Samstag, 15. September 2018

WIe aussagekräftig ist der- geleakte- Mißbrauchsbericht, den die deutsche Bischofskonferenz in Auftrag gegeben hat?

Dr. Maike Hickson kommentiert für LifeSiteNews den Mißbrauchsbericht, der im Auftrag der deutschen Bischöfe erstellt wurde und der etliche Fragen aufwirft.
Hier geht´s zum Original: klicken

"DER GELEAKTE DEUTSCHE MISSBRAUCHSBERICHT ZEIGT MANIPULATIONEN SOWOHL DURCH DIE BISCHÖFE ALS AUCH DURCH DIE WISSENSCHAFTLER"

"LifeSiteNews liegt eine 8-seitige Zusammenfassung der deutschen "MHG-Studie"  zum klerikalen sexuellen Mißbrauch Minderjähriger vor, der am 12. September geleakt wurde.  Die Zusammenfassung macht klar, daß die deutschen Bischöfe bei der Handhabung der Mißbrauchsfälle sehr nachlässig waren. Zur selben Zeit scheint der Bericht selbst auch seine eigenen Fehler zu haben, weil er das Problem vom Aspekt der priesterlichen Homosexualität wegzulenken versucht.

Kein anderer als Professor Christian Pfeiffer- der Kriminologe, der dieses gesamte Forschungsprojekt zuerst leitete, dann aber wegen seiner Weigerung, seine Ergebnisse vor der Veröffentlichung durch die deutschen Bischöfe bewerten zu lassen, ausgeschlossen wurde, hat sich am 12. September mit einigen kritischen Bemerkungen über den geleakten Bericht zu Wort gemeldet.  Im Gespräch mit der New York Times besteht Pfeiffer darauf, daß das Ausmaß des Mißbrauchsproblems immer noch unterschätzt wird.

"Der Bericht zeigt nicht das volle Bild und ist nicht völlig unabhängig" sagte er. Pfeiffer weist darauf hin, daß die Untersucher keinen direkten Zugang zu den Kirchenakten hatten und sich auf das Kirchenpersonal verlassen mußten, das die Fragebögen für sie ausfüllte. Der Bericht fand auch Beweise dafür, daß Akten, die den Mißbrauch Minderjähriger betreffen oft manipuliert oder zerstört wurden- wie Pfeiffer zeigt. Nach der New York Times beschloss Pfeiffer am Ende, sich zu weigern, an diesem Projekt teilzunehmen "weil die Kirche sich das Recht vorbehalten wollte, die Resultate der Untersuchung zu kontrollieren- und unter bestimmten Umständen sogar ihre Veröffentlichung zu verhindern." 

Diese Statement von Professor Pfeiffer macht klar, daß die deutschen Bischöfe - unter der Leitung sowohl des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx als auch von Bischof Stephan Ackermann, dem für die Handhabung von Fällen sexuellen Mißbrauchs zuständigen Bischof - fälschlicherweie versuchten, das Ergebnis des Forschungsprojektes zu kontrollieren, für das sie bis zu 1,1 Million € bezahlten,

Die strikt vertrauliche Zusammenfassung des Mißbrauchsberichtes, die LifeSiteNews sich beschaffen konnte, zeigt, daß es von Seiten der deutschen Bischöfe schwere Versäumnisse gab, Z.B. sagt die Untersuchung, daß wenn es nicht eigene kirchliche rechtliche Prozeduren gegeben hätte, Mißbrauchsopfern Schmerzensgeld anzubieten (wie erst 2011 bestätigt) und eigene Akten,  50% der Fälle nicht aufgedeckt und den Forschern bekannt geworden wären, weil die Beschwerden über den Mißbrauch nie in den Personalakten der mißbrauchenden Priester auftauchten.

Wenn man "nur die Personalakten der mißbrauchenden Priester untersucht hätte", erklären die Untersucher, "wäre die Hälfte der Fälle nicht entdeckt worden." Für die Untersucher kann diese Tatsache allein Einsicht in "die Zahl unbekannter Fälle geben."

Zusätzlich zu diesen schwerwiegenden Versäumnissen, weisen die Untersucher auch darauf hin, daß die Bischöfe mißbrauchende Priester von 1946 bis 2014 oft in andere Gemeinden versetzten oder andere Diözesen, anstatt sie streng zu bestrafen. Solche Versetzungen geschahen signifikant häufiger ohne der Zielgemeinde ausreichende  Informationen über die Vorwürfe und die möglichen Risiken im Hinblick auf eine Wiederholung der Verbrechen zu geben."

Die Forscher fanden auch "Hinweise, daß Personalakten und andere Dokumente, die zu dieser Untersuchung führten, zu einem früheren Zeitpunkt zerstört oder manipuliert wurden." Wichtig ist auch die Tatsache, daß "alle Informationen über nachgewiesene Fälle sexuellen Mißbrauchs zuerst anonym weitergegeben wurden und erst dann vom Kirchenpersonal.

So - erklären die Untersucher- daß am Anfang ihrer Zusammenfassung die Information "durch die Perspektive dieser Personen, die mit den Daten umgingen, beinflußt wurden."

Außerdem "blieben alle Fälle und betroffenen Personen (Beschuldigte und Opfer) für das Untersuchungsteam anonym. "So kann dieses Fehlen eines direkten Zugangs zu den Mißbrauchsakten selber, die Ursache für die Ungenauigkeit dieser Untersuchung sein.



Die Untersucher erkennen an, daß die Mehrheit der Mißbrauchsopfer männlich war, argumentieren aber für die Ordinierung von Homosexuellen.

Das Gewicht der Schuld, die auf den deutschen Bischöfen liegt, wächst weiter an, wenn man die Aussage der Zusammenfassung bedenkt, daß "es nur in 33,9% der Fälle Hinweise auf die Eröffnung eines kanonisches Gerichtsverfahrens wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger gibt." 
In 53% der Fälle passierte nichts. Ein Viertel der kanonischen Prozesse endete ohne jede Strafe - während drastische Maßnahmen nur in einer kleinen Zahl von Fällen ergriffen wurden. Die "Mehrheit der Strafen erschienen leicht, teilweise mit problematischen Konsequenzen " im Hinblick auf Rückfälle und Wiederholung der Verbrechen.
Im Licht der beschriebenen schweren Fehler bei der Handhabung des sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger durch die deutschen Bischöfe kommentiert Professor Pfeiffer gegenüber der New York Times freiheraus: "Der Grad der Vertuschung ist verblüffend und übertrifft alles, was ich erwartet hatte." 

Zusätzlich scheinen die deutschen Bischöfe versucht zu haben, das Untersuchungsprojekt in eine bestimmte progressive Richtung zu steuern, als sie das Untersuchungsteam einluden "kirchliche Strukturen und Dynamismen zu identifizieren, die das Mißbrauchsgeschehen fördern könnten" 
Wenn er sich mit diesem Thema beschäftigt, zeigt der  zusammenfassende Bericht klar einen eigenen Versuch, die Diskussion zu beinflussen. Während die Untersucher zugeben, daß "die klare Mehrheit" der Mißbrauchsopfer männlich war- fast 2/3  (62,8%)  männlich gegen 1/3 (34,9%) weiblich- weigern sie sich dennoch, ausdrücklich anzuerkennen, daß Homosexualität selbst ein Faktor in diesen Mißbrauchsfällen ist.

"Homosexualität ist kein Risikofaktor für sexuellen Mißbrauch" stellt die Zusammenfassung fest.
"Aber" fahren die Autoren fort "die Ergebnisse der Untersuchung machen die Notwendigkeit klar, sich mit den Fragen zu befassen, die die Katholische Sexualmoral beinflussen, die die Homosexualität selber im Kontext mit dem sexuellen Mißbrauch Minderjähriger betreffen." 

Das heißt, anstatt die Tatsachen anzuerkennen, leugnet das Untersuchungsteam sie und benutzt sie als Argument, um die eigene Morallehre der Kirche zur Homosexualität in Frage zu stellen. Die Zusammenfassung geht noch weiter und schlägt sogar vor, daß die Kirche homosexuelle Männer zum Priesteramt zuläßt: "Die fundamental ablehnende Haltung der Katholischen Kirche im Hinblick auf die Ordination homosexueller Männer muß dringend überdacht werden." 

Diese verdrehte Interpretation der Tatsachen über Homosexualität ist bereits von einigen progressistischen deutschen Bischöfen aufgenommen worden. Z.B  bezieht sich Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen in einem Brief an die Gemeinden seiner Diözese auf diesen Teil der Empfehlungen der Studie und sagt, daß man diese Ergebnisse "sehr ernst nehmen müsse".  
Er spricht von "alarmierenden Hinweisen, daß manche der Ideen und Aspekte unserer Katholischen Sexualmoral  "sexuellen Mißbrauch gefördert haben". Während er auch auf den Aspekt des Klerikalismus (Macht, Hierarchie) hinweist, erwähnt Overbeck das Problem der Homosexualität in dieser Krise nicht- wie es auch bei der Zusammenfassung der MHG-Studie der Fall ist.

Im Licht dieser doppelten Manipulation - der ersten- durch die deutschen Bischöfe selbst begangen und die zweite- durch das voreingenommene Untersuchungsteam- könnte man passenderweise fragen, ob die deutschen Bischöfe, indem sie dieses speziellle Untersuchungsteam auswählten und es baten, die Katholische Kirche in Moralfragen zu beraten, nicht auch eine eigene doppelte Manipulation förderten.

Marx und Ackermann haben eine Geschichte in der unzureichenden Handhabung  von Mißbrauchsfällen.

Es ist auch zu hoffen, daß die deutschen Bischöfe diesesmal mit diesem erneuten Manipulationsversuch scheitern. Weil sie - als sie 2013 versuchten, Professorr Pfeiffer mit Hilfe eines einschränkenden Auftrags zum Schweigen zu bringen und ihm zu verbieten, öffentlich zu sprechen. Sie mußten ihre Anklage gegen Pfeiffer wegen mangelnder Beweise einstellen. Wie Pfeiffer damals enthüllte, versuchten die deutschen Bischöfe unter Kardinal Marx´ und Bischof Ackermanns Einfluss - ihn die strikten Bedingungen  annehmen zu lassen, daß er die Untersuchunsergebnisse nur mit ihrer Zustimmung veröffentlichen dürfe. Als er diesen Versuchen der Zensur widerstand, gab er das Untersuchungsprojekt zurück und suchte nach einem anderen Untersuchungsteam. 
Man könte sich fragen, ob dieses Verhalten eines Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (Marx) würdig ist und auch dieses Bischofs, der Sprecher der Deutschen Bischöfe bei Mißbrauchsthemen ist (Ackermann)?

Beide Prälaten waren bereits der Vertuschung und Nachlässigkkeit bei Mißbrauchsfällen beschuldigt worden. Kardinal Marx wurde 2017 beschuldigt gegen Othmar M., einem Priester der Minderjährige während der Zeit, in der Marx Bischof von Trier war, mißbraucht  hatte. Wie die deutsche Zeitung "Die Zeit" damals schrieb "es ist klar, daß Kardinal Reinhard Marx [..] zu der Zeit [2006] von den Vorwürfen wußte, aber keine Untersuchung in diesem Fall einleitete," Die Zeitung zitiert auch Kardinal Marx, der sagte: " Für mich persönlich würde ich gern ausdrücklich feststellen, daß ich heute - und unglücklicherweise nur in der Retrospektive - erkenne, daß ich  intensiver hätte nachfragen müssen." 

Bischof Ackermanns eigenes Versagen im Hinblick auf den sexuellen Mißbauch Minderjähriger scheint sogar noch schlimmer zu sein, Er war 2012 in den Medien, weil zwei Priester seiner eigenen Diözese Trier ihn beschuldigten, nicht auf ihre Aufforderung zu einer Untersuchung über drei des Mißbrauchs verdächtige Kleriker reagiert zu haben. Wie Guido Ittmann, einer der beiden mutigen Priester, in der deutschen Zeitung "Der Spiegel" kommentierte " es kann nicht sein, daß der Sprecher [der deutschen Bischöfe] zumThema Kindesmißbrauch selbst Mißbrauchsfälle vertuscht."
Seinem Mitpriester, der versucht hatte, den mißbrauchten Kindern zu helfen,  wurde von der Diözese Trier angeordnet, fürderhin über dieses Thema zu schweigen, 2013 jedoch entschuldigte sich Ackermann öffentlich bei Pater Ittmann.

In einem anderen Artikel von 2012 kommentiert der Spiegel Ackermanns Verhalten so "Es sieht jedoch so aus, als ob die Null-Toleranz-Politik in seiner eigenen Diözese nicht gilt" Um das zu erklären, sagt die Zeitung daß "Ackermann im Januar eine öffentliche Entschuldigung, dafür formuliert hat, 2011 nicht sofort einen verdächtigen pädophilen Priester supendiert zu haben- Jetzt hat der Spiegel von sieben anderen Fällen von Priestern in der Diözese des Bischofs erfahren, die verdächtigt werden, Minderjährige mißbraucht zu haben."


Sollen wir im Licht der persönlichen Geschichte dieser beiden deutschen Prälaten und führenden öffentlichen Persönlichkeiten, überrascht sein, daß dieser neue deutsche Bericht von verdächtigen Vertuschungen und Manipulationen umgeben ist? "
Quelle: LifeSiteNews, Dr.M.Hickson 

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