Heute vor 50 Jahren, am 21.6.1963 wurde der Erzbischof von Mailand, Giovanni Battista Kardinal Montini von der Cathedra des Hl.Ambrosius auf die des Hl. Petrus berufen und gab sich den Namen Paul VI.
Er war der letzte Papst, der bei seiner Inauguration mit der Tiara gekrönt wurde.
Papst Paul VI war der eigentliche Konzilspapst und hat mit seiner Enzyklika Humanae Vitae, die ihm den Hohn, Spott und Haß der sogenannten intellektuellen Elite Europas eintrug, prophetische Weitsicht bewiesen. So gut wie alles, was er warnend zu bedenken gab, hat sich inzwischen bewahrheitet.
Er war der erste Papst, der in alle Welt reiste, zuerst nach Israel, wo er in Jerusalem den Patriarchen von Konstantinopel Athenagoras I traf und sich beide mit einer versöhnlichen Geste begrüßten, dann u.a. zur UNO.
Am 7.12.1965 hoben Papst Paul VI und Patriarch Athenagoras I die gegenseitige Exkommunikation der Kirchenoberhäupter in einem historischen Schritt auf.
Und als Aldo Moro in den Händen der Roten Brigaden war, hat er den mordlüsternen Terroristen nicht nur große Summen Lösegeldes, sondern auch sich selbst als Geisel im Tausch gegen seinen Freund angeboten- wie wir wissen vergeblich.
Über Jahrzehnte seines Lebens hat sich Giovanni B.Montini mit den Schriften des Hl. Thomas von Aquin beschäftigt. Der Aquinate und der Hl.Augustinus, der erste große Meister christlichen Denkens, wurden zu den beiden Leitsternen seiner Theologie. Wie der Osservatore in einer Sonderausgabe zu diesem Jahrestag schreibt, vereinigten sich in der Person Papst Pauls VI so spirituelles Feuer, Feingefühl, tiefe Erleuchtung mit Logik und Rationalität
Am 6.August 1978 starb Papst Paul VI in Castel Gandolfo
In seiner Predigt anläßlich einer Totenmesse, die der damalige Erzbischof von München und Freising Joseph Kardinal Ratzinger (von ihm zum Bischof ernannt und in den Kardinalsrang erhoben) am 10. August 1978 feierte, sagte er über Papst Paul VI :
" Ein Papst, der heute nicht kritisiert würde, hätte seine Aufgabe verfehlt. Paul VI hat der Telekratie und der Demoskopie widerstanden, den beiden diktatorischen Mächten der Gegenwart.
Er konnte das, weil er den Erfolg und die Zustimmung nicht zum Maßstab nahm, wohl aber das Gewissen, das sich an der Wahrheit und am Glauben mißt.
....Der Glaube hat ihm Mut gegeben, der Glaube hat ihm Güte gegeben."
Quelle Osservatore Romano, Predigttext aus Band 28 der Ordinariatskorrespondenz der Diözese München und Freising
Freitag, 21. Juni 2013
2 Kommentare:
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Wunderbarer Artikel. Danke.
AntwortenLöschenUnd Paul VI hat sich nicht nur als Prophet erwiesen, sondern auch mit der Ernennung Joseph Ratzingers auf den Bischofsstuhl Weitsicht für die Kontinuität in der Kirche bewiesen.
Und in seiner Predigt anl. des Requiem zeigte Joseph Ratzinger einmal mehr, dass auch eres verstand, in die Zukunft zu sehen ...
Wie ich schon oft und oft gesagt habe, ist HUmanae Vita prophetisch und man muss sehen, dass Paul VI auch das zugehörige Propheten Schicksal getroffen hat.
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