Montag, 18. Oktober 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über einen englischen Bischof burgundischer Herkunft in Exeter im 14. Jahrhundert, über den man in England immer noch spricht.
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      "EIN BURGUNDISCHER EDELMANN IN EXETER"

Am Tag des hl. Lukas, Sonntag, dem 18. Oktober 1327, kam eine große Menge von
Kardinälen, Bischöfen und Adligen in der Dominikanerkirche von Avignon zusammen, in der
während des päpstlichen Exils oftmals große Zeremonien – sogar Krönungen – stattfanden.
Vorstehender Bischof an diesem Tag war Pierre des Prez, Kardinalbischof von Praeneste
und einer der Männer aus dieser Stadt, die Papst Johannes XXII von Cahors mitgebracht hatte.
Und so erteilte der Kardinal einem anderen Günstling aus dem inneren Kreis des Papstes
die Bischofsweihe, der -wie er selbst vorher Kaplan der päpstlichen Kapelle gewesen war.
Der 35-jährige burgundische Edelmann war gerade kürzlich erst von einer internationalen
diplomatischen Mission im Auftrag des Papstes zurückgekehrt, und der Bischofssitz, für den
er geweiht wurde, wäre nicht vakant gewesen, wenn der Papst ihm nicht Platz geschaffen
hätte, indem er die Wahl eines Konkurrenten durch die Domherren und deren königliche
Bestätigung überging.
Der junge Bischof war Jean de Grandisson (von den Engländern als „Grahns‘n“
ausgesprochen). Die Gewänder, die er bei seiner Weihe trug, waren aus weißem Tuch und
Gold mit eingewebten weißen Vögeln und mit Streifen (Ophreys), die mit Medaillons mit
Bildern und Perlen geschmückt waren. Sie wurden später in den Inventaren der Kathedrale
aufgeführt, und sie waren nur der Anfang seiner Spenden. Eine der Inventarlisten berichtet "von
den Geschenken Bischofs John de Grandisson – all die Chorbücher, Gewänder in jeder
Farbe, Schmuck, Kostbarkeiten in Gold und Silber und anderes, dessen Zahl wegen ihrer
Größe weder hier noch anderswo aufgezeichnet ist und die während seines Lebens und
danach ohne Zahl vermehrt wurden. Nur Gott, der alles weiß, kennt sie.“

Grandisson war ein tatkräftiger Bischof, der viele Bereiche des Lebens in seiner Diözese und
nicht zuletzt den Gottesdienst reformierte. Er verfolgte einen bemerkenswerten Häretiker und
als ein Erzbischof von Canterbury als Metropolit seine Diözese visitieren wollte, erteilte er
ihm eine Abfuhr. Selbst nach den Verwüstungen durch die Zeit und die Tudors wurde er
noch 1987 durch einen eignen Bereich in einer Ausstellung der Royal Academy gewürdigt."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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