Marco Tosatti stellt bei Stilum Curiae den Lesern die von Antonio Socci veröffentlichte Antwort der Wissenschaftler auf die Kritik der Archäologen an ihrer Schlußfolgerung zur Lokalisation des Petrus-Grabes zur Verfügung. (Wir haben berichtet- klicken)
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ANTONIO SOCCI: DER "THRILLER" UM DAS GRAB DES HL. PETRUS IN ROM"
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae ein leidenschaftlich an diesem Thema interessierter, amerikanischer Freund unseres blogs hat uns die Übersetzung des von Antonio Socci im Libero veröffentlichten Artikels geschickt. Gute Lektüre.
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Antonio Socci:
Der “Thriller” vom Grab des Hl. Petrus in Rom
Drei Wissenschaftler antworten auf die Zurückweisung ihrer Hypothese durch den Vatican
Kirchenmänner sagen- in Erinnerung an einen Witz von Pius XI- daß der Vatican üblicherweise nur die Dinge leugnet, die wirklich wahr sind. Und so sollten die drei Wissenschaftler, die im Wissenschaftsmagazin "Heritage" einen Artikel über die mögliche Identifizierung des Begräbnisplatzes des Hl. Petrus (siehe mein früherer Artikel im.Libero) veröffentlicht hatten, ganz zufrieden sein, weil der Vatican (inoffiziell) in einem von Professor Vincenzo Fiochhi Nicolai vom Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie bei Vatican News veröffentlichten Interview ihrem Artikel widersprochen hat.
Wir haben deshalb Liberato De Caro, Fernando La Greca und Emilio Matricciani gebeten, auf Nicolais Widerlegung zu antworten.
Fiocchhi Nicolai kritisiert als erstes alle historischen Neuheiten Ihrer Studie, die am interessantesten zu sein scheinen.
"Die grundlegende These unserer Arbeit basiert auf der geometrischen Analyse der architektonischen Besonderheiten des Mausoleums- und Basilikakomplexes im Friedhofsbereich der Katakomben der Heiligen Marcellinus und Petrus. Die anderen in unserer Arbeit aufgezeigten Elemente – von Professor Fiocchi Nicolai Eckpfeiler [capisaldi] genannt – sind in Wirklichkeit nur unterstützende Elemente unserer wichtigsten Entdeckung: der architektonischen und planimetrischen Anomalie. Es stimmt, wir sind keine Archäologen; Wir sind jedoch Forscher, die sich der Methoden der wissenschaftlichen Untersuchung bewusst sind, einschließlich der multidisziplinären Untersuchung wie dieser. Geometrie und Mathematik können und sollten in der Forschung in allen wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich der Archäologie, angewendet werden. Die Tangenten an den äußeren und inneren Kreisen des Mausoleums und der Basilika schneiden sich in der Nische Nr. 58, wo sich das Fresko des Apostels Petrus befindet. Die Nischenfläche beträgt ca. 10 qm. Die Fläche des gesamten Friedhofs beträgt etwa 3 Hektar (7,5 Acres oder 30.000 Quadratmeter)"
Ist das eine signifikante Tatsache?
"Die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Tangenten gerade in der einzigen Nische der Katakomben schneiden, die dem Apostel Petrus geweihten ist, ergibt sich aus dem Größenverhältnis der beiden Bereiche, also etwa 0,03 %. Dies ist eine so geringe Wahrscheinlichkeit, daß jeder ernsthafte Forscher den Fall ausschließen würde. Die ungeklärte statistische Anomalie ist nicht das Vorhandensein einer dem Apostel Petrus gewidmeten Nische, sondern die Tatsache, daß sich die Tangenten aus den Kreisen des Mausoleums und der Basilika genau in dieser Nische schneiden."
Ihre Interpretation des Begriffs "in catacumbas" wird bestritten, um zu leugnen, daß er sich auf Torpiguattara bezieht.
"Die sterblichen Überreste des Hl. Petrus hätten während der Zeit der Verfolgung mehr als einmal bewegt worden sein können, aus Angst vor Schändung. Man kann nicht ausschließen, daß sie vorübergehend in den Katakomben beim dritten Meilenstein der Via Appia [San Sebastiano] aufbewahrt wurden und erst später auf dem Friedhofsareal [bei der Via Labicana]. Wenn der Ausdruck "ad catacumbas" des Despositio Martyrum mit dem Friedhof von San Sebastiano an der Via Appia assoziiert werden kann, kann nicht ausgeschlossen werden, daß er auch mit einem anderen Friedhofsareal -wie "ad duas lauros"- in Verbindung gebracht wird"
Geben Sie der Hypothese über den genauen Ort der Bestattung nicht zu viel Bedeutung zu Lasten der historischen Neuheiten, die Sie gefunden haben?
"Unsere mathematische und geometrische Analyse führt zur Identifizierung eines sehr kleinen, noch nicht vollständig erforschten Gebietes, das sich wahrscheinlich auf der untersten Ebene der Katakomben befindet. Wenn es sich tatsächlich um ein noch nicht erforschtes Gebiet handelt, kann a priori nicht ausgeschlossen werden, daß es nicht auf das Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrhunderts zu datieren ist. Es ist nicht möglich, ein Ausgrabunsgebiet zu datieren, bevor es ausgegraben wurde, und wie wir bereits bemerkt haben, könnten die Überreste des Heiligen Petrus jederzeit versteckt gewesen sein. Wir haben eine Arbeitstheorie, die auf den Beweisstücken und vor allem auf der geometrischen Analyse der architektonischen Besonderheiten des Mausoleums- und Basilikakomplexes basiert. Ein angemessener wissenschaftlicher Ansatz würde eine experimentelle Überprüfung unserer Arbeitstheorie erfordern, d.h. eine Ausgrabung, um unsere Vorschläge entweder zu bestätigen oder zu widerlegen."
Umstritten ist auch Ihre Entdeckung, wonach – wegen der Verwendung des Titels „Beatus“ – die Katakomben "ad duas lauros“ in der Antike dem Heiligen Petrus [dem Apostel] geweiht waren.
"Es stimmt sicherlich, daß der Begriff Beatus allgemein für alle Heiligen verwendet wird. Aber unsere Behauptung ist– zitieren wir sie hier wörtlich: "Beachten wir, daß im gesamten Liber Pontificalis der Ausdruck ‚Beato Petro‘ nur verwendet wird, um den Apostel Petrus, den ersten Papst, zu bezeichnen“. Das würde als unbedeutende Information erscheinen. Aber im Liber Pontificalis (S. 65 von Mommsen, T. Gestorum Pontificum Romanorum, Libri Pontificalis, Pars Prior; Berolini-Apud Weidmannos: Berlin, Deutschland, 1898; Band 1), wenn es erklärt, wem die Basilika, die auf dem Friedhofsareal gebaut wurde, "ad duos lauros" geweiht ist, werden zwei verschiedene Versionen in zwei verschiedenen Spalten gezeigt,"
- Basilicam beatis martyribus Marcellino presbítero et Petro exorcistae – eine klare Bezugnahme
- auf die Märtyrer der Diokletian-Periode (frühes 4. Jahrhundert)
- Basilicam via Lavicana inter duos lauros beato Petro et Marcellino martyribus – S. 65 bei Mommsen, T. Gestorum Pontificum Romanorum, Libri Pontificalis, Pars Prior; Berolini-Apud Weidmannos: Berlin, Deutschland, 1898; Band 1)
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