Sonntag, 4. Juli 2021

Gotti Tedeschi zu einer einheitlichen Weltreligion im Gefolge einer Weltregierung....

M.Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Artikel von E. Gotti Tedeschi darüber, wie eine Weltregierung eine einheitliche Weltreligion beschaffen sein müßten  und wie Zerwürfnisse im Inneren der Kirche diese begünstigen würde.
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"GOTTI TEDESCHI: WELTREGIERUNG, WELTRELIGION. CUIUS REGIO EIUS RELIGIO..." 

Liebe Stilumcuriale, mit Zustimmung des Autors geben wir diesen Artikel von Professor Gotti Tedeschi, der heute bei La Verità erschienen ist wieder. Gute Lektüre. 

§§§

                   Weltregierung, Weltreligion....("cuius regio, eius religio...") 
Seit einem halben Jahrhundert wird die Meinung geteilt, daß man um diese Welt regieren zu können, eine Weltreligion braucht und Religionskonflikte vermeiden können muß. Das heißt besonders diese Katholische Religion zu relativieren, weil sie dogmatisch ist, aber besonders weil sie um eine einzelne zentrale und universale Autorität strukturiert ist.  Heute nach der ökonomischen Krise und der Pandemie, hat sich das Szenario etwas verändert und man würde sagen, daß dieses Ziel durch interne Konflikte der Katholischen Religion leichter zu erreichen ist, nicht nur aus doktrinalen Gründen sondern auch aus legalen Gründen bei der Erklärung der Krise und der Covid-Pandemie. 

Zuerst haben wir gesehen, wie alte Konflikte und Gräben zwischen sogenannten Traditionalisten und Progressiven sich verschärft haben, dann neue, aber noch stärkere innerhalb der Traditionalisten entstanden sind und wir haben den Eindruck, daß wir bald auch Gräben unter den Progressiven sehen werden.

Dies geschieht natürlich aus menschlichem Stolz, da sich in Glaubensfragen zu viele als "Propheten" fühlen, aber ich habe den Eindruck, daß diese neueren Risse, die nicht direkt und eindeutig mit  Belangen der Lehre verbunden sind, auch geschickt herbeigeführt werden können." Provoziert".


 
In Glaubensfragen braucht es wenig, um erfolgreich zu sein. 

Diese Hypothese ist verständlich, denn es geht um die Kontrolle menschlichen Verhaltens, beeinflusst durch moralische Bewertungen. Um es kontrollieren zu können, muss man in der Lage sein, den Glauben zu kontrollieren oder ihn zu verwirren.

Die Geschichte lehrt. daß das vor allem durch Häresien geschieht, aber auch durch Konflikte, Rivalitäten und Spaltungen unter den Gläubigen- dank doktrinaler Verwirrung. 

Um doktrinale Verwirrung zu erzeugen, genügt ein sehr interpretierbares Lehramt, vereint mit revolutionären moralischen, utopisch-evolutionistischen Provokationen bei dogmatischen und doktrinalen Themen. 

Diese Provokationen zielen darauf ab, sofortige widersprüchliche Reaktionen im inneren einer offenbarten Religion, mit einer absoluten und dogmatischen Wahrheit zu erzeugen. Konflikte im Inneren einer Religion schaffen günstige Bedingungen, um für die Gesellschaft gefährliche Exzesse aufzuzeigen und immer mehr zu relativieren. Aber was ist das wahre Ziel dieser Bemühungen? 

Die Geschichte lehrt, daß diejenigen, die regieren, oft danach streben, daß ihre Religion die Hndlungen der Regierung moralisch rechtfertigt. So dachte zumindest der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches,  Karl V., als er, um den Religionskriegen zwischen den aggressiven Protestanten und den katholischen Widerständlern ein Ende zu setzen, den Augsburger Frieden  (1555) mit der berühmten Formulierung "cuius regio, eius religio “ durchsetzte, was in der Tat die Verpflichtung eines Untertanen sanktionierte, sich an das Bekenntnis seines Herrschers zu halten.

Es stimmt, daß dieses Prinzip die Religionsfreiheit einschränkte, aber es war notwendig, um diesen Religionskriegen ein Ende zu setzen, oder? Mit dem gleichen Anspruch bekräftigte Ludwig XIV (im Gegensatz zu seinem Vorgänger Heinrich IV 1568, dem von "Paris ist eine Messe wert") "une foi, une loi, un Roi" und machte mit dem Edikt von Fontainebleau (1685) der Religionsfreiheit in Frankreich ein Ende. Napoleon versuchte sogar, die römische Kirche nach Frankreich zu bringen.

Kurz gesagt, um ein Volk zu regieren, versuchen wir auch, seinen religiösen Glauben zu regieren, okay, aber was sollte der tun, der plant, die gesamte globale Welt zu regieren? Vielleicht sollte er versuchen,  eine globale, universelle Religion vorzuschlagen, die von allen akzeptiert wird, weil sie auf ein höheres Gut ausgerichtet ist, das als allen gemeinsam anerkannt wird? Dies ist bei weltlichen Religionen oder religiösen Philosophien viel einfacher zu erreichen, aber dort, wo dogmatische Religionen mit einer einzigen moralischen Autorität praktiziert werden, ist es weniger einfach.

Entweder Sie können diejenigen überzeugen, die absolute Autorität haben, oder Sie müssen in der Lage sein, Lehre und Dogmen durcheinander zu bringen, um Brüche unter den Anhängern zu erzeugen, bis hin zu Trennungen und Spaltungen. Es gibt sogar "Handbücher", um dies zu versuchen. Eines wurde 1862 von Augusto Comte (genannt "Pontifex der positiven Religion") geschrieben, der zum berühmten Buch von R.H. Benson "Der Herr der Welt".inspirierte.  Es ist kein Zufall, daß Benson diesen Titel gewählt hat.

Aber welche universelle Religion der globalen Welt könnte man anstreben, wenn nicht eine eher pragmatische Religion wie den Protestantismus oder philosophische Religionen wie den Buddhismus oder einen pantheistischen und heidnischen Umweltschutz? Es scheint, daß inzwischen viele vermuten, daß sich eine Art Neue Moralische Ordnung darauf vorbereitet, die "resettete" Neue Weltordnung zu begleiten und geistig zu unterstützen.

Große intellektuelle Laien wie Oswald Spengler, Hilaire Belloc, Paul Hazard, Lord Acton hielten den Katholizismus für unverzichtbar für die Zivilisation. Andere, wie Friedrich Nietzsche oder Max Weber, hielten ihn für schädlich für die Zivilisation selbst. Bald könnte das Problem nicht mehr auftreten.

In der katholischen Welt kann man jedoch sehen, wie Renzos Kapaune in Manzonis Promessi Sposi . abgeschnitten haben."

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Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, E.G.Tedeschi

 

 

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