Mittwoch, 14. Dezember 2016

Heute in Rom: Band VII der opera omnia Joseph Ratzingers

Elio Guerriero berichtet für Il Sismographo von der Vorstellung des 7. Bandes der Opera Omnia Joseph Ratzingers . Hier geht´ s zum Original: klicken

"HEUTE WURDE IN ROM BAND VII/1 DER OPERA OMNIA VON JOSEPH RATZINGER VORGESTELLT"
"Heute wurde in der Aula Magna der Gregoriana Band VII/1 der Opera0 Omnia von Joseph Ratzinger mit dem Titel "Die Lehre des II. Vaticanischen Konzils"vorgestellt. Schon der imponierende Band der gegenwärtigen Ausgabe (Übersetzung von Pierluca Azzaro, Libreria Editrice Vaticana, 728 Seiten, 60 €) ist imponierend, in ihm sind Texte aus der Vorbereitungszeit des Konzils gesammelt, die von der Wichtigkeit berichten, die das II,Vaticanische Konzil für das Leben des emeritierten Pontifex´ hatte. Es wird ein zweiter Band folgen, der die Texte enthält, die von der so umstrittenen Rezeption und Interpretation der Dokumente berichten.

Unter den Schriften von Band VII/1 sticht ein Text heraus. der bei einer Konferenz 1959 in der Katholischen Akademie von Bensberg vorgetragen wurde. Der Konzilstheologie gewidmet gab die Konferenz Ratzingers eine ekklesiologische Orientierung für das Konzil: "Die Kirche ist ihrem Wesen nach die Vermittlung der lebendigen Gegenwart des Wortes Gottes in der Welt, sie ist "das Zelt des Wortes" (S.80) Das universale Amt des Papstes und der Bischöfe lebt also aus der sakramentalen Natur der Kirche und gibt ihr eine Stimme."
Bei dieser Konferenz Ratzingers war der Erzbischof von Köln, Kardinal Frings, Vorsitzender der deutschen Bischöfe, anwesend.



Er war von der Argumentation des jungen Professors so beeindruckt, daß er ihn zu seinem Konzilsberater ernannte. Der Theologe mußte die Texte, die aus Rom kamen, sofort lesen und dem Kardinal seine Beobachtungen mitteilen.  Unter den Befunden Ratzingers war die strenge Beurteilung des Textes zu den Quellen der Offenbarung besonders wichtig. Für Kardinal Frings waren die Beobachtungen Ratzingers derartig wichtig, daß er ihn bat, als sein Peritus eine Konferenz mit den in Rom anwesenden Bischöfen für den 10. Oktober 1962 vorzubereiten, dem Tag vor der feierlichen Eröffnung des Konzils.
Die Hauptkritik Ratzingers betraf die Beziehung zwischen Schrift und Tradition, für die der vorgelegte Text das alte Dilemma der Priorität einer der beiden Quellen und dem Entstehen einiger Glaubenswahrheiten, wieder vorlegte und Entstehung einiger Wahrheiten des Glaubens, die nicht direkt in den biblischen Texten vorhanden sind. Indem er sich auf seine Untersuchungen des Hl. Bonaventura stützte, schlug Ratzinger vor, die Frage zu lösen, indem man von einem heilsgeschichtlichen Konzept ausging.
Am  Anfang der Offenbarung ist Gott, der sich in seiner Güte entscheidet, sich den Menschen zu offenbaren. Als Konsequenz "ist die Offenbarung nicht eine der Schrift und der Tradition untergeordnete Realität, im Gegenteil sie ist das Sprechen und Handeln Gottes selbst, das vor jeder historischen Deklination kommt"(S. 149)
Der von Ratzinger angezeigte Weg war dann der, den das Konzil zu seinem eigenen machte, indem es den Vorbereitungstext ablehnte und ein neues Schriftstück ausarbeitete, das zur Konstitution über die göttliche Offenbarung führte.
Andere wichtige Beiträge lieferte Ratzinger dem dritten Kapitel der Konstitution zur Kirche, in dem vom Apostolischen Kollegium und der sakramentalen Natur der Priesterweihe die Rede ist, dem Dekret zu den Missionen, zur Konstitution über die Kirche in der gegenwärtigen Welt.
Und doch setzt die historische Untersuchung der einzelnen Beiträge Ratzingers auf dem richtigen Weg seinen Beitrag mit der Erwägung eines anderen großen Experten des II Vaticanischen Konzils zusammen. Nach seinem Beitrag gefragt, antwortete Karl Rahner: "Das Konzil war nicht das Werk Einzelner. Jeder Einzelne hatte demütig seinen Beitrag zu einer gemeinsamen Arbeit geleistet, in der viele Quellen zusammen fließen." (S. 679) Ratzinger schließt: "Wer an diesem Ereignis teilgenommen hat, kann nicht anders als diesem Gesichtspunkt zuzustimmen."  Und das ist der authentische Geist des Konzils. "

Quelle: IlSismografo, Elio Guerriero

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