Dienstag, 24. Juli 2018

Marco Tosattis Stilum Curiae hat einen neuen Mitarbeiter, den China-Spezialisten Maestro Porfiri

Marco Tosatti stellt einen neuen "Mitarbeiter" für Stilum Curiae vor: Maestro Porfiri, einen Kenner Chinas. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DEPESCHEN AN CHINA. EINE ANTWORT AN GIOVAGNOLE UND MELLONI. NEUE RUBRIK BEI "UNSERE INFORMATIONEN." 

"Liebe Stilumcurialisten Maestro Porfiri hat uns wie üblich seine Depeschen an China übergeben, die ab heute "Unsere Informationen" um eine weitere Rubrik bereichern. Darin findet man sowohl die Notizen, die M. Porfiri von seinen Quellen von hier und von dort bekommt, wo einmal der Bambusvorhang war oder aus anderen Quellen, die nützlich sind, um ein Bild von der religiösen Situation im Land zu beschreiben. Und wahrscheinlich gibt es in den nächsten Nummern einige andere Überraschungen......

                                                       Eine Frage der Liebe 

Ich höre oft sagen, daß die, die Zweifel an der Übereinkunft zwischen China und dem Vatican zu den augenblicklichen Bedingungen haben (nicht an einer Übereinkunft überhaupt sondern an den gegenwärtigen Bedingungen) die Kirche, den Papst oder China nicht lieben, In Wirklichkeit kommen diese Bedenken, was mich und die angeht, die ich kenne und mit denen ich mich ideell verbunden fühle, diese Bedenken im Gegenteil von denen, die die Kirche, den Papst und China lieben.

Ich denke, daß es legitim ist, einige soziale, politische oder kirchliche Positionen des Pontifex zu kritisieren- wenn man dabei den Respekt gegenüber seiner Person wahrt. Persönlich bin ich es wirklich sehr leid, Kommentare zum Papst zu lesen, die sprachlich die Grenze überschreiten.
Trotz aller menschlichen Grenzen ist der Papst immer der Papst und wird auch dann geschützt, wenn wir nicht mit ihm übereinstiummen. Deshalb zielen die Kiritken nie (und ich sage nie) darauf ab, seine päpstiche Autorität zu untergraben sondern nur darauf, zu weiteren Überlegungen zu einem Thema anzuregen,  von dem man denkt, das es einen großen Fehler darstellt.. Und wir kritisierten ihn mit Argumenten -nicht mit Angriffen- indem wir unser vom Kodex des Kanonischen Rechts garantiertes Recht als Getaufte ausüben. 

Was China angeht, habe ich dort nicht nur gelebt, sondern habe auch enge familiäre Verbindungen zur chinesischen Welt. Ich habe eine große Leidenschaft für China, die Leidenschaft derer, die dort gelebt, in dieser Welt verkehrt haben, die konstant darüber lesen und im Stande sind, das viele Große aber auch die wenigen Nöte zu sehen.  




                                 Allianzen? Würde ich nicht ausdrücklich sagen..... 
Der kürzliche Text von Agostino Giovagnoli (Historiker von Sant´Egidio) bei Avvenire informiert darüber, daß bei Global Times, einer Zeitung, die der Chinesischen Regierung nahe steht, über einen Besuch von Papst Franziskus in China spekuliert wird.
In dem Artikel wird -wie es nicht selten passiert- der mögliche Versuch von Kardinal Zen zitiert, eine Allianz mit den "Konservativen" in der Kirche zu bilden. Man darf nicht vergessen, daß in der klerikalen Moderne "Konservative, Traditionalisten, Rechte" etc.als Beleidigung betrachtet wird.
Der wahre Katholik ist der mit liberalen, progessistischen und linken Tendenzen. die anderen werden "barmherzig" ausgegrenzt.

Nein, der Kardinal sucht -soweit ich das beobachte- keinerlei Allianz mit den Konservativen sondern für seine Sorgen eine Übereinstimmung mit den Menschen guten Willens.

Wenn der Papst eines Tages Peking besuchen würde, weil die Bedingungen das durch eine respektvolle Politik für das religiöse Phänomen seitens der chinesischen Regierung ermöglichen, wären wir alle alle- und ich meine alle- damit zufrieden. Zur Zeit ist das Problem nicht ein Besuch des Papstes sondern das völlige Fehlen der Voraussetzungen, die den ermöglichen würden.
                                  Gute und Böse. Besonders böse Jungs.....
Ein kürzlich in La Repubblica erschienener Artikel von Professor Alberto Melloni (der von www.francescomacri.wordpress.com übernommen wurde), von dem ich in der Vergangenheit zahlreiche Texte gelesen habe, spricht von der chinesisch-vaticanischen Situation. Jetzt hat keiner, der mich liest, Probleme zu verstehen, daß mein kulturelles Umfeld dem von Professor Melloni entgegengesetzt ist, aber das hat mich nie daran gehindert, denen, die anders denken als ich, Respekt entgegenzubringen.  Das ist nicht immer leicht.

In seinem Artikel spricht Melloni über diverse Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin, aber ich möchte folgende Passage zitieren:

"Es sind nicht die normalen "Konervativen" die seine Lehre, seinen pastoralen Stil, sein Predigen des armen Christus usw. usw. bis zu seiner Berbindung zu China anfechten. 
Ein reaktionärer Ballast in einem Körper, der so groß ist, wie die Katholische Kirche, schadet nicht; er erzieht im Gegenteil zur Großmut gegenüber denen, die als sie angebracht war, vergessen wurde. Aber die anti-bergoglianischen Kardinäle und alle ihre Monsignori sind nicht "konservativ". Sie sind Marionetten - manchmal unschuldig, manchmal pathetisch, die auf einer politischen Bühne gespielt werden, die viel größer ist als die, auf die, auf der das Evangelium auf dem Spiel steht. 
Und diese Bühne, auf der einer wie Steve Bannon sich bewegt, Prophet und Geldautomat eines identitären, autoritären, antisemitischen, xenophoben, fobischen Katholizismus, findet Zustimmung in einem schwarzen Band, das Europa von Polen bis Italien durchschneidet und darauf abzielt, die Einheit zu zerstören, der mit vergifteten religiösen Amuletten winkt. 
Und diese Welt, die das Engagement des Papstes für den Frieden, die Brüderlichkeit mit den Armen, die Bemühungen um den Dialog als eine Katastrophe betrachtet, gegen die man mit allen spaltenden Kräften angehen muß."

Seit wann ist Identität eine Beleidigung? Seit wann ist dieses Wort antisemitisch, xenophobisch usw.? Seit wann wird ein Konservativer mit reaktionärem Ballast verglichen? Der verstorbene Kardinal Tauran hat gesagt, daß man nur mit dem einen Dialog führen kann, der seinen eigenen Glauben, die eigene religiöse Identität- könnte man sagen- gut kennt.


Aber warum neigt man in der Welt, die sich der identitären entgegenstellt, dazu, nicht die Ideen zu bekämpfen sondern die Menschen, die sie vertreten?  Warum versucht man immer, die Personen zu diskreditieren, die den eigenen Ideen widersprechen, indem man sie identitär, homophob, rassistisch, xenophob, intolerant,etc. nennt? Ich kann nur sagen, daß wer ich gestattet, auch nur geringe Zweifel and der aktuellen Lesart zu haben, nicht barmherzig ausgegrenzt wird, nicht tolerant isloiert; nicht taktlos harmlos gemacht wird. Und sind wir deshalb sicher, daß sich die Chinesen über das von Professor Melloni präsentierte Porträt von Papst Franziskus freuen?
Soweit ich sie kenne, wage ich das zu bezweifeln und zwar sehr.

                                       Übereinstimmung? Eine Meinung aus HongKong

In einem Artikel mit dem Titel "Beim Chinesisch-Vaticanischen Übereinkommen kann man China nicht trauen" bei UcaNews veröffentlicht wurde und einen anderen chinesischen Artikel vom 20. Mai aufnimmt, sagt John Chung, Präsident der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Hong Kong u.a.:" Die Unterschrift unter die chinesisch-vaticanische Übereinkunft ist nur Gerede. Einige haben bemerkt, daß China immer noch nicht in der Lage ist, ein Datum für die Unterschrift festzulegen, was zu Spekulationen einlädt, ob Peking guten Willens ist. Die Chinesische Kommunistische Partei (CKP) verletzt regelmäßiie Menschenrechte und bricht Verträge.
Sie verdreht ihre Zusagen, Hong Kong ein eigenes Land sein zu lassen, eine Politik zweier Systeme der Autonomie zuzulassen. Die Bevölkerung Hong Kongs hat darunter gelitten. "
Den Gedanken, daß in Peking vielleicht nicht alle über ein mögliches Übereinkommen begeistert sind, habe ich von mehreren Seiten gehört. Warum -fragen sie sich- umkehren?

Sicher bestätigt Herr Chung den guten Glauben von Papst Franziskus, wenn er diese Vereinbarungen voran bringt, einen guten Glauben, an den wir alle glauben wollen. Aber gute Vorsätze genügen nicht immer: "Leider wurde das Konzept des Chinesisch-Vaticanischen Übereinkommens auf dieser Achilles-Ferse aufgebaut, aber der Focus der Verhandlungen sollte sein, "daß die Kirche frei sein kann, normal zu überleben -in Kommunion mit dem Papst."
Unter dem totalitären Regime der  CKP jedoch müssen sich normale Leute auf die Gnade der Partei verlassen. Wie kann eine so brüchige Übereinkunft die Religionsfreiheit der Katholiken garantieren?
Eine interessante Frage, die wir alle stellen.

Fortsetzung folgt.....

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, M.Porfiri

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