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"VÖLKERMORD AN DEN ARMENIERN. EINHUNDERTDREI JAHRE
ZUVIEL FÜR EINE ANERKENNUNG."
"Am 24. April vor 103 Jahren begann der Völkermord an den Armeniern, der erste im Jahrhundert der Völkermorde.Hunderte Armenier, die in der Hauptsstadt des Reiches wohnten, wurden verhaftet und ermordet. Die aktivste und kreativste christliche Minderheit des Mittleren Ostens wurde vorsätzliche ausgelöscht.
1,2 bis 1,5 Millionen Menschen verschwanden nach einem langen Gewaltmarsch oder wurden an Orten ermordet, an denen die Armenier seit Jahrhunderten in Frieden gelebt hatten.
Es war ein Völkermord. Dieser Begriff wurde von Raphael Lemkon, einem polnischen Juristen jüdischen Ursprungs, Gelehrter und Experte für den Völkermord an den Armeniern 1944 geprägt- in seinem Buch "Herrschaft der Achse im besetzten Europa".
Seit einem Jahrhundert leugnen die türkischen Regierungen, daß es sich um einen Völkermord gehandelt habe und führen im Guten wie im Bösen, mit Überredung und Erpressung eine Verleugnungskampagne, die immer irrealer erscheint.
Aber in der Türkei kann das Sprechen über den Völkermord ins Gefängnis oder wie im Fall von Hrant Dink zum Tode führt.
Ungeachtet dessen und des Widerstands von Ländern wie den USA und Israels gewinnt die Anerkennung des Völkermordes Raum. Vor zwei Monaten hat das Niederländische Unterhaus ihn anerkannt; und Menno Snel, der Finanzminister von Den Haag, wird zu den Gedenkfeiern nach Eriwan kommen. Es wird das erste Mal sein, daß dies passiert. Ankara reagierte wütend auf die Anerkennung: Türkische Zeitungen haben fünf niederländische Abgeordnete mit türkischem Ursprung genannt, die dafür stimmten: "Die fünf Türken, die ihr Land verraten haben". In Washington forderten einhundertzwei Parlamentarier, darunter die Präsidenten des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und der Geheimdienstausschüsse, Präsident Trump auf, dem von den Türken verhängten Knebel zu widerstehen und sich mi tEhrlichkeit und Genauigkeit an den Genozid zu erinnern.
"Es ist an der Zeit, dem Ansatz der" Türkei zuerst"für den Völkermord an den Armeniern ein Ende zu bereiten", sagte Aram Hamparian, Exekutivdirektor des Armenischen Nationalkomitees der USA.
Im Brief an Trump heißt es: "Der Völkermord an den Armeniern ist weiterhin ein wichtiger Punkt, um zu sagen, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht ohne Anerkennung und Verurteilung bleiben können".
Aber vielleicht bewegt sich auch etwas in der Türkei. In der Zeitung Hurriyet der vergangenen Tage wurde die Rezension eines Buches mit Briefen veröffentlicht, einem Briefwechsel zwischen einem in die USA Emigrierten und seinen in Efkere, einem Dorf in den Gegend von Caesarea, das es jetztg nicht mehr gibt, gebliebenen Eltern.
Die Briefe geben ein Bild vom Lebens der Gemeinschaft, die durch den Völkermord von 1915 und der folgenden Jahre hinweggefegt wurde.
Und tatsächlich, gibt es kurz bevor die Briefe 1915 unterbrochen werden, einige Hinweise auf die Tragödie, die sich über die von Entsetzen überwältigten 500 armenischen Familien von Efker zusammenbraut.
Die Tatsache, daß die große Zeitung diesem Buch Raum widmet, zeugt von einer neuen Sensibilität. Genauso wichtig ist es, daß ein Buch von Flavia Amabile, das sie vor ein paar Jahren schrieb, auf Türkisch veröffentlicht wurde: "Die wahre Geschichte von Mussa Dagh".
Das Buch erzählt, basierend auf Originaldokumenten, den heroischen und erfolgreichen Widerstand von sieben armenischen Dörfern auf einem Berg mit Blick auf die Bucht von Alexandretta, die von der türkischen Armee belagert wurden
Bewaffnet leisteten sie über 45 Tage Widerstand und wurden schließlich von der französischen Marine gerettet. Es war eine historisches Schach-matt für die türkische Armee.
Daß dieses Buch heute in der Türkei erscheint, hat sicherlich eine Bedeutung, die weit über den Wert des Werke hinausgeht
Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti
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