Donnerstag, 28. Juni 2018

EIn Kampf um Rom. Die deutschen Bischöfe ignorieren die Glaubenskongregation. Wieder ein déja vu.

Maike Hickson analysiert und kommentiert für OnePeterFive die Veröffentlichung der umstrittenen
Interkommunions-Handreichung durch die DBK kritisch. Und wir müssen lesen, daß -natürlich- auch Kardinal Kasper bei der Ausarbeitung dieses unseligen, spalterischen Papiers seine Hand im Spiel, das seinen Ursprung im Lutherjahr hatte.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DEUTSCHE BISCHÖFE VERÖFFENTLICHEN INTERKOMMUNIONS-HANDREICHUNG MIT EINEM RHETORISCHEM TRICK" 

"Heute haben die deutschen Bischöfe ihre sehr umstrittene pastorale Handreichung veröffentlicht, die protestantischen Ehepartnern von Katholiken in bestimmten Fällen erlaubt, die Hl. Kommunion zu empfangen.
Seit Papst Franziskus am 21. Juni der Veröffentlichung eines solchen offiziellen Textes durch eine nationale Bischofskonferenz widersprach, erklären die deutschen Bischöfe jetzt einfach- wie mit einem rhetorischem Trick- daß das gerade veröffentlichte Dokument kein Dokument der Deutschen Bischofskonferenz ist. Titel ist: "Gehen mit Christus- auf dem Weg zur Einheit. Interkonfessionelle Ehen und das Teilen der Eucharistie."

Die umstrittene Handreichung, die man hier lesen kann, wurde im Februar dieses Jahres von den deutschen Bischöfen mit 2/3-Mehrheit angenommen, aber wegen des -hochrangigen- Widerspruchs sowohl in Deutschland als auch in Rom-einschließlich der Glaubenskongregation- die die ausdrückliche päpstliche Zustimmung zur Zurückweisung der Initiative feststellte, -wurde die Veröffentlichung anfangs zurückgehalten.

Seltsamerweise hat diese pastorale Handreichung keinen Autor oder keinen Organisationsnamen. Deshalb übernimmt auch offiziell keiner die Verantwortung dafür.

Wie die website der deutschen Bischöfe "Katholisch.de" berichtet, hat Kardinal Reinhard Marx- der Vorsitzende der DBK- vor kurzem- wahrscheinlich während des Treffens des 9-Kardinäle-Rates mit dem Papst vom 11.-13. Juni mit Papst Franziskus über das Thema gesprochen.
Bei diesem Gespräch gelang es Kardinal Marx, klarzustellen, daß der "Text nicht als Dokument der Bischofskonferenz erscheint- angesichts dessen, das er auch eine Dimension der Universalen Kirchen betrifft."
Das sind die Worte des Permanenten Rates der deutschen Bischöfe, die  sich am 25. und 26. Juni in Bonn getroffen haben und die dann beschlossen haben, den Text trotz des Opposition zu veröffentlichen. Man muß annehmen, daß jeder weitere Widerstand verhindert wird und daß die 7 widersprechenden Bischöfe (unter ihnen Kardinal Woelki), die Kontakt zu Rom aufgenommen hattem und den Vatican in dieser Sache um Hilfe gebeten hatten, ihren Widerstand  jetzt aufgegeben haben.



Wie der Permanente Rat jetzt erklärt, steht dieser Text als Orientierungshilfe zur Verfügung und seine Umsetzung ist jetzt den individuellen Bischöfen überlassen. Es ist möglich, daß diese Einordnung des Dokuments in Beziehung zu den Kommentaren des Papstes in der letzten Woche steht, in denen er feststellte, daß das Problem mit der deutschen Handreichung das Kanonische Recht ist, Interkommunion untersteht der Jurisdiktion der Ortsbischöfe, nicht einer nationalen Bischofskonferenz,
"Der Kodex sagt, daß die Bischöfe der Ortskirchen" sagte Franziskus auf dem Rückflug von Genf nach Rom am 21. Juni "und das ist ein wichtiger Begriff "Ortskirche" - was Diözese bedeutet-dafür verantwortlich sind...es liegt in ihren Händen."
Er beharrte dann weiter darauf, daß das Problem, wenn eine nationale Bischofs-Organisation solche Richtlinien formliert,- ist, daß  "etwas, das eine Bischofskonferenz ausgearbeitet hat schnell universal wird."

Der Permanente Rat hat auch bzgl. die Veröffentlichung der Handreichung erklärt, daß er "die Pflicht fühle, mutig voranzugehen." Der Brief der Glaubenskongregation vom 25. Mai wird auch als "Interpretationsrahmen" für diese Handreichung erwähnt.
Der Brief - vom Präfekten der Glaubenskongregation, Luis Ladaria- unterschrieben- weist die deutschen Bischöfe an, ihre Handreichung zur Interkommunion nicht zu veröffentlichen.
Nach dem Brief hat sich Kardinal Marx mit Papst Franziskus getroffen (während seiner Teilnahme am 9-Kardinäle-Rat 11.-13, Juni) und war offensichtlich fähig, ihn zu überzeugen, dann doch der Handreichung zuzustimmen-oder zumindest dem Kompromiss bzgl, des Veröffentlichungsmodus.

Nach einer Notiz,  die die deutschen Bischöfe heute veröffentlicht haben ,die von Kardinal Marx geschrieben und unterschrieben wurde und dann auch von Papst Franziskus unterschrieben, einigten sich die beiden am 12. Juni darauf, daß der Brief der Glaubenskongregation vom 25. Mai an die deutschen  Bischöfe "einige Empfehlungen" gibt aber "keine Anordnung".
Der Text stellt auch fest, daß "der Hl. Vater nicht wünscht, daß der Text als Text der Bischofskonferenz erscheint, weil er sich auf eine Dimension der Universalen Kirche bezieht."
Der Text soll eine "Orientierungshilfe" für Bischöfe sein, die in ihrer Diözese in Übereinstimmung mit Kanon 844 CIC Kriterein ausarbeiten wollen."
Außerdem  sagen der Papst und der Kardinal, daß die Römischen Dikasterien ebenfalls weiter an diesem Thema arbeiten werden- und  dabei auf die Erfahrungen anderer Bischofskonferenzen schauen. Schließlich stellt die Notiz fest, daß "weil der Text der deutschen Bischofskonferenz eine Orientierungshilfe für einzelnen Bischöfe sein soll, er auch zum Gebrauch der Bischöfe veröffentlicht werden."

Die deutschen Bischöfe bestehen in ihrem eigenen Statement von heute darauf, daß es um die Ehepartner von Katholiken in besonderen Fällen geht und daß sie die Verbindung zwischen der "kirchlichen Gemeinde und der Eucharistischen Gemeinde" bewahren wollen und deshalb Protestanten nicht generell zur Hl. Kommunion zulassen wollen.

Die deutschen Bischöfe haben klargemacht, daß sie für weitere Überlegungen offen sind, wie die Glaubenskongregation es im Mai vorschlug. "Wir bieten hier unsere Mitarbeit an- sowohl dem Hl. Vater als auch der Römischen Kurie." schreibt der Permanente Rat.
Der Permanent Rat trifft sich bis zu 6 mal im Jahr und besteht aus 27 Mitgliedern, die jeder eine der 27 deutschen Diözesen repräsentieren.

Es ist vielleicht Kardinal Walter Kasper, der mehr als jeder andere diese Entwicklung zu einem persönlichen Sieg erklären kann. Er war es, der während des Luther-Jahres 2017 den deutschen Bischöfen sagte, es sei jetzt an ihnen, Vorschläge zu machen.
Wie die Süddeutsche Zeitung damals berichtete, sagte Kardinal Kasper im April 2017 während eines  Gottesdienstes der Lutherischen Gemeinde in Rom, daß er "konkrete Schritte nach vorn" während dieses Jahres erwarte. "Wir sollen uns in diesem Jahr der Reformation nicht auf freundliche Gesten beschränken" sagte er und fügte hinzu "Aber die Entscheidung liegt jetzt in den Händen der Deutschen Bischofskonferenz" .
Es scheint, daß dieses Vertrauen in die eigene Fähigkeit, diese Initiative voranzubringen, belohnt worden ist- aber seie waren dabei nicht ohne Hilfe des Hl. Stuhls

Bischof Gerhard Feige von Magdeburg- einer der Hauptautoren dieses zugegeben ökumenischen Dokumentes hat gerade erst in einem Interview bestätigt, daß die deutschen Bischöfe  bei ihrer Handreichung von Papst Franziskus und seinen Worten inspiriert wurden, die er zu einer protestantischen Ehefrau sagte,  die die Hl. Kommunion zu empfangen wünschte.
Der Papst ermutigte sie damals : Sprechen Sie mit dem Herrn und gehen Sie vorwärts. Mehr wage ich nicht zu sagen." Bischof Feige erklärt jetzt, daß er 2015 persönlich mit dem Papst über diese Worte gesprochen habe:

- Während des sog. Ad-Limina-Besuchs der deutschen Bischöfe in Rom [2015] habe           ich den Papst eine Woche später direkt gefragt, wie wir seine Worte verstehen sollten. er     hat dann beinahe wörtlich wiederholt, was er in der Christuskirche gesagt hatte: "Generell     kann ich nichts verändern, außer mit dem Herrn zu sprechen und vorwärts zu gehen," 

Bischof Feige endet damit, daß er sagt:  "Mit unserer Handreichung haben wir nur den Papst beim Wort genommen." 

Quelle: OnePeterFive, M.Hickson

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