Montag, 24. Oktober 2016

"Luxus" versus Pauperismus oder der Papst ohne Schloss

Camillo Langone setzt sich in Il Giornale kritisch mit dem Beschluß von Papst Bergoglio auseinander, den Apostolischen Palast samt Park aufzugeben und in ein Museum umzuwidmen.
Hier geht´s zum Original:   klicken

        "WARUM EIN PAPST OHNE SCHLOSS DEN ARMEN NICHT HILFT"
"Bergoglio hat entschieden, daß "seine" Sommer-Residenz Museum wird. Eine kontraproduktive Wahl."

"Wenn Trump die Wahl gewinnt und zu einem offiziellen Besuch nach Rom kommt, wo wird Franziskus hingehen? Als Hitler 1938 den Wunsch äußerte, die Vaticanischen Museen zu sehen, beschloss Papst Pius XI die beiden Museen und die Basilika zu schließen und- um seine Opposition zu unterstreichen- brach nach Castel Gandolfo auf. 

Offensichtlich ist Trump nicht Hitler, aber er wird vom regierenden Papst auch als Feind angesehen, weil "er an nichts anderes denkt, als Mauern zu errichten" (Erklärung vom Februar,auf dem Rückflug von Mexiko) ) Ich bleibe für ebenso unsympathische Erklärung für Abtreibung, Scheidung, Homosexualität von Hillary Clinton, der von Saudi-Arabien gesponserte Kandidatin aufmerksam, 
Saudi Arabien, das den islamistischen Terrorismus  finanziert, aber das ist heute nicht das Thema.

Die Aktualität ist, daß Bergoglio darauf verzichtet hat, den Pontifikalen Palast von Castel Gandolfo (mit seinen 55 Hektar  Park und einem wunderbaren Blick auf den Albaner See) für seine Ferien zu nutzen. 
In Wirklichkeit ist dieser Papst nie in  diesem Ort der Castelli Romani gewesen, der so vielen seiner Vorgänger lieb war: aber jetzt ist es offiziell, das Appartamento wird in ein Musum umgewandelt und für die Touristen geöffnet. Und also- im Falle eines Besuches von Trump bleibt ihm nichts anderes übrig, sich in Santa Marta zu verschanzen, dem Hotel im Vatican, das er als Residenz ausgewählt hat an Stelle des Apostolischen Palastes, ein anderer schnell vergessener Verzicht.




Als Beweis gibt noch einmal den Anschein eines franziskanischen Symbolismus und nicht Pauperismus zu sagen: der Papst verzichtet auf ein weiteres seiner angeblichen oder  wirklichen Privilegien, um sich als den einfachen Leuten nahe zu zeigen.
Unglücklicherweise besteht die Gefahr daß diese Geste ohne Wirkung bleibt, wenn nicht sogar aus dem einen oder anderen Grund kontraproduktiv.
Erstens weil Santa Marta keine Baracke ist (1) und der Vatican sich auch schöner Gärten erfeuen kann. einige Ruhetagen innerhalb der Leoninischen Mauern zu verbringen, ist nicht so, als ob man das in Tor Bella Monaca täte oder in einem der anderen Quartiere, von denen, die von den wirklich einfachen Leuten bewohnt werden, den berühmten Schafen, deren Geruch den Habit der Hirten durchdringen sollte, (nach der Predigt von Gründonnerstag 2013)
Man weiß nicht, wo der Weg der Sparsamkeit endet.
Der Papst wird für seine Verleumder nie arm genug sein, er könnte sich angewöhnen, in einem Zelt zu leben und man würde ihm den Luxus der Matratze vorwerfen:  aber schlief der Hl. Franziskus nicht auf dem nackten Boden?

Zweiter Grund: die Aufgabe von Castel Gandolfo hinterläßt die Castellaner (wie die Bewohner des angenehmen Gebietes genannt werden) als Waisen. Besonders die Händler, Restaurantbesitzer und Hoteliers, die während der Sommeraudienzen Hochsaison hatten.
Und mit ihnen die Köche, Kellner, Zimmermädchen, Fahrer, alle, die von den Begleitumständen der Gegenwart des Papsttums lebten.
Ein auf ein leere Museum reduzierter Päpstlicher Palast-wie viele Besucher kann der anziehen?
Kann man annehmen, daß die Touristen das von Wunderbarem überquellende Rom verlassen, um zwei Tapisserien der Gobelinmanufaktur zu sehen, das Büro Pius VII und die Kopie des Konkordates von Fontainebleau? Also bitte!

Es ist präzise das Christentum, basierend auf dem inkarnierten Gott, der uns die Wichtigkeit der materiellen Realität  lehrt: ein Christ begnügt sich nicht mit einem Museum, er sucht die wirkliche Begegnung. Die "Luxus"-Päpste, die in Castel Gandolfo Ferien machten, waren dem Volk physisch näher als der pauperistische Papst, der in Santa Marta residiert, das Fenster des Petersplatzes liegt viel höher als der Balkon des Palastes, von dem die Segensgeste viel besser zu sehen war.
Das alles erscheint wie ein Fall perfekter Heterogenese der Ziele, wie das philosophische Prinzip, das erklärt, wie es möglich ist, daß die Wege der Hölle so oft von guten Vorsätzen gepflastert sind. Ich bin der guten Absichten des Hl. Vaters sicher: weniger sicher was die Resultate angeht."

Quelle: Camillo Langone, Il Giornale


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