Das fordert R. Cascioli in einem Leitartikel für La Nuova Bussola Quotidiana -in dem er sich noch einmal mit der Abwicklung des Johannes-Paul-II Institutes durch die aktuelle Nomenklatura des Vaticans befaßt. Hier geht´s zum Original: klicken
"ENTFERNT JOHANNES PAUL II AUS DEM NAMEN DES INSTITUTS"
Weitere Säuberungen im Johannes Paul II-Institut für Ehe und Familie- weg mit den polnischen Dozenten, unter ihnen zuerst der bekannte Philosoph Stanislaw Grygiel, weg mit der Bio-Ethikerin Maria Luisa Di Pietro und der Mariologin Suor Vittoria Marini. Erwartet wird die Ankunft des Theologen Don Maurizio Chiodi, eines entschiedenen Befürworters einer Revision von Humanae Vitae. Es ist mehr als klar, daß das Ziel ist, mit der Vergangenheit und dem Erbe Johannes Pauls II zu brechen. Deshalb wäre es weniger heuchlerisch, seinen Namen aus dem seines Instituts zu entfernen, wenn man mit ihm nichts mehr zu tun haben will.
Nachdem man die beiden Pfeiler des Institutes entfernt hat (hier) wird die Säuberungsaktion, die Msgr. Vincenzo Paglia im theologischen Päpstlichen Institut Johannes Paul II für die Wissenschaft von Familie und Ehe, dessen Großkanzler er ist, in diesen Tagen fortgeführt- mit der Entlassung der "Polen" und zwei weiterer Dozenten ersten Ranges. Es handelt sich um Stanislae Grygiel , Inhaber des Karol-Wojtyla-Lehrstuhls, Monica Grygiel- Psychologiedozentin, Pater Przemislaw Kwiatkowski Dozentin für Familien-Spiritualität und die Bioethikerin Maria Luisa Di Pietro und Suor Vittorina Marini, Schülerin von Kardinal Angelo Scola und Dozentin für Mariologie.
Wenn es sich bei allen diesen Fällen um zentrale Lehrinhalte handelt, denen Papst Wojtyla viel Bedeutung beimaß ist die Entfernung von Professor Stanislaw Grygiel, emeritierter Professor für
anthropologische Philosophie, großer Freund von Wojtyla seit der Zeit, in der jener noch Erzbischof von Krakau war, besonders symbolträchtig. Grygiel wurde von Johannes Paul II Ende der 70-er Jahre nach Rom berufen. Zunächst war er für das Polnische Kulturinstitut zuständig, dann vom Papst sofort mit der Gründung des Johannes Paul II-Institutes beauftragt, dessen Stützpfeiler er während allen diesen Jahre war. 2003 emeritiert- wurde ihm der neugeschaffene Wojtyla-Lehrstuhl anvertraut, der ebenfalls das Denken des polnischen Papstes erforschte- das heute offensichtlich unterdrückt wird.
Seine Entfernung aus dem Institut hat daher eine starke symbolische Bedeutung: Trotz der "beruhigenden" Äußerungen der neuen Geschäftsführung ist es ein klares Signal für eine bewusste Diskontinuität mit der Vergangenheit, die Trennung jeder Verbindung zur Lehre von Johannes Paul II.; auch von seiner Heimat- angesichts der Beseitigung der polnischen Lehrer. Wir haben dies bereits anlässlich der Entlassung von Monsignore Livio Melina und Pater José Noriega erklärt. Die Entwicklungen bestätigen dies erneut: Wir stehen vor einer echten Umkehr der Inspiration, die Johannes Paul II zur Gründung dieses Instituts veranlasst hat.
Das ist eine Entscheidung, die nicht unzeitgemäß ist, wie wir mit der Rekonstruktion von Stefano Fontana gezeigt haben (hier klicken): Es ist ein Projekt, das vor langem begonnen wurde- mit jener Rede, die Kardinal Walter Kasper im Februar 2014 hielt- zu Beginn des Konsistoriums -zugunsten einer Öffnung für die Spendung der Sakramente an wiederverheiratete Geschiedene.
Und es ist eine Art Revanche an der Enzyklika Humanae Vitae von Paul VI von Bischöfen und Theologen, die sich immer gegen sie ausgesprochen hatten, deren Herangehensweise Johannes Paul II immer im Zentrum seines Institutes sehen wollte.
Einen letzten Beweis für den Wunsch mit der Vergangenheit zu brechen, liefert die Indiskretion, daß der Moraltheologe Don Maurizio Chiodi, den auch Monsignore Paglia an der Päpstlichen Akademie für das Leben gewollt hatte, zu den neuen Professoren des Instituts zählen wird und der zu den entschiedensten Befürwortern einer Reviswion von Humanae Vitae gehört.
An dieser Stelle wäre es viel ehrlicher, Johannes Paul II. Auch aus dem Namen des Instituts zu streichen und es stattdessen Amoris Laetitia zu widmen, der Apostolischen Exhortation, diebei so vielen Prälaten die Stelle des Evangeliums eingenommen hat.
Quelle: LNBQ, R. Cascioli
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