Giorgio Bernardelli bei berichtet bei LaNuovaBussolaQuotidiana über die zahlenmäßige Zunahme der Christen trotz aller Verfolgung in Mittleren Osten....wobei man die Zunahme christlicher "Gast"arbeiter in den Emiraten und Saudi-Arabien vielleicht anders bewerten muß, was aber nicht ausschließt, daß ihre ständig wachsende Anwesenheit auf Dauer zu Änderungen führen kann.
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"STÄRKER ALS DIE ETHNISCHE SÄUBERUNG DER DJIHADISTEN: DAS BEEINDRUCKENDE ANWACHSEN DER ZAHL DER CHRISTEN UM MITTLEREN OSTEN"
Trotz der durch ISIS erlittenen Verfolgungen und anderer, in diesen letzten Jahren erlebten Prüfungen hält sich die Zahl der Christen im Mittleren Osten. Und wenn sich ihre Anwesenheit von ihrem historischen Ort auch in Richtung Persischer Golf ausweitet, erkennen wir, daß sie mehr werden.
Das ist das überraschende Bild, das ein neuer Bericht, den die Cnewa- Catholic Near East Welfare Association, Vereinigung päpstlichen Rechts, liefert, in dem unter den wichtigsten Bezugspunkten weltweit die Nähe und Solidarität in den Kirchen des Orients ist.
Die Cnewa stellt eine Reihe von Daten vor, die verschiedene Quellen aus eigener Erfahrung anbieten, die jedes der neun Länder betreffen,in denen diese Religion aktiv ist (von Ägyypten bis Syrienm Von Israel bis in den Irak, von Jordanien zum Libanon) - einige Schätzungen zur Anwesenheit der Christen, die 2017 aktualisiert wurden. Sie vergleichen diese Daten mit einer Umfrage, die im Jahr 2010 durchgeführt wurde, dem Jahr vor dem Arabischen Frühling.
Ergebnis ist, daß in diesen Ländern im Nahen Osten, in denen es die Ortskirchen seit den Tagen der Apostel ohne Unterbrechung gibt, heute 14.525.880 Christen leben. also nur 213.780 (1,45%) weniger als vor sieben Jahren.
Es handelt sich um eine Zahl, die eine beeindruckende Bindung an die eigenen Wurzeln ausdrückt, wenn man daran denkt, wieviele Gründe für einen Massenexodus sprechen würden ebenso wie die ethnische Säuberung durch die Djihadisten
Man muß zugeben, daß wenn man die Daten im Detail analysiert, man die Wunden mit bloßem Auge sieht. Das Gros wird in der Tat von den ägyptischen Christen gebildet. den Kopten, der mitgliederstärksten der Christlichen Gemeinden des Orients- die von 2010 bis 2017 von 8,1 auf 9,4% angewachsen ist; ein Anwachsen, das dem örtlichen Bevölkerungswachstum entspricht, was den Anteil der Christen im Land bei cirka 10% hält.
Ein Faktum, das normalerweise nicht erwähnt wird, wenn man daran denkt, was nach dem Sieg der Muslimbrüder bei der Wahl 2012 in Kairo passiert ist.
Dagegen sieht man in Syrien klar ein "Ausbluten", das sich nach weiteren 6 Jahren Krieg zeigt: nach den Schätzungen der Cnewa soll hier die Zahl empfindlich abgenommen haben- von 2,2 auf 1,3 Millionen. Gleiches gilt für den Irak, wo sie auf 250.000 zurück gegangen sind, weit entfernt von jenen eineinhalb Millionen zu Beginn der 90-er Jahre. Außerdem handelt es sich großenteils um Gemeinschaften von Flüchtlingen aus dem eigenen Land, in der Unsicherheit, die nach der Niederlage von ISIS die Zukunft von Mosul und der Ebene von Ninive umgibt.
Es gibt aber auch noch andere Realitäten im Mittleren Osten, wo die Christen heute eine neue Vitalität zeigen: der offensichtlichste Fall ist Jordanien, ein Land, wo das Christentum ohne Unterbrechung seit den Zeiten von Jesu Predigen präsent ist und -nicht ohne Mühen- auch Heimat für viele christliche Flüchtlingsfamilien aus dem Irak und aus Syrien geworden ist.
Heute leben in Jordanien nach Cnewa 350.000 Christen, also viel mehr als in Israel und Palästina zusammen (wo die Zahl der Christen im Gegensatz zu den ersten Jahren um 2000 wieder leicht zunimmt).
Aber das wirklich Neue im Mittleren Osten passiert viel weiter entfernt, am Persischen Golf, wo Cnewa auch präsent ist. In Ländern wie Kuwait, den Arabischen Emiraten und sogar in Saudi Arabien nimmt die Zahl der christlichen Arbeiter, die auf den neuen Routen des globalen Arbeitsmarktes hierher gekommen sind, kontinuierlich zu. Inder, Philippinos, Sudanesen, Erithräer die in Hotels oder Unternehmen in Dubai, Doha oder Abu Dabhi unter härtesten Bedingungen arbeiten. Die Cnewa rechnen damit daß sich seit 2010 deren Zahl verdoppelt und 3,8 Millionen erreicht hat. Eine prekäre Präsenz, die aber nicht zu verbergen ist: in Kuwait sollen sie 17% der Bevölkerung ausmachen, in Bahrein 14,5%, was noch gestern völlig undenkbar gewesen wäre.
Sie leben den eigenen Glauben strikt privat-mangels Kirchen, für die eine Baugenehmigung nötig ist. Jedes weitere Jahr, das vergeht, sind sie eine Gegenwart, die immer weniger unischtbar ist.
Heute also kann man kein Fotografie der Christen im Mittleren Osten machen, ohne auch sie zu berücksichtigen. Und mit ihnen ändern sich auch die Gesamtzahlen: sie zeigen uns 1,6 Millionen Christen mehr seit 2010, eine Zunahme von 9,5%. Und daß heute einer von fünf Christen im Mittleren Osten auf der Arabischen Halbinsel und am Persischen Golf lebt. Kleiner und fragiler Same. Der aber nach dem Evangelium nichts anderes tun kann, als Frucht zu tragen."
Quelle: G. Bernadelli, LaNuovaBussola Quotidiana
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