La Nuova Bussola Quotidiana hat den Apostolischen Visitator in Medjurgorje, den polnischen Erzbischof Henryk Hoser interviewt.
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"HOSER: "IN MEDJUGORJE KEHRT MAN ZU DEN WURZELN DER FAMILIE ZURÜCK"
"Die Krise der Familie ist furchtbar, wir müssen dringend zu Gottes Plan zurückzukehren- zum Modell der Hl. Familie: und deshalb kommen so viele Familien nach Medjugorje".
Am Vorabend des Internationalen Treffens in Dublin hat LaNuovaBussolaQuotidiana Henryk Hoser, den permanenten Apostolischen Visitator in der Pfarrgemeinde von Medjugorje interviewt.
"Alle machen Konferenzen über die Familie oder Bioethik, aber in den Pfarreien tut man nichts. Es fehlt an Priestern, die Experten für die familiäre Spiritualität sind." Über Homosexualität im Klerus sagt er: "Inakzeptabel, aber einige Bischöfe "spielen damit" und rechtfertigen sie."
Der Hl. Johannes Paul II: "GESCHIEDENE SCHWEIGT NICHT ÜBER UNORDNUNG UND KONSEQUENZEN."
"In dieser schrecklichen Krise der Familie, ist es am dringendsten zu den Wurzeln zurückzukehren - zum Plan Gottes, zum Modell der Hl. Familie und deshlab kommen so viele Familien nach Medjurgorje."
Sas sagt uns der polnische Erzbischof Msgr. Henryk Hoser, der am vergangenen 31. Mai von Papst Franziskus von Papst Franziskus zum apostolischen Visitator in der Gemeinde von Medjugorje ernannt hat. Das ist ein rein pastoraler Auftrag, der die Sorge des Hl. Stuhls um die Betreuung der Millionen Pilger ausdrückt, die in diese kleine Stadt in Herzegowina kommen, wo seit gut 37 Jahren die Madonna erscheint. Und Msgr. Hoser lebt seinen Auftrag mit großer Besorgnis,in engem Kontakt mit den Priestern und den Pilgern. Jeden Morgen konzelebriert er um 7:30 die kroatische Messe in der Gemeinde von San Giacomo und am Ende einer solchen Messe sind wir ihme begegnet, um ihn zu begrüßen. Vorsichtig zuerst- als ich ihm sage, daß ich Journalist bin ("Ich spreche nicht von Medjugorje" und streckt die Hände vor) - wird aber verfügbar, als ich ihn bitte, über das Theam Familie zu sprechen. Wir setzen unser Gespräch in einem Raum des Pfarrhauses, einem großen aber spartanischen Zimmer- nur zwei Tische und einige Stühle- um in Ruhe sprechen zu können.
Frage
Msgr. Hoser eines der Dinge, das hier in Medjugorje auffällt, ist die große Zahl von Familien, die als Pilger gemeinsam hierher kommen. Und man denkt sofort an Dublin, wo in den nächsten Tagen das Weltfamilientreffen stattfindet, ein Treffen im Dreijahresrhythmus, wie es der Hl. Johannes Paul seit 1994 wollte. Hier in Medjugorje gibt es keinen offiziellen Ruf und dennoch kommen die Familien spontan. Aus welchem Grund?
Msgr. Hoser:
"Sie kommen, weil man hier zu den Wurzeln der Familie zurückkehrt. Der Marien-Kult, den es hier gibt- dreht sich um die Person der Madonna, die sich um die Familien kümmert. Ohne das zu thematisieren, kommen die Leute hierher, um zuzuhören und nicht nur die Berufung sondern auch die Mission der Familie zu leben. Sie lernen, wie man in diesen Zeiten, in denen die Krise der Familie schrecklich ist, lebt. Ich war schockiert, als ich vor einigen Tagen die Daten von Eurostat gelesenn haben, daß in Irland 70% der Kinder außerhalb der Ehe geboren werden. 70%!
Unglaublich, wenn man ein bestimmtes Bild vom Katholischen Irland vor Augen hat."
"Hier die Kinder. Sie sind die ersten Opfer dieser Krise."
Msgr. Hoser:
"Das ist eine furchtbare Sache.Denken wir vor allem an das Phänomen der Pädophilie- nicht nur der Priester sondern auch in der zivilen Gesellschaft. Die Gesundheit und Heiligkeit der Kinder die so schrecklich verletzt wird, Der Herr sagt sehr klar, wie schwer diese Sünde ist, sie ist die schlimmste Sünde, die heute die Gesellschaft beherrscht. "Das ist das klarste Zeichen für das Zerreißen des Bandes mit Gott. Heute sehen wir eine nur horizontale Gesellschaft, die ohne Orientierung, ohne Richtung bestimmen will. Der einzige gemeinsame Nenner scheint nur die Wirtschaft zu sein, das Eigeninteresse."
"Wenn in diesem daramtischen Rahmen, kommen so viele nach Medjugorje , bedeutet das, daß es hier eine gültige Botschaft auch für die, die sich in den nächsten Tagen in Dublin treffen werden. Welche ist das?"
Das Modell der Hl. Familie wieder ausnehmen und über die Faktoren für ein gesundes und heiliges Leben. Beginnend mit der Mutterschaft der Mutter Gottes, die unsere Mutter und auch die Königin des Friedens ist. Man muß mit dem inneren Frieden beginnen, dem Frieden des Herzens, "das Herz für Gott öffnen". Hier ist der Haken. Die Trennung der Paare entsteht genau in der Trennung der Herzen, es wird sich gegenseitig beschuldigt und hier entfernt man sich. So ist es auch in der Gesellschaft, heute beschuldigen alle alle, das ist dass Werk des Teufels, dem Meister der Beschuldigungen. Erinnern wir uns: am Anfang bescchuldigt Adam Eva und gemeinsam beschuldigen sie Gott.
Hier hilft uns, die Königin des Friedens,dabei die Einheit der Herzen mit den anderen wiederherzustellen, in der Familie bei den internationalen Beziehungen. Ohne diese mütterliche Figur haben wir den Turm von Babel konstruiert- mit großer wirtschaftlicher und technologischer Kraft-aber wir haben uns verlaufen. Kardinal Lustiger sagte, daß das Gegengewicht zum Turmbau zu Babel Pfingsten war, als der Hl. Geist herabkam und alle verstanden in ihrer eigenen Sprache, was der Hl- Petrus sagte-"
"Zur Hl. Familie gehört auch Joseph...."
Er ist eine sehr wichtige Person in dieser Gesellschaft, die mit der Französischen Revolution den Vater, die Vaterschaft Gottes getötet hat. Joseph ist die Verantwortung für Frau und Kind anvertraut. Deshalb wendet sich der Erzengel an Joseph: "Nimm die Frau und das Kind und geh nach Ägypten" und dann soll er die beiden nehmen und nach Nazareth zurückkehren. Das ist seine Verantwortung.
Und dann ist es seine Verantwortung die Jungfrau während der Schwangerschaft zu beschützen und dann die Geburt Jesu zu bezeugen. Viele Jahre ist er der Erzieher des Menschen Jesus. Nicht umsonst müssen wir im Kanon der Messe den Hl. Joseph vor den Aposteln nennen-"
"Und dann der Sohn...."
"Der bewegendste Moment ist die Episode des 12-jährigen Jesus, als seine Eltern ihn suchen und die Madonna sagt: "Ich und dein Vater haben uns viele orgen gemacht, wir haben dich voller Angst gesucht" und der Sohn zeigt ihr seine Lebensperspektive : den Willen des Vaters erfüllen. Und das wird die Lebensperspektive von Maria und Joseph, die nicht nur das Kind der Menschen sondern auch den Sohn Gottes gefunden haben."
Der Hl. Johannes Paul II war fest überzeugt, daß es bei der letzten Schlacht zwischen Gott und dem Teufel um die Familie geht. Deshalb wollte er einen Päpstlichen Rat für die Familie, ein Studieninstitut für Familien und auch diese Welttreffen. Glauben Sie nicht, daß dieses Bewußtsein heute in der Kirche verblaßt ist?
"Ja, sicher. Aber vor allem haben wir das Bewußtsein vom Anfang verloren, dem Plan des Schöpfergottes. Jesus erinnert bei seinen Diskussionen mit den Pharisäern immer an den Anfang. Z.B. wenn er zur Scheidung befragt wird. Kehren wir immer zum einigen Punkt zurück: Den Bruch des Bundes mit Gott, deshalb sind wir nicht mehr in der Lage die Wirklichkeit ganzheitlich zu verstehen. Alles ist fragmentiert, wie in einem Mosaik, bei dem die Steine nicht an ihrem Platz sind.
Das ist das Problem, wenn man heute Familie, ihre existentielle, ontologische. metaphysische Perspektive lebt. Wir müssen alles das wiederherstellen, deshlab besuchen die Gläubigen die großen marianischen Orte: durch die Menschlichkeit Mariens und Jesu finden wir den Plan Gottes wieder."
"Aber helfen diese Welttreffen,wirklich? Manche bezweifeln das."
"Das wahre Problem ist, das dem die Arbeit an der Kirchenbasis auf dramatische Weise fehlt. Das, was man in den Pfarreien, den einzelnen Gemeinden tut ist viel wichtiger als das, was man bei Kongressen macht, weil bei den Kongressen alle davon überzeugt sind. Es gibt so viele Kongresse auf der Welt, bei denen über Familie, Bioethik, natürliche Methoden gesprochen wird, aber auf der Ebene der Pfarreien tut man nichts.
Das ist tragisch und auch die Priester sind in der Familienpastoral nicht gut ausgebildet. Es handelt sich nicht nur darum, gute psychologische Ideen zu haben, den Dialog zu lehren, sondern man muß die Spirituatliät der Familie verstehen, auch die Körperlichkeit der Familie, also unseren Körper.
Ich bin Arzt und Bioethiker und kenne die Biologie der Paare gründlich, die nicht sekundär ist, sondern wichtig für die Beziehung."
"Das Treffen in Dublin wird von den schockierenden Berichten über den sexuellen Mißbrauch begleitet, der im Laufe der Zeit von Priestern und auch Bischöfen begangen wurde und von Polemiken wegen der Teilnahme von Personen, die die LGBT-Agenda in der Kirche befürworten, am Weltfamilientreffen."
"Dieses Geschehen um die Priester, die sexuellen Mißbrauch begangen haben, ist ein enormer Skandal. Wer diese Akte verübt hat, muß sofort in den Laienstand zurückversetzt und ganz schnell aus seinem Amt entfernt werden."
"Es gibt welche, die davon profitieren, um die Homosexualität zu "normalisieren".
"Das darf in der Kirche nicht akzeptiert werden. Leider gibt es einige Bischöfe, die mit diesem Gedanken spielen und ein bißchen ja und ein bißchen nein sagen. Im Grunde rechtfertigen sie sich damit, daß auch sie so von Gott geschaffen wurden. Aber das ist nicht wahr. Gott hat keinen homosexuellen Menschen geschaffen. Die Kirche wird diese Äußerung niemals akzeptieren können, sie muß gegen sie kämpfen.
Ich habe mehrmals klar über die Gender-Ideologie gesprochen. Die Hauptopfer sind die Jungen, auch weil alle Medien erotisiert sind: die Öffentlichkeit, das Internet-alles sind voller Erotismus. Dann diese schreckliche Überzeugung, daß alle -ohne Ausnahme- Sex haben müssen. Weil er gut tut, gegen Depressionen hilft etc.
Sex wird auf eine sportliche und hygienische Aktivität reduziert. So werden diese Jugendlichen nicht zur Keuschheit erzogen und das ist eine Katastrophe: ohne Triebkontrolle ist keine Treue möglich. Und die Treue ist die Mitte der wahren Liebe. Deshlab finde ich z.B. die Initiative der Vereinigung "Cuori Puri" (Reine Herzen) interessant."
"Angesichts dieser Situation suchen die Hirten leider anstatt die Wahrheit zu verkünden ihre Zuflucht beim "politisch Korrekten". Und die Familien finden keinen Anhaltspunkt, keine Hilfe. Was kann eine einfache Familie tun, die Führung sucht?"
"Es stimmt, wir befinden uns in der Wüste.Und deshalb müssen wir uns an Gott wenden, weil nur er eingreifen kann. Mein Bischofsmotto ist "Gott ist größer": wir müssen beten, damit Gott in dieser Sitution eingreift. Die Erscheinungn des 19. und 20. Jahrhunderts sind ganz klar ein Beispiel für dieses Eingreifen Gottes, besonders in Fatima. Mir gefällt besonders eine Überlegung über das Leben MoseL er hat 120 Jahre gelebt, also drei mal vierzig. Vierzig ist- wie wir wissen- eine symbolische Zahl, sie zeigt nicht die chronologischen Jahre an sondern den kairos- die Zeit etwas zu erfüllen.
Dann sind seine ersten vierzig Jahre Schuljahre; Moses war in der Schule der Pharaonen, hat Wissenschaft, Kunst und anderes kennen gelernt.
In den zweiten 40 Jahren wurde er zum Revolutionär, wollte seine Ideen in die Tat umsetzen und so die Welt verändern. So hat er alles verloren. Dann das Eingreifen Gottes, die Begegnung mit Gott und die letzten 40 Jahre : seine Mission.
Heute befinden wir uns wie Moses am Ende seiner zweiten 40 Jahre, wir sind in der Wüste. Wir müssen Gott um sein Eingreifen anrufen."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, R. Cascioli, Bischof Hoser
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