Aldo Maria Valli hat auf seinem blog das Interview veröffentlich, das Bischof Ahanasius Schneider Diane Montagna von "The Remnant" gegeben hat.
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"BISCHOF SCHNEIDER: "TRADITIONIS CUSTODES EIN PYRRHUS-SIEG, DER EINEN BUMERANG-EFFEKT HABEN WIRD"
Die verratene Tradition. Interview mit Bischof Schneider zu Traditionis Custodes
von Diane Montagna
In seinem ersten Interview nach der Veröffentlichung des neuen Dekrets Traditionis Custodes von Papst Franziskus, das die Messe nach dem vetus ordo beschränkt, bestätigt Bischof Schneider, daß das Dokument eine tausendjährige Liturgie des Römischen Ritus herabsetzt und ein "Unrecht " an den "Katholiken begeht, die ihr anhängen und eine "Zwei-Klassen-Gesellschafts-Kirche" schafft.
"Die Privilgierten der 1. Klasse sind jene, die der reformierten Liturgie anhängen- erklärt Msgr. Schneider- und zu den Katholiken zweiter Klasse, die jetzt kaum noch toleriert werden, gehören eine große Zahl von Familien, Kindern, Jugendlichen und Priestern"die durch die traditionelle Liturgie "großen spirituellen Nutzen und die Wirklichkeit und das Mysterium der Kirche erfahren haben."
Der Bischof bekräftigt außerdem, daß die im motu proprio und im Begleitbrief gezeigte "überraschend engstirnige Haltung“ und der "verächtliche Ton“ nicht nur im "klaren Gegensatz“ zu den Leitsätzen des aktuellen Pontifikats sehen, sondern auch zum Anspruch auf "versöhnliche Offenheit für Vielfalt" und Ablehnung der liturgischen "Uniformität".
In diesem Exklusiv-Interview stellt Bischoif Athanasius Schneider, Weihbischof von Astana in Kazachstan, seine Hauptsorgen bzgl. des Dokumentes heraus und bietet den Seminaristen und jungen Priestern, die fürchten, daß ihnen verboten werden könnte die traditionelle Messe zu zelebrieren, seinen Rat an und widerspricht der Behauptung von Papst Franziskus, nach der die Linie seines Handelns der vom Hl. Papst Pius V eingeschlagenen entspricht.
Außerdem verteidigt Schneider die Katholiken, die an der traditionellen Messe teilnehmen, gegen die im Dokument vorhandenen ungerechten Vorwürfe, Spaltung zu säen und das II.Vaticanische Konzil abzulehnen.
In Wirklichkeit halten sich eine beträchtliche Zahl von jungen katholischen Familien und andere Personen, die an der traditiobnellen Messe teilnehmen, von den Diskussionen über das II. Vaticanum und der Kirchenpolitik fern. "Sie wollen nur Gott in der liturgischen Form verehren, durch die Gott ihre Herzen und ihr Leben berührt und verändert hat."
Msgr. Schneider lobt seine Brüder im Bischofsamt, die ihre Gläubigen durch die Antworten auf die neuen Maßnahmen unterstützt haben und sagt, er sei überzeugt, daß das neue Dekret am Ende einen "Bumerang-Effekt" haben wird, Das andauernde Anwachsen der traditionellen Messen in der ganzen Welt ist "ohne Zweifel ein Werk des Hl. Geistes und ein wahres Zeichen unserer Zeit."
Deshalb ermutigt er Papst Franziskus und diejenigen, die damit beauftragt sind, die neuen Maßnahmen umzusetzen, auf den "weisen Rat" zu hören, den Gamaliel denen gab, die die ersten Christen verfolgten, damit sie sich nicht Gott entgegengesetzt fanden.
Hier das vollständige Interview mit Bischof Athanasius Schneider
Exzellenz, der neue Apostolische Brief von Papst Franziskus - das motu proprio vom 16. Juli 2021 nennt sich Traditionis Custodes. Was war Ihr erster Eindruck von dieser Titelwahl?
Msgr. Schneider: Mein erster Eindruck war, daß die von einem Hirten kam, der anstatt den Geruch seiner Schafe anzunehmen diese wütend mit einem Stock schlägt.
Was sind Ihre allgemeinen Eindrücke vom motu proprio und vom Begleitbrief von Papst Franziskus an die Bischöfe der Welt, in dem er seine Logik, die traditionelle Messe in lateinischer Sprache zu beschränken, erklärt?
In seiner programmatischen Apostolischen Exhortation Evangelii Gaudium befürwortet Papst Franziskus "bestimmte Haltungen, die Offenheit, vorurteilslose Verfügbarkeit, Offenheit für Dialog, Geduld, Wärme und Empfangsbereitschaft gegenüber der Botschaft " (Nr.l 165) Beim Lesen des neuen motu proprio und des Begleitbriefes hat man aber den gegenteiligen Eindruck - nämlich den, daß das Dokument insgesamt eine pastorale und auch geistliche Starrheit aufweist. Das motu proprio und das Begleitschreiben vermitteln einen wertenden und ablehnenden Geist. Im Dokument über die menschliche Brüderlichkeit (Abu Dhabi, 4. 2. 2019) begrüßt Papst Franziskus die "Vielfalt der Religionen", während er in seinem neuen motu proprio die Vielfalt der Formen des römischen Ritus ablehnt.
Welch einen eklatanten Kontrast in der Haltung stellt dieses motu proprio im Hinblick auf das Leitprinzip des Pontifikats von Papst Franziskus dar, nämlich die Einbeziehung und bevorzugte Liebe zu Minderheiten und Peripherien im Leben der Kirche! Und was für eine überraschend restriktive Position man darin entdeckt, im Gegensatz zu den Worten von Papst Franziskus: "Wir wissen, daß wir auf verschiedene Weise versucht sind, die Logik des Privilegs anzunehmen, die uns trennt, ausschließt und verschließt, während uns "die Träume und das Leben so vieler unserer Brüder und Schwestern trennen, ausschließen und verschließen “(Predigt, Vesper, 31. Dezember 2016). Die neuen Regeln des motu proprio entwürdigen die tausendjährige Form der lex orandi der römischen Kirche und schließen gleichzeitig die "Träume und das Leben vieler" katholischer Familien aus. insbesondere Junger und junger Priester, deren geistliches Leben und deren Liebe zu Christus und zur Kirche gewachsen ist und sehr von der traditionellen Form des Römischen Ritus profitiert hat
Welches sind Ihre größte Sorgen bzgl. des neuen Dokumentes?
Als Bischof ist eine meiner größten Sorgen, daß das motu proprio anstatt eine größere Einigkeit in der Koexistenz der verschiedenen authentischen liturgischen Formen in der Kirche eine Zweiklassengesellschaft schafft, d.h. Katholiken erster Klasse und Katholiken zweiter Klasse. Die Privilegierten der ersten Klasse sind die, die der reformierten Liturgie, also dem Novus Ordo, folgen und zu dem Katholiken der zweiten Klasse, die heute kaum noch toleriert werden, gehört eine große Zahl katholischer Familien, Kinder, Jugendlicher und Priester, die in den vergangenen Jahrzehnten in der traditionellen Liturgie gewachsen sind und mit großem spirituellen Nutzen die Realität und das Geheimnis der Kriche erfahren haben, dank dieser Liturgie und dieser liturgischen Form, die sie für heilig hielten und die so viele Heilige und außerordentliche Katholiken hervorgebracht hat.
Das Motu proprio und das Begleitschreiben begehen ein Unrecht an allen Katholiken, die an der traditionellen liturgischen Form festhalten, und beschuldigen sie, zu spalten und das Zweite Vatikanische Konzil abzulehnen. Tatsächlich hält sich ein beträchtlicher Teil dieser Katholiken von Lehrdiskussionen über das Zweite Vatikanische Konzil, der neuen Messordnung (Novus Ordo Missae) und anderen Fragen der Kirchenpolitik fern. Sie wollen Gott nur in der liturgischen Form anbeten, durch die Gott ihre Herzen und ihr Leben berührt und verändert hat. Das im Motu proprio und im Begleitschreiben angeführte Argument, die traditionelle liturgische Form stifte Spaltung und bedrohe die Einheit der Kirche, wird durch die Tatsachen bestritten. Darüber hinaus würde der abwertende Ton in diesen Dokumenten gegenüber der traditionellen liturgischen Form jeden unparteiischen Beobachter zu dem Schluss führen, daß diese Argumente nur ein Vorwand und eine Strategie sind und daß hier etwas anderes auf dem Spiel steht.
Wie überzeugend erscheint Ihnen der Vergleich von Papst Franziskus (im Begleitbrief an die Bischöfe) zwischen seinen neuen Bestimmungen und denen von Pius V. von 1570?
Die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils und der sogenannten "konziliaren“-Kirche war geprägt von einer Offenheit für die Vielfalt und Inklusivität lokaler Spiritualitäten und liturgischer Ausdrucksformen, verbunden mit der Ablehnung des Prinzips der Praktikabilität und war geprägt von Toleranz und Respekt gegenüber einer Vielzahl von liturgischen Formen, sofern sie die Integrität des katholischen Glaubens, die Würde und Heiligkeit der rituellen Formen und die Verehrung zum Ausdruck bringen. In der Vergangenheit erkannte die römische Kirche die Vielfalt der Ausdrucksformen in ihrer lex orandi an. In der Apostolischen Konstitution, die die tridentinische Liturgie Quo primum (1570) verkündet, hat Papst Pius V., als er alle mehr als zweihundert Jahre alten liturgischen Ausdrucksformen der römischen Kirche billigte, sie als Ausdruck der gleichermaßen würdigen lex orandi anerkannt . In dieser Bulle bekräftigt Papst Pius V., daß er in keiner Weise andere legitime liturgische Ausdrucksformen innerhalb der römischen Kirche aufhebt. Die bis zur Reform von Paul VI. gültige liturgische Form der römischen Kirche entstand nicht mit Pius V., sondern blieb auch Jahrhunderte vor dem Konzil von Trient im Wesentlichen unverändert. Die erste gedruckte Ausgabe des Missale Romanum stammt aus dem Jahr 1470, also hundert Jahre vor dem von Pius V. L . herausgegebenen Missale
Das neue Motu proprio von Papst Franziskus erregt tiefe Besorgnis, da es eine diskriminierende Haltung gegenüber einer fast tausendjährigen liturgischen Form der katholischen Kirche manifestiert. Die Kirche hat nie verworfen, was über viele Jahrhunderte Heiligkeit, lehrmäßige Strenge und spirituellen Reichtum zum Ausdruck gebracht hat und von vielen Päpsten, großen Theologen (zum Beispiel dem Hl. Thomas von Aquin) und zahlreichen Heiligen gelobt wurde. Die Völker Westeuropas und teilweise Osteuropas, Nord- und Südeuropas, Amerikas, Afrikas und Asiens wurden durch den traditionellen römischen Ritus evangelisiert und lehrmäßig und geistlich geformt und fanden darin ihre Spiritualität und ihr liturgisches Haus. Papst Johannes Paul II. gab ein Beispiel für die aufrichtige Wertschätzung der traditionellen Form der Messe, als er sagte: "Im römischen Messbuch, nach dem Hl. Pius V benannt, gibt es wie in verschiedenen orientalischen Liturgien, schöne Gebete, mit denen der Priester das tiefste Gefühl der Demut und Ehrfurcht vor den heiligen Mysterien ausdrückt: sie offenbaren die eigentliche Substanz jeder Liturgie “(Botschaft an die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, 21. September 2001).
Es würde dem wahren Geist der Kirche aller Zeiten widersprechen, heute diese liturgische Form zu verachten, sie als "spaltend" und gefährlich für die Einheit der Kirche zu bezeichnen und Normen zu erlassen, die ihr Verschwinden bringen sollen. Die im Motu proprio von Papst Franziskus enthaltenen Normen versuchen, die traditionelle Liturgie, die an sich heilig ist und die geistliche Heimat dieser Katholiken darstellt, gnadenlos aus Seele und Leben vieler Katholiken zu reißen. Mit diesem Motu proprio werden Katholiken, die heute von der traditionellen Liturgie der Heiligen Mutterkirche geistlich genährt und geformt wurden, die Kirche nicht mehr als Mutter, sondern als "Stiefmutter“ erfahren, im Einklang mit der eigenen Beschreibung von Papst Franziskus: "Eine Mutter, die kritisiert, die schlecht über ihre Kinder spricht, ist keine Mutter!“ (Ansprache an die geweihten Männer und Frauen der Diözese Rom, 16. Mai 2015).
Der Apostolische Brief von Papst Franziskus wurde am Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, der Schutzpatronin der Karmeliten (wie der hl. Therese von Lisieux), die besonders für die Priester beten, veröffentlicht. Was würden Sie angesichts der neuen Bestimmungen Diözesanseminaristen und jungen Priestern sagen, die hofften, die traditionelle Messe in lateinischer Sprache zu feiern?
Kardinal Joseph Ratzinger sprach von der Einschränkung der Befugnisse des Papstes in Bezug auf die Liturgie mit dieser einleuchtenden Erklärung: "Der Papst ist kein absoluter Monarch, dessen Wille Gesetz ist; er ist vielmehr der Hüter der authentischen Tradition und daher der erste Garant des Gehorsams. Er kann nicht tun, was er will, und kann sich so gegen diejenigen behaupten, die ihrerseits alles tun wollen, was ihnen in den Sinn kommt. Seine Herrschaft ist nicht die der Willkür, sondern die des Glaubensgehorsams. Deshalb hat er in der Liturgie die Aufgabe eines Gärtners, nicht die eines Technikers, der neue Maschinen baut und die alten auf den Müll wirft. Der "Ritus“, diese im Glauben und im Leben der Kirche gereifte Form der Feier und des Gebets, ist eine verdichtete Form der lebendigen Tradition, in der der Kontext, der diesen Ritus verwendet, all seinen Glauben und sein Gebet zum Ausdruck bringt gleichzeitig wird die Gemeinschaft der Generationen miteinander erfahrbar, die Gemeinschaft mit den Menschen, die vor und nach uns beten. Der Ritus ist daher ein der Kirche geschenktes Gut, eine lebendige Form der Paradosis, der Überlieferung der Tradition“ (Vorwort zu: Dom Alcuin Reid, Die organische Entwicklung der Liturgie. Die Prinzipien der Liturgiereform und ihr Verhältnis zur liturgische Bewegung des 20. Jahrhunderts vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil, San Francisco 2004).
Die traditionelle Messe ist ein Schatz, der der ganzen Kirche gehört, da sie seit mindestens tausend Jahren von Priestern und Heiligen gefeiert und hoch geschätzt und geliebt wird. Tatsächlich war die traditionelle Form der Messe vor der Veröffentlichung des Messbuches von Papst Pius V. im Jahr 1570 jahrhundertelang fast identisch. Ein seit fast tausend Jahren gültiger und hoch geschätzter liturgischer Schatz ist nicht das Privateigentum eines Papstes, über das er frei verfügen kann. Daher müssen Seminaristen und junge Priester um das Recht bitten, diesen gemeinsamen Schatz der Kirche zu nutzen, und wenn ihnen dieses Recht verweigert wird, können sie es trotzdem, vielleicht heimlich, nutzen. Dies wäre kein Akt des Ungehorsams, sondern des Gehorsams gegenüber der Heiligen Mutter Kirche, die uns diesen liturgischen Schatz geschenkt hat.
Exzellenz, wie war Ihr bisheriger Eindruck von der Umsetzung von Traditionis Custodes?
Innerhalb weniger Tage haben Diözesanbischöfe und sogar eine ganze Bischofskonferenz damit begonnen, jede Feier der traditionellen Form der Heiligen Messe systematisch zu unterdrücken. Diese neuen "liturgischen Inquisitoren" zeigten einen überraschend starren Klerikalismus, ähnlich dem, den Papst Franziskus beschrieben und beklagt hat, als er sagte: "Es gibt diesen Geist des Klerikalismus in der Kirche, der zu spüren ist: Kleriker fühlen sich überlegen," . weg vom Volk, die Kleriker sagen immer: das machs du so, so, so, oder du gehst weg!“ (tägliche Meditation in der Heiligen Messe, 13. Dezember 2016)
Das antitraditionelle Motu proprio von Papst Franziskus ähnelt in gewisser Weise den fatalen und äußerst rigiden liturgischen Entscheidungen, die die Russisch-Orthodoxe Kirche unter Patriarch Nikon von Moskau zwischen 1652 und 1666 getroffen hat “ (russisch: staroobryadtsy), der die liturgischen und rituellen Praktiken der russischen Kirche so behielt, wie sie vor den Reformen des Patriarchen Nikon waren. Diese alten Ritualisten widersetzten sich der Anpassung der russischen Frömmigkeit an zeitgenössische Formen des griechisch-orthodoxen Gottesdienstes und wurden zusammen mit ihrem Ritual in einer Synode von 1666-67 mit dem Bann belegt, was eine Spaltung zwischen den alten Ritualisten und denen hervorrief, die der Staatskirche in seiner Verurteilung des alten Ritus folgten. Heute bedauert die Russisch-Orthodoxe Kirche die drastischen Entscheidungen des Patriarchen Nikon, denn wenn die von ihm eingeführten Normen wirklich pastoral gewesen wären und die Anwendung des alten Ritus erlaubt hätten, hätte es kein weltliches Schisma mit so viel nutzlosem und grausamem Leiden gegeben. .
In unserer Zeit erleben wir immer mehr Feiern zur Heiligen Messe, die zu einer Plattform für die Förderung des sündigen Lebensstils der Homosexualität geworden sind, die sogenannten "LGBT-Messen", ein Ausdruck, der an sich schon eine Blasphemie ist. Solche Messen werden vom Heiligen Stuhl und von vielen Bischöfen toleriert. Ein Motu proprio mit strengen Regeln, die die Praxis solcher "LGBT-Messen" unterdrücken, ist dringend erforderlich, da sie eine Schande gegen die göttliche Majestät, ein Skandal für die Gläubigen (die Kleinen) und eine Ungerechtigkeit gegenüber sexuell aktiven Homosexuellen sind. Menschen.
Dennoch haben einige Bischöfe, insbesondere in den Vereinigten Staaten, aber auch anderswo, wie beispielsweise in Frankreich, die Gläubigen ihrer Diözese unterstützt, die mit der traditionellen Messe verbunden sind. Was würden Sie sagen, um Ihre Mitbrüder zu ermutigen? Und welche Haltung sollten die Gläubigen gegenüber ihren Bischöfen einnehmen, von denen viele selbst von dem Dokument überrascht waren?
Diese Bischöfe haben eine echte apostolische und pastorale Haltung gezeigt, wie diejenigen, die "Hirten mit dem Geruch von Schafen" sind. Ich ermutige diese und viele andere Bischöfe, mit dieser edlen pastoralen Haltung fortzufahren. Lassen Sie sich weder vom Lob der Menschen noch von der Furcht der Menschen bewegen, sondern nur von der größeren Herrlichkeit Gottes, den größeren geistlichen Nutzen für die Seelen und ihr ewiges Heil. Die Gläubigen ihrerseits müssen diesen Bischöfen Dankbarkeit, Respekt und kindliche Liebe entgegenbringen.
Welche Wirkung wird Ihrer Meinung nach das Motu Proprio haben?
Das neue Motu Proprio von Papst Franziskus ist letztlich ein Pyrrhussieg und wird einen Bumerang-Effekt haben. Die vielen katholischen Familien und die immer größere Zahl junger Leute und Priester, vor allem junger Priester, die die traditionelle Messe besuchen, werden es nicht zulassen können, daß ihr Gewissen durch einen so drastischen Verwaltungsakt verletzt wird. Diesen Gläubigen und Priestern zu sagen, daß sie einfach diesen Normen gehorchen müssen, wird letztendlich nicht funktionieren, denn sie wissen genau, daß ein Aufruf zum Gehorsam seine Kraft verliert, wenn es darum geht, die traditionelle Form der Liturgie, den großen liturgischen Schatz der römischen Kirche.
Mit der Zeit wird sicherlich eine weltweite Kette von Katakombenmessen entstehen, wie es in allen Not- und Verfolgungszeiten geschieht. Tatsächlich könnten wir eine Ära traditioneller klandestiner Massen miterleben, ähnlich der, die Aloysius O'Kelly in seinem Gemälde "Messe in einer Connemara-Hütte" so eindrucksvoll dargestellt hat.
Oder vielleicht erleben wir eine ähnliche Zeit wie der Heilige Basilius der Große, als traditionelle Katholiken im 4. Jahrhundert von einem liberalen arianischen Episkopat verfolgt wurden. Der heilige Basilius schrieb: "Der Mund der wahren Gläubigen ist stumm, während sich jede lästerliche Zunge frei bewegt; heilige Dinge werden mit Füßen getreten; die besten Laien meiden Kirchen als Schulen der Gottlosigkeit; und erheben ihre Hände in der Wüste mit Seufzern und Tränen zu ihrem Herrn im Himmel. Auch Sie müssen gehört haben, was in den meisten unserer Städte passiert (Brief 92).
Die bewundernswerte, harmonische und völlig spontane Verbreitung und das kontinuierliche Wachstum der traditionellen Form der Messe in fast allen Ländern der Welt, sogar in den entlegensten Ländern, ist zweifellos das Werk des Heiligen Geistes und ein wahres Zeichen unserer Zeit. Diese Form der liturgischen Feier trägt gerade im Leben der Jugendlichen und Bekehrten zur katholischen Kirche wahre geistliche Früchte, da viele von ihnen gerade durch die Strahlkraft dieses Kirchenschatzes zum katholischen Glauben hingezogen wurden. Papst Franziskus und die anderen Bischöfe, die sein motu proprio ausführen werden, sollten Gamaliels weisen Rat ernst nehmen und sich fragen, ob sie tatsächlich gegen ein Werk Gottes kämpfen: "Und jetzt sage ich euch: Haltet euch von ihnen fern und zieht euch von diesen Männern zurück; denn wenn dieser Plan oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört; aber wenn es von Gott ist, wirst du es nicht vernichten können, wenn du nicht auch gegen Gott kämpfen willst“ (Apg 5:38-39). Papst Franziskus sollte angesichts der Ewigkeit seine drastische und tragische Tat überdenken und mit Mut und Demut dieses neue Motu proprio darstellen und sich an seine eigenen Worte erinnern: "Wahrlich, die Kirche zeigt ihre Treue zum Heiligen Geist, während sie nicht versucht, kontrollieren oder zähmen“. (Predigt in der Katholischen Heilig-Geist-Kathedrale, Istanbul, 29. November 2014)
Im Moment weinen viele katholische Familien, Jugendliche und Priester aus allen Kontinenten, weil der Papst, ihr geistlicher Vater, ihnen die geistliche Nahrung der traditionellen Messe vorenthalten hat, die ihren Glauben und ihre Liebe zu Gott so sehr gestärkt hat, für die Heilige Mutter Kirche und für den Apostolischen Stuhl. Sie mögen eine Zeitlang weinend [hinausgehen] und den Samen zur Aussaat tragen, aber sie werden mit Freudenschreien heimkehren und ihre Garben mitnehmen“ (Psalm 126, 6).
Diese Familien, diese jungen Leute und diese Priester könnten diese oder ähnliche Worte an Papst Franziskus richten: "Heiliger Vater, geben Sie uns diesen großen liturgischen Schatz der Kirche zurück. Behandeln Sie uns nicht wie Ihre Kinder zweiter Klasse. Verletzen Sie unser Gewissen nicht, indem Sie uns zu einer einzigen und ausschließlichen liturgischen Form zwingen, der Sie immer der ganzen Welt die Notwendigkeit der Vielfalt, der pastoralen Begleitung und der Achtung des Gewissens verkündet haben. Hören Sie nicht auf die Vertreter eines rigiden Klerikalismus, die Ihnen zu einer so rücksichtslosen Aktion geraten haben. Seien Sie ein wahrer Familienvater, der "aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt“ (Mt 13,52). Wenn Sie auf unsere Stimme hören, werden wir am Tag Ihres Gerichts vor Gott Ihre besten Fürsprecher sein“
Quelle: A.M. Valli, Kard. A.Schneider, D. Montagne, The Remnant
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