Donnerstag, 21. November 2013

Neues von Gnocchi und Palmaro

oder" Der Denziger und die halbierte Wahrheit"

Nachdem die beiden italienischen Autoren Alessandro Gnocchi und Mario Palmaro es in die deutschen Medien und blogs geschafft haben und- je nach Ausrichtung- weidlich instrumentalisiert wurden, insbesondere nach dem Anruf des Papstes bei seinem kranken Kritiker Mario Palmaro ( der übrigens das Telefonat nicht bekannt machte, und die Veröffentlichung auch sehr verärgert kommentierte, was natürlich die Frage aufwirft, wie kam die Presse an diese Nachricht? Vatileaks 2?, PR-Coup der neuen Kommunikationsbeauftragten C.? ), wollen wir uns dem zuwenden, was sie zum Zustand der Kirche und des Glaubens zu sagen haben.  Lesen!

Gnocchi und Palmaro haben ( nach dem oder den  Anruf/en  des Papstes bei Mario Palmaro, vielleicht auch bei Alessandro Gnocchi) in ihrer ständigen Kolummne in Il Foglio einen neuen, sehr lesenswerten Artikel verfaßt.

Titel des Artikels ist:  "Der Denzinger und die halbierte Wirklichkeit" 

Hier geht´s zum Text :     klicken    (übersetzt von katholisches.info)

Auf dem blog Messa in Latino lesen wir diesen Kommentar dazu:


"Es handelt sich nicht darum zu sagen, wir sind Traditionalisten oder nicht, Progressisten oder nicht, konservativ oder nicht, sondern wir sind Katholiken"


" ...wir müssen zum Kern der Frage gehen und uns fragen: Sind wir noch Katholiken, oder was sind wir geworden?

Gute Gefühle sind nicht das Synonym für Katholizität. Katholischsein bedeutet, eine Doktrin haben und ihr zu folgen, sich in der einen lex credendi und der einen lex orandi zu vereinen, es bedeutet, katholisch zu denken, als Katholik zu sprechen, als Katholik zu handeln- sonst ist man kein Katholik sondern etwas anderes. Niemand ist verpflichtet, katholisch zu sein, aber niemand darf von sich behaupten Katholik zu sein, wenn er es nicht ist."




"Heute dürfen auch Atheist und Agnostiker, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ruhig behaupten: "wir sind mit dem Papst einig." So etwas hätte zu anderen Zeiten niemals geschehen können."

Die Gefahr für die Kirche unserer Epoche ist, sich zu sehr den Maßstäben der Welt und den Maßstäben der Regierungs- und Staatsmacht anzudienen.
Wir sind mit der Gefahr einer zersplitterten, wehrlosen, Kirche, die Zielobjekt "äußerer Winde" wird-konfrontiert, (hier zitiert die Autorin aus "Die Oxford-Bewegung, L.di Catsiglione, Brescia 1935 )
"ohne Disziplin, ohne Einheit in der Verehrung ( im Gebet) und im Ritus, ohne Erziehung  ihrer Ministranten, ohne priesterliches Leben ihrer Bischöfe, ohne Einfluß auf das öffentliche Gewissen, ungläubig den Mysterien gegenüber, unsensibel für die unsichtbare Welt"

"Die Oxford-Bewegung war die Denkrichtung die von Kardinal Newmann begründet wurde, mit der der geniale Professor auf sublime Weise die Irrtümer der Anglikanischen Kirche demaskierte, von der er sich getrennt hatte,  um die Kirche Roms zu umarmen.

Er hatte die Häresien der ersten Jahrhunderte studiert, die Kirchenväter, und so verstand er, daß das, was im 16. Jahrhundert passiert, der Protestantismus,  nichts anderes war, als der alte Irrtum:  als man sich von der Doktrin und dem Hl. Ritus Roms trennte und neue Dinge erfand.  
Es  folgt ein Zitat aus Newmans Apologia 

"Man entdeckte es mit Schrecken: es gab eine erschreckende Ähnlichkeit- umso erschreckender  als sie so leise  und ohne Leidenschaft daherkam- von den toten Überresten der Vergangenheit zu den fiebrigen Chroniken der Gegenwart. Der Schatten des  5. Jahrhunderts lag schwer auf dem 16.

Es war so, als entstiege ein Geist den trüben Gewässern der alten Welt,  in der Gestalt und der Kleidung der neuen Welt.
Die Kirche - damals wie heute- konnte dann hart, entschieden, resolut, autoritär und  unerversöhnlich erscheinen. Und die Ketzer waren Flüchtige, unbeständig, reserviert, unsicher, immer bereit der Staatsgewalt zu schmeicheln-. Dieses Einvernehmen zwischen beiden ermöglichte es ihnen, immer neue Verbindungen einzugehen und das Opportune dem Glauben vorzuziehen." 

Seit dem 2. Vaticanischen Konzil werden die Traditionalisten als hart, stur, resolut, autoritär, unerbittlich angesehen- nur weil sie nicht wollten und nicht wollen, daß ihre geliebte Kirche ihrer königlichen und ursprünglichen Identität beraubt wird, die die Tradition überliefert hat.

Viele Hirten der Kirche, die ohne Barmherzigkeit denen gegenüber sind, die katholisch leben wollen (....) zeigen sich äußerst weich und tolerant in der Konfrontation mit der Sünde, auch der Todsünde. 
Es ist zweifelsohne heute so, daß das erste Ziel nicht mehr ist, dem Übernatürlichen nachzustreben, als erstes Ziel, die Rettung der Seelen zu betrachten, sondern dem zu folgen, dem die Welt zustimmt, das zu lehren, was sie vorschlägt und manchmal den Völkern per Gesetz aufzwingt ( wir denken beispielsweise an diese " schreckliche Schlacht" gegen die Abtreibung, die Katholiken wie Mario Palmaro mit Hingabe und Entschiedenheit schlugen)
Heute ist die Zeit einer großen Versuchung für die Kirche.
Teilung und Konfusion regieren die Welt und die Werte Gott, Heimat und Familie sind verdrängt zugunsten einer materialistischen und individualistischen Planung, einer ungebremsten Rückwendung des Menschen zum Genuß, der ihn dazu bringen wird, sich selbst zu zerbrechen, sich selbst zu zerstören.   

"Die Norm des modernen Rechts" bekräftigte der Franziskaner Attilio Mordini , der mutig die Probleme unserer Zeit vom lebendigen Fundament der christlichen Tradition her  bekämpfte, " ist der Mensch, aber der Mensch ist so nicht zu definieren, der Mensch kann nicht Objekt sein, nur als Abbild Gottes kann er sich die Gegenwart des Ewigen in der Zeit und der Welt erhalten."

(Zitat aus "Der Tempel des Christentums. 2006)

In Treviri, hütet man nach der Tradition das Gewand des Erlösers, um das die Soldaten im Augenblick seiner Kreuzigung würfelten. " Das Gewand war ohne Naht, aus einem Stück von oben bis unten durchgewebt" Joh.19,23.

Die Kirche ist aufgerufen den Schatz, wie Christus ihn den Aposteln übergeben hat, getreu "in einem Stück" zu hüten und nicht den Verlockungen zu weichen. Daß der Vatican das Interview das Papst Franziskus E. Scalafari gab, von seiner Internet-Seite nahm, zeigt,  daß diese Kirche zerbrechlich ist, verwundbar, in der Gewalt der Versuchungen."

Quelle: Messa in Latino

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