Donnerstag, 28. November 2024

Maya-Ritus - ja oder nein?

Zu dieser Frage scheint es zwischen Rom und den  mexikanischen Eüiskopat unterschiedliche Auffassungen zu  geben. Der emeritierte Erzbischof  von Buenos Aires Héctor Aguer kommentiert bei Rorate Caeli den päpstlichen Standpunkt- Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER MAYA-RITUS UND DER PÄPSTLICHE PROGRESSISMUS" - von Erzbischof Héctor Aguer

Die Liturgie stellt das innerste Leben der Kirche dar, ihr Wesen: die Anbetung des dreieinigen Gottes, in der das erste Gebot erfüllt wird; die Wiedergabe des Ostergeheimnisses Jesu Christi; die Mitteilung der Gnade des Heiligen Geistes bei der Feier der Sakramente. 

Die Liturgie wird nach verschiedenen östlichen und westlichen Riten durchgeführt. Der römische Ritus umfasst den Ordo der lateinischen Messe, der im 6. Jahrhundert entstand und nie abgeschafft wurde. 1970 genehmigte Papst Paul VI. einen neuen Ordo Missae, der mit einigen Änderungen praktiziert wird und dem es an Feierlichkeit und Schönheit mangelt. Aus diesem Grund halten viele junge Menschen an der Tradition der „traditionellen Messe“ fest, wo sie nicht willkürlich verboten ist. Der Wortlaut diesertraditionellen Messe hat die Genauigkeit des kirchlichen Lateins.
                                 

Die östlichen Riten bleiben im Laufe der Zeit unverändert; höchstens übernehmen sie zumindest
teilweise die Sprache des Ortes, an dem sie gefeiert werden. Der aktuelle Ordo Missae hingegen 
ist durch seine Variabilität gekennzeichnet und weist zahlreiche Missbräuche auf. Ein besonderes
Experimentierfeld ist die Musik, ein Bereich, in dem der gregorianische Gesang aufgegeben und 
die Verwendung volkstümlicher Instrumente eingeführt wurde. Es ist bemerkenswert, dass selbst 
dort,  wo eine Pfeifenorgel steht, diese stumm bleibt. Der Unmut, der durch diese Veränderungen 
hervorgerufen wird, erklärt, warum viele junge Menschen der „Messe aller Zeiten“ anhängen.


Mir fällt etwas Merkwürdiges auf: Man könnte meinen, das derzeitige Pontifikat 

übernehme in seiner liturgischen Ausrichtung die gängigen argentinischen Laster.


Nun wurde ein weiterer Fehltritt begangen: die Zulassung des „Maya-Rituals“ in Mexiko.

Dabei handelt es sich um eine „Eingliederung“ heidnischer Elemente in den Mess-Ritus
zahlreiche Weihrauchriten, die Teilnahme von Frauen, die wie Priesterinnen eingreifen, populäre
Musik, die für das religiöse Umfeld fremd ist, Applaus und Tanz.
Was ist von der christlichen Eucharistie übrig geblieben? Die Formulierung dieses Aktes stellt den
Endpunkt der Umwandlung der katholischen Liturgie dar, die heute in Stücke gerissen ist, und der
Abschaffung des Gottesdienstes. An welchen Gott richtet sich der „Maya-Rtust“?


Die durch diese Fälschung geschaffene Situation ist sehr ernst; sie verändert die spontane Bezie-
hung zwischen der Liturgie und dem Himmel. Ein Verweis auf das Konzil kann nicht erfolgen. Das
erste Dokument des Zweiten Vatikanums war die Konstitution Sacrosanctum Concilium, die
fast einstimmig angenommen wurde. In diesem Text wurde festgelegt, „dass niemand, auch kein 
Priester, es wagen darf, aus eigener Initiative etwas aus der Liturgie zu entfernen, hinzuzufügen 
oder zu ändern.“


 Dies trifft auf den Fall zu, den ich analysiert habe: Der Papst verkündet aus eigenem Antrieb und 

entgegen der Tradition und dem liturgischen Sinn einen Ritus, der für eine bestimmte Nation be-

stimmt ist, entgegen der Bedeutung der Liturgie in der gesamten Kirche. Der „Maya-Ritus“ wider-

spricht also dem Konzil.


Die päpstliche Verantwortung in diesem Fall lässt auf eine Verschärfung des Progressivismus 

schließsen. Motus in fine velocior : Die Bewegung beschleunigt sich zum Ende hin. Und ein wei

terer Beweis dafür ist die jüngste Änderung des Rituals der päpstlichen Beerdigung; mit dem

klaren  Ziel der Entsakralisierung. „Synodal“ scheint es, dass dort, wo es „Pomp“ gibt – wie es in 

erniedrigender Weise genannt wird – kein Platz für „ Pobrismo “ [Anmerkung der Übersetzung von 

Rorate: die Nachahmung falscher Armut] ist. 

Wir müssen viel für den Papst beten. Mögen die heiligen Seher von Fatima – Francisco, Jacinta 

und Lucia – für die Kirche Fürsprache einlegen."


Quelle: EB H. Aguer, Rorate Caeli

Mittwoch, 27. November 2024

Händel am Abend

Aus dem Oratorium "Samson"  "Let the Bright Seraphim"   HWV 57

          

Bischof Schneider: warum Franziskus der Papst ist

In einem Exklusiv-Beitrag für LifeSite News begründet Bischof Athanasius Schneider,. warum Papst Franziskus der legitime Papst ist. Hier geht´s zum Original:  klicken

"EXKLUSIV: BISCHOF SCHNEIDER ERKLÄRT, WARUM FRANZISKUS SEINER MEINUNG NACH DER PAPST SEIN MUSS"

Die Hypothese eines ungültigen Rücktritts Benedikts XVI. und damit einer Ungültigkeit des Pontifikates von Franziskus ist eine Sackgasse. Der Apostolische Stuhl wäre dann elf Jahre lang de facto vakant gewesen.

Der sicherste Richtwert in der entscheidenden Frage nach der Gültigkeit des Papstamtes von Papst Franziskus ist die in der Kirchengeschichte vorherrschende Praxis, mit der Fälle von mutmaßlich ungültigen Papstverzichten oder -wahlen gelöst wurden. In dieser vorherrschenden Praxis zeigte sich der „ Sensus perennis ecclesiae“ . 

Das Prinzip der ad litteram (buchstabengetreu) angewandten Legalität bzw. des Rechtspositivismus wurde in der großen Praxis der Kirche nicht als absolutes Prinzip angesehen, da die Gesetzgebung der Papstwahl nur ein menschliches (positives) Gesetz und kein göttliches (offenbartes) Gesetz ist. 

Diese sichtbare Existenz des Oberhauptes und die Gewissheit darüber sind von der Natur der Kirche selbst gefordert. Die Universalkirche kann nicht über längere Zeit ohne einen sichtbaren obersten Hirten, ohne den Nachfolger Petri, bestehen, da die Lebenstätigkeit der Universalkirche von ihrem sichtbaren Oberhaupt abhängt, wie zum Beispiel die Ernennung von Diözesanbischöfen und Kardinälen, Ernennungen, die die Existenz eines gültigen Papstes voraussetzen. Das geistliche Wohl der Gläubigen wiederum hängt von einer gültigen Ernennung eines Bischofs ab, da im Falle einer ungültigen Bischofsernennung (aufgrund eines ungültigen Papstes) den Priestern die pastorale Zuständigkeit (z. B. zur Abnahme von Beichten, zur Trauung) fehlt. 

Auch jene Dispensen und Ablässe, die nur der römische Pontifex zum geistlichen Wohl und ewigen Heil der Seelen gewährt, hängen von dieser Existenz und dieser Gewissheit ab. Die Anwendung des Prinzips der Jurisdiktionszuweisung in diesem Fall würde das Merkmal der Sichtbarkeit der Kirche untergraben und wäre im Wesentlichen die Position der Sedisvakantismus-Theorie.  

Die Akzeptanz der Möglichkeit einer längeren Vakanz des Heiligen Stuhls ( sedisvacantia papalis) führt leicht zum Geist des Sedisvakantismus, der letztlich eine Art sektiererisches und quasi-häretisches Phänomen darstellt, das in den letzten sechzig Jahren aufgrund der Probleme mit dem Zweiten Vatikanum und den Konzils- und Nachkonziliarpäpsten aufgetreten ist. 

Die Kirche bietet ein Heilmittel für umstrittene Wahlen 

Das geistige Wohl und die ewige Erlösung der Gläubigen ist das oberste Gesetz im normativen System der Kirche. Aus diesem Grund gibt es das Prinzip der supplet ecclesia („die Kirche ergänzt“) oder der sanatio in radice („ Heilung an der Wurzel“), d. h. die Kirche ergänzt, was im Falle der Sakramente, die Jurisdiktionsvollmachten erfordern, wie z. B. Beichte, Ehe, Firmung, die Bürden der Messmeinungen, gegen das positive menschliche Gesetz verstieß. 

Geleitet von diesem wahrhaft pastoralen Prinzip hat der Instinkt der Kirche auch in Zweifelsfällen hinsichtlich eines Verzichts oder einer Papstwahl das Prinzip der „supplet ecclesia“ bzw. der „sanatio in radice“ angewandt. Konkret drückte sich die „sanatio in radice“ einer ungültigen Papstwahl in der friedlichen und moralisch universellen Akzeptanz des neuen Papstes durch das Episkopat und das katholische Volk aus, sowie in der Tatsache, dass dieser gewählte, angeblich ungültige Papst im Kanon der Messe von praktisch dem gesamten katholischen Klerus benannt wurde. "

Quelle: Bischof A. Schneider, LifeSiteNews

    

Kein Maya-Ritus -ein Fundstück

Diego López Colin stellt bei CNA die vor einigen Tagen kursierende Meldung richtig, daß die mexikanischen Bischöfe einen "Maya-Ritus", einen "Maya-Altar" sowie den liturgischen Vorsitz für Laien genehmigt hätten.  Hier geht´s zum Original: klicken

unter dem Titel:

"MEXIKANISCHE BISCHÖFE STELLEN KLAR, DASS KEIN "MAYA-RITUS" GENEHMIGT WURDE"

beginnt der Beitrag so- ZITAT

"Die Bischöfe von Mexiko haben klargestellt, dass kein „Maya-Ritus“ genehmigt worden sei. Der Vatikan habe lediglich spezifische liturgische Anpassungen für die indigenen Gemeinschaften in Chiapas genehmigt.

In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung stellte die mexikanische Bischofskonferenz einige Details zu den kürzlich vom Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung genehmigten Anpassungen des Messordinariums klar.

Am 8. November hatte der Vatikan die „Anpassungen des Messordinariums in spanischer Sprache“ für die ethnischen Gruppen der Tseltal, Tsotsil, Ch’ol, Tojolabal und Zoque in der Diözese San Cristóbal de las Casas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas anerkannt und gebilligt.

Laut der Erklärung der Bischofskonferenz wurde „kein ‚Maya-Ritus‘“ gebilligt, ebenso kein „Maya-Altar“ und keine „Abtretung des liturgischen Vorsitzes an Laien“. Damit traten die Bischöfe Interpretationen entgegen, die in den letzten Tagen kursierten." (...)

Quelle: D. López Colin, CNA

Mission accomplished - ein hartes Urteil über das Pontifikat von Papst Franziskus

Raymond Kowalski kommentiert bei OnePeterFive die -wie er denkt, beabsichtgigte -Auswirkung des Pontifikates von Papst Franziskus auf die Katholische Kirche. 
Hier geht´s um Original:  klicken

     "PAPST FRANZISKUS: MISSION ACCOMPLISHED"

Am 9. Mai 2019 habe ich argumentiert. daß der beste Weg, um die institutionelle Katholische Kirche zu zersstören, wäre, ihree eigenen Waffen gegen sie selbst zu verwenden, insbesondere die Macht und den Primat des Papstes.

                          

        Als das Time Magazin im Novemebr 2011  Papst  Franziskus zum Mann des Jahres ernannte  

Die Katholische Kirche ist natürlich unzerstörbar, aber jetzt behaupte ich, daß Franziskus die Mission, das temporäre Erscheinungsbild der Kirche zu ruinieren- erfüllt hat. 

Wie Erzbischof Fulton Sheen vorausgesehen hatte, haben wir jetzt die Nachäffung einer Kirche, die ihres Göttlichen Inhaltes beraubt ist. 

"Das ist ein wenig dramatisch" denken Se. "Hat Franziskus die Traditionelle Lateinische Messe delegitimiert, als wir nicht hingeschaut haben? " Daqrauf antworte ich, er hat Schlimmeres getan: er hat den Grund für die TLM oder besser jede Messe deligitimiert. 

Es gab keine größere Ankündigung, nicht einmal ein weiteres motu proprio. Der endgültige Schlag passierte nicht in Rom. Esr geschah in Singapur. Sie haben davon gehört. aber wahrscheinlich  nicht viel darüber nachgedacht.

Am 13. September 2024 - sagte Franziskus -augenscheinlich aus dem Stegreifzu einer Gruppe junger Leutein einer Kattholischen Schule "Alle Religionen sind ein We. um zu Gott zu gelangen---es gibt nur einen Gottund jeder von uns hat eine Sprache, um zhu Gott zu kommen. Einige sin Sikhs, Muslime, Hindus, Chrstem und das sind verschiedene Wege.

Die Bemerkungen wurden von wichtigen Katholiken stark kritisiert, weil Franziskus zu sagen schien, daß eine Religion so gut ist wie die andere. Das würde auf dem Dokument zur menschlichen Brüderlichkeit aufbauen, das der Papst am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet hat und erklärte,  daß "das wichtigste und erste Gott ist." 

Hier haben wir das Oberhaupt von 1,39  Milliarden Katholiken weltweti, die Unfehlbarkeit des Papstes, Nachfolger des Hl. Petrus, der in einer zufälligen Unterhaltung,für die ganze Welt hörbar.die Idee zu verkünden, , daß man die Katholische  Kirche nicht braucht, um zu Gott zu kommen

Technisch gesehen, ist wahr. daß man gar keine Kircge braucht. um zu Gott zu gelangen" 

Dienstag, 26. November 2024

Notre Dame vor der Neu-Weihe

Vorher (links) und nachher (rechts) - das Innere von Notre Dame

Der Modernismus hat diese Schlacht verloren, alsi statt eines Glas-Vierungsturms und des teilweise zerstörten Gewölbeswurde alles so rekonstruiert  wie es gewesen war. Die Architektenb stellten z.B. sicher. daß die mittelalterlichen Asaymmetrie erhalten geblieben ist. 

Die Wände und Fensterswurden vom jahrhundertealten Schmutz gereinigt und ein neues, regulierbares Beleuchtungssystem wurdn instaslliert, das dsa Innere der Kirche noch heller macht. Die Heilige Messe zur Neu-Weihe wird am 8. Dezember zelebriert. 

Pax Invictis- eine neue Biographie von Kardinal Pell

Paul Senz kommentiert im Catholic World Report Tess Livingstones neue Biographie von Kardinal George Pell und hat sie dazu  interviewt.  Hier geht´s zum Original: klicken

"EINE NEUE BIOGRAPHIE BESCHREIBT DIE ÜBERLEBENSGROSSE PERSÖNLICHKEIT UND DEN GLAUBEN VON KARDINAL PELL"

„Er war unpolitisch“, sagt Tess Livingstone, Autorin des Buches  „George Cardinal Pell: Pax Invictis, A Biography“ , „und bereit, beide Seiten der Politik zu kritisieren, wenn er es für gerechtfertigt und für die Lehre der Kirche und den christlichen Standpunkt relevant hielt

Kardinal George Pell war in der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche eine überlebensgroße Figur. Dies ist natürlich sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne zu verstehen: Er überragte seine Kardinalskollegen körperlich und hatte einen enormen Einfluss auf die Kirche, sowohl in seiner Heimat Australien als auch auf der ganzen Welt.

Es gibt nur wenige Geistliche, die so bekannt waren wie Kardinal Pell . Besonders bekannt wurde er während der Amtszeit von Papst Franziskus, der Kardinal Pell in seinen Kardinalsrat berief und ihn damit beauftragte, die bekanntermaßen finsteren finanziellen Verhältnisse des Vatikans zu bereinigen. Besonders berühmt (oder berüchtigt) wurde er nach seiner Verhaftung, seinem Prozess, seiner Verurteilung, seiner Inhaftierung und schließlich seinem Freispruch wegen angeblicher Sexualverbrechen.

Auf der ganzen Welt wurde er entweder als Opfer einer Hexenjagd mit erfundenen Anschuldigungen oder als prominentestes Gesicht eines Rings von geistlichen Sexualstraftätern angesehen. Angesichts der tatsächlichen Unmöglichkeit der Anklage gegen ihn und einer Reihe anderer Gründe scheint Ersteres sicherlich der Fall zu sein.

Tess Livingstone hat eine neue Biografie über Kardinal Pell mit dem Titel George Cardinal Pell: Pax Invictis, A Biography (Ignatius Press, 2024) geschrieben. Als erfahrene australische Journalistin, die über Politik, Wirtschaft, strategische Politik und den Kulturkrieg geschrieben hat, schrieb sie zuvor eine Biografie über Pell mit dem Titel George Pell: Defender of the Faith Down Under , die vor über 20 Jahren veröffentlicht wurde. Nach Pells Tod am 10. Januar 2023 übernahm Livingstone die Aufgabe, eine neue und vollständige Biografie des Kardinals zu schreiben.

Livingstone sprach kürzlich mit dem Catholic World Report über ihr neues Buch und den Einfluss, den Kardinal Pell weiterhin auf die Kirche hat.

Catholic World Report: Wie kam es zu dem Buch?

Tess Livingstone: Die erste Biografie ( George Pell: Defender of the Faith Down Under ), die 2001 in Australien veröffentlicht wurde, entstand, als ich die Meinungsseite des Courier Mail redigierte, wo einer der wöchentlichen Kolumnisten Michael Duffy war, der den Verlag Duffy & Snellgrove leitete. 

Michael veröffentlichte eine Reihe von Kurzbiografien prominenter Australier und ich schlug vor, dass Erzbischof George Pell, der vor kurzem zum Erzbischof von Sydney befördert worden war, nachdem er fünf interessante, manchmal kontroverse Jahre als Erzbischof von Melbourne verbracht hatte, ein gutes Thema wäre. Und das war er.

Ignatius Press veröffentlichte 2003 eine amerikanische Version dieser Originalbiografie, kurz nachdem Dr. Pell von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt worden war.

CWR: Standen Sie Kardinal Pell persönlich nahe?

Livingstone: Zunächst nicht. Als wir uns im November 2001 zum ersten Interview im Presbyterium der St. Mary's Cathedral trafen - ich erinnere mich, es war der Tag der Bundeswahlen -, hatte ich ihn zuvor nur einmal getroffen, und zwar vor der St. Patrick's Cathedral nach der Beerdigung des prominenten Politikers und katholischen Laien BA Santamaria.

Aber ich war mir des Intellekts und des Mutes des Erzbischofs bewusst, mit dem er Christus und seine Lehren in der Öffentlichkeit und bei Kontroversen innerhalb der Kirche verteidigte. Der Gründer von Ignatius Press, Pater Joseph Fessio, SJ, beauftragte mich nach dem Tod von Kardinal Pell am 10. Januar 2023 mit der Erstellung einer neuen, aktualisierten Biografie.

Bis dahin war bereits eine ganze Menge Wasser den Bach hinuntergeflossen: der Weltjugendtag 2008 in Sydney, immer schwerwiegendere Enthüllungen über sexuellen Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen, die von Kardinal Pell geleitete Verbesserung der englischen Messeübersetzung, die Gründung von Domus Australia in Rom durch ihn und seine Ernennung durch Papst Franziskus im Jahr 2014 zum Leiter der Sanierung der vatikanischen Finanzen.

Dann kamen natürlich die absurden Anschuldigungen gegen ihn, sein Prozess, seine Verurteilung, seine unrechtmäßige Inhaftierung und schließlich seine Freisprechung durch den High Court, Australiens höchstes Gericht, mit einer 7:0-Entscheidung. Im Laufe der Jahre wurden der Kardinal und ich gute Freunde.

CWR: Warum war Kardinal Pell eine so umstrittene Persönlichkeit? Oder anders gefragt: Warum haben sich so viele Menschen so über ihn aufgeregt?

Livingstone: Er war bereit, Wokeness, Dummheit, die Cancel Culture sowie grüne Hysterie und Extremismus im Land, in manchen Ecken der Kirche und auf der ganzen Welt herauszufordern. Manche Leute meinten, er hätte „das Fell von drei Nashörnern“ und seine Argumente waren ausnahmslos stichhaltig und logisch.

Er war unpolitisch und bereit, beide Seiten der Politik zu kritisieren, wenn er dies für gerechtfertigt und für die Lehre der Kirche und die christliche Position relevant hielt. Schon früh in seiner Karriere war er an der Spitze der katholischen Erneuerungsbewegung des Heiligen Johannes Paul II., und die Gegner dieser Bewegung, katholische wie säkulare, erkannten, dass sie sehr wirksam sein würde.

Kardinal Pells frühe Arbeit im Bereich der Seminarreform und -erneuerung, der Wiederbelebung der Berufungen zum Priesteramt, der Verbesserung der katholischen Hochschulbildung und der Überwachung der Erstellung katholischer Schulbücher (die Reihe „To Know, Worship and Love“ vom Kindergarten bis zum Highschool-Abschluss) legte wichtige, bleibende Grundlagen.

CWR: Kardinal Pells Furchtlosigkeit prägte einen Großteil seines Lebens. Und sie machte ihn besonders geeignet, die berüchtigte Finanzkorruption im Vatikan anzuprangern. Hat er sich dadurch eine Reihe von Feinden eingebracht?

Livingstone: Angesichts der enormen finanziellen Korruption, die er und seine Mitarbeiter aufdeckten, brachte ihm seine Arbeit in Rom zwangsläufig einige schlimme Feinde ein.

CWR: Zu den bemerkenswertesten Ereignissen seines Lebens gehörten sein Prozess, seine Verurteilung, seine Inhaftierung und sein Freispruch. Das  Gefängnistagebuch,  das er während seiner Haft führte, erinnert an ähnliche Tagebücher und Erinnerungen katholischer Persönlichkeiten, die von ihren Regierungen verfolgt wurden. Wäre es fair zu sagen, dass Kardinal Pell  verfolgt wurde , und seine Erfahrungen in einem Atemzug mit Kardinal Mindszenty , Kardinal van Thuan usw. zu nennen? 

Livingstone: Er wurde verfolgt, wie auch andere Kardinäle seit St. John Fisher, wie der jugoslawische Kardinal Aloysius Stepinac (einer von Pells großen Helden) und der chinesische Kardinal Ignatius Kung, jeder auf seine eigene Art. Diese Männer werden, wie Pell, für ihren Mut und ihren Glauben in Erinnerung bleiben.

Das Gebet - Atem der Seele

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae die Meditation eines Priesters über den Glauben un d das Gebet. Hier geht´s zum Original:  klicken

"EIN PRIESTER DER GLAUBT, HOFFT UND DIE HEILIGE KIRCHE LIEBT. ATEM DER SEELE"

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae wir empfehlen Ihnen diese Meditation, die
wir von einem Priester empfangen haben. Gute Lektüre und Weiterverbreitung.

§§§


ATEM DER SEELE

„Wenn du betest, betrittst du dein (inneres) Zimmer und
Schließe die Tür und bete heimlich zu deinem Vater.
und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten“

 

                                                                                          (Mt 6,6)

Das Leben liegt im Atem. Der Atem des Körpers sagt, dass wir leben. Der Atem der Seele sagt viel mehr. Mit diesem Titel hoffe ich, regelmäßig – soweit der Herr ihn uns schenkt – einen Gedanken anzubieten, der unserem wahren Leben dient. In dieser Zeit widmen sich viele irdischen Diskursen, vergeblichen Diskussionen, der Anprangerung von Machtmissbrauch, Irrtümern, den vielen Gesichtern des Bösen ... Gut, lasst sie das tun, solange es nur der Ehre Gottes dient und wahre Nächstenliebe gegenüber anderen. Persönlich glaube ich, dass es noch wichtiger ist, den guten Kampf zu kämpfen, indem wir unsere Gedanken und Herzen mehr auf die Wahrheit als auf die Lüge, mehr auf das Gute als auf das Böse richten.

Und der Atem der Seele ähnelt dem des Körpers: Er empfängt vom Herrn und erwidert ihn ständig. O Herr, Liebe bist Du, Liebe gibst Du, Liebe machst Du zu mir; Liebe, die ich bin, Liebe, die ich gebe, Liebe in Dir.  Ja, denn alles, was von Gott kommt, muss zu Gott zurückkehren. Es ist wie ein Tischtennisspiel mit  Gott: Er sendet uns ständig den Ball seiner Liebe, von einer Seite, von einer anderen, indem er tausend Dinge oder Geschöpfe oder Umstände benutzt wir müssen es Ihm sofort zurückschicken, ohne es für uns zu behalten, denn dann hört das Spiel der Liebe auf, das Leben hört auf und wir verlieren. Darin liegt die ganze Kunst des Lebens: zu wissen, wie man alles von Gott empfängt und alles an Gott zurückgibt, kontinuierlich (ohne darauf zu achten, wodurch er es uns schenkt). Das ist die Essenz des Gebets (nicht der Gebete, die ein Mittel sind, uns zu diesem Zweck zu erziehen): „Du liebst mich – ich liebe dich.

Ein Priester, der an die Heilige Kirche glaubt, hofft und sie liebt.

Quelle: M. Tosatti, Stilum Curiae

Wird die Frage: "Was meinte Benedikt mit "Papst emeritus" je beantwortet?

Auch Edmund Mazza setzt sich bei LifeSiteNews mit dieser Frage und den zahlreichen Antworten, die schon bisher dazu gegeben wurden,  auseinander,.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"WAS BENEDIKT MIT "PAPST EMERITUS"  MEINTE: EINE ANTWORT AUF MR. O´REILLY"

Die einzige Möglichkeit. das Papsttum selbst zu verändern, wäre wenn Benedikt sich selbst weiterhin als Papst betrachtet hätte. Wenn er jedoch dachte. er könne am Papsttum, in irgendeiner Art oder Form festhalten- "im Bereich des Hl. Petrus bleiben" hat er sich substantiell geirrt. 

In seinem Artikel „ Warum der Rücktritt von Papst Benedikt gültig war “ warf mir Steven O'Reilly einen „vergeblichen Versuch des Gedankenlesens“ vor, weil ich behaupte, Papst Benedikt habe an ein sakramentales munus geglaubt , das mit dem Papsttum verbunden sei. Lassen wir Benedikt selbst zu Wort kommen:

Ich denke, wir sollten ehrlich genug sein, die Versuchung des Mammons in der Kirchengeschichte zuzugeben und anzuerkennen, in welchem ​​Ausmaß es sich dabei um eine reale Macht handelte, die auf die Verzerrung und Korruption sowohl der Kirche als auch der Theologie bis in ihren innersten Kern hinwirkte. Die Trennung des Amtes als Jurisdiktion vom Amt als Ritus wurde aus Gründen des Prestiges und der finanziellen Vorteile fortgeführt. 

Gedankenlesen ist nicht erforderlich: Ratzinger erklärte öffentlich, dass es in der katholischen Kirche kein Jurisdiktionsamt gebe, das vom Ritusamt getrennt sei: „Wir haben kein Recht, von einer quasi-profanen Regierungsgewalt zu sprechen , die sauber vom sakramentalen Dienst getrennt wäre.“ [2]

Dies ist letztlich der Grund, warum Benedikt sich dafür entschied, emeritierter „Papst“ und nicht emeritierter „Bischof“ zu werden.

Wie Dr. Roberto de Mattei behauptet, wenn der Papst, der zurücktritt, dennoch den Titel „emeritus“ annimmt, bedeutet das, dass er in gewissem Maße Papst bleibt. Es ist in der Tat klar, dass in der Definition das Substantiv [Papst] Vorrang vor dem Adjektiv [emeritus] hat.“ Und de Mattei kommt zu dem Schluss, dass dies nur auf einen unauslöschlichen Charakter zurückzuführen sein kann, den man bei der Wahl erhalten hat und der beim Rücktritt nicht verloren geht:

Die Abdankung würde in diesem Fall zwar die Beendigung der Machtausübung voraussetzen, nicht aber das Verschwinden des päpstlichen Charakters. Dieser dem Papst zugeschriebene unauslöschliche Charakter könnte wiederum nur durch eine ekklesiologische Sichtweise erklärt werden, die die juristische Dimension [ potestas iurisdictionis ] des Pontifikats der sakramentalen [ potestas ordinis ] unterordnen würde. 

Kein Geringerer als Papst Franziskus selbst bezeugt:

Für manche Theologen ist das Papsttum ein Sakrament. Es ist ein Sakrament. Die Deutschen sind bei solchen Dingen sehr kreativ. Ich glaube das nicht, aber was ich sagen möchte, ist, dass es etwas Besonderes ist. 

Montag, 25. November 2024

Eine Reise auf den Spuren des Hl. Paulus

Peter Kwasniewski hat bei traditionsanity.com..einen Bericht über seine Pilgerreise nach Griechenland und in die Türkei veröffentlicht. Hier geht´s zum Original und zu den sehenswerten Fotos:    klicken

   "AUF DEN SPUREN DES HEILIGEN PAULUS - TEIL 1 "

Spirituelle, kulturelle und liturgische Betrachtungen einer Pilgerreise nach Griechenland und in die Türkei. Messe in Korinth, Klöster in den Wolken und mehr. 

Ich werde meinen Reisebericht in drei Teile unterteilen. Ich hoffe, Sie finden in den Betrachtungen und Kommentaren etwas Wertvolles. Dr. K

Letzten Monat unternahm ich eine Pilgerreise nach Griechenland „auf den Spuren des Heiligen Paulus“ (und in gewissem Maße auch des Heiligen Johannes), begleitet von zwei Priestern, dem besten Begleiter aller Zeiten (John Sonnen von St. Charles Pilgrimages ) und einigen Dutzend der besten katholischen Laien, mit denen man Zeit verbringen kann. Wie es bei so einer kurzen Tour fast immer der Fall ist, waren unsere Tage so vollgepackt und unsere Erfahrungen so ereignisreich, dass ich Wochen brauchte, um sie auch nur ansatzweise zu verarbeiten und über die Bedeutung dieses oder jenes Augenblicks nachzudenken. Erst letzten Sonntag hörte ich bei der Messe die Lesung des Briefes des Heiligen Paulus an die Thessalonicher und dachte: „ Jetzt war ich dort – ich habe etwas Konkretes in meiner Vorstellung, wenn ich von diesem Ort höre.“ Und dasselbe gilt für so viele andere Elemente in den Briefen des Heiligen und in der Apostelgeschichte.

Diese Reise hatte für mich persönlich eine große Bedeutung. Als Heranwachsender, der gerade dabei war, sich den Glauben zu eigen zu machen (und das war vor allem Gottes Gnade, denn der Katholizismus, in dem ich aufwuchs, hätte ein ganz anderes Ergebnis vorhergesagt), wählte ich Paulus als meinen Firmungsnamen – ganz im Sinne der entschlossenen Predigt des Apostels des unverfälschten Evangeliums; und der heilige Johannes war mein Lebensgefährte, denn meine Frau und ich heirateten an seinem Festtag , und natürlich ist er der Schutzpatron der Theologen. Und wie kann man keine Zuneigung für den Autor des Prologs empfinden, den wir am Ende fast jeder lateinischen Messe lesen?

Zur Vorbereitung habe ich „ Rabbles, Riots, and Ruins“ von Mike Aquilina gelesen , eine unterhaltsame leichte Lektüre über antike Städte, und „ Unsere Liebe Frau von Ephesus “ von Pater Bernard Deutsch , das unwiderlegbare Argumente für die Echtheit des Hauses der Jungfrau Maria gleich außerhalb von Kusadasi liefert, das wir während unseres kostbaren halben Tages in der Türkei besucht haben (John Sonnen und ich spielen bereits mit Ideen für eine Reise „Auf den Spuren des Heiligen Paulus, Teil 2“ im Jahr 2026, die in der Türkei spielen würde; wenn diese tatsächlich zustande kommt, werden Sie hier zuerst davon erfahren!).

Ich habe mir auch die Zeit genommen, die gregorianischen Gesänge für unsere täglichen lateinischen Messen auszudrucken, da ich im Voraus wusste, dass wir versuchen würden, die Messe so oft wie möglich zu singen. Tatsächlich waren acht von neun Messen, die wir gemeinsam als Gruppe feierten, Missae Cantatae !

Tag 2: Athen

An unserem ersten (Teil-)Tag in Griechenland hatten wir vor dem Abendessen ein paar freie Stunden. Ich spazierte durch die Innenstadt von Athen und genoss das Treiben, die Düfte und natürlich die Kirchen.

Ich ging an einer abgelegenen Kirche vorbei und hörte Gesang aus dem Inneren, also ging ich in den Narthex und spähte hinein. Ein Priester und ein paar Kantoren sangen die Vesper, und eine ansehnliche Anzahl von Laien war anwesend. Die Kantoren sangen wunderbar in ihren mikrotonalen Modi. Danach gingen die Leute herum, küssten Ikonen und zündeten Kerzen an (wie man das eben so macht). Nach dem Gottesdienst machte ich ein paar Fotos.

Tag 3: Korinth, Kenchreä, die Akropolis

Kanal von Korinth
Auf unserem Weg nach unten hielten wir an, um die technische Leistung des Kanals von Korinth zu bewundern, „ein künstlicher Kanal in Griechenland, der den Golf von Korinth im Ionischen Meer mit dem Saronischen Golf in der Ägäis verbindet.“ Der offensichtliche Reiz, eine riesige Landfläche zu umgehen, sollte niemanden überraschen. Obwohl das auszuhebende Land nur vier Meilen lang ist, besteht es aus massivem Fels und muss tief in die Tiefe gegraben werden, um bis zum Wasserspiegel zu gelangen. Die Verwirklichung dieser Aufgabe war der Traum von Periander von Korinth im 7. Jahrhundert v. Chr.; dann begann Kaiser Nero im Jahr 67 n. Chr. damit, aber das Projekt wurde nach seinem Tod fallengelassen. Andere Persönlichkeiten waren versucht, es noch einmal zu versuchen – Herodes Atticus im 2. Jahrhundert und die Venezianer im 17. Jahrhundert. Doch erst im späten 19. Jahrhundert ermöglichte Sprengstoff die endgültige Fertigstellung der Arbeiten.

Antikes Korinth

Der Höhepunkt unseres 22. Sonntags nach Pfingsten war eine Missa Cantata auf dem antiken Marktplatz von Korinth, wo der heilige Paulus vor fast 2.000 Jahren während der anderthalb Jahre, die er in dieser Stadt verbrachte, sicherlich spazieren ging. Mit mir singt Jonathan Arrington:"

Quelle: Dr. P. Kwasniewski, traditionsanity,com