptische Züge trägt und ständig neue Kriege führt! Redet von Jesus Christus statt von Synodalität! Wie Ihr letztere versteht, haben andere sie schon durchbuchstabiert (z.B. die Anglikaner) mit dem Ergebnis neuer Spaltungen.

Hört auf, die Kirche in einem nicht enden wollenden, synodalen Taumel zu halten, angeblich um Gaben auszutauschen. Die real existierenden Probleme in der Kirche werden nicht besprochen: der massenhafte Abfall Getaufter und Gefirmter von wesentlichen Inhalten des Glaubens (das Gottsein Jesu; seine leibliche Auferstehung); liturgische Formlosigkeit (Mosebach) und Missbräuche im Novus Ordo; keine Priesterberufungen in vielen Teilkirchen; weit verbreitete heterodoxe Verkündigung (Katechese; Universitätstheologie) und eine Seelsorgepraxis, die der katholischen Lehre und dem kanonischen Recht widerspricht, angeblich, weil die Wirklichkeit grösser ist als die Idee. Die Aufzählung ist unvollständig.

Ich kann Eure Propaganda nicht mehr anhören. Ich vermute, dass ich nicht der einzige bin. Seit langem wurde die Kirche nicht so autoritär und manipulativ geführt wie in der Zeit der neuen Synodalität unter Papst Franziskus, eines nicht enden wollenden Versuches, gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Aber Godot ist nicht gekommen. Bis jetzt wenigstens, und seiner eigenen Natur nach ist es vergeblich, auf ihn zu warten! Gekommen ist die Volatilität der Lehre, die Wanderdüne, nicht der Fels. Vor dem Ende geschieht gemäss der Schrift der grosse Glaubensabfall, treten Propheten auf, die den Ohren schmeicheln, suchen die Menschen sich Lehren nach eigenem Geschmack, eine Wahrheit, die nichts kostet, die Homosexualität (Diversity); der Antichrist, das Martyrium. Jeder kann es nachlesen.

Richtig an Eurer Synodalität ist nur die herkömmliche Lehre von der Unterscheidung des Geistes, das wünschenswerte Hören auf GOTT. Was aber ist an dieser Lehre wirklich neu? Das «Höre, Israel» (Sch’ma Jisrael) wie auch die Benediktsregel (Prolog) beginnen mit dem Wort «Höre!» und sind altehrwürdig. Wir beschäftigen uns nicht erst seit der «Synode über Synodalität» mit der traditionellen Lehre von der Unterscheidung des Geistes. Neu daran ist die Illusion, man könne dieses Werk der Unterscheidung mit 1,4 Milliarden Katholiken durchführen - unter ihnen viele mit absolut heterodoxen Ansichten - ohne dass der Prozess der Unterscheidung und des Hörens politisiert, instrumentalisiert, manipuliert oder in eine bestimmte Richtung gesteuert wird und womöglich entgleist wie in Deutschland. Aber auch Fiducia supplicans und Traditionis custodes sind höchst umstrittene Dokumente im Prozess und kamen gegen alle Regeln der propagierten Kunst zustande.

Wo bleiben im Prozess die Anhänger der Tradition, weitgehend junge Leute und Familien? Wo bleibt ihr Votum in diesem vielbeschworenen, synodalen Prozess sui generis? Bis jetzt blieben sie aussen vor. In manchen Ländern (Frankreich; England) wünschen viele junge Erwachsene die Taufe. Die am Glauben interessierte Jugend studiert den Katechismus, wünscht sich eine ehrfürchtig gefeierte Liturgie, verlangt nach mehr Mysterium bei der Feier der hl. Messe, in der zu viel geredet wird. In Albanien majorisieren die Christen inzwischen die Muslime, wie ich gelesen haben. Aber in anderen Ländern Europas werden die Christen in 25 Jahren gegenüber Muslimen die demographische Minderheit bilden (reine Statistik). Wen kümmert die Herausforderung des Islam im synodalen Prozess?

Macht aus der Kirche keine Ideenbörse heterodoxer Vorstösse und Erfindungen! Tut etwas für die Erneuerung der Liturgie und der Katechese in diesen antichristlichen Zeiten! Mehr Missionare, weniger Spindoktoren.

Synodalität ist zum «Hermeneutikum» für alles Mögliche geworden, vor allem für die Mitentscheidung von Laien auf allen Ebenen. Die Sakramentalität des kirchlichen Amtes (Leitung) wurde dabei arg beschädigt durch eine egalitäre Synodalität, die keinen Unterschied macht zwischen Geweihten und Nichtgeweihten! Dies widerspricht der Lehre des Konzils und den 2000 Jahre alten apostolischen Baugesetzen des Leibes Christi!

Glaubt nicht, dass man sich in unseren Breitengraden mit dem «Hören» und «Reden im Geist» zufriedengibt. Veränderungen werden verlangt. Nach dem langen und aufwendigen synodalen Prozess wollen die Involvierten Ergebnisse sehen: eine Diakonin oder Dikasterienpräfektin, die Ordinariatskanzlerin; die Aufhebung des Zölibates wegen Priestermangel; die Gleichstellung von Geweihten und Nichtgeweihten in den kirchlichen Entscheidungsstrukturen oder Gremien; Frauen in Ämtern, welche bisher Priestern und Bischöfen vorbehalten waren. Und während in säkularen Organisationsformen Hierarchien unhinterfragt und unangetastet in Kraft bleiben und in ihnen vom Management oder CEO Entscheidungen gefällt werden, die von den unteren Ebenen widerspruchslos zu befolgen und umzusetzen sind, ist Synodalität in der Kirche für viele zum Code-Wort für das Gegenteil geworden (eine flache Hierarchie; sog. Machtkontrolle; demokratische, kirchenpolitische Prozesse; funktionales Amtsverständnis; Ersetzen des guten Hirten durch Kollektive) und last but not least für alternative, nicht priesterliche Gottesdienstformen. Der Hirte folgt den Schafen. Der Lehrer lernt vom Schüler. Das Tun bestimmt das Sollen. Die Mehrheit macht die Wahrheit. Der Priester gehorcht dem Laien. Der Bischof sitzt daneben. Und über allen schwebt der Geist. Welcher? Synodalität als Code-Wort


 

Freitag, 11. Juli 2025

Fundstück

Kathnet veröffentlicht-via Kathpress und vatican-news- den Bericht des Apostolischen Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Kulbokas über die Auswirkungen eines Bomben / Drohnenangriffs Russlands auf die Apostolische Nuntiatur in Kiew. Hier geht´s zum Original: klicken      

Unter dem Titel:

"RUSSLAND ATTACKIERT BOTSCHAFT DES PAPSTES IN KIEW MIT DROHNEN!"

beginnt der Artikel so - ZITAT

"Seit Wochen bombardieren Putins Schergen täglich massiv die Ukraine mit Drohnen und Bomben - Im Juni so viele tote, ukrainische Zivilisten wie noch nie seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine - Und der Westen schaut zu

Bei den jüngsten russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch das Gebäude der dortigen Vatikan-Botschaft beschädigt worden. Das berichtete am Donnerstag der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, dem Portal "Vatican News". Kubolkas schilderte seine Eindrücke von der Attacke mit den Worten: "Ich habe selbst gesehen und gehört, wie mehrere Drohnen rings um die Nuntiatur und weitere Gebäude geflogen sind. Ich weiß nicht, was sie dort suchten. Wir haben mehrere Explosionen gehört, zwei davon sehr nahe." Durch Splitter von den Einschlägen in zwei benachbarte Wohnhäuser habe auch das Gebäude der Nuntiatur am Dach, die Garage und technische Einrichtungen Schaden genommen, berichtete der Vatikandiplomat." (...)

Quelle: kathnet, KathPress

Neues zur causa Traditionis Custodes

T.S. Flanders berichtet bei OnePeterFive von der jüngsten Entwicklung in der causa Traditzionis Custodes. Hier geht´s zum Original:  klicken

EIN NEUES LECK STELLT DIE VATIKANISCHE DARSTELLUNG ERNEUT IN FRAGE

Ich muss davon ausgehen, dass es in all den Jahren von Papst Franziskus viele gute Männer in Rom gab, die versucht haben, ihr Möglichstes zu tun. Ein Beispiel dafür ist Kardinal Pells anonymes Memo an das Kardinalsamt, in dem er Franziskus' Pontifikat verurteilte . Wie ich bereits sagte, erzählte mir ein Bischof auf dem Eucharistischen Kongress in Indianapolis, dass die Trad-Bewegung tatsächlich breite Unterstützung unter den Bischöfen genießt. Aber diese guten Männer sind entweder feige oder klug wie Schlangen und spielen ihre Karten im Sumpf der vatikanischen Politik zum richtigen Zeitpunkt aus.

Vielleicht handeln diese guten Männer jetzt, indem sie wichtige Dokumente an eine der größten englischen Vatikanistinnen, Miss Diane Montagna, weitergeben . Und heute berichtet sie über ein neues Leck :

-Seit der Veröffentlichung dieses Artikels habe ich die vatikanische Protokollnummer für den Abschlussbericht der Glaubenskongregation erhalten. Außerdem habe ich die  Einleitung  zu dessen zweitem Teil erhalten, die bestätigt, dass die  Gesamtbewertung  die offizielle „Stellungnahme der Glaubenskongregation“ darstellt, auf die sich Papst Franziskus in  Traditionis Custodes bezieht .

-Dies folgt auf die Kommentare von Vatikansprecher Matteo Bruni in der vergangenen Woche, in denen er die Abschnitte des Abschlussberichts der Glaubenskongregation, die ich am 1. Juli veröffentlicht hatte, herunterspielte. Er sagte, er werde die Echtheit dieser Abschnitte nicht bestätigen, sie seien „vermutlich“ nur ein „sehr teilweiser und unvollständiger“ Teil des Entscheidungsprozesses gewesen, der zur Veröffentlichung von  Traditionis Custodes durch Papst Franziskus geführt habe,  und in die Entscheidung des Papstes seien noch weitere Dokumente und „vertrauliche Berichte“ eingeflossen, was der Vatikan bislang nicht preisgegeben habe.

Überlegen wir also, was hier passieren könnte:

  • Gute Kirchenmänner haben sich entschieden, einem guten Journalisten wichtige Informationen zum Wohle der Kirche anzuvertrauen.
  • Anschließend versuchte Matteo Bruni, diesen Bericht zu diskreditieren und in Vergessenheit   geraten zu lassen.
  • Dann kamen diese guten Kirchenmänner mit weiteren Informationen zu Miss Montagna zurück, die die Echtheit der ersten Information bestätigten.

Wenn meine Spekulation zutrifft, könnte das bedeuten, dass diese guten Kirchenmänner mit Papst Leo ein Spiel spielen: Sie schaffen eine Situation, in der Papst Leo zum Handeln gezwungen wird. Wenn Papst Leo so schlau ist, wie er scheint, ist er sich der Situation bereits voll bewusst.

In ihrem jüngsten Beitrag forderte Frau Montagna die Pressestelle des Vatikans auf, Beweise für ihre Behauptungen vorzulegen, da sie diese bereits vorgelegt hatte. Weil die Pressestelle des Vatikans eine vorbereitete Stellungnahme vorlegte, kann man davon ausgehen, dass die neue Bilderstürmer-Clique in Rom vor dem Einsturz ihres Kartenhauses zittert. Zweifellos werden weitere Journalisten diesen Männern bei der nächsten Pressekonferenz einige unangenehme Fragen stellen …

Letztendlich kommt es auf Papst Leo an: Er hat bereits Großartiges geleistet, indem er den Novus Ordo Missae in Rom zelebriert – im Einklang mit dem besten liturgischen Sinn von Papst Benedikt, und damit im Gegensatz zu Papst Franziskus, der nicht einmal bei seinen eigenen Messen sang.

Doch Leo hat erst kürzlich in bedeutsamer Weise mit Franziskus gebrochen: Er schrieb Kardinal Burke anlässlich seines Priesterjubiläums und hat ihn ermutigte. Das ist höchst bedeutsam, denn Papst Leo sollte wissen, wie schlecht Papst Franziskus, der (scheinbar) als „Diktator-Papst“ agierte, Burke behandelte, weil dieser versuchte, dem Bischof von Rom ein treuer Mitbruder zu sein.

Nur die Zeit wird zeigen, was Papst Leos Herz bewegt. In der Zwischenzeit warten wir auf sein erstes bedeutendes Dokument oder seine erste Handlung. Möge Gott ihn vor seinen Feinden und jeder    “wormtongue, "Schlangenzunge", die ihm ins Ohr flüstert, beschützen …

JESUS ​​IST KÖNIG!

Quelle: T.S: Flanders, OnePeterFive 

Papst Leo zum 5. Welttag der Großeltern & Senioren

Der Vatikan hat den offiziellen Wortlaut der Botschaft, die Papst Leo XIV zum 5. Welttag der Großeltern und älteren Menschen, der am 27. Juli begangen wird, gerichtet hat.

WORTLAUT:PAPSTBOTSCHAFT ZUM WELTTAG DER GROSSELTERN UND SENIOREN

BOTSCHAFT DES HEILIGEN VATERS  

zum 5. Welttag der Großeltern und älteren Menschen am 27. Juli 2025
Selig, wer seine Hoffnung nicht verloren hat (vgl. Sir 14,2)

Liebe Brüder und Schwestern,

das Heilige Jahr, das wir gerade begehen, hilft uns zu entdecken, dass die Hoffnung immer und in jedem Alter eine Quelle der Freude ist. Wenn sie dann durch das Feuer eines langen Lebens widerstandsfähig geworden ist, wird sie zu einer Quelle seliger Erfüllung.

Die Heilige Schrift berichtet von mehreren Fällen, in denen der Herr Männer und Frauen in fortgeschrittenem Alter in seine Heilspläne einbezieht. Denken wir an Abraham und Sara: Da sie bereits alt sind, schenken sie dem Wort Gottes, der ihnen einen Sohn verheißt, wenig Glauben. Die Unmöglichkeit, Kinder zu zeugen, schien ihnen einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft zu verwehren.

Nicht anders reagiert Zacharias auf die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers: »Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter« (Lk 1,18). Alter, Unfruchtbarkeit und Verfall scheinen die Hoffnungen auf Leben und Fruchtbarkeit all dieser Männer und Frauen auszulöschen. Und auch die Frage, die Nikodemus Jesus stellt, als der Meister von einer „neuen Geburt“ spricht, klingt rein rhetorisch: »Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Kann er etwa in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und noch einmal geboren werden?« (Joh 3,4). Doch jedes Mal, wenn eine Antwort offensichtlich scheint, überrascht der Herr sein Gegenüber mit seinem heilbringenden Eingreifen.
Ältere Menschen, Zeichen der Hoffnung

In der Bibel zeigt sich Gottes Vorsehung mehrere Male in seiner Hinwendung zu Menschen fortgeschrittenen Alters. So geschieht es nicht nur bei Abraham, Sara, Zacharias und Elisabet, sondern auch bei Mose, der im Alter von bereits achtzig Jahren berufen wurde, sein Volk zu befreien (vgl. Ex 7,7). Mit diesen Entscheidungen lehrt er uns, dass das Alter in seinen Augen eine Zeit des Segens und der Gnade ist und dass die älteren Menschen für ihn die ersten Zeugen der Hoffnung sind. »Was ist das bloß für eine Zeit, das Alter?« – fragt sich der heilige Augustinus diesbezüglich. »Hier antwortet dir Gott: „Oh, dass deine Kraft wirklich schwinde, damit meine Kraft in dir bleibe und du zusammen mit dem Apostel sagen kannst: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“« (Super Ps. 70, 11). Der Umstand, dass heute die Anzahl der Menschen fortgeschrittenen Alters zunimmt, wird für uns zu einem Zeichen der Zeit, das wir erkennen müssen, um die Geschichte, in der wir leben, richtig zu verstehen.

„Wenn wir einen älteren Menschen umarmen, hilft uns das zu erkennen, dass die Geschichte nicht in der Gegenwart versiegt oder sich in flüchtigen Begegnungen und bruchstückhaften Beziehungen erschöpft, sondern sich in die Zukunft fortsetzt“

Das Leben der Kirche und der Welt lässt sich nämlich nur in der Abfolge der Generationen verstehen, und wenn wir einen älteren Menschen umarmen, hilft uns das zu erkennen, dass die Geschichte nicht in der Gegenwart versiegt oder sich in flüchtigen Begegnungen und bruchstückhaften Beziehungen erschöpft, sondern sich in die Zukunft fortsetzt. Im Buch Genesis finden wir die bewegende Episode, in der der bereits alte Jakob seine Enkel, die Söhne Josefs, segnet: Seine Worte ermutigen sie zu einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft, die als eine Zeit der Verheißungen Gottes erscheint (vgl. Gen 48,8-20). Wenn es also wahr ist, dass die Gebrechlichkeit der Alten der Kraft der Jungen bedarf, dann ist es ebenso wahr, dass die Unerfahrenheit der Jungen das Zeugnis der Alten braucht, um die Zukunft mit Weisheit zu gestalten. Wie oft sind unsere Großeltern für uns ein Vorbild des Glaubens und der Frömmigkeit, bürgerlicher Tugenden und sozialen Engagements, der Erinnerung sowie der Beharrlichkeit in Prüfungen gewesen! Dieses schöne Erbe, das sie uns mit Hoffnung und Liebe hinterlassen haben, wird uns stets ein Grund zur Dankbarkeit und Nachahmung bleiben.

Zeichen der Hoffnung für ältere Menschen

Das Jubiläumsjahr war von seinen biblischen Ursprüngen an eine Zeit der Befreiung: Sklaven wurden freigelassen, Schulden erlassen, Ländereien an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben. Es war ein Moment der Wiederherstellung der von Gott gewollten Gesellschaftsordnung, in dem die im Laufe der Jahre entstandene Ungleichheit und Unterdrückung beseitigt wurde. In Jesus ereignet sich diese Befreiung von neuem, als er in der Synagoge von Nazaret den Armen die frohe Botschaft verkündet, den Blinden das Augenlicht, den Gefangenen die Entlassung und die Zerschlagenen in Freiheit setzt (vgl. Lk 4,16-21).

Wenn wir in dieser Perspektive des Jubeljahres auf die älteren Menschen blicken, ist es auch an uns, zusammen mit ihnen eine Befreiung zu erleben, insbesondere von der Einsamkeit und vom Verlassensein. Dieses Jahr ist der richtige Zeitpunkt, dies zu verwirklichen: Die Treue Gottes zu seinen Verheißungen lehrt uns, dass es im Alter eine selige Erfüllung gibt, eine wirkliche Freude des Evangeliums, die von uns verlangt, die Mauern der Gleichgültigkeit einzureißen, hinter denen ältere Menschen oft eingeschlossen sind. Überall auf der Welt gewöhnen sich unsere Gesellschaften allzu oft daran, dass ein so wichtiger und reicher Teil ihres Gefüges an den Rand gedrängt und vergessen wird.

Angesichts dieser Situation ist eine Neuausrichtung vonnöten, die von einer Verantwortungsübernahme der gesamten Kirche zeugt. Jede Pfarrei, jede Vereinigung, jede kirchliche Gruppe ist aufgerufen, sich aktiv an der „Revolution” der Dankbarkeit und Fürsorge zu beteiligen, indem sie ältere Menschen regelmäßig besucht, für sie und mit ihnen Netzwerke der Unterstützung und des Gebets aufbaut und Beziehungen knüpft, die denjenigen Hoffnung und Würde schenken, die sich vergessen fühlen. Die christliche Hoffnung spornt uns immer dazu an, mehr zu wagen, in großen Dimensionen zu denken und uns nicht mit dem Status quo zufrieden zu geben. Im vorliegenden Fall bedeutet dies, auf einen Wandel hinzuarbeiten, der den älteren Menschen wieder Wertschätzung und Zuneigung entgegenbringt.

„Jede Pfarrei, jede Vereinigung, jede kirchliche Gruppe ist aufgerufen, sich aktiv an der „Revolution” der Dankbarkeit und Fürsorge zu beteiligen, indem sie ältere Menschen regelmäßig besucht, für sie und mit ihnen Netzwerke der Unterstützung und des Gebets aufbaut und Beziehungen knüpft, die denjenigen Hoffnung und Würde schenken, die sich vergessen fühlen“

Deshalb hat Papst Franziskus gewünscht, dass der Welttag der Großeltern und älteren Menschen vor allem durch die Begegnung mit denjenigen begangen wird, die einsam sind. Und aus dem gleichen Grund ist beschlossen worden, dass diejenigen, die in diesem Jahr nicht nach Rom pilgern können, »den Jubiläumsablass erlangen, wenn sie […] alte Menschen in Einsamkeit […] über einen angemessenen Zeitraum besuchen, so als ob sie zu Christus pilgern würden, der in ihnen gegenwärtig ist (vgl. Mt 25,34-36)« (Apostolische Pönitentiarie, Normen für die Gewährung des Jubiläumsablasses, III). Einen älteren Menschen zu besuchen ist eine Möglichkeit, Jesus zu begegnen, der uns von Gleichgültigkeit und Einsamkeit befreit.
Im Alter darf man hoffen

Das Buch Jesus Sirach sagt, dass denen Seligkeit zuteilwird, die ihre Hoffnung nicht verloren haben (vgl. 14,2), und lässt damit erkennen, dass es in unserem Leben – insbesondere wenn es lang ist – viele Gründe geben kann, den Blick eher zurück als nach vorne zu richten. Doch wie Papst Franziskus während seines letzten Krankenhausaufenthalts schrieb, ist »unser Leib [zwar] schwach, aber selbst so kann uns nichts daran hindern, zu lieben, zu beten, uns selbst zu verschenken, füreinander im Glauben leuchtende Zeichen der Hoffnung zu sein« (Angelus, 16. März 2025). Wir haben eine Freiheit, die uns trotz aller Schwierigkeiten nicht entrissen werden kann: die Freiheit zu lieben und zu beten. Wir alle können immer lieben und beten.

Das Gute, das wir unseren Lieben wünschen – dem Ehepartner, mit dem wir einen Großteil unseres Lebens verbracht haben, unseren Kindern und Enkelkindern, die unsere Tage mit Freude erfüllen –, wird nicht weniger, wenn die Kräfte nachlassen. Im Gegenteil, oft ist es gerade ihre Zuneigung, die unsere Kräfte wieder weckt und uns Hoffnung und Trost schenkt.

Quelle: Vaticannews.va

Donnerstag, 10. Juli 2025

Die Ansichten der Bischöfe zum Alten Ritus ...die nicht veröffentlicht werden durften

Sandro Magister kommentiert bei diakonos. den Umgang des Vaticans während des letzten Pontifikates mit der Umfrage, in der die Bischöfe aller Diözesen weltweit die Auswirkungen von Summorum Pontificum beurteilen und ihre Meinung zur Messe in Laten Ritus bäußern sollten. 
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"DIE ANSICHTEN DER BISCHÖFE ZUM ALTEN RITUS, DEREN VERÖFFENTLICHUNG FRANZISKUS VERBOTEN HAT, WEIL SIE SEINEM WILLEN ENTGEGEN STANDEN"

Die Ansichten der Bischöfe zum Alten Ritus, deren Veröffentlichung Franziskus verboten hat. Weil sie gegen seinen Willen waren

Anfang Juli veröffentlichten zwei Vaticanistas, die Amerikanerin Diane Montagna und der Italiener Saverio Gaeta, auf unterschiedliche Weise, aber fast zeitgleich, erstmals die wichtigsten Ergebnisse einer von Papst Franziskus 2020 in Diözesen weltweit in Auftrag gegebenen Umfrage zur Messfeier im alten Ritus.Montagna tat dies in einem ausführlich dokumentierten Artikel auf Substack am 1. Juli. Gaeta in einem gemeinsam mit dem Liturgiker Nicola Bux verfassten und bei Fede & Cultura erschienenen Buch, das Ende Juli in Italien erscheint, aber bereits ab sofort als Kindle-Version auf Amazon gekauft und gelesen werden kann.
Die Messfeier im alten Ritus wurde 2007 von Benedikt XVI. mit dem Motu proprio „Summorum Pontificum“ autorisiert, mit der erklärten Absicht, dass „die beiden Formen des Gebrauchs des römischen Ritus“, also der alte und der neue, „sich gegenseitig bereichern können“.
Doch Franziskus machte keinen Hehl daraus, diese Ermächtigung aufheben zu wollen. Für ihn war die Messfeier im alten Ritus lediglich ein Anstifter zur Spaltung und „oft gekennzeichnet durch eine Ablehnung nicht nur der Liturgiereform, sondern des Zweiten Vatikanischen Konzils selbst“. Am 16. Juli 2021 verlieh er dem neuen nachkonziliaren Messbuch mit dem Motu proprio „Traditionis Custodes“ die Eigenschaft als „einzigartiger Ausdruck der lex orandi des römischen Ritus“ zurück und ließ dem alten Ritus nur minimale Resträume.
Franziskus wollte mit der Vorbefragung der Bischöfe gerade auch von ihnen die einstimmige Forderung nach diesem Kurswechsel einholen. Eine Bitte, die, so Franziskus selbst, tatsächlich kam, wie er selbst in seinem Brief an die Bischöfe schrieb, der dem Motu proprio „Traditionis Custodes“ beigefügt war:
„Die Antworten offenbaren eine Situation, die mich beunruhigt und traurig macht und mich von der Notwendigkeit eines Eingreifens überzeugt. […] Als Antwort auf Ihre Bitten treffe ich den festen Entschluss, alle Normen, Anweisungen, Erlaubnisse und Gebräuche, die diesem Motu proprio vorausgingen, außer Kraft zu setzen.“
Bemerkenswerterweise untersagte Franziskus jedoch die Veröffentlichung der Ergebnisse der Umfrage. Und der Grund für seine Weigerung ist genau das, was die „Enthüllungsgeschichten“ der letzten Tage offengelegt haben.
Der Grund: Hätte Franziskus sie veröffentlicht, hätte er nicht mehr schreiben können, dass die Bischöfe ihm ebenfalls zustimmten. Er hätte das Gegenteil behaupten müssen.
Aber es geht noch weiter. Die Schwere der „Fake News“ wird dadurch verstärkt, dass die Umfrage und die Zusammenstellung ihrer Ergebnisse von der damaligen Glaubenskongregation unter dem Vorsitz von Kardinal Luis Ladaria durchgeführt wurden und der Abschlussbericht auch eine „Gesamtbewertung“ enthält, die von der vierten Sektion der Kongregation, der ehemaligen päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, erstellt wurde, die sich speziell um die Feiern im alten Ritus kümmerte.
Der Text dieser „Gesamtbewertung“ – veröffentlicht von Diane Montagna im italienischen Original und in englischer Übersetzung und ausführlich zitiert im Buch von Saverio Gaeta und Nicola Bux – ist im Folgenden vollständig wiedergegeben und zeigt deutlich die Unvereinbarkeit zwischen dem von den Bischöfen geäußerten und von der Glaubenskongregation geteilten Urteil, das insgesamt sehr positiv über die Auswirkungen von „Summorum Pontificum“ ausfiel, und den gegenteiligen Entscheidungen von Papst Franziskus im Rahmen von „Traditionis Custodes“.
Die Antworten kamen aus etwa einem Drittel der über 3.000 befragten Diözesen, also aus jenen, in denen der alte Ritus tatsächlich gefeiert wurde. Nordamerika und Europa liegen dabei klar an der Spitze, Afrika und Südamerika am Ende.
In Europa ist Frankreich das Land, in dem die Messe im alten Ritus in fast allen Diözesen gefeiert wird, wobei die jeweiligen Bischöfe überwiegend positive Urteile fällten. In Italien hingegen finden solche Feiern in etwas mehr als der Hälfte der Diözesen statt, wobei die Kuratoren der Umfrage nicht wenige Fehler bei der Anwendung von „Summorum Pontificum“ bemängelten.
In Nordamerika sind die Vereinigten Staaten mit etwa zwei von drei Diözesen am stärksten beteiligt, und auch hier fallen die Urteile überwiegend positiv aus. In Asien und Afrika hingegen gibt es nur sehr wenige Diözesen, in denen der alte Ritus gefeiert wird. Einige Bischöfe äußern jedoch die Hoffnung, dass dies in Zukunft verstärkt geschehen möge, „um den Reichtum der kirchlichen Tradition bekannt zu machen“.
Was Südamerika betrifft, wo ebenfalls nur wenige Diözesen beteiligt sind, fallen die Antworten aus Brasilien auf. Sie äußern sich äußerst kritisch gegenüber Gläubigen und Priestern, die im alten Ritus zelebrieren und „weder das Zweite Vatikanum noch Papst Franziskus wertschätzen“.
In dem Buch von Gaeta und Bux wird dieser Übersicht über die aus den verschiedenen geografischen Gebieten gesammelten Antworten ausführlich Raum eingeräumt.
Um jedoch auf die Gesamtbewertung der für die Umfrage zuständigen Glaubenslehre zurückzukommen: Hier ist der vollständige Text, der das genaue Gegenteil der späteren Entscheidung von Papst Franziskus darstellt.
                                               GESAMTBEWERTUNG
[Aus dem unveröffentlichten Abschlussbericht der Umfrage unter Bischöfen zu Feiern im alten Ritus, 2020–2021]
Die umfangreiche Sammlung der eingereichten und geprüften Dokumente zeigt, dass das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ gegenwärtig eine bedeutende, wenn auch relativ bescheidene Rolle im Leben der Kirche spielt. Das von Papst Benedikt XVI. nach Jahren teils erbitterter Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der reformierten Liturgie von 1970 und denen des „Missale Romanum“ in seiner Fassung von 1962 konzipierte MP „Summorum Pontificum“ bekräftigte die gleiche Würde der beiden Formen desselben römischen Ritus und förderte damit die Voraussetzungen für einen echten liturgischen Frieden, auch im Hinblick auf eine mögliche künftige Einheit der beiden Formen.
Die vom Papst selbst gewünschte gegenseitige Bereicherung und Aktualisierung des Missale Romanum von 1962 (vgl. Schreiben vom 7. Juli 2007) wurde auch durch die Veröffentlichung der Durchführungsverordnung zum oben genannten Motu Proprio „Universae Ecclesiae“ vom 30. April 2011 sowie durch die beiden von Papst Franziskus am 5. Dezember 2019 nach einstimmiger Zustimmung der Mitglieder der Glaubenskongregation bestätigten Dekrete (Dekret „Quo Magis“ über die Hinzufügung von sieben neuen Präfationen und Dekret „Cum Sanctissima“ über die Aufnahme neuer Heiliger) erreicht.
Die ältere Form des Römischen Ritus nach dem MP „Summorum Pontificum“ ist in etwa 20 % der lateinischen Diözesen weltweit verbreitet, und ihre Anwendung ist heute sicherlich ruhiger und friedlicher, wenn auch nicht überall; einige Restfälle sind noch ungeklärt. Leider wurde die „Forma extraordinaria“ in manchen Diözesen nicht als Bereicherung für das Leben der Kirche betrachtet, sondern eher als ein unangemessenes, störendes und nutzloses Element für das normale pastorale Leben, ja sogar als „gefährlich“ und daher als etwas, das man nicht gewähren oder unterdrücken oder zumindest streng kontrollieren sollte, damit es sich nicht ausbreitet, in der Hoffnung, dass es irgendwann verschwindet oder abgeschafft wird.
Die Mehrheit der Bischöfe, die den Fragebogen beantwortet und die MP „Summorum Pontificum“ großzügig und klug umgesetzt haben, äußerten sich letztlich zufrieden damit – insbesondere diejenigen, die zudem die Möglichkeit hatten, eine Personalpfarrei zu gründen, in der alle Sakramente in der „Forma extraordinaria“ gefeiert werden und sich eine stabile, feierliche und pastoral aktive Gemeinde bildet. Dort, wo der Klerus eng mit dem Bischof zusammengearbeitet hat, hat sich die Situation vollständig beruhigt. Die Bischöfe beobachten immer wieder, dass es junge Menschen sind, die diese ältere Form der Liturgie entdecken und wählen. Die Mehrheit der stabilen Gruppen in der katholischen Welt besteht aus jungen Menschen, oft Konvertiten zum katholischen Glauben oder solchen, die nach einer Zeit der Abkehr von der Kirche und den Sakramenten zurückkehren. Sie fühlen sich von der Heiligkeit, Ernsthaftigkeit und Feierlichkeit der Liturgie angezogen. Was sie am meisten beeindruckt, auch inmitten einer übermäßig lauten und wortreichen Gesellschaft, ist die Wiederentdeckung der Stille in den heiligen Handlungen, die zurückhaltenden und wesentlichen Worte, die der Lehre der Kirche treue Predigt, die Schönheit des liturgischen Gesangs und die Würde der Feier: ein nahtloses Ganzes, das zutiefst anziehend ist. Benedikt XVI. selbst schrieb in seinem Begleitschreiben an die Bischöfe zum MP „Summorum Pontificum“, dass diese Gruppe von Menschen die privilegierten Empfänger seiner Gesetzesinitiative seien – neben all jenen, die seit Jahrzehnten die Liberalisierung und Legitimierung der ehrwürdigen lateinisch-gregorianischen Liturgie in der liturgischen und pastoralen Praxis gefordert hatten.
Die Gründung stabiler Gruppen, wie sie im MP „Summorum Pontificum“ und in der Instruktion „Universae Ecclesiae“ vorgesehen sind, hat es dem Heiligen Stuhl ermöglicht, den Weg der Versöhnung und kirchlichen Integration dieser Gläubigen zu begleiten – zunächst durch die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ und nun durch die Vierte Sektion der Glaubenskongregation. Die Bischöfe drücken dafür ihre Genugtuung und Dankbarkeit aus. Es bedarf eines institutionellen Gremiums und eines kompetenten Ansprechpartners, der den Weg dieser Gruppen und der von ihnen abhängigen klerikalen Institute begleitet und den Dienst der Bischöfe unterstützt, um willkürliche Formen der Selbstverwaltung und Anarchie innerhalb der Gruppen sowie Machtmissbrauch durch einige Ortsbischöfe zu verhindern. Der Heilige Stuhl und seine Verbindung zum Papst sind eine Garantie für alle, sowohl für die Gläubigen als auch für ihre Hirten. Die Förderung der kirchlichen Gemeinschaft zwischen dem Diözesanbischof und den Mitgliedern der stabilen Gruppen oder Institute sowie zwischen ihnen und dem Papst. ist grundlegend für einen gelassenen und apostolisch fruchtbaren Weg. Diese Gläubigen wünschen sich, gleichberechtigt mit den anderen Gläubigen, die in der „Forma ordinaria“ an der Liturgie teilnehmen, angesehen zu werden, und bitten die Pfarrer, sie seelsorgerisch und vorurteilsfrei zu betreuen.
Nach einer komplexen Anfangsphase und einigen noch offenen Fragen haben diese Gläubigengruppen – und auch die Bischöfe und Priester selbst – dank des MP „Summorum Pontificum“ Stabilität und Gelassenheit gefunden. In der ehemaligen PCED und nun in der Vierten Sektion haben sie einen ruhigen, stabilen und autoritativen Bezugspunkt, der ihre Rechte und Pflichten garantiert. Einige Bischöfe weisen darauf hin, dass es notwendig sei, die stabilen Gruppen zu schützen, um Abtrünnigkeiten von der Kirche hin zu schismatischen Gemeinschaften oder der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu verhindern. Überall dort, wo die stabilen Gruppen vom Diözesanbischof oder einem delegierten Priester begleitet und unterstützt werden, gibt es praktisch keine Probleme mehr, und die Gläubigen sind zufrieden damit, von ihrem Bischof geführt, respektiert und wie Kinder behandelt zu werden.
Das MP „Summorum Pontificum“ und das Begleitschreiben sprechen vom Wunsch des Papstes, auf eine innere liturgische Versöhnung innerhalb der Kirche hinzuwirken. Im Lichte seiner Ansprache an die Römische Kurie vom 22. Dezember 2005 erkennt Benedikt XVI. die Notwendigkeit an, auch im Hinblick auf die heilige Liturgie nicht nach einer Hermeneutik des Bruchs vorzugehen, sondern vielmehr nach einer Erneuerung in Kontinuität mit der Tradition, und schreibt: „Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß und kann nicht plötzlich gänzlich verboten oder gar als schädlich angesehen werden. Es ist unser aller Aufgabe, die Reichtümer, die im Glauben und Gebet der Kirche gewachsen sind, zu bewahren und ihnen den ihnen gebührenden Platz zu geben“ (Benedikt XVI., Begleitschreiben zum MP „Summorum Pontificum“). Diese ekklesiologische Dimension der Hermeneutik der Kontinuität mit der Tradition und einer kohärenten Erneuerung und Entwicklung wurde von einigen Bischöfen noch nicht vollständig erfasst; Dort, wo es jedoch angenommen und umgesetzt wurde, trägt es bereits Früchte, die am deutlichsten in der Liturgie sichtbar sind. Andere Bischöfe haben den Nutzen des MP „Summorum Pontificum“ auch für die „Forma ordinaria“ der Liturgie hervorgehoben, indem es ein erneuertes Gefühl der Heiligkeit im liturgischen Handeln fördert und zu einem Prozess der innerkirchlichen Versöhnung beiträgt.
Einige Bischöfe geben an, dass das MP „Summorum Pontificum“ sein Ziel, die Versöhnung zu fördern, verfehlt hat und fordern daher seine Aufhebung – entweder weil die innere Versöhnung innerhalb der Kirche noch nicht vollständig erreicht ist oder weil die Priesterbruderschaft St. Pius X. nicht zur vollen Gemeinschaft mit der Kirche zurückgekehrt ist. Eine allgemeine und detaillierte Analyse dieser Antworten zeigt, dass die durch diese Untersuchung gebotene Gelegenheit einigen Bischöfen ermöglicht hat, das diskutierte Dokument [d. h. „Summorum Pontificum“) zu lesen und tiefer zu verstehen. Zum ersten Einwand ist anzumerken, dass solche Versöhnungsprozesse innerhalb der Kirche notwendigerweise langsam und schrittweise verlaufen; die MP „Summorum Pontificum“ hat die Grundlage für diese Versöhnung gelegt. Zum zweiten Einwand ist daran zu erinnern, dass die MP „Summorum Pontificum“ nicht für die Priesterbruderschaft St. Pius X. bestimmt war; diese hatte bereits Zugang zu den durch die MP „Summorum Pontificum“ gewährten Leistungen und benötigte diese daher nicht. (1)
Vielmehr steht das MP „Summorum Pontificum“ in Einheit und Ergänzung, als organische und kohärente Weiterentwicklung, zum Motu Proprio „Ecclesia Dei Adflicta“ von Johannes Paul II., mit dem der polnische Pontifex viele Katholiken retten wollte, die nach den Bischofsweihen durch Erzbischof Lefebvre verloren und verwirrt waren und der Gefahr des Schismas ausgesetzt waren. Benedikt XVI. bekräftigte ebenfalls, dass das MP „Summorum Pontificum“ als Instrument herausgegeben wurde, um dem Bedürfnis der Kirche nach Versöhnung mit sich selbst Rechnung zu tragen (op. cit.); aus diesem Grund promulgierte er auch das Motu Proprio „Ecclesiae Unitatem“, mit dem die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei in die Kongregation für die Glaubenslehre eingegliedert wurde. Dieser Prozess fand seinen glücklichen Abschluss mit dem Motu Proprio von Papst Franziskus vom Januar 2019. Darin löste er die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei auf, richtete eine eigene Sektion innerhalb der Glaubenskongregation ein und bekräftigte, dass die betreffenden Institute und Gemeinschaften heute zahlenmäßig und strukturell eine angemessene Stabilität gefunden hätten. Er lenkte diese Gruppen und kirchlichen Einheiten auf eine ordentliche und regelmäßige Dimension kirchlichen Lebens. In seinem Motu Proprio beauftragte Papst Franziskus die neue Sektion der Glaubenskongregation mit der Aufgabe, „die bisher von der aufgelösten Kommission Ecclesia Dei geleistete Aufsichts-, Förder- und Schutzarbeit fortzuführen“.
Die Bischöfe, die sich mit dieser Frage am meisten befassen, weisen darauf hin, dass die ältere Form der Liturgie ein Schatz der Kirche sei, der geschützt und bewahrt werden müsse: Es sei ein Gut, die Einheit mit der Vergangenheit zu finden, einen Weg kohärenter Entwicklung und Fortschritts zu beschreiten und den Bedürfnissen dieser Gläubigen so weit wie möglich gerecht zu werden. Wenn auf Diözesanebene ein Friedenszustand hergestellt ist, wird die von manchen Prälaten befürchtete Gefahr einer Spaltung in zwei Kirchen gebannt. Diese Prälaten wiederum weisen darauf hin, dass sich manche Gläubigengruppen, die der „Forma extraordinaria“ folgen, durch ihre Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils auszeichnen. Dies ist teilweise richtig, lässt sich aber nicht verallgemeinern. Auch in diesen Fällen wird festgestellt, dass die pastorale Fürsorge des Bischofs entscheidend dazu beigetragen hat, die Gemüter zu beruhigen und die Denkweise einiger Mitglieder der stabilen Gruppen zu klären.
Die Bischöfe bemerken auch den Anstieg der Berufungen innerhalb der ehemaligen „Ecclesia Dei“-Institute, insbesondere im englisch- und französischsprachigen, aber auch im spanisch- und portugiesischsprachigen Raum. Viele junge Männer entscheiden sich für die Aufnahme ihrer priesterlichen oder religiösen Ausbildung in den „Ecclesia Dei“-Instituten statt in den Diözesanseminaren, was einige Bischöfe offen bedauern. Tatsächlich konnte die Vierte Sektion in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der Berufungen in den ihr unterstellten Instituten verzeichnen, zusammen mit einem stärkeren Engagement dieser Institute bei der spirituellen und intellektuellen Ausbildung der Kandidaten für das Priesteramt und das Ordensleben – offensichtlich im angemessenen Verhältnis, da diese Gemeinschaften im Vergleich zum Rest der Kirche zwar kleiner, aber nicht unbedeutend sind.
Die Bischöfe im spanischsprachigen Raum scheinen im Allgemeinen wenig Interesse an der MP „Summorum Pontificum“ zu zeigen – obwohl es dort dennoch Gläubige gibt, die die ältere Form der Liturgie wünschen. Auch die Antworten italienischer Bischöfe deuten darauf hin, dass sie die „Forma extraordinaria“ und die damit verbundenen Bestimmungen – mit wenigen Ausnahmen – insgesamt nicht hoch schätzen. Die Gläubigen sind Benedikt XVI. und Papst Franziskus jedoch zutiefst dankbar, denn dank der MP „Summorum Pontificum“ konnten sie ein kirchliches Leben hinter sich lassen, das von Geheimhaltung, Ablehnung, Spott und Machtmissbrauch durch bestimmte Bischöfe geprägt war – Missbrauch, der sich manchmal sogar gegen ihre Priester richtete. Was die Wünsche der Gläubigen betrifft, so haben sich in den letzten Jahren mehrere stabile Gruppen gebildet, von denen sich viele zu Vereinen zusammengeschlossen haben, die die Feier der Heiligen Messe in der lateinisch-gregorianischen liturgischen Form anstreben.
Einige Bischöfe würden eine Rückkehr zur früheren Indultregelung bevorzugen, um die Situation besser kontrollieren und steuern zu können. Die Mehrheit der Bischöfe, die den Fragebogen beantwortet haben, gibt jedoch an, dass Gesetzesänderungen am MP „Summorum Pontificum“ mehr Schaden als Nutzen bringen würden. Jede Änderung – sei es durch Unterdrückung oder Schwächung des MP „Summorum Pontificum“ – würde dem Leben der Kirche schweren Schaden zufügen, da sie die Spannungen, zu deren Lösung das Dokument beigetragen hat, wieder aufleben lassen würde. Der Erzbischof von Mailand drückt es so aus: „Ich habe den Eindruck, dass jeder explizite Eingriff mehr Schaden als Nutzen bringen könnte: Sollte die Linie des MP „Summorum Pontificum“ weiterhin bestätigt werden, wird dies neue Wellen der Verwirrung unter den Geistlichen (und nicht nur unter ihnen) auslösen. Sollte die Linie des MP „Summorum Pontificum“ geleugnet werden, würde dies neue Wellen der Meinungsverschiedenheit und des Unmuts unter den Anhängern des alten Ritus auslösen.“ Daher ist es besser, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, ohne weitere Unruhen zu verursachen.
Andere sind der Ansicht, dass der Heilige Stuhl mit einer möglichen Änderung unter anderem den Abgang enttäuschter Gläubiger von der Kirche hin zur Priesterbruderschaft St. Pius X. oder anderen schismatischen Gruppen fördern würde. Dies würde die Argumente derjenigen stärken, die behaupten, „Rom gibt mit der einen Hand und nimmt mit der anderen“ und dürfe daher niemals vertrauenswürdig sein. Eine Änderung der Vorschriften würde somit zu einem Wiederaufflammen der liturgischen Kriege führen. Sie könnte sogar die Entstehung eines neuen Schismas begünstigen. Darüber hinaus würde sie zwei Päpste – Johannes Paul II. und Benedikt XVI. – delegitimieren, die sich verpflichtet hatten, diese Gläubigen nicht im Stich zu lassen (vgl. Motu Proprio „Ecclesia Dei Adflicta“ von 1988; MP „Summorum Pontificum“ von 2007).
Aus einigen Antworten ergibt sich folgender Gedanke, der als Schlussfolgerung dieser Synthese dienen könnte: Unter Bekräftigung des unbestreitbaren Charakters der Reform, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstand, wäre es angebracht, in den Seminaren und den verschiedenen kirchlichen Fakultäten Sitzungen einzuführen, die dem Studium beider Formen des einen Römischen Ritus gewidmet sind, um seinen immensen Reichtum im Dienst der Feier des ganzen und einzigen christlichen Mysteriums in der ganzen Kirche bekannt zu machen und friedliche Bedingungen für die Feier dieser Liturgie in den Ortskirchen mit Priestern zu fördern, die für ihre Feier entsprechend ausgebildet sind.
Abschließend erklärte ein Bischof von den Philippinen in seiner letzten Antwort auf den Fragebogen: „Lasst die Menschen frei wählen.“ Und Benedikt XVI. erklärte bei seinem Treffen mit der französischen Bischofskonferenz während seiner apostolischen Reise nach Frankreich im Jahr 2008 zum MP „Summorum Pontificum“: „Ich bin mir eurer Schwierigkeiten bewusst, aber ich zweifle nicht daran, dass ihr innerhalb angemessener Zeit für alle zufriedenstellende Lösungen finden könnt, damit das nahtlose Gewand Christi nicht weiter zerreißt. Jeder hat seinen Platz in der Kirche. Jeder Mensch, ohne Ausnahme, sollte sich zu Hause fühlen und niemals abgelehnt werden. Gott, der alle Menschen liebt und möchte, dass niemand verloren geht, vertraut uns diese Mission an, indem er uns zu Hirten seiner Schafe ernennt. Wir können ihm nur für die Ehre und das Vertrauen danken, das er in uns setzt. Lasst uns daher stets danach streben, Diener der Einheit zu sein.“ Papst Franziskus hat diese Aussage Benedikts XVI. aufgegriffen, sich zu eigen gemacht und sie gegen jede Form von Spaltung und Ausgrenzung in der Kirche bekräftigt. Letztlich könnten diese Worte uns heute als Bewertungs-, Urteils- und Orientierungskriterium dienen.
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(1) Es genügt festzustellen, dass die betreffenden Dokumente keinen Bezug zur Priesterbruderschaft (Piusbruderschaft) enthalten. Darüber hinaus muss die authentische Interpretation berücksichtigt werden, die der Gesetzgeber selbst in dem Buchinterview über sein Leben gegeben hat. In seiner Antwort an Peter Seewald in „Das letzte Testament“ auf Seite 202 erklärt er: „Es ist absolut falsch zu behaupten“, dass er das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ für die Priesterbruderschaft (Piusbruderschaft) bestimmt habe.
Quelle: S. Magister, diakonos

1700 Jahre Konzil von Nicäa

Roberto de Mattei befaßt sich in einem Beitrag für die Lepanto-Foundation mit dem Konzil von Nicäa und den anderen drei Konzilen im 4. und 5. Jahrhundert AD, die den christlichen Glauben definiert haben. Hier geht´s zum Original:  klicken

         "CHRISTSEIN IM GEIST VON NICÄA" 

Nicäa mag uns wie ein weit entfernter Ort und eine ferne Zeit erscheinen, fernab von alltäglichen Sorgen. Dennoch muss alles, was die Kirchengeschichte betrifft, für uns stets aktuell sein, denn sie ist voller Lehren, die nicht in der Zeit verloren gegangen sind. Das Internet nimmt uns manchmal in Anspruch, wir lesen alles, wir glauben, alles zu wissen, aber wir müssen uns fragen, welchen Platz das Studium der Kirchengeschichte, das Studium der christlichen Theologie und Philosophie in unserem Handeln einnimmt. Ohne dieses Studium wird sich das spirituelle Leben eines Christen nie entwickeln können; es wird nur oberflächlich und sentimental sein und zum Versiegen verurteilt sein.

Christ zu sein bedeutet, Jünger Jesu Christi zu sein, doch wie kann es Jüngerschaft Jesu Christi geben, ohne sein Wissen zu vertiefen? In seiner ersten Ansprache in der Sixtinischen Kapelle am 9. Mai 2025 sagte der Papst: „Jesus muss allen verkündet werden. Nicht als Übermensch, wie er manchmal angenommen wird, sondern als Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ 
Es waren das Konzil von Nicäa  und die ersten vier Konzile der Kirche, die das wahre Wesen Jesu Christi, des wahren Gottes und wahren Menschen, klarstellten und die ersten großen Glaubenswahrheiten verkündeten. Der heilige Gregor der Große verglich die ersten vier ökumenischen Konzile der Kirche mit den vier Evangelien: „Ich bekenne, dass ich die ersten vier Konzile mit Hingabe verehre, wie ich die vier Bücher des heiligen Evangeliums verehre.“1 Die vier Konzile, auf die er sich bezieht, sind Nicäa (325), Konstantinopel I (381), Ephesus (431) und Chalcedon (451). Darin wurden die grundlegenden Dogmen der Kirche formuliert: das trinitarische und das christologische Dogma sowie das ebenso wichtige Dogma der göttlichen Mutterschaft Mariens.

Die Antitrinitarier des 4. Jahrhunderts, Anhänger des Priesters Arius, leugneten die Göttlichkeit Christi. Sie behaupteten, nur der Vater sei der einzig wahre Gott. Das Wort, Mittler zwischen Gott und Welt, sei vielmehr von anderer als göttlicher Substanz. Nicäa definierte im Gegensatz zu den Arianern, dass das Wort der wahre Sohn Gottes sei, von gleicher Substanz wie der Vater und daher wahrhaft Gott. Der Begriff „wesensgleich“ drückt die vollkommene Gleichheit von Wort und Vater aus. Das Konzil von Konstantinopel bestätigte das Nicänische Glaubensbekenntnis und stellte fest, dass der Heilige Geist wahrhaft Gott ist wie der Sohn und der Vater. Das Konzil von Ephesus bekräftigte im Gegensatz zum Häretiker Nestorius die göttliche Mutterschaft Mariens und die wahre und substantielle Einheit des göttlichen und menschlichen Elements Christi in der Einheit der Person des Wortes, dem einzigen Subjekt, dem wir die Zugehörigkeit und das Wirken beider Naturen zuschreiben müssen. Als Eutyches, ein anderer Häretiker, im Gegensatz zu Nestorius die substantielle Einheit Christi verteidigen wollte und diese nicht nur auf eine Person, sondern auch auf eine einzige Natur stützte, stellte das Konzil von Chalcedon fest, dass die beiden Naturen in Christus in einer Person vereint, aber verschieden, nicht vermischt, nicht verändert oder in irgendeiner Weise verändert sind. So stellten die ersten vier Konzile der Kirche fest, dass es einen Gott in drei Personen gibt und dass Jesus Christus, das fleischgewordene Wort, zwei Naturen hat, eine göttliche und eine menschliche, aber eine einzige göttliche Person.

Aus diesen Mysterien ergeben sich vier große Wahrheiten. Erstens die Göttlichkeit Jesu Christi. Er ist Gott, die zweite der göttlichen Personen. Er ist Gott von Ewigkeit her und bleibt es für alle Ewigkeit. Doch Gott ist auch Mensch und hat wie jeder Mensch Seele und Leib, Verstand, Willen und Sinne. Jesus Christus besitzt alle menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften, denn er hat neben seiner göttlichen auch eine menschliche Natur. Drittens sind die beiden Naturen Jesu Christi, die göttliche und die menschliche, in ihm vereint, aber nicht vermischt. Jesus Christus ist zugleich vollkommener Gott und vollkommener Mensch. Schließlich besteht in der Einheit der Person des Wortes die Verbindung von Gott und Mensch. Das bedeutet, dass in Jesus Christus die menschliche Natur in der göttlichen Person aufgeht. Die menschliche Natur kann nur von der göttlichen Natur bewegt werden, so wie der Körper eines jeden Menschen zu keiner Tätigkeit fähig ist, die nicht von der Seele kommt.

Wer diese Wahrheiten ignoriert, kann sich nicht Christ nennen. Christsein bedeutet, nach dem Bild Jesu Christi geschaffen, von ihm geformt und verwandelt zu werden, von ihm Leben zu empfangen und durch ihn im göttlichen Leben zu wachsen. Dom François Pollien erklärt in seinem großartigen Buch „Gelebtes Christentum“2, dass christliches Leben nicht existieren kann, wenn die vier Eigenschaften, die Christus ausmachen, nicht zusammentreffen: das vollkommene göttliche Element, das vollkommene menschliche Element, die Vereinigung des Göttlichen mit dem Menschlichen, die Aufhebung der menschlichen Unabhängigkeit vor Gott. Das erste Element ist das Göttliche: der Primat Gottes in unserem Leben. Wenn wir an Gott glauben und verstehen, wer Gott ist, müssen wir unser ganzes Leben auf ihn und seine Herrlichkeit ausrichten und danach streben, die Herrlichkeit Gottes in uns ständig zu mehren. Das zweite Element ist das Menschliche: Wir müssen Körper, Herz und Geist entwickeln und sie auf ihr Ziel ausrichten, das Gott ist. Dieses Element hat die menschliche Natur Jesu Christi zum Vorbild, in dem jedoch von Anfang an alles vollkommen war. Für uns hingegen ist Perfektion ein Ziel, auf das wir mit aller Kraft hinarbeiten müssen.

Das dritte Element ist die Vereinigung des Göttlichen und des Menschlichen durch das Wirken der Gnade, die unserer Seele göttliches Leben schenkt. Ohne das Wirken der göttlichen Gnade, die unsere menschlichen Fähigkeiten belebt, können wir nichts Gutes tun. Dieses Element entspricht der unvermischten Vereinigung der beiden Naturen in Christus, der menschlichen und der göttlichen. Das vierte Element schließlich ist die völlige Unterwerfung des Menschlichen unter das Göttliche, unseres Willens unter den Willen Gottes, so dass es sozusagen nur noch eine Person gibt, die nicht unsere ist, sondern die von Jesus Christus, der in uns lebt. Dies geschieht in Christus, in dem die eine göttliche Person die beiden Naturen in sich aufnimmt. Unser Leben als Christen ist ein Same, der sich entwickeln muss und auf die Vollkommenheit der vier Eigenschaften hinarbeitet, die wir in Christus gefunden haben. Dies ist der große Horizont, das große Ziel der christlichen Seele: ein gelebtes Christentum, stark und männlich, voller Leidenschaft, aber ohne jegliches Träge oder Süßliche. So auch auf Jesu Frage: „Aber was sagt ihr, wer ich bin?“ Wir könnten mit unseren Worten und unserem Leben antworten, wie Simon Petrus antwortete: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ (Mt 16,13–20)

Quelle: R. d. Mattei, corrispondenza romana

Mittwoch, 9. Juli 2025

Audienz in Castel Gandolfo

Wie vaticannews berichtet hat Papst Leo XIV den Ukrainischen Präsidenten SelenskyJ heute in Castelgandolfo in Audienz empfangen. Hier geht´s zum Original: klicken

PAPST  EMPFÄNGT SELENSKYJ IN CASTEL GANDOLFO

Der ukrainische Präsident hofft auf ein „hochrangiges Treffen, um diesen Krieg zu beenden“. Dabei setze man auf die Vermittlung des Vatikans, so Wolodymyr Selenskyj im Nachgang auf die Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt in Castel Gandolfo an diesem Mittwoch, bei der laut anschließender Vatikanmitteilung über „den andauernden Konflikt und die Dringlichkeit gerechter und dauerhafter Friedenswege“ gesprochen wurde.

Im Verlauf des „herzlichen Gesprächs“ sei die Bedeutung des Dialogs als bevorzugter Weg zur Beendigung der Feindseligkeiten bekräftigt worden, so der vatikanische Pressesaal nach dem Treffen. Papst Leo XIV. habe „seinen Schmerz über die Opfer“ zum Ausdruck gebracht und „sein Gebet und seine Nähe zum ukrainischen Volk“ erneut versichert. Leo habe „zu allen Anstrengungen“ ermutigt, „die auf die Freilassung von Gefangenen und die Suche nach gemeinsamen Lösungen abzielen“.


Der Papst habe darüber hinaus seine Bereitschaft bekräftigt, Vertreter Russlands und der Ukraine zu Verhandlungen im Vatikan zu empfangen. Darauf ging auch Selenskyj in seinem anschließenden Statement vor Journalisten ein:


„Ich bin Seiner Heiligkeit sehr dankbar für dieses Treffen - und natürlich für die Hilfe des Vatikans in Bezug auf unsere Kinder: Die Hilfe mit dem Gebet - und nicht nur das -, um unsere Kinder zurückzubekommen, die während dieses Krieges durch Russland geraubt wurden, und sie zu ihren Verwandten in der Ukraine zurückzubringen“, so Selenskyj im Anschluss an das private Gespräch mit Leo XIV. vor Journalisten.


Seit Beginn des Krieges bemüht sich der Vatikan um humanitäre Hilfe für die Betroffenen und vor allem um die Rückkehr der ukrainischen Kinder, die nach Russland verschleppt wurden. „Natürlich wollen wir Frieden, wir wollen, dass der Krieg endet - und wir zählen sehr auf den Vatikan und den Papst, uns mit einem Ort zu helfen, an dem ein hochrangiges Treffen mit Führungspersönlichkeiten stattfinden kann, um diesen Krieg zu beenden. Danke“, unterstrich Selenskyj vor den anwesenden Journalisten, die erst kurz zuvor über das „Gipfeltreffen“ am frühen Nachmittag in Castel Gandolfo informiert worden waren.


Persönlich waren die beiden einander zuletzt am 18. Mai begegnet. Selenskyj war damals der erste Staatsgast, den Leo XIV. kurz nach seiner Amtseinführungsmesse in Audienz empfing. Bereits am 12. Mai war der Ukrainer der erste ausländische Staats- und Regierungschef, mit dem der am 8. Mai gewählte neue Papst telefonierte. Am 14. Mai hatte Leo XIV. dann den Vatikan als Vermittlungsort für die Kriegsparteien angeboten; diese Offerte wurde jedoch vom russischen Außenminister Sergej Lawrow abgelehnt.


Selenskyj hält sich derzeit in Rom auf, wo er in den kommenden Tagen an einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz teilnehmen wird, zu der Staats- und Regierungschefs, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, sowie Experten auf dem Gebiet des Wiederaufbaus erwartet werden.       


                       Der ukrainische Präsident Selenskyj in Castel Gandolfo


Quelle: vaticannews

Fundstück

kathnet veröffentlich den Text, den Archimandrit Dr. A. Abraham-Thiermeyer über das Verständnis des Priesteramtes und das Amtsverständnis von Papst Leo XIV verfaßt hat.
Hier geht´s zum Original:  klicken

unter dem Titel:

                          "PRIESTERSEIN IM LICHT DES HERZENS JESU" 

beginnt der Beitrag so - ZITAT

"I. Theologisches Fundament – Priestertum im Herzen Christi
Papst Leo XIV. und das sakramentale Amt als Christus-Teilhabe

Papst Leo XIV. hat im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 eine theologisch dichte, geistlich inspirierte und zugleich kirchlich verantwortete Vision des katholischen Priestertums vorgelegt. In zahlreichen Predigten, Ansprachen und Enzykliken entwirft er kein pastorales Reformprogramm im engeren Sinne, sondern eine theologische Rückbindung des Weiheamts an seine tiefste Quelle: das durchbohrte Herz Jesu. Von hier aus gewinnt das Priestertum seine innere Gestalt, nicht als Funktion, sondern als Lebensform." (...)

Quelle: Dr. A. Abraham- Thiemeyer, kathnet

Dienstag, 8. Juli 2025

Musik am Abend

        wie Beethoven auch klingen kann....... Nemenja Radulovic läßt es uns hören

            

Historisches...

Historischer Augenblick:  Der Repräsentant des Papstes zelebriert am Grab des Hl. Thomas Becket die Hl. Messe in der Kathedrale von Canterbury

Papst Leo und die Freude der Castellaner nach 12 Jahren ohne päpstlichen Besucher

Nach zwölf Jahren kehrt der Papst zu den Castellanen zurück und nimmt damit die von Franziskus unterbrochene Tradition wieder auf. Zwei Wochen der Ruhe, aber auch der Reflexion und der Entscheidungsfindung, um Maßnahmen zu ergreifen und den Kurs seines Pontifikats festzulegen. 

Die Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo sind endgültig wieder für die Ankunft des Papstes geöffnet. Franziskus hatte beschlossen, sie zu ignorieren, und antwortete auf Nachfragen unter vier Augen, er sei kein „Renaissance-Prinz“. Prevost, beeindruckt von der Schönheit und Ruhe dieser Orte bei einem Besuch wenige Monate vor seiner Wahl, zögerte nicht, die Tradition der Sommerferien am Albaner See wiederaufleben zu lassen.

Während der Jahre Bergoglios erlebte die päpstliche Residenz in Castelli einen Niedergang, vergleichbar mit dem zwischen der Eroberung Roms und der Unterzeichnung der Lateranverträge. Damals waren politische Motive ausschlaggebend, während es in diesen zwölf Jahren rein persönliche Gründe waren. Leo XIV., in den 1930er Jahren war es Pius XI., reiste persönlich an, um die durch die Zeit der Vernachlässigung notwendigen Restaurierungsarbeiten zu überwachen. Er wählte die Villa Barberini zu seiner Residenz, während der Apostolische Palast vorerst als Museum für Besucher geöffnet bleibt. In den Päpstlichen Villen 20 Kilometer von Rom entfernt wird der Papst zurückkehren, um Tennis zu spielen und in dem (renovierten) Pool zu schwimmen, in dem Johannes Paul II. fotografiert wurde.

Prevost erweist sich immer mehr als ein Papst, der in erster Linie darauf bedacht ist, ein Mensch zu bleiben . Gleichzeitig unternimmt Leo XIV. Schritte, um den Kurs seines Pontifikats festzulegen. Er hat die erste Enzyklika im Kopf, die er bis zum Ende des Sommers veröffentlicht haben möchte. Der Autor hat erfahren, dass bereits ein Entwurf vorliegt, an dem er arbeiten kann. Ein Text über die Armen, der während des vorherigen Pontifikats ausgearbeitet wurde. Dieses Thema liegt ihm sehr am Herzen und könnte die einfachste Lösung sein, den Gläubigen im September eine Enzyklika zu schenken. Doch sind Bedenken während der Exerzitien in Castel Gandolfo nicht auszuschließen.

Eine Sorge, die Leo XIV. nach zwölf Jahren eines derart polarisierenden Pontifikats begleitet, ist eben die, nicht als Fotokopie seines Vorgängers dazustehen. Und die Sorge um die Armen, die dem Papstnamen Franziskus zugrunde liegt, würde unweigerlich an den verstorbenen Papst erinnern. Prevost achtet sein Andenken, ist sich aber bewusst, dass es mehr als nur eine Sache zu beheben gibt. Im Nominierungspool weckt die gescheiterte Nominierung seines Nachfolgers als Leiter des Bischofsdikasteriums weiterhin Aufsehen. Wer jedoch glaubt, dieses Warten bedeute die Beibehaltung des Status quo, irrt: Leo hat tatsächlich bereits eine Anomalie behoben, die sein Vorgänger geerbt hatte, der die Auswahl der Bischöfe Italiens und Argentiniens auf sich genommen hatte.

Der Augustiner aus Chicago hatte diese Arbeitsweise, die dazu führte, dass Franziskus Entscheidungen hauptsächlich durch seinen Sekretär, Msgr. Ilson de Jesus Montanari, traf, persönlich erlebt. Nach seiner Ernennung zum Papst stellte Prévost die Normalität wieder her, indem er die Zuständigkeit für die italienischen und argentinischen Angelegenheiten dem zuständigen Plenum des Dikasteriums zurückgab. 

Lächelnd, aber unerschütterlich, machte Leo keine Versprechungen , weil er trotz seiner Papstwürde nicht damit gerechnet hat, gewählt zu werden. So hat er nun freie Hand, die Kurie zu revolutionieren oder sich auf eine leichte „Auffrischung“ zu beschränken. Angesichts der beträchtlichen Zahl von Präfekten im Ruhestandsalter ist es jedoch schwierig, alles so zu halten, wie es ist. Der Augustiner ist Mathematiker und legt Wert darauf, keine falschen Berechnungen anzustellen. Deshalb bleibt die Stelle seines Nachfolgers im Dikasterium für die Bischöfe weiterhin unbesetzt. Zu den kursierenden Vorschlägen gehört die Nominierung des Philippiners Luis Antonio Tagle, wobei die ehemalige Propaganda Fide Pietro Parolin als Abfindung vom Staatssekretariat angeboten werden soll. Doch das sind vorerst nur Spekulationen ohne Grundlage, denn in den letzten zwei Monaten ist aus der Wohnung im Komplex des Heiligen Offiziums kein Wort über die Namen durchgesickert.

In der Villa Barberini, inmitten der grünen Gärten und mit Blick auf den See, wird der Papst Gelegenheit haben, eine endgültige Entscheidung über die erste Enzyklika zu treffen und über die am meisten erwarteten Nominierungen nachzudenken. In der Zwischenzeit haben seine Rückkehr in das kleine Dorf und der Wechsel der vatikanischen Gemeinschaft, die ihn zwischen Villa Barberini und Villa Cybo begleitet, die Herzen der Castellani bereits mit Freude erfüllt.