Donnerstag, 3. März 2016

Superdirektor von La Civilta Cattolica- Papst Franziskus?

Das schreibt jedenfalls Sandro Magister bei Settimo Cielo nach Bekanntwerden eines Interviews, das Gian Paolo Salvini, der von 1985 bis 2911 Direktor der Zeitschrift war, der Zeitung der CEI (Italiensiche Bischofskonferenz) Avvenire gegeben hat.
Hier geht´s zum Original :  klicken

       "LA CIVILTÀ CATTOLICA HAT EINEN SUPERDIREKTOR: DEN PAPST"

Am 3. März feiert der Jesuit Gian Paolo Salvini seinen 80. Geburtstag, er war von 1985-2011 Direktor der "Civiltà Cattolica" -26 Jahre lang, ein Rekord- und ist jetzt deren "emeritierter Autor".

Am Vorabend seines Geburtstages wurde Pater Salvini von Filippo Rizzi für Avvenire interviewt und
hat etwas außerordentlich Nützliches zur Interpretation der sehr speziellen Zeitschrift gesagt, die er so lange geleitet hat, bevor er das Ruder dem aktuellen Direktor Antonio Spadaro übergab.
"Jeder Direktor hat seinen eigenen Stil und Pater A. Spadaro, schon sehr bekannt und voller Initiativen im Dienst des aktuellen Pontifikates, hat auf gewisse Weise unser Blatt dahin zurück gebracht, wo es zur Zeit Pius´ XII war : Zeitschrift des Papstes."
Der Ausdruck ist unpassend, weil "La Civiltà Cattolica" niemals das offizielle Sprachrohr des Papstes war, aber alle wissen, daß ihre Nähe zum Hl.Stuhl niemals geringer und heute sicher noch intensiver geworden ist, auch wegen des Interesses, das Papst Franziskus an Interviews mit der Zeitschrift gezeigt hat, die sein Lehramt begleiten.


Wenn das wahr ist, und am Wort Pater Salvinis kann man nicht zweifeln- waren dann Titel und Inhalt eines www.chiesa-Artikels vom 7. November vergangenen Jahres, der in aller Welt einschlug, doch nicht aus der Luft gegriffen?
In diesem Beitrag wurde einer Bilanz der Familiensynode breiter Raum gegeben, die Pater Spadaro für La Civiltà Cattolica geschrieben hatte, eine alles andere als unparteiische Bilanz, aus der man leicht die Gedanken des Papstes zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen herauslesen konnte.

Kehren wir zu Pater Salvini zurück, der Vergleich, den er zwischen dem derzeitigen Profil der "Civiltà Cattolica" als "Zeitschrift des Papstes" und der aus der Zeit Pius´ XII zieht, ist erhellend.
In einem Artikel bei www.chiesa von vor 9 Jahren, in dem die Beziehungen zwischen dem Blatt und der Hl. Stuhl von einem Pontifikat zum anderen rekonstruiert wurde, konnte manzB. zu Papst Eugenio Pacelli lesen:

"Mitte des 20. Jahrhunderts -während des Pontifikates von Pius XII war die Beziehung zwischen dem Papst und La Civiltà Cattolica äußerst eng. Pius XII überprüfte persönlich die Korrekturfahnen der Artikel und gab selbst dem damaligen Direktor Pater Giasomo Martegani Hinweise."

Es folgte eine andere Geschichte.
Johannes XXIII delegierte die Kontrolle der Zeitschrift an den Staatssekretär.
Paul VI nahm das Lesen der Korrekturfahne, die er persönlich auswählte, wieder auf.
Johannes Paul II war nicht interessiert. In seinen letzten Jahren kümmerten sich niederrangige Funktionäre , wie z.B. der damalige Untersekretär der Äußeren Angelegenheiten Pietro Parolin um die Revision der Korrekturfahnen.
Während des Pontifikates von Benedikt XVI hatte wieder der Staatsekretär namens Tarcisio Bertone das Sagen.

Mit Franziskus nun - Wort von Pater Salvini- ist die Civiltà Cattolica wieder dazu zurückgekehrt, die "Zeitschrift des Papstes " zu sein. Dank der Schlüsselrolle ihres Direktors, wie wir es im o.g. Artikel beschrieben haben: 
"Für Papst Franziskus ist Pater Spadaro alles: Berater, Interpret, Vertrauter, Schreiber.
Die Bücher, Artikel , Tweets, die er unaufhörlich über den Papst schreibt, sind nicht mehr zu zählen. Um nicht zu sagen die Reden des Papstes, die seine Fingerabdrücke tragen."

Traditionsgemäß werden die Korrekturfahnen jedes neuen Artikels der Civiltà Cattolica in 12 Kopien dem Vatican zugestellt: eine für den Papst, eine für den Staatssekretär und die anderen für die jeweils für das Thema kompetenten Dikasterien der Kurie.
Danach begibt sich der Direktor jeden ersten und dritten Samstag in den Vatican, um die Hinweise einzusammeln bevor er das "visto si stampa" gibt. Aber die Meinung der verschiedenen Dikasterien der Kurie zählen wenig bis gar nichts. In vielen Fällen wird sie nicht einmal mehr formuliert. Weil alle wissen, daß unanfechtbar nur der Wille eines einzelnen zählt, der des Papstes, - im direktem Kontakt zu Pater Spadaro."
Quelle: Sandro Magister, Settimo Cielo, L´Espresso

1 Kommentar:

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