Dienstag, 26. Januar 2016

Füße....und ihre Waschung

Father R. Blake betrachtet die Fußwaschung in der Gründonnerstagsliturgie aus allen möglichen Blickwinkeln. Hier geht´s zum Original: klicken

                                  "FÜSSE"
"Wie viele Priester (die meisten?) hat auch der Papst Frauen die Füße gewaschen und hat jetzt die Vorschrift geändert, so daß das nicht länger außergesetzlich ist. Interessanterweise wird die Zahl 12, die uns an die 12 Apostel erinnern soll- und nicht an die zahllosen Jünger, noch in der Liturgie beibehalten, es geht also immer noch um die Apostel. Nicht nur um irgendeine Zahl alter Jünger.

Interessanterweise werden die Füße der Hl. Jungfrau nicht gewaschen, ich habe mich immer gefragt, ob sie oder irgendeine andere Frau beim Letzten Abendmahl anwesend war - auch wenn einige Fromme sie darstellen, wie sie die Hl. Kommunion empfängt, sind die Gelehrten geteilter Meinung


Die Tradition hat das Letzte Abendmahl immer so gesehen wie Johannes und die anderen Evangelisten es beschreiben - als eine Offenbarung des Priestertums Christi und als Teil des Ordinationsritus für die 12, wobei die rituelle Fußwaschung ein wichtiger Teil war. Der natürlich der Etablierung des Neuen und Ewigen Testamentes eingeschrieben ist.
Ich mag die Vorstellung, daß der Patriarch von Moskau 12 Bischöfen in liturgischer Kleidung, die ihre Mitren tragen, die Füße wäscht.
Ich erinnere die Darstellung des Letzten Abendmahles in einer französischen Kirche, auf der die Apostel am Tisch die bischöflichen Insignien der lateinischen Kirche tragen, Judas verläßt den Raum und seine hohe Mitra wird ihm am Türrahmen vom Kopf gestoßen. Die Apostel beim Letzten Abendmahl - einschließlich Judas - waren Bischöfe.


Meine Mutter ist eine Italienerin aus Pula. Als sie jung war, was es am Gründonnerstag für jeden, der Autorität hatte, Sitte jenen, über die er diese Autorität hatte, die Füße zu waschen, so wusch mein Großvater die Füße seiner Söhne und aller männlichen Angestellten, meine Großmutter die ihrer Töchter und der weiblichen Angestellten.


In England wuschen der König die Füße armer Männer, die Königin die Füße armer Frauen, deren Zahl oft mit ihrem Alter zusammenhing, so hätte eine 90-jährige Königin die Füße von 90 weiblichen Untertanen gewaschen. In mönchischen Gemeinschaften wusch der Abt oder Prior als Teil der Aufnahmezeremonie den Novizen die Füße. Der Hl. Benedikt sagte natürlich, daß man allen Gästen des Klosters die Füße waschen solle, wie Christus es bei seinen Jüngern tat.
In der Kirche jedoch scheinen die 12 Männer immer bedeutsam gewesen zu sein.


Es scheint zwei gültige Interpretationen dieses Ritus zu geben, mit denen die neuesten Instruktionen der Liturgiekongregation sich auseinandersetzt.
Zuerst hat es ein hieratische Bedeutung, ein priesterlicher Ritus, der direkt etwas über die Natur des christlichen Priesteramtes aussagt. Zweitens ist es Ritus eines demütigen Dienstes.
Ich denke, daß es sehr wichtig ist, daß auch die meisten Priester - und sicher die eines bestimmten Alters - unfähig sind, es im Sinne der ersten Interpretation zu verstehen. Ich erinnere, daß ich kurz vor der Karwoche eine Kirche besuchte und neugierig wurde, als ich einen Sack voller Plastikschüsseln sah. Mir wurde gesagt "ich beauftrage die Pfarrer, allen die Füße zu waschen".
Ich bin nicht unbedingt dagegen und denke, daß es eine gute Sache ist, aber nicht während der Messe des Letzen Abendmahles.

Wie wunderbar, wenn der Papst und jeder Kardinal in Rom, vielleicht sogar lepröse Höflinge - während der Fastenzeit den Pilgern auf dem Petersplatz die Füße waschen würden. 
Pius V hat das regelmäßig getan,
Vielleicht könnten nach der Chrisam-Messe, die ebenfalls Gründonnerstag stattfindet, die Ortsbischöfe außerhalb ihrer Kathedralen ihren Priestern die Füße waschen und die Füße der Laien oder bekannter Sünder waschen lassen, was wenigstens eine teilweise Wiederherstellung dieser anderen großem Handlung am Gründonnertsag sein könnte, der Lossprechung öffentlicher Sünder.
Ich habe von einer Gruppe Anglikanischer Theologiestudenten gehört, die die Fußwaschung an einem Bahnhof anboten, sie waren enttäuscht, weil ihnen keine Füße angeboten wurden.


Hier habe ich - wegen der Zweideutigkeit der ersten Gründonnerstagsliturgie des Papstes und meiner eigenen zunehmenden Unfähigkeit, zwölfmal niederzuknien und wieder hoch zu kommen, es tut wirklich weh, beschlossen, keine Füße mehr zu waschen und hab es seither nicht mehr getan.

Jedoch liebe ich die Texte und der Chor hat ewig gebraucht sie einzuüben, sodaß wir einfach Schüssel und Tuch auf die Altarstufen stellen und die Menschen einladen nach vorn zu kommen und ihre Fastenabgabe für die Armen zu geben, die Kollekte ist dann für unsere Suppenküche und das paßt gut zur Karfreitagskollekte für die Hl. Stätten und zur Osterkollekte, die in meiner Diözese eine persönliche Gabe für den Pastor ist. Ich weiß, daß das ein Mißbrauch ist, aber ein eleganter - es ist eine pastorale Lösung.

Ich habe nicht alle Kommentare zu meinem vorangegangenen Post veröffentlicht, es waren so viele - und einige drückten schwere Verletzungen und Ärger aus, was ich verstehen kann,
Ich bin Katholik geworden, weil vor 40 Jahren - als jede andere Kirche die Worte Jesu zu  Scheidung und Wiederverheiratung zu verfälschen.schien - die Katholische Kirche als einzige Jesu Lehre verkündete und verteidigte.
Mir wurde das eindrucksvoll durch ein geschiedenes und wiederverheirates Paar beigebracht.
So viele der bedeutenderen Sprecher bei der Synode schienen gegen Jesu ausdrückliche Lehre zu sprechen. Ich weiß, daß die gleiche Angst gegenüber der jetzt vorgeschlagenen Synode zum priesterlichen Zölibat herrscht. Christus lebte zölibatär, die Patristische Tradition ist die eines Apostolischen Zölibates, die Menschen haben Angst, daß Christus und seine Lehre und die Traditionen, die uns mit ihm verbinden, beiseite geschoben werden in dem radikalen Versuch, die Kirche zu modernisieren.
Ich weiß nicht ob der Hl. Vater realistisch ist und die bestehende Teilung in der Kirche wahrnimmt, eine offene Debatte ist besser als aus dem Hinterhalt zu schießen.
Ich glaube, daß das größte Übel in der Kirche ein Mangel an Transparenz ist: Ausverkäufe im Hinterzimmer, Manipupation durch privilegierte mafiöse Gangs und Lobbies, Vertuschung von Skandalen, die Vorenthaltung der rechtmäßigen Stimme für die Gläubigen.
Persönlich bin ich Augustiner genug, um zu glauben, daß die Wahrheit nicht verteidigt werden muß, nur barmherzig verkündet.

Ich glaube auch, obwohl ich manchmal vom Bösen versucht werde, zu zweifeln, was Jesus Christus seiner Kirche versprochen hat:
"Ich werde mit euch sein bis zum Ende aller Tage.
Ich bete zu Gott, daß ich das immer glauben werde."

Der Heilige Augustinus: "Die Wahrheit ist wie ein Löwe. Du mußt sie nicht verteidigen. Laß sie los und sie verteidigt sich selbst."

Quelle. Father R.Blake, marymagdalenblogspot




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