Dienstag, 28. Februar 2023

Musik am Abend

 "Einzug der Königin von Saba"  G.F. Händel

             

Fundstück

Peter Winnemöller berichtet für Die Tagespost über die Mahnung, die Nuntius Eterovic in Form einer Gruß-Botschaft den deutschen Bischöfen aus dem Vatican überbracht hat. 
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unter dem Titel:

"NUNTIUS ZEIGT BISCHÖFEN EINEN WEG DER UMKEHR"

Undiplomatische Klarheit prägte das Grußwort. Jedes „Weiter-so“ würde einen schismatischen Akt darstellen, den niemand wollen kann. 

beginnt der Bericht so:  ZITAT

"Das gestrige Grußwort des Nuntius an die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz war undiplomatisch deutlich. Zwei Punkte enthielt das Grußwort, in denen es kein Ausweichen vor der Wirklichkeit der katholischen Kirche mehr geben dürfte. Da war zum einen die Betonung der Gültigkeit von "Ordinatio sacerdotalis", was alle bischöflichen Phantasien hinsichtlich der Möglichkeit der Priesterweihe für Frauen beenden sollte. Dem provokativen Versuch von Bischof Gerhard Feige, als Bischof einen Synodalen Rat für sein Bistum einzurichten, wurde nicht nur eine von höchster Stelle beauftragte Absage erteilt, es wurde auch erneuert, dass es niemandem erlaubt ist einen Synodalen Rat einzurichten."  (...)

Quelle: P. Winnemöller, Die Tagespost

Heute vor 10 Jahren...

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Quatember-Tage in der ersten Fastenwoche und ihre Ursprünge.  
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                           "QUATEMBERTAGE?"  

Diese erste volle Fastenwoche ist also eine Quatember-Woche!
Aber was bedeutet das?
Ursprünglich gab es nur drei Bußfasten-Zeiten: um Pfingsten, im September , im Dezember. Sie sind (vermute ich immer noch) aus den alten heidnischen Römischen Erntefesten entstanden. bzw. der Ernte von Korn, von Wein und von Öl. Es gab innerhalb dieser drei Wochen spezielle Messen an den Mittwochen, Freitagen und Samstagen

Aber ungleich zu neueren Erntefesten, waren das klar ernste Angelegenheiten. Die Gemeinde fastete! 

Das Fasten scheint zur Verbindung der Weihen mit den Quatember-Wochen geführt zu haben, weil es angemessen ist, sich dem Weihesakrament mit Gebet und Selbstverleugnung und sogar Exorzismen zu nähern. Die aktuellen Weihen sollen während der ganznächtlichen Vigil zwischen Samstag und Sonntag stattgefunden haben. Die niedrigen Weihen -gefolgt von den höheren Weihen wurden nacheinander in den Pausen zwischen den Lesungen verliehen. 

TRIA TEMPORA

Wie kommt es also, daß wir jetzt in dieser Zeit des Jahres eine Quatember-Woche haben? Wie verwandelten sich die Tria Tempora in Quattuor Tempera? [Drei Zeiten in vier Zeiten] . Immerhin sind der Februar und der März in unserer Nördlichen Hemisphäre keine Monate, die man sofort mit Ernte verbindet! 

Um das abzuschließen, habe ich versucht, einen Weg durch die Daten zu finden, die hauptsächlich der große Anglikanische Liturgist, Student und Bewunderer des Klassischen Römischen Ritus, Fr, G.G. Willis [Essays über die Frühe Römische Liturgie, 1964] bereitgestellt wurden. Und ich habe meine eigenen  wenigen Schlußfolgerungen gezogen ...Ich finde Talley nicht überzeugend."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Gedanken zum ersten Sonntag der Fastenzeit

Fr. J. Zuhlsdorf veröffentlicht bei OnePeterFive Gedanken zur Fastenzeit und zum ersten Sonntag dieser Zeit. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER ERSTE SONNTAG DER FASTENZEIT:  EINE WEGGABELUNG DER STRASSE EURES LEBENS"

Wie Pius Parsch in "Kirchenjahr der Gnade" schrieb:

Die nächsten sechs Wochen können gut die wichtigste Zeit des Jahres sein. 

Warum  könnte das so sein? 

Heute sind wir ungeschliffene Rekruten, Ostern werden wir erprobte Soldaten sein.

Wie kommen wir von hier nach da? Indem wir in der Einheit Christi bleiben. Parsch gibt uns ein hilfreiches Bild, das auf dem Evangelium dieses Sonntags basiert.

In der Lesung zum 1. Sonntag der Fastenzeit hören wir die Perikope darüber, wie der Feind Christus nach den 40 Tagen in der Wüste dreimal versucht. Versuchungen und ihre Zurückweisungen durch den Herrn, den neuen Adam, rekapitulieren die Elemente der Versuchung unser Voreltern im Garten, die Wurzeln aller anderen Sünden, die der Johannes als die "Lust des Fleisches, die Lust der Augen und den Stolz des Lebens" zusammen faßt. Die Frucht im Gartens war zu gut zu essen, ein Entzücken für die Augen und sie würde sie so weise machen, als ob sie Gott seien. Sie wurden versucht und sie fielen darauf herein und wollten ihren Appetit stillen, Besitz ergreifen von dem, was sie sahen und voller Stolz sein auf das, was sie getan hatten. 

Zurück zu Parsch: 

"Das Evangelium zeigt und Christus in einer doppelten Rolle, als Büßer und als Krieger. Zuerst folgen wir ihm als dem Büßer par excellence in die Wüste der Selbstverleugnung, um mit ihm für vierzig Tage zu fasten. Unser Fasten wird spirituelle fruchtbar sein, wenn wir es in Einheit mit ihm halten, wenn es eine Erweiterung seines Fastens ist...

Das Fasten Christi bildet einen Teil Seines Erlösungswerkes; auch für uns  trägt die vierzigtägige Bußzeit zu Seiner Mission, das Königreich Gottes auf Erden zu errichten, bei. Di nächsten sechs Wochen können sehr wohl die wichtigsten des Jahres sein. 

Unser Erlösergeht als Krieger vor uns her. Wir sehen den Göttlichen Helden an drei Fronten siegreich. Zwei Fürsten stehen sich gegenüber, der Fürst dieser Welt und der König in Gottes Königreich. Der Fürst dieser Welt bietet seine ganze Armee auf: die Welt und ihren Glanz, die Hölle, das Ego mit seiner unersättlichen Wünschen. Aber Christus geht als Sieger hervor. 

Die antiken Römischen Katechumenen hörte das oben erwähnte Evangelium in ihrer Kathedrale, San Giovanni in Laterano, auch bekannt als Basilika des Heiligen Erlösers. 

Montag, 27. Februar 2023

Christliche Kunst

Mosaik in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Salbung und das Salb-Öl bei englischen Krönungen...
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               KRÖNUNGEN....ENGLISCHE SALBUNG

Legg wieder..."In den Tagen der Englisch-Französischen Rivalität war der Ruhm der Könige von Frankreich, die mit diesem vom Himmel gesandten Öl [von Clovis] gesalbt wurden, eine Quelle großer Eifersucht für den König von England und wir finden Spuren einer Rivalitätsgeschichte unter Edward II, die unter Richard II in der detaillierten Legende mündete, daß die Hl. Jungfrau dem Hl, Thomas von Canterbury - während er im Exil war- eine Phiole mit Öl für die Krönung des Königs von England gab. Es soll so aussehen, als habe Richard den Gedanken gehabt habe mit dem Öl aus dieser Phiole ein zweites mal gesalbt zu werden, die wundersamerweise und opportun im Tower gefunden wurde, aber vor seiner Absetzung wurde nichts derartige getan.  Für Heinrich IV war die Entdeckung der Phiole ein Gottesgeschenk. Angesichts der Schwäche seines Anspruchs auf den Thron, hätte er im Verbleich zu Richard großes Prestige gewonnen, wenn er hätte sagen können, daß er mit dem Öl aus der Ampulle des Hl. Thomas gesalbt wurde, sein Rivale dagegen nicht. Die Phiole wurde deshalb in einem goldenen Adler deponiert..."

Ich frage mich ob dieses Öl auch bei den Krönungen  von Bullen (Boleyn) und der bei Tudors beiden Töchtern verwendet wurde. Gegenstände, die mit Bischof Bekyt verbunden waren, mögen sich in den Jahren zwischen 1532 und 1552  sich großer Beliebtheit erfreuten. Vielleicht wurde einfaches Chrisam benutzt. 

Nach der Großen Rebellion schlossen die Königsmörder die adlerförmige Ampulle in die Entsorgung der bei Krönungen benutzten Gegenstände ein (deshalb mußte während der Restauration ein neuer Adler hergestellt werden.)

Heutzutage weihen die meisten Anglikanischen Diözesanbischöfe die üblichen Öle und wahrscheinlich Chrisam bei den Krönungen. Oder vielleicht fahren sie mit der früheren Anglikanischen Sitte fort, am Morgen der Krönung das Öl speziell von einem Bischof weihen zu lassen, der Mitglied des Westminster Kapitel ist. 

Weiß das jemand? "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

S. Magister über die vaticanische Ostpolitik

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die aktuelle Ostpolitik des Vaticans und die Reaktionen der russischen Seite -sowohl der politischen Führung als auch des Moskauer Patriarchats darauf. Hier geht´s zum Original: klicken

"DER RUSSISCHE BÄR UND DER PÄPSTLICHE LEOPARD. DIE SELTSAME OSTPOLITIK VON FRANZISKUS"

"Joe Bidens Besuch in Kiew und dann in Warschau, Wladimir Putins doppelte Kriegsrede, Xi Jinpings Phantom-Verhandlungsplan: am Jahrestag der russischen Aggression gegen die Ukraine standen die größten Mächte der Welt im Vordergrund. Und der Papst?

Am selben Tag, an dem der Präsident der Vereinigten Staaten neben Wolodymir Selenskyj durch die Straßen der ukrainischen Hauptstadt ging, verbreitete die russische Agentur Tass die Nachricht, daß Franziskus gesagt habe, er sei begierig, von seiner bevorstehenden Apostolischen Reise in die Mongolei zurückzukehren, um im Fernen Osten Russlands, in Wladiwostok, einen Zwischenstopp einzulegen, um den Nationalpark zum Schutz der Leoparden zu besuchen. einem von ihm hat er auch schon den Namen Martin Fierro gegeben, dem "Gaucho" -Protagonisten des gleichnamigen argentinischen Gedichts, das Jorge Mario Bergoglio so lieb ist.

Unglaublich, aber wahr. Diese Nachricht von Tass ist nicht Ausdruck des Absurden, sondern ein echtes Fragment der persönlichen Diplomatie, die Franziskus praktiziert, überzeugt davon, einen Schimmer des Friedens seitens Moskaus zu eröffnen.

In der Tat, es war Leonid Sevastyanov, das heißt, der Mann, den Franziskus in seiner diplomatischen Operation benutzt, der Tass über den Wunsch des Papstes berichten, den Park der Leoparden in Wladiwostok zu besuchen und "ein persönliches Gespräch" mit dem Leoparden zu führen.

Gegenüber einer anderen russischen Agentur, der RIA Novosti, sagte Sewastjanow am 15. Februar, daß "der Papst einen Plan mit Vorschlägen für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Russland und dem Westen hat und seinen Wunsch bekräftigt, mit der russischen Führung zu verhandeln, sowie seine Bereitschaft, nach Moskau zu kommen".

Er sagte, er unterhalte "eine enge Korrespondenz mit dem Papst". Und er zitierte die Passage aus einem Brief des Papstes: "Wie gerne würde ich nach Moskau fahren und mit Putin über den Plan für eine friedliche Lösung in Europa sprechen!"

Warum die immer restriktiveren Maßnahmen gegen die Traditionelle Lateinische Messe?

In seiner heutigen Kolumne für Monday at the Vatican setzt sich A.Gagliarducci mit den jüngsten Verlautbarungen aus dem Vatican zur Implementierung von Traditionis Custodes und den immer restriktiveren Anordnungen zur Einschränkung der Traditionellen Lateinischen Messe auseinander.  
Hier geht´s zum Original:  klickenWarum

"PAPST FRANZISKUS:  WARUM EIN WEITERER SCHLAG GEGEN DEN ALTEN RITUS?"

"Praedicate Evangelium, die Apostolische Konstitution, die die Funktionen und Pflichten der Kurien-Ämter reguliert, ordnet dem Dicasterium für Gottesdienste exakt die Aufgabe zu, die "heilige Liturgie gemäß der vom II. Vaticanischen Konzil vorgenommenen Erneuerung zu fördern." Die Erwähnung des Konzils könnte als ein Schlüssel für die Maßnahmen, die Papst Franziskus bzgl. des Usus Antiquior der Messe ergriffen hat,  gelesen werden. 

Der neuerliche Druck durch Papst Franziskus folgt auf eine Serie von Spekulationen aus der traditionalistischen Welt, die sogar von einer Apostolischen Konstitution des Papstes sprachen oder von einem Apostolischen Brief, der Ostermontag veröffentlicht werden sollte, dem Jahrestag der Promulgierung des Neuen Ritus durch Paul VI (am 3. April1969), damit der ein für alle mal als der einzig gültige Ritus in der Kirche festgelegt wird - gemäß dem Missale, das nach dem II. Vaticanischen Konzil promulgiert wurde und alle anderen anderen Ausnahmen sind. 

Die Veröffentlichung des Reskripts jedoch schließt die Veröffentlichung eines Apostolischen Briefes am Ostermontag, um diesen Jahrestag zu kennzeichnen, aber auch um ein Prinzip neu zu etablieren, nicht aus.

Papst Franziskus hat die Dinge in die eigenen Hände genommen und beschlossen, der Frage eine bestimmte Richtung zu geben und de facto die Öffnung Benedikts XVI in dieser Sache aufzuheben. Die Richtlinie ist die des II. Vaticanischen Konzils. Aber unglücklicherweise hat Papst Franziskus nicht versäumt, immer wieder eine "Rückwärtsgewandtheit" zu beklagen, die dazu führt, nur darauf zu achten, in der Tradition zu bleiben, ohne zu verstehen, daß sich die Zeiten geändert haben und so der Praxis eine rigide schädliche Interpretation zu geben. 

Auf diese Weise ist der Papst in eine Diskussion eingetreten, die als überwunden betrachtet wurde. Es ist wahr, daß nach dem II.Vaticanischen Konzil die Interpretation des Konzils als Bruch Aufmerksamkeit für die Kirchentradition hervorgerufen hat. Traditionelle Bewegungen hat es immer gegeben. Und dennoch- mit dem II.Vaticanischen Konzil machte die Diskussion -etwas   angeheizt von den Medien- sie sofort zu einer Art Ziel. 

Es gab eine sehr heftige Mediendebatte und dann hinter den Kulissen Arbeit an einer Synthese, die zuerst von Paul VI und dann von Johannes Paul II ausgeführt wurde. So kam die Exkommunizierung der Lefebvristen -Bischöfe erst als Erzbischof Marcel Lefebvre eine sichtbare Geste des Bruchs vollführte, namentlich die Weihe von vier neuen Bischöfen ohne die Zustimmung Roms. Aber bis zu diesem Augenblick waren die Bemühungen hinter den Kulissen gewesen, sich um eine Lösung zu bemühen, um Einheit zu schaffen. So sehr, daß der Hl. Stuhl die Priestervereinigung des Hl. Petrus schuf, um die Katholiken aufzunehmen, die weiterhin nach dem Ritus des Hl. Pius V zelebrieren wollten. 

Fundstück

Wie "Die Tagespost" berichtet, hat ein weiterer Teilnehmer sein Mandat niedergelegt und vor der kommenden Sitzung den Synodalen Weg verlassen.  
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unter dem Titel:

"STADTDECHANT PICKEN VERLÄSST DEN SYNODALEN WEG" 

beginnt der Bericht so  - ZITAT

"Bonns Stadtdechant, Dr. Wolfgang Picken, hat sein Mandat für den „Synodalen Weg“ niedergelegt. Dies teilte heute die Seite des Stadtdekanats Bonn mit. Der Priester vertrat den Priesterrat des Erzbistums Köln in der Vollversammlung des „Synodalen Weges“ und war gewähltes Mitglied im Forum 1 „Macht und Gewaltenteilung“. Es brauche in der katholischen Kirche Reformen und Veränderungen, so der Dechant auf der Internetseite. Die fehlende Offenheit jedoch, mit der im »Synodalen Weg« viele Debatten geführt würden, und zahlreiche Reformvorschläge, die die Einheit mit der Weltkirche zu leichtfertig aufgäben, könne er nicht mittragen." (...)

Quelle: Die Tagespost

Sonntag, 26. Februar 2023

Oper am Sonntag-Abend.

C.W. Gluck:  Orfeo ed Euridice in der Wiener Fassung von 1762  

             

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Sitte des Ausspuckens früher und heute.
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                                             SPUCKEN

Das Spucken hat liturgisch einen sicheren und respektierten Platz im Traditionellen Römischen Ritus. Die Kollekte für den dritten Sonntag nach Ostern soll aus einem Kontext entnommen sein, laut dem der Römische Pontifex gegen heidnische Überreste kämpfte, besonders vielleicht gegen die Lupercalia-Feiern (15.Februar); deshalb beten wir, daß alle jenem deren Namen auf der Offiziellen Christlichen Liste [Christiana professione censentur] stehen auf alles "spucken" dürfen [respuere] was diesem Namen feindlich ist. (Ich denke, daß die Kollekte in der Forma Mutila et valde Deterior des Missale für dem XIV Sonntag per annum überlebt).

Und es gibt für das Erste Jahrtausend Beweise, daß dem Papst bei Prozessionen durch die Stadt ein Helfer vorausging, der einen Spucknapf trug um die päpstlichen Auswürfe aufzunehmen. 

Gutes, reiches, gesundes Tradi-Zeug.

Und neulich habe ich ein Tudor-Beispiel bemerkt. Es war ein großer Tag... der 1.Juni 1553...als Anne Bullen (Boleyn) zu ihrer Krönung fuhr. Sie war Tage zuvor vom Tower of London aufgebrochen "Apparelled in riche clothe of golde, [she] entered into her barge ... the bachelors' barge going on to the Queeene's right hand, which shee took great pleasure to beholde":  (Gekleidet in reiche goldene Stoffe bestieg sie ihre Barke ...die Barke der jungen Adeligen fuhr zur rechen Seite der Köööönigin, was sie mit großem Vergnügen bemerkte)  - ziemlich wahrscheinlich...vielleicht war einer dieser bewundernden Jungadeligen ihr eigener (vielleicht sehr bevorzugter- ?)  Lieblingsbruder...

Tage später saß sie- gekrönt-in Westminster Hall "under her clothe of estate ... on her left hande stoode the countesse of Worcester all the dinner season, which divers times in the dinner time did hold a fine clothe before the queene's face when she list to spit, or do otherwise at her pleasure" - (in ihrer Staatsrobe...zu ihrer Linken stand die Gräfin von Worcester während der gesamten Zeit des Mahles, die mehrmals während der Essenszeit ein feinesTuch vor das Gesicht der Königin hielt, wenn sie ausspucken oder irgendetwas anderes nach Belieben tun wollte.)..

Ach,  diese Tage anderer Freuden und grenzenloser Aufzählungen...

Ich weiß nicht, wie allgemein bekannt diese gute alte Sitte heute noch ist. In den Tagen von J.H. Newman, hielt der zukünftige Erzbischof Whately im Old Oriel Gemeimschaftsraum die Gewohnheit ins Feuer zu spucken 

Ich glaube, daß diese Tradition jetzt auf Vereinsfußballer beschränkt ist, egal ob sie in Oxford Common Rooms sind oder nicht. Machen unsere Oratorianer das ... äh ...

Aus meiner Kindheit erinnere ich mich, daß öffentliche Einrichtungen für Männer einst mit Hinweisen versehen waren, die darauf ausgelegt waren, von Beamten gelesen zu werden, die sich darauf vorbereiteten, das Haus zu verlassen: ERREGEN SIE KEIN ÄRGERNIS. Wissen Sie, das habe ich auch nie getan."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Kardinal Roche wütet gegen die Traditionelle Lateinische Messe

Diane Montagna berichtet in einem Brief aus Rom dem New Catholic Herald über die neuen restriktiven Maßnahmen des Präfekten der Liturgie-Kongregation Kardinal Roche gegen die Traditionelle Lateinische Liturgie. Hier geht´s zum Original:  klicken

"BRIEF AUS ROM: DAS ROCHE-RESKRIPT KOMMT MIT DEM GANZEN EIFER VON SAUL DEM PHARISÄER DAHER" 

VATICAN STADT

Die immer noch aktiven Drohungen gegen die alte Liturgie der Kirche ähnelt in gewisser Weise Sauls Verfolgung in der Apostelgeschichte 9:1. Kardinal Arthur Roche hat jetzt begonnen, die Bischöfe unter Druck zu setzen, um sicherzustellen, daß Papst Franziskus´ Apostolischer Brief "Traditionis Custodes" von 2021, der die Traditionelle Lateinische Messe einschränkt, "korrekt angewendet wird".

Der jüngste Schlag des Präfekten des Dicasteriums für den Gottesdienst und die Sakramenten-Disziplin kam mit einem Reskript, das die Freiheit der Bischöfe bzgl. der TLM und ihrer Autonomie "als Vorsteher. Förderer und Bewahrer des gesamten liturgischen Leben" in ihrer Diözese (Can. 835 §1) stark einschränkt.


Das von Kardinal Roche unterzeichnete  und von Papst Franziskus während einer Privataudienz einen Tag zuvor approbierte Reskript vom 21. Februar besagt, daß der Papst bestätigt hat, daß die Diözesan-Bischöfe von der Liturgie-Kongregation die Genehmigung erhalten muß, eine Gemeinde-Kirche in ihrer Diözese für die TLM zu benutzen, eine Gemeinde zur Feier des Usus antiquior zu gründen oder einem neu geweihten Priester zu erlauben. die Messe nach dem Römischen Missale von 1962 zu feiern. 

In "Was ist das Christentum?" setzt sich Benedikt XVI u.a. mit der deutschen Kirche auseinander.

Matteo Matzuzzi bespricht bei Il Foglio das posthum erschienene Buch Papst Benedikts XVI und zitiert daraus einen Satz: "...gegen mich war eine mörderische Stimme" 
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                                 "RATZINGERS FELSBROCKEN"

Der Vatikan auf allen seinen höchsten Ebenen sagt den Führern der deutschen Kirche, daß sie aufhören müssen, daß das, was der örtliche Synodale Weg festlegt (der von der Biennale, wie er ursprünglich war, tatsächlich in permanent oder semi-permanent verwandelt wird, mit endgültigen Anfragen nach Rom, die von Monat zu Monat in Ton und Substanz wachsen), nicht gültig ist und daß sie sicherlich keine "Synodenräte" unter Beteiligung von Laien einrichten können. die auch kommen würden, um die Angelegenheiten zu beaufsichtigen, für die jetzt die Bischofskonferenzen zuständig sind. 
Der Papst stellt in einem der regelmäßigen Interviews, die er gewährt, fest, daß das, was in Deutschland geschieht, "nicht nützlich ist und nicht hilft. Der Dialog ist in Ordnung, aber er ist keine Synode, er ist kein wahrer und richtiger synodaler Weg. Es ist nur dem Namen nach, aber er wird von einer Elite geführt und das Volk Gottes ist nicht beteiligt." 

Vom Rhein aus antworten sie mit rituellem Dank, bekräftigen aber, daß es wie geplant weitergehen wird, trotz des jetzt erklärten Versuchs Roms, die lokalen Instanzen der großen Synode, die zwischen Ende des Jahres  und im nächsten Jahr im Schatten des Petersdoms stattfinden wird, zusammenzubringen – zu verwässern, man könnte sagen, ohne das Risiko von Fehlern zu machen. Schließlich ist die Hierarchie der deutschen Kirche kompakt: Der Widerstand, obwohl kämpferisch, reduziert sich auf fünf Bischöfe, angeführt vom angeschlagenen Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Die anderen sind fast alle Inhaber bayerischer Bistümer, der großen katholischen Enklave nördlich der Alpen, obwohl sich auch hier die Säkularisierung bemerkbar macht. 
Schon vor einem Kampf mit Rom geht es gegen die "Partisanengruppen", die nichts von Reformen und Make-up wissen wollen, von Umstrukturierungen, die von oben eingeführt werden (wie Franziskus sagt), die letztendlich darauf abzielen, die katholische Kirche zu etwas Neuem zu machen, das auf horizontaler Ebene mitverwaltet wird, ohne Pyramide mit ein paar Figuren an der Spitze, die aufgerufen sind, die Linie vorzugeben. 
Alte Projekte, das sind sicherlich keine Fragen der letzten Jahre, sondern solche, die heute fruchtbare Boden in der Wahl des regierenden Papstes gefunden haben, um den Ortskirchen Autorität auch für den  Bereich der Lehre zu delegieren (die sich daher auch im pastoralen Bereich vorzustellen sind). Franziskus hat vielleicht den entsprechenden Absatz in Evangelii Gaudium von 2013 bedauert, wenn es wahr ist, daß er in den letzten Monaten gesagt hat, er wolle keine weitere evangelische Kirche in Deutschland, sondern er wolle, daß sie katholisch ist. Vielleicht, wer weiß, wird er darüber mit Benedikt XVI. gesprochen haben, der in den letzten Wochen als Garnison der Weisheit in Erinnerung geblieben ist, die zu Fragen befragt werden konnte, die sicherlich nicht zweitrangig sind. Und was in der deutschen Kirche geschieht, ist sicher nicht zweitrangig.


Vielleicht bedauert Franziskus angesichts seiner jüngsten Äußerungen sogar, den deutschen Synodalen Weg nicht im Keim gestoppt zu haben.

Samstag, 25. Februar 2023

Bischof Paprocki trifft bzgl. Traditionis Custodes seine eigenen Entscheidungen.

Tyler Arnold berichtet bei CNA über die Reaktion von Bischof Thomas Paprocki auf das Reskriptum zu Traditionis Custodes, das die Feier der Alten Messe weiter einschränkt, und wie er diese neue Anweisungen interpretiert. 
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"BISCHOF PAPROCKI:  BESUCHER DER ÖRTLICHEN TRADITIONELLEN MESSE SIND "TREUE KATHOLIKEN". 

Während der Vatican anfängt, auf Bischöfe loszugehen, die Gemeinden Dispens gewährt haben, die die Traditionelle Lateinische Messe anbieten, verteidigt mindestens ein Bischof die Gemeinde der Lateinischen Messe in seiner Diözese und drängt zu einem mehr örtlichen Zugang. 

Bischof Thomas Paprocki von der Diözese Springfield, Illinois, stellte gegenüber CNA fest, daß die Lateinische Messe-Gemeinde in seiner Diözese der Kirche treu war und daß den Bischöfen die Autorität zugestanden werden sollte, diese fromme Messe weiter bestehen zu lassen. 

"Ich glaube, daß die örtlichen Diözesan-Bischöfe vielmehr auf das eingestimmt sind,was in ihrer Diözese vor sich geht, als irgendein Amt in Rom" sagte Bischof Paprocki. 

Am 16. Juli 2021 veröffentlichte Papst Franziskus ein motu proprio mit dem Titel "Traditionis Custodes", das die Bischöfe anwies, Örtlichkeiten für die Lateinische Messe festzulegen, stellte aber fest, daß die nicht in Gemeindekirchen sein durften. Weil einige Gemeinde bereits blühende Lateinische-Messe-Gemeinschaften haben, hat eine Anzahl von Bischöfen bestimmten Gemeinden die Genehmigung erteilt, weiterhin die Lateinische Messe zu feiern. 

Kardinal Arthur Roche, Präfekt der Liturgie-Kongregation, hat am 21. Februar ein Reskript, eine formelle Klarstellung des Vaticans, formuliert. Das stellt fest, daß solche Genehmigungen dem Hl. Stul vorbehalten sind und weist die Bischöfe, die bereits derlei Genehmigungen erteilt haben, die Liturgie-Kongregation zu informieren, die die einzelnen Fälle bewerten wird."

In einem Begleitbrief für Traditionis Custodes, rechtfertigt Papst Franziskus seine ursprünglichen Restriktionen, indem er behauptet, daß die Feier der antiken Form der Messe "häufig durch eine Ablehnung nicht nur der Liturgie-Reform sondern auch des II.Vaticanischen Konzils selbst  gekennzeichnet ist."

Paprocki, der in seiner Diözese in beiden Kirchen, die die Lateinische Messe anbieten, die Messe zelebriert hat, berichtete CNA, daß er das "in diesen Gemeinden keineswegs gesehen hat". 

"Ich finde, daß die Leute dort sehr zugänglich für die Lehre der Kirche sind, sehr eifrig darin, der Lehre der Kirche zu folgen" sagte Paprocki "Sie sind sehr gläubige Katholiken."  

Der Bischof stellte auch in Frage, ob das Reskript mit der ursprünglichen Absicht von Traditionis Custodes des Hl. Vaters übereinstimmt und bemerkte, daß eher Kardinal Roche die Initiative zu dieser Klarstellung ergriffen hat, als Papst Franziskus. Er erklärte, daß Traditionis Custodes ein motu proprio ist und als solches ein päpstliches Dekret aus eigener Initiative des Pontifex´. EIn Reskript, also die Klarstellung,  ist eine Antwort auf eine von jemandem anderen gestellte Aufforderung- in diesem Fall Kardinal Roche.  

"Das war keine Initiative des Hl. Vaters" sagte Bischof Paprocki, sondern eher "eine Initiative von Kardinal Roche."

Bischof Paprocki stellte fest, daß der Begleitbrief des Papstes, den Eindruck erweckt, daß es seine Absicht war, die Bischöfe zu ermächtigen. In dem Brief sagte der Papst den Bischöfen "...es ist an euch, zur Nutzung des Missales von 1962 zu autorisieren...und es ist an euch...Fall für Fall die Realität der Gruppen, die nach diesem Missale Romanum zelebrieren, zu urteilen."

"Ich stelle die Weisheit [des Reskripts] unter dem Prinzip der Subsidiarität in Frage" sagte der Bischof.  Er sagte, daß die Subsidiarität erfordert, daß diese Entscheidungen "üblicherweise auf örtlicher Ebene getroffen werden." 

Weil es schon Gerüchte gab, daß der Vatican die Autorität in dieser Sache zentralisieren werde. kam Paprocki dem Reskript zuvor,indem er zusätzliche Maßnahmen ergriff, um sicher zu stellen, daß Traditionis Custodes keine der lateinischen Messen in seiner Diözese beeinträchtigen würde. 

Im Januar 2022 widmete Paprocki formal die Kirche Sacred Heart in Springfield zur Nicht-Gemeinde-Pfarrkirche um. Er konnte das tun, weil die Gemeinde, die St. Katharina Drexel-Gemeinde bereits zwei Kirchen hatte. 

"Nur um jeden Zweifel auszuräumen...ich konnte diese Kirche umwidmen" sagte Papsrocki. "Das hat für die Sacred Heart Kirche gesorgt." 

Jetzt ist die einzige Gemeinde-Kirche, die die Traditionelle Lateinische Messe anbietet, St. Rosa von Lima in Quincy, deren Priester Mitglied der Priesterbruderschaft des Hl. Petrus ist (FSSP). Weil die FSSP vom Vatican einen Dispens bekam, würde das Reskript - seinem Verständnis nach- auf sie nicht zutreffen, sagte Paprocki. Er sagte, daß der Dispens ihnen die Erlaubnis gab, damit fortzufahren, zu tun was sie tun." 

Ein Sprecher der Erzdiözese Denver sagte, daß die Erzdiözese "da befolgen wird, was von ihr verlangt wird"  und ein Sprecher der Diözese von Lale Charles, Louisiana, sagte, daß die Diözese "jede Anstrengung unternimmt, um dem kanonischen und liturgischen Gesetz Folge zu leisten und sich auf ihre Rechtsexperten verläßt, die an den päpstlichen Universitäten dazu ausgebildet wurden, Berater zu sein." 

Einige Diözesen, wie die Diözese Arlington, haben bereits vom Vatican die Erkaubnis erhalten, bestimmten Gemeinden Dispens zu gewähren. Diese Dispensierungen sind zeitlich begrenzt und erlöschen nach einer gewissen Zeit. Im Fall von Arlington haben drei Gemeinden einen für zwei Jahre garantierten Dispens erhalten: St. Anthony in King George County, St. Rita in Alexandria und St. John the Beloved in McLean. Der Bischof hat auch 5 weitere Optionen für die Lateinische Messe ausgewählt, die nicht in Gemeinde-Kirchen stattfinden sollen. 

In anderen Diözesen, so wie der Diözese von Winona.Rochester, haben die Bischöfe versucht, den Besuchern der Lateinischen Messe entgegen zu kommen, indem er ihnen neue Räumlichkeiten gab, die nicht in den Gemeindekirchen sind. Im Fall von Winona-Rochester, hat Bischof Robert Barron eine neue Kapelle für die Feuer der Lateinischen Messe bereitgestellt, die nicht innerhalb einer Gemeinde-Kirche liegt." 

Quelle: T. Arnold, CNA

Nach der Zentralisierung der Macht- jetzt der Zugriff auf die Vermögenswerte aller vaticanischen Institutionen

Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana das neue Motu proprio "Il diritto nativo" von Papst Franziskus, das die Eigentumsverhältnisse an den Vermögenswerten aller Vaticanischen Institutionen regelt.  
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"IM VATICAN WIRD DAS PRIVATEIGENTUM ABGESCHAFFT" 

Die neue Bestimmung von Papst Franziskus erklärt den Heiligen Stuhl zum alleinigen Eigentümer von Vermögenswerten, die von vatikanischen Institutionen und Einrichtungen erworben oder genutzt werden. Eine Maßnahme, die weit über die eingeleiteten Wirtschaftsreformen hinausgeht, mit Blick auf eine immer stärkere päpstliche Zentralisierung.

In der Enzyklika Laudato Si' hatte Franziskus vom "Vorrang und früheren Recht der Unterordnung des gesamten Privateigentums unter die universale Bestimmung der Güter der Erde" gesprochen. Ein Grundsatz, der im Hinblick auf das Erbe des Apostolischen Stuhls mit dem jüngsten Motu proprio Il diritto nativo in die Praxis umgesetzt wurde.

In der neuen päpstlichen Bestimmung bedeutet das einheimische Recht das Recht des Heiligen Stuhls auf Güter, die von mit ihm verbundenen Einrichtungen erworben oder verwendet werden. Und der Heilige Stuhl ist er, der Papst. In der Tat legt der Text fest, daß die mit ihm verbundenen Einrichtungen bewegliches oder unbewegliches Vermögen nicht "für sich selbst als Privateigentümer erwerben oder nutzen, sondern im Namen und in der Autorität des Papstes zur Verfolgung ihrer institutionellen Zwecke, die gleichermaßen öffentlich sind, und daher für das Gemeinwohl und im Dienst der Universalkirche". "Die universale Bestimmung der Güter des Heiligen Stuhls", heißt es im Motu proprio, "schreibt ihnen einen kirchlichen öffentlichen Charakter zu." Begriffe, die sich also auf das beziehen, was auch in Laudato Si' zum Ausdruck kommt.

In Il diritto nativo wird auf den "langen Weg der Wirtschafts- und Verwaltungsreformen" verwiesen, als wolle er eine Kontinuität dieses letzten Aktes mit früheren Beschlüssen zu diesem Thema wie der Zentralisierung der Verwaltung von Ressourcen und Investitionen in den Händen der APSA darstellen. Dieser Mechanismus der Rationalisierung der Finanzen, den Kardinal George Pell zur Zeit seines gegensätzlichen Amtes als Präfekt des Wirtschaftssekretariats sehr gewünscht hatte und der Jahre später, ohne ihn, im Begriff zu sein schien, sich zu verwirklichen, nicht ohne Schwierigkeiten, wie die Notwendigkeit eines Ad-hoc-Übergangs für den Transfer von Geldern vom Staatssekretariat zur Verwaltung des Erbes des Apostolischen Stuhls zeigt. Franziskus selbst hatte Pells Vaterschaft bei den Wirtschaftsreformen der letzten Jahre anerkannt und zugegeben, dass es der australische Kardinal war, der "den Entwurf gemacht hatte, wie wir vorankommen könnten".

R. Cascioli liest den "Sakristei-Ökologen" die Leviten

 R. Cascioli liest in einem Leitartikel in La Nuova Bussola Quotidiana  nach dem Aufruf des Osservatore Romano zum Gas-&- Umweltfasten in der Fastenzeit wg. der Vermischung des christlichen Fastens mit ökologischen Problemen und Interessen der Energiewirtschaft die Leviten und prägt den Begriff des "Sakristei-Ökologen". 
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"DER HEIDNISCHE OSSERVATORE UND DIE SAKRISTEI-ÖKOLOGEN"

Die offizielle vatikanische Zeitung startet zur Fastenzeit das Fasten bei fossilen Brennstoffen, die heute als "Teufelsmist" gelten, und ruft die Katholiken zur "ökologischen Umkehr" auf. In Wirklichkeit handelt es sich um das eklatante Sponsoring von Investmentfonds, die sich auf erneuerbare Energien spezialisiert haben.

 Zuerst dachten viele, es sei eine Spielerei von Lercio.it, der berühmten satirischen Website, aber es war wirklich wahr: in der Ausgabe vom 20. Februar widmete L'Osservatore Romano zwei Seiten – neu gestaltet mit einem Tweet und Breitseiten in "grüner Ökologie" – der Einladung, die Fastenzeit Gas und fossilen Brennstoffen zu widmen. Diejenigen, die zu Recht an einen Witz von Lercio gedacht haben, erkennen offensichtlich nicht, daß die Realität einer ökologischen Drift der Kirche längst jede Vorstellungskraft übersteigt. So werden magische Rezepte als Wissenschaft, Ideologie als Glaube, irrationales Verhalten als moralische Tugenden ausgegeben.

Und hier sind wir also bei den zwei Seiten des Osservatore, in dem es drei Artikel gibt, zu denen zwei Nachrichten über Wetterkatastrophen hinzugefügt werden, nur um die Idee zu bestätigen, daß wir uns in Zeiten des Klimanotstands befinden. Obwohl die Aufmerksamkeit zu Recht durch den merkwürdigen Aufruf zum Fasten von Gas und fossilen Brennstoffen erregt wird, versteht man beim Lesen der drei Artikel, daß das eigentliche Zentrum der redaktionellen Arbeit der Vatikanzeitung eigentlich ein finanzielles Sponsoring ist. Tatsächlich gipfelt das in einem Interview mit dem Manager eines Investmentfonds, der speziell für die Verwaltung ökologisch korrekter Ersparnisse geschaffen wurde, auf den sich – natürlich – die Katholiken der "ökologischen Konversion" einigen sollen. Zuvor schloss ein erster Artikel, der die Wunder der "grünen" Wirtschaft lobt, mit der Notwendigkeit, daß sich auch kleine katholische Sparer auf "grüne" Investitionen konzentrieren müssen, einschließlich religiöser Institute, die sogar – so der Experte – durch die Norm des Codex des kanonischen Rechts (Canon 1284) dazu verpflichtet sein könnten.

Einführung in die Lektüre von Caritas in Veritate, Fortsetzung...

Fortsetzung von hier und hier

3. Die anthropologische Frage

Paul VI. hatte bei der Veröffentlichung von Populorum progressio als zeitgenössische Tatsache festgestellt, daß die soziale Frage eine weltweite Dimension angenommen habe. Benedikt XVI. erweitert und aktualisiert diese Beobachtung, indem er feststellt, dass die soziale Frage radikal zu einer anthropologischen Frage geworden ist. (75). Das heißt, was heute auf dem Spiel steht, ist eine Vorstellung vom Menschen; Die wahre Empfängnis des Menschen, die Wahrheit über ihn, ist in Gefahr geraten. Angesichts des Vormarsches eines technologischen Reduktionismus, der die komplexe menschliche Realität untergräbt und sie ihrer transzendenten Dimension beraubt, weist die Enzyklika auf die Notwendigkeit hin, neuen Problemen mit einer realistischen und vertrauensvollen Haltung zu begegnen, die nicht ideologisch ist, und zeigt den Weg zu einer neuen humanistischen Synthese auf. Es geht darum, die menschliche Dimension der Entwicklungsfrage objektiv zu untersuchen und den Blick nicht auf sozioökonomische und technologische Aspekte zu reduzieren. Der Mensch kann nicht ohne seine Natur auskommen, besonders wenn er Entscheidungen treffen muss, die sein Schicksal beeinflussen. Er ist das erste Kapital, das als Urheber, Mittelpunkt und Ende des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens geschützt und angemessen bewertet werden muss. Gerade ein richtiges, auf Metaphysik und Theologie gegründetes Menschenbild ist wesentlich für die Feststellung dessen, worin eine echte Entwicklung besteht. In dieser Hinsicht trifft dieses Zitat aus Nr. 29 zu: 
Der Mensch ist kein Atom, das in einem zufälligen Universum verloren ist, sondern ein Geschöpf Gottes, dem er eine unsterbliche Seele schenken wollte und das er für immer liebte. Wenn der Mensch nur die Frucht des Zufalls oder der Notwendigkeit wäre, oder wenn er seine Bestrebungen auf den engen Horizont der Situationen reduzieren müsste, in denen er lebt, wenn alles nur Geschichte und Kultur wäre und der Mensch keine Natur hätte, die dazu bestimmt wäre, sich in einem übernatürlichen Leben zu transzendieren, könnte man von Wachstum oder Evolution sprechen, aber nicht von Entwicklung. Eine enge Sicht auf die Person und ihr Schicksal, wie sie in einigen "überentwickelten" Ländern existiert, ist die Ursache für eine "moralische Unterentwicklung", die der authentischen Entwicklung schadet, insbesondere wenn dieses Modell durch kommerzielle und politische Beziehungen in die armen Länder exportiert wird.

Wir betonen einen anderen Aspekt von besonderem Interesse: In Absatz 53 verwendet der Papst ein Doppelzitat des heiligen Thomas von Aquin, um zu veranschaulichen, wie die Gemeinschaft die Person nicht absorbiert und ihre Autonomie aufhebt, als wäre sie Teil eines Ganzen. Diese Aussage, die den Wert eines Prinzips hat, gilt analog für das Verständnis der Eingliederung der Völker in die universale Menschheitsfamilie. Die Beziehungen zwischen den Menschen und den Völkern werden beleuchtet, wenn man sie in Bezug auf das göttliche Modell betrachtet: die Beziehung zwischen den Personen der Dreifaltigkeit, die ein Gott sind. Die Sozialwissenschaften reichen also nicht aus; Der Rückgriff auf Metaphysik und Theologie ist notwendig, um die transzendente Würde des Menschen und die Bedingungen für seine ganzheitliche Entwicklung zu erfassen.

4. Aktuelle Entwicklungsprobleme

Im zweiten Kapitel von Caritas in veritate fragt Benedikt XVI., inwieweit sich die von Paul VI. zum Ausdruck gebrachten Erwartungen im Entwicklungsmodell der letzten Jahrzehnte verwirklicht haben. Die Frage kann wie folgt formuliert werden: der rein technologische Mensch ist nicht in der Lage, realistische Ziele zu setzen und einen Prozess der ganzheitlichen Entwicklung durchzuführen. Das Problem ist nicht nur und vor allem technischer, sondern auch moralischer und anthropologischer Natur. Es reicht nicht aus, nur in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht Fortschritte zu erzielen; Es wäre notwendig, die Bedeutung von Entwicklung völlig neu zu überdenken und eine neue Art ihrer Gestaltung anzunehmen. Wenn der Profit etabliert ist, läuft der Profit als ausschließliches Ziel der wirtschaftlichen Tätigkeit, ohne Bezug auf das Gemeinwohl als letztendliches Ziel, Gefahr, Reichtum zu zerstören und Armut zu schaffen. In diesem Prinzip der Unterscheidung kann man das Echo einer ständigen Lehre der kirchlichen Tradition wahrnehmen, die auf der Heiligen Schrift gründet, und ihrer Kritik an Habgier, Habgier und Wucher; Es genügt, sich an die Aussage des hl. Paulus zu erinnern: Die Wurzel allen Übels ist die Gier nach Geld (1 Tim 6,10).

Freitag, 24. Februar 2023

Kardinal Müller kritisiert die Verschärfung der Maßnahmen gegen die traditionelle Messe.

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommentar von Kardinal G. Müller zum Reskript von Kardinal Roche zu Traditionis Custodes
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"KARDINAL MÜLLER UND DIE ALTE MESSE: DER PAPST DEGRADIERT DIE BISCHÖFE UND SCHADET DER SEELSORGE" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, wir bieten Ihnen in unserer Übersetzung diese Intervention. die Kardinal Müller  auf Infovaticana veröffentlicht hat. Wir danken für die Großzügigkeit. Gute Lektüre. 

§§§

Das kürzlich von Franziskus und dem Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Roche, genehmigte Reskript provoziert weiterhin Reaktionen.

Das neue Dokument, das das Motu proprio Traditionis custodes bekräftigt, legt fest, daß die Nutzung einer Pfarrkirche oder die Errichtung einer Personalpfarrei für die Feier der Eucharistie nach dem Missale Romanum von 1962 und die Erteilung der Erlaubnis an Priester, die nach der Veröffentlichung des Motu Proprio Traditionis custodes geweiht wurden, nach dem Missale Romanum von 1962 zu zelebrieren, wird in die Verantwortung Roms gelegt.

InfoVaticana hat Kardinal Müller kontaktiert, um seine Meinung zu dieser Entscheidung des Papstes und Kardinals Roche zu erfahren. Der ehemalige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre antwortete: "Papst Benedikt XVI. hat dem Papsttum dank seiner hohen theologischen Kompetenz und intellektuellen Redlichkeit auch unter kirchenfernen Agnostikern (Paolo Flores D'Arcais, Jürgen Habermas, Piergiorgio Odifreddi) einen großen Ruf verschafft."

In Anspielung auf Benedikt argumentiert Müller, daß "es für ihn nicht notwendig war, autoritär auf formalem Gehorsam zu bestehen, denn auch der heilsentscheidende Gehorsam gegenüber Gott erfordert keine blinde Unterwürfigkeit, sondern die Hingabe an den dreieinigen Gott mit Vernunft und freiem Willen, also einem obesequium racionalabile (II. Vatikanisches Konzil, Dein Wort 5)."

Auf der anderen Seite bekräftigt der deutsche Kardinal, daß "beim Gehorsam gegenüber der kirchlichen Autorität unterschieden werden muss zwischen religiösem Gehorsam, der sich auf die autoritative Unterwerfung des offenbarten Glaubens bezieht, und der Bereitschaft, dem Papst und den Bischöfen auch in Fragen der Disziplin der kirchlichen Organisation und der Ordnung der Liturgie bereitwillig zu folgen". "Wir unterscheiden zwischen der Substanz der Sakramente, über die der Papst und die Bischöfe keine Verfügungsgewalt haben, und dem liturgischen Ritus, der sich historisch zu den verschiedenen legitimen Riten innerhalb der einen katholischen Kirche entwickelt hat", fügt der Kardinal hinzu.

Müller versichert, daß "Papst Benedikt die entstandenen Spannungen theologisch kompetent und pastoral sensibel überwunden hat, indem er zwischen den gewöhnlichen und außergewöhnlichen Formen des lateinischen Ritus unterschieden hat". Kardinal Müller bezeichnet die jetzige Entscheidung als "brutale Intoleranz" gegenüber denen, die die traditionelle Messe bevorzugen. Er fügt hinzu, es sei eine "pastoral kontraproduktive" Entscheidung und "ein erschreckendes Beispiel für theologische Inkompetenz bei der Unterscheidung zwischen der nicht verfügbaren Substanz des Sakraments und dem Reichtum der Formen der liturgischen Riten".

In diesem Sinne zögert Kardinal Müller nicht zu betonen, daß diese neue Schrift "Bischöfe oder lokale Ordinarien von zweitrangigem Rang zu Unterzeichnern von Petitionen an die höchste Autorität (dh die Bürokratie des Dikasteriums für den Gottesdienst) degradiert". Der deutsche Kardinal betont, daß diese Entscheidung "der pastoralen Verantwortung des Episkopats schadet" und "die wahre Bedeutung des Papsttums verdunkelt, das darin besteht, die Einheit der Kirche in der Wahrheit des Glaubens und in der sakramentalen Gemeinschaft zu repräsentieren und zu verwirklichen".

Schließlich bedauert Müller, daß "die Anerkennung päpstlicher Autorität nicht gefördert, sondern auf Dauer geschwächt wird", da sie den Eindruck einer Art autokratischer Führung erwecken kann."

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, Kard. G. Müller


Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute - sichtlich not amused- über das neuste päpstliche Reskript zu Traditionis Custodes, das die Traditionelle Lateinische Messe noch weiter einschränkt. 
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RESKRIPTIVE PÄPSTE, PRÄSKRIPTIVE PÄPSTE...

Es besteht die stillschweigende Annahme, daß die legitime Liturgie auf der Grundlage der positiven päpstlichen Gesetzgebung beruht. Was er befiehlt, müssen alle tun. Wenn er seine Meinung ändert, muss die Welt von dem Lärm der Bischöfe und Priester betäubt werden, die alle ihre Meinung ändern. Die "Katholische Liturgie“ gewährt er!! Das Wort gewähren sagt alles. Vollkommener Müll. Die Liturgie beruht auf Sitte und Tradition, nicht auf dem neuesten motu proprio auf Ihrem Computer. Oder gar auf einem Rescriptum ex audientia Sanctissimi. Kein Mensch auf Erden gewährt uns die Liturgie. Kein Papst hat vor der Erfindung des Buchdrucks (Mitte des 15. Jahrhunderts) weltweite oder allgemeine Mandate bezüglich der Liturgie erlassen (weil kein Papst es konnte).

Ich nehme an, daß die heutigen Übersuperhyperpapaliten nichtsdestoweniger argumentieren könnten, daß die Macht zu dieser Jurisdiktion in der Beauftragung des Hl. Petrus durch den Herrn eingeschlossen war, dazu bestimmt unerkannt zu lauern, bis eineinhalb Jahrtausende später, der technologische Moment kam, um aktiv zu werden.

...aber - klar gesprochen- das ist eine theologische Phantasie-Welt, deren schwachsinnige Sci-Fi-Spiele zu spielen, ich wenig interessiert bin.

Wenn PF doch nur auf den Mars zurückkehren könnte und dort mit seinen furchterregenden Dekreten den gehorsamen Mars-Sand zu regieren.

Ich vermute, daß die Vorstellung, daß wir alle positive Gesetze befolgen müssen, 1549 vom englischen protestantischen Regime erfunden wurde, um Häresien durchzusetzen. Was es letztendlich erfolgreich tat. Der Böse verehrt einfach die Liturgie, die aus dem Motu oder aus dem Reskript oder aus dem Preskript kommt. Das ermöglicht ihm, sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Kirchenmänner des Jahres...

George Weigel hat bei FirstThings unter dem Aspekt des Ukraine-Krieges eine Liste der Kirchenmänner des Jahres zusammengestellt.  Hier geht´s zum Original: klicken

                    "KIRCHENMÄNNER DES JAHRES"

Als sie vor einigen Jahren an der Ukrainischen Katholischen Universität zusammenarbeiteten- der einzigen Katholischen Hochschule in der früheren sowjetischen Sphäre -haben sich Fr. Borys Gudziak und Fr. Svjatoslav Shevchuk nicht vorgestellt, ihren jetzigen Standpunkt einzunehmen. Auch konnten sie sich nicht vorstellen, daß sie im Zentrum der epischen historischen Ereignisse 2022-2023 sein würden, mitten in einem brutalen Krieg Ordnung und Anstand in der Weltpolitik zu verteidigen. In diesen völlig unvorhergesehenen Umständen jedoch und aus ihrer aktuellen Stellung als Verantwortliche  in der Ukrainischen griechische-katholischen Kirche haben Groß-Erzbischof Shevchuk  (Vorsitzender der ukrainischen Bischofskonferenz)  und Erzbischof Gudziak (Erz-Eparch von Philadelphia für ukrainisch-griechische Katholiken) machtvoll Zeugnis für die Wahrheit des Katholischen Glaubens abgelegt, mitten im völkermörderischen Angriff eine moralischen Monsters auf das Volk der Ukraine. 

Als ich Borys Gudziak zum ersten mal im Haus eine gemeinsamen Freundes bei einer Tauf-Feier begegnete, war er Doktorand in Harvard. Und ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, daß ich eines Tages die Dissertation, an der er schrieb (die dann ein wichtiges Buch werden sollte) Johannes Paul II -über den päpstlichen Eßtisch hinweg- überreichen würde. Aber an jenem Sonntag-Nachmittag in den Mitt-1980-ern, hatte ich eine Ahnung, daß das jemand war, mit dem ich den Rest meines Lebens im Gespräch bleiben würde- und so ist es geworden. 

Es war der damalige Pater Gudziak, der der Groß-Erzbischof Shevchuk, das neugewählte Oberhaupt der größten Katholischen Ostkirchen, sich mir zu treffen, als Shevchuk und ich im April 2011 beide in Rom waren. Ach Wochen zuvor hatte ich zwei Stunden mit Metropolit Hilarion Alfayev vom Russisch. Orthodoxen Patriarchat Moskaus verbracht, der während unserer Begegnung in der Kongress-Bibliothek mehr als ein wenig bittere (und falsche) Dinge über die Ukrainische Bischofskonferenz sagte. Ich hatte ein Memorandum über diese Begegnung verfaßt, von dem Gudziak dachte, daß sein früherer Kollege es sehen sollte, während Shevchuk -nach seiner Ernennung zum Metropoliten von Kiew-Halych, diverse Vatican-Offizielle (mit Sternen in den Augen wg. russischen Orthodoxie) traf. Der neue Groß-Erzbischof hatte sehr viel zu tun, ermöglichte aber eine Stunde, während der ich sowohl von seiner unmittelbaren Freundlichkeit als seiner bemerkenswerten Ruhe beeindruckt war, als er ein Memorandum durchlas, daß für ihn ernste ökumenische Schwierigkeiten enthielt. Seine einzige Bemerkung- während er das Memo las- war ein beiläufiges "O je." 

Einführung in die Lektüre von Caritas in Veritate

Der emeritierte Erzbischof von LaPlata in Argentinien, Msgr. Hector Aguer kommentiert bei Van Thuan Observatorium die Enzyklika "Caritas in Veritate" und das soziale Denken des verstorbenen Papa emeritus Benedikts XVI. 

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"DAS SOZIALE DENKEN BENEDIKTS XVI. EINFÜHRUNG IN DIE LEKTÜRE VON CARITAS IN VERITATE"

Erzbischof Héctor Aguer war bis zu seinem 75. Geburtstag Bischof von La Plata, Argentinien, danach wurde er sofort von seinen Aufgaben entbunden. Hier verfasst er einen tiefgründigen Kommentar zur Sozialenzyklika Benedikts XVI.

1. DIE HISTORISCHE SITUATION

Mit der Enzyklika Caritas in veritate wollte Benedikt XVI. an den vierzigsten Jahrestag des 1967
veröffentlichten Dokuments Pauls VI. über die ganzheitliche menschliche Entwicklung erinnern. Der
jetzige Papst greift den Prozess auf, durch den die Soziallehre der Kirche seit Beginn ihrer
modernen Formulierung durch Leo XIII. in seiner berühmten Enzyklika Rerum novarum entlarvt wurde. Die regelmäßige Aktualisierung dieser Lehre wurde durch aufeinanderfolgende Gedenkfeiern des leonischen Textes bestätigt: die Enzyklika Quadragesimo anno von Pius XI. (1931), die Rede von Pius XII. Das Hochfest (1941), die Enzyklika Mater et Magistra (Johannes XXIII, 1961), das Apostolische Schreiben Octogesima adveniens (Paul VI., 1971) und die Enzykliken Laborem exercens (1982) und Centesimus annus (1991) von Johannes Paul II. 
Die oben erwähnte Serie zeigt die Kontinuität einer Tradition, die durch dynamische Treue zu einer ursprünglichen Inspiration gekennzeichnet ist: Die Soziallehre der Kirche ist, wie Benedikt XVI. betont, eine einzigartige, kohärente und zugleich immer neue Lehre. Die Enzyklika Populorum progressio stellt in gewisser Weise den Beginn einer neuen Etappe dar: Sie fügt sich in den großen Strom der Tradition ein und kann als Rerum novarum der Gegenwart betrachtet werden, vor allem, weil sie sich den Problemen einer Welt stellte, die einen schwindelerregenden Einigungsprozess begann. Dieser Text hat in der Tat bereits zu zwei Gedenkfeiern geführt, die eine Erweiterung und Aktualisierung der Vorschläge angeboten haben und die in der Kontinuität der katholischen Soziallehre eine neue Reihe von Dokumenten hervorbringen: Vierzig Jahre später folgt Caritas in veritate (2009) dem Weg, den Johannes Paul II. im zwanzigsten Jahrestag mit seinem Sollicitudo Rei Socialis (1987) eingeschlagen hat.





Benedikt XVI. legt uns in seiner Enzyklika eine Neulesung vor, eine Interpretation von Populorum progressio, die in der großen Strömung der kirchlichen Tradition betrachtet und in sie eingefügt wird. Die katholische Soziallehre kann nur in der Kontinuität des Lebens der Kirche verstanden werden: Das Fundament, das von den Aposteln an die Heiligen Väter weitergegeben und dann von den christlichen Ärzten vertieft wurde, bildete allmählich einen Korpus von Lehren, die von den Päpsten dargelegt wurden. Die homogene Entwicklung dieser Lehre erlaubt es ihm, mit einem Licht zu erhellen, das die neuen Probleme, die sich aufgrund der sich ändernden historischen Bedingungen ergeben, nicht ändert. Es ist wichtig, diese Beobachtung zu beachten: Es gibt nicht zwei Arten von Soziallehre, eine vorkonziliare und eine nachkonziliare, die sich voneinander unterscheiden, sondern eine einzige Lehre, kohärent und gleichzeitig immer neu (Nr. 12).