noch einmal den Stand der Kurienreform am Beispiel der Veränderungen beim Osservatore Romano.
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"PAPST FRANZISKUS, DAS ENDE DER ÜBERGANGSZEIT?"
Die Entscheidung, das Büro der Vatican-Zeitung Osservatore Romano aus dem Bereich der Leoninischen Mauern in ein Gebäude in Italien-wenn auch auf extraterritorialem Gebiet- zu verlegen, hat großes symbolisches Gewicht.
Es ist nicht die Entscheidung an sich. Die gesamte Vaticanische Medien-Abteilung, von der Zeitung bis zu Radio und TV-Sender an einem einzigen Ort zu vereinigen, wird schon seit langem erwogen.Und eine so große Abteilung würde in der Tat nicht in das "historische" Büro des Osservatore Romano passen.
Diese Entscheidung stellt jedoch das Ende eines Ära dar, und beendet den unter Papst Paul VI begonnenen Übergang.
Der Osservatore Romano war nach den Lateran-Verträgen nach Vatican-Stadt verlegt worden. Während des II. Weltkrieges ermöglichte die Tatsache, daß die Zeitung auf Vaticanischem Gebiet war, ihr, der Zensur der faschistischen Periode bei der objektiven Berichterstattung über den Krieg zu entgehen.
Der Osservatore Romano war damals das lebendige Zeugnis für die Wichtigkeit der Souveränität des Hl. Stuhls. Dank dieser Souveränität dieses kleinen in den Lateran-Verträgen zugestandenen Territoriums konnte der Hl. Stuhl seinen internationalen Einfluß entfalten und über die Interessen des Landes hinaus für das Allgemeinwohl zu arbeiten-.
Neben den Büros des Osservatore Romano im Vatican gab es ein Pressebüro, das damals Osservatore Romano Pressebüro hieß. Dort konnte man die ersten Vatican-Reporter finden, die sich innerhalb der Mauern des Vaticans frei bewegen, sich mit Monsignori treffen und Indiskretionen sammeln konnten.
Paul VI beschloss, das Pressebüro nach außerhalb von Vatican-Stadt zu verlagern. Benny Lai, der damalige Dekan der Vaticanisti, der den Begriff "Vaticanist" prägte, hat oft betont, daß "Paul VI die Journalisten aus dem Vatican warf".
Die Entscheidung das Büro des Osservatore Romano aus dem Vatican zu verlegen, beendet den von Paul VI begonnenen Übergang. Das war kein kurzer Weg, aber jetzt markiert sie das Ende einer Ära.
Sie ist Teil einer Kurienreform, die auch den Wechsel einer Ära markiert. Sogar in diesem Fal
beendet die Kurienreform den Übergang, der unter Paul VI begann. Vor dem II.Vaticanischen Konzil war das Sant´Uffizio das erste Römischen Dicasterium, genannt "La Suprema" , deren Oberhaupt ohne Zweifel der Papst war. Doktrin-Themen gingen allem anderen voraus.
Paul VI hat die Wichtigkeit des Sant´Uffizio als erste der Kongregationen beibehalten. Allerdings änderte seinen Namen in "Glaubenskonregation", was auch den Einfluß der Kongregation auf die Kurie verringerte. Paul VI wollte, daß das Staatssekretariat das zentrale unter den Kurienämtern ist.
Das neue Kurien-Rahmenwerk sollte eine immer internationaler werdende Kurie managen, die immer funktionaler werden sollte.
Das Staatssekretariat gewann an Wichtigkeit und das bis zu Benedikt XVI, der Präfekt der Glaubenskongregation gewesen war. Er setzte eine klare Rationale in die Praxis um: weil die Krise der Kirche eine Glaubenskrise ist, muß jede Aktion der Kirche durch den unter der richtigen Lehre bekannten Glauben geleitet werden.
Benedikt XVI hielt es für nötig, Personen auszuwählen, denen er vertrauen konnte und die seine Ansicht teilten. Deshalb setzte der emeritierte Papst frühere Mitarbeiter der Glaubenskongregation an Schlüsselpositionen.
Kardinal Tarcisio Bertone - die frühere Nummer Zwei der Kongregation wurde als Staatssekretär ausgewählt.
In der Herausforderung durch die Mißbrauchskrise in Irland, wählte Benedikt XVI Msgr. Charles J. Brown, einen Mitarbeiter der Kongregation, zu seinem Nuntius dort.
Wenn Benedikt XVI ein Konsistorium einberief, achtete er besonders darauf, Personen mit starkem doktrinalem Hintergrund den roten Hut zu verleihen, bis zu dem Punkt daß er bei seinem vorletzten Konsistorium Kirchenrechtsgelehrte- oder Anwälte wählte.
Schließlich legte Benedikt XVI auch in der Diplomatie Wert auf Wahrheit.
Papst Franziskus hat einen anderen Abdruck hinterlassen. Er wurde in einem Konklave gewählt, das
die Arbeit des Staatsekretariates stark in Frage stellte, Es gab keine Klagen wegen der zentralen Stellung des Staatssekretariates in der Kurie. Es wurde eher beklagt, daß die angewandten Methoden nicht die üblichen diplomatischen Methoden waren.
Das Konklave von 2013 war das Konklave, bei dem die Männer der alten Kurie am Ende die missionarische Zugehensweise von Papst FRanziskus wählten- kritisch gegenüber dem Staatssekretariat,.
Zu der Zeit sollte die Reform das Staatssekretariat abbauen. Das hat sie nicht. Angeführt von Kardinal Pietro Parolin hat das Staatssekretariat wieder die Rolle übernommen, das innere Gleichgewicht der Kurie zu bewahren.
Es war jedoch nötig, die Übergangszeit zu beenden. Aus diesem Grund ist das Staatssekretariat als Staatssekretariat geblieben. Die Reform wird statt dessen Nachdruck auf das neue missionarische Dicasterium legen, das-wie man sagt- wichtiger werden soll als die Glaubenskongregation.
Sogar in diesem Fall ist ein Wechsel der Ära. Er vollendet den Übergang, der dazu führte, daß die Glaubenskongregation innerhalb der Kurie immer weniger einflussreich wurde.
Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär, hat unterstrichen, daß die Glaubenslehre wegen der Reinheit der Lehre, die das Evangelium verkündet, wichtig bleiben wird. "Es gibt keinen Grund daran zu zweifeln. Diese Reformen stellen jedoch das Ende der Übergangsphase dar.
Auch ein drittes Thema ist ans Licht gekommen, das wir betrachten sollten. Praedicate Evangelium, die neue Apostolische Konstitution, die die Funktionen und Rollen der Kurienämter regelt, wird betonen, daß die Kurie " im Dienst am Papst und an den Bischöfen steht."
Daß die Kurie im Dienst der Bischöfe steht war vorausgesetzt, weil der Dienst am Papst indirekt ein Dienst an den Bischöfe ist. Die Tatsache, daß das betont wird, zeigt, wie Papst Franziskus den Fokus vom Zentrum i die Peripherie verlagert hat.
Die Anwendung all dieser Themen wird essentiell sein. Aus einer symbolischen Perspeltive weise alle diese Reformen auf einen Bruch hin, auf Diskontinuität.
Der Hl. Stuhl besteht aus Symbolen, die den Lauf der Zeiten überdauert haben. So hat z.B. Paul VI nicht den Päpstlichen Haushalt abgeschafft, wie allgemeine geglaubt wird. Er hat ihn reformiert, ihn an die modernen Zeiten angepaßt, aber in seiner traditionellen Wirkweise erhalten.
Die Reform zeigt allgemein ie Noitwendigkeit, etwas zu tun. Wenn eine Entscheidung ein kritisches Symbol berührt, wird das erst später diskutiert werden.
Am Ende ist das ein Zeichen für einen Mentalitätswechsel. Was verstanden werden muß, ist die Frage, ob dieser Wechsel in der Haltung den Krebs des Klerikalismus aufhallten (Papst Franziskus hat den immer bekämpft, auch mit Konsistorien) oder einen Einfluss auf die Tradition und Geschichte der Kirche haben wird."
Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci
In the end, it is the sign of a change of mentality. The issue is to understand whether this change of attitude will stop the cancer of clericalism (that Pope Francis has always fought, also with consistories) or will have an impact on the tradition and the history of the Church.
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