Samstag, 22. Mai 2021

Die Bischofsernennung von Hong Kong...ein Schritt aus der chinesischen Sackgasse?

Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae die Ernennung des neuen Bischofs con Hong Kong und die Lage der Kirche in der ehemaligen Kronkolonie.
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"EIN NEUER BISCHOF FÜR HONG KONG, ABER DAS CHINA-VATICAN-ABKOMMEN SCHEIN BEREITS TOT ZU SEIN" 

Es gibt einen neuen Bischof in Hong Kong. In China geht die Verfolgung weiter. 

Hong Kong hat endlich einen neuen Bischof: Stephen Chow, einen Jesuiten. Seit zwei Jahren hat es diverse Momente gegeben, in denen es schien, als ob die Ernennung bevorstehe, pauschal gefolgt von Neuüberlegungen, aber jetzt hat der Hl. Stuhl endlich seine Wahl getroffen. Er hat den Mittelweg gewählt, zwischen denen, die wollten, daß das Amt dem Weihbischof, dem Franziskaner Joseph Ha, übergeben wird, der der demokratischen Bewegung nahe steht, die in der früheren Britischen Kolonie von der diktatorisch-kommunistischen Drift zuerst bestritten und dann bekämpft wurde und Peter Choy, einem Mann, dessen Ernennung Peking sicher sehr willkommen gewesen wäre. 

Laut dem, was man uns erzählt hat, hatten bei verschiedenen Gelegenheiten sowohl Joseph Ha als auch Peter Choy die päpstliche Zustimmung zu ihrer Ernennung. Aber die Kandidatur von Ha mußte wegen der von Peking, das dem Franziskaner seine Unterstützung der demokratischen Bewegung vorwarf, geäußerten Unzufriedenheit aufgegeben werden, und Choys Ernennung wurde aufgegeben, weil eine näherer Überprüfung ergab, daß die den Wünschen des Festland-Regimes zu sehr entgegen zu kommen schien. 

Chow wird von denen, die ihn kennen, als fähiger und kultivierter Mann beschrieben. Sein Lebenslauf enthält drei wichtige Abschlüsse, verschiedene Aufgaben in der Diözese und vor allem hat er große Teile seiner Lebensarbeitszeit in der Welt der Erziehung zugebracht. Und das hatte wahrscheinlich Gewicht bei der Bewertung durch den Hl. Stuhl, weil die Katholische Kirche in Hong Kong- bis jetzt- in der Region eine wichtige Rolle in der Erziehung spielt- mit 300 Schulen, die erziehen, katechisieren und Messen feiern. Sie sind "gleiche Schulen" - von der Regierung Dank eines Abkommens aus der Zeit der Britischen Verwaltung anerkannt. 


Jetzt, wo Peking darauf drängt, seine Kontrolle über die Stadt zu verstärken, besteht die Gefahr, daß das Kommunistische Regime irgendwie diese Rolle, die die Kirche spielt, zu begrenzen und zu reduzieren und Chow könnte der richtige Mann sein. um diesen Kampf zu führen. Man sollte auch bedenken, daß- laut dem, was man uns erzählt- der neue Bischof die Ehre zunächst ablehnte (vielleicht dachte er auch daran, daß der Hl. Ignatius den Jesuiten verboten hatte, Bischöfe zu werden) und nur zustimmte, als er ein zweitesmal gefragt wurde. Tatsächlich sagt man uns, daß Chow, der Provinzial der Jesuiten war, zweimal nein sagte, zuerst zur Möglichkeit einer Kandidatur und dann zur Ernennung selbst. 

In Hong Kong geboren, von irischen Jesuiten erzogen, hat er eine Sichtweise, die eng an die Realität gebunden ist, in der er lebt. Und angesichts des Problems freier Erziehung, die eng mit dem Problem des pastoralen Lebens der Katholiken verbunden ist, scheinen seine Erfahrung und seine Wurzeln wertvolle Bestandteile seiner Qualifikation zu sein. Auch weil überhaupt nicht sicher ist, wie viel länger die Regel "Ein Land-zwei Systeme" andauern wird, eine Regel, die innerhlab der früheren britischen Kolonie gewisse Freiräume garantiert hat. 

Viele der in Hong Kong in Haft befindlichen demokratischen Aktivisten sind Katholiken. Aber die Kirche kann da wenig tun- seitdem der National-Security-Act in Kraft trat. Während der ersten Demonstrationen gegen das Ausweisungsgesetz hatte Kardinal John Tong Respekt für Demokratie und eine unabhängige Untersuchung der Polizeiarbeit gefordert. 

Diese Ernennung findet vor dem Hintergrund des heimlichen Abkommens zur Ernennung von Bischöfen zwischen dem Hl. Stuhl und dem kommunistischen Regime statt. Aber laut dem, was Fr. Bernardo Cervellera. der Herausgeber von Asia News in einem Interview mit Franco Bechis sagt: " Ist dieses Abkommen bereits tot. Sogar einige Vatican-Mitarbeiter geben das flüsternd zu. Seit der Zeit, als das Abkommen vor mehr als zwei Jahren unterzeichnet wurde, sind nur drei Bischöfe ernannt worden. In der Zwischenzeit wird die Untergrundkirche weiterhin gnadenlos angegriffen; Bischöfe sind unter Hausarrest, Priester werden aus ihren Gemeinden verjagt, Kirchen und Klöster zerstört. Das ist eine Verfolgung, bei der kein Ende in Sicht ist." 

Quelle: Stilum Curiae. M.Tosatti 

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