Mittwoch, 11. September 2019

Erzbischof Viganò äußert sich "aus dem off" zur Krise der Kirche und des Glaubens

Marco Tosatti zitiert bei Stilum Curiae aus einem Interview, das Erzbischof Carlo Maria Viganò Robert Moynihan von "Inside the Vatican" zum Thema Jesuiten und "Neue Kirche" gegeben hat.
Hier geht´s zum Original:  klicken 


"VIGANÒ: SIE SCHAFFEN EINE "NEUE KIRCHE" GEGEN DIE KIRCHE ALLER ZEITEN" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Robert Moynihan hat in seinem wertvollen "Inside the Vatican" einige Auszüge aus einer Unterhaltung veröffentlicht, die er vor einiger Zeit mit Erzbischof Carlo Maria Viganò hatte. 
Weil die uns wirklich sehr interessant erscheint, stellen wir Ihnen hier unsere Übersetzung vor. U.a. enthüllt der Ex-Nuntius in den USA , daß Papst Bergoglio am 23. Juni 2013 ihn außer über McCarrick auch zu seiner Meinung über die Jesuiten in den USA befragte....zwei Antworten, die ihn wahrscheinlich sofort auf die Liste der Bösewichte des neuen Pontifex brachten. Und nicht auf die der Käuflichen oder Gekauften. Gute Lektüre! 

                                                  *    *    *    *

Heute nachdem ein Jahr vergangen ist, hat Erzbischof Viganò eine noch größere Sorge als die klerikale Krise des sexuellen Mißbrauchs-und zwar unter dem Aspekt einer größeren und tieferen Krise des Christlichen Glaubens in unserer Zeit. 

Diese tiefere und umfassendere Krise impliziert nach Ansicht von Viganò theologisch eine illegitime Ablehnung (dh keine legitime Entwicklung) der traditionellen katholischen Lehre. Das Ziel: eine modernere "neue Kirche" zu bauen, die einen Glauben und Praxis in vielen Bereichen des katholischen und sakramentalen Lebens charakterisiert- der sich von dem der Kirche der Vergangenheit unterscheidet.

Viganò sieht diese Ablehnung der traditionellen Lehre mit großer Sorge. 

Verbunden mit seiner Rolle als katholischer Erzbischof- so sagt er- fühlt er die Pflicht, alles ihm Mögliche zu tun, um die orthodoxe Lehre zu verteidigen.

"Ich kann nicht schweigen, wenn der Glaube auf dem Spiel steht" sagte mir Viganò."Wenn andere sich mir anschließen würden-umso besser. Aber auch wenn ich allein bin, muß ich sprechen." 

Er ist der Ansicht, daß der Vorschlag, eine "neue Kirche" zu errichten, eine Gefahr für Seelen darstellt, die den authentischen Christus der Evangelien ("Gute Nachricht") nicht kennen werden.





Als er über diese Situation nachdachte, sah er klarer, daß die Geschichte der Kirche von Anfang an (die arianische Häresie, die verschiedenen gnostischen Häresien, die nestorianische Häresie usw.) ein langer Kampf um die Orthodoxie war, die GK Chesterton bekanntlich "Die wilde Wahrheit, die schwankt, aber immer noch steht" nannte.

Aber Viganò glaubt auch, dass dieser lange Kampf, besonders in den letzten zwei Jahrhunderten seit der Französischen Revolution und besonders in den letzten 50 oder 60 Jahren, viele Niederlagen für die Orthodoxie und viele Siege für diejenigen mit sich gebracht hat, die versuchen, die immerwährende katholische Lehre zu ändern.

Und er beklagt die Tatsache, daß die ketzten Päpste- und auch er als Bischof, der beauftragt war, den Glauben zu verteidigen, nicht mehr Erfolg dabei hatten, diese langsame Abkehr vom rechtmäßigen Glauben zu verhindern.

Jetzt - weil das Kanonische Recht festlegt, daß das "oberste Gesetz der Kirche die Erlösung der Seelen" ist- beteuert Viganò, daß er sich wünscht, alles zu tun, was in seiner macht steht, gern mit Hilfe der anderen Bischöfe- einschließlich des Bischofs von Rom- aber auch allein- um den Glauben vor dieser tiefgreifenden Apostasie zu bewahren, und daß er glaubt, daß die Gefahr besteht, die Rettung der Seelen und das Ewige Leben für unzählige Seelen zu verlieren.

Viganò stellt fest, daß sich sein erstes Zeugnis sich im Wesentlichen an der Frage des sexuellen Mißbrauchs durch Kleriker orientiert habe.

Und daß, weil das Thema  des sexuellen Mißbrauchs aus einer Frage entstanden ist,  die ihm Papst Franziskus (in Viganòs Erinnerung an dieses Treffen) während der Begegnung am 23. Juni 2013 stellte,

"Er hat mich gebeten zu ihm über Kardinal McCarrick zu sprechen" hat Viganò mir gesagt: "Ich habe die Frage nicht aufgebracht."

Aber Viganò weist heute darauf hin, daß Papst Franziskus, nachdem er ihn nach McCarrick gefragt hatte, ihm bei demselben Treffen (wieder seiner Erinnerung nach) auch eine zweite Frage stellte: Wie ist die Situation der Jesuiten in den Vereinigten Staaten?

Auf diese zweite Frage antwortete Viganò Papst Franziskus, daß der Jesuitenorden in den Vereinigten Staaten eine Schlüsselrolle bei der Säkularisierung der einflussreichen katholischen Universitäten des Landes gespielt habe und bei den Bemühungen, die katholische Lehre zu ändern, häufig an vorderster Front gestanden habe. Eine Richtung, die nicht den Wünschen aller jüngeren Päpste entspricht - Paul VI, Johannes Paul I, Johannes Paul II und Benedikt XVI - und wenn es Papst Franziskus gelungen wäre, sich im Orden durchzusetzen und ihn zu reformieren und ihn auf seinem alten orthodoxen Weg zurückzuführen, das ein großes Geschenk für die Kirche in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt wäre.

Es folgen einige Auszüge aus einem Gespräch mit Erzbischof Vigano. Der Gesprächspartner  Erzbischof Viganò. Moynihan ist fett gedruckt.

- In einem Ihrer letzten Briefe über mich (Link) haben Sie erwähnt, daß das derzeitige Pontifikat mit einem Mitglied des Jesuitenordens als Papst die Verwirklichung eines 60-Jahres-Plans darstellt.

Einige Ihrer Leser haben schriftlich kommentiert, daß es vor mehr als 60 Jahren viele Jesuiten-Denker wie Pierre Teilhard de Chardin und Karl Rahner gegeben hat, die bis in die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zurückreichen und bis vor die Französische Revolution im Jahre 1789. Also nicht nur 60 Jahre, sondern über 200 Jahre ".

Wie würden Sie auf diesen Einwand reagieren?

"Viganò: Da stimme ich voll zu. Wenn Sie so wollen, es ist sicherlich ein Projekt, das aus Jahrhunderten stammt, insbesondere von der Schaffung der Freimaurerei bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts.

Offensichtlich war dieses Projekt jedoch sehr irreführend orientiert und umfasste in gewisser Weise sogar die Kräfte einiger Mitglieder der Kirche.
So konnte dieser Prozess die Kirche bis zu einem gewisssen Grad infiltrieren.

Das wird in dem Buch "Infiltration" von Dr. Taylor Marshall beschrieben, dort können Sie Hinweise auf diesen Prozess finden.

Aber dieser Prozess ist in der Neuzeit überraschend offensichtlich geworden.

Zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 konnte durch ein Manöver die Entscheidung der Generalversammlung der Bischöfe im Petersdom aufgehoben werden.

Die Bischöfe hatten den Vorschlag abgelehnt, die von verschiedenen Ämtern der Römischen Kurie ausgearbeiteten Pläne für die Ausarbeitung eines neuen Schemas zu redigieren.

Das Manöver, diese Entscheidung aufzuheben, beruhte hauptsächlich auf der Tätigkeit eines sehr wichtigen Mitglieds der Gesellschaft Jesu, Kardinal Augustin Bea. Er und andere konnten Papst Johannes XXIII überzeugen, die vorbereiteten Pläne beiseite zu legen und durch andere zu ersetzen, die von Theologen, insbesondere aus Nordeuropa, Hans Küng, Karl Rahner und anderen, ausgearbeitet wurden.

Das war der Beginn einer Öffnung, der erste Riss in der Mauer der etablierten Prozedur und der Prozess der Schaffung einer neuen Kirche. Das ist meine Antwort

Es ist also einfach eine bequeme Annäherung zu sagen, daß der Plan, die Kirche zu verändern, eine "neue" Kirche zu schaffen, 60 Jahre zurückreicht ...

Viganò: so ist es ungefähr. Es ist aber auch richtig, daß das Projekt für eine neue Kirche unmittelbar nach dem Abschluss des Konzils im Jahr 1965 vor 54 Jahren wieder aufgenommen wurde.

Es wurde in besonderer Weise von der 31. Generalkongregation des Jesuitenordens aufgegriffen. Die Generalkongregation, die ungefähr alle 10 Jahre zusammentritt, trat 1965 für etwa drei Monate und 1966 für etwa weitere drei Monate zusammen und wählte einen neuen Ordens-General, Pater Pedro Arrupe.

Während dieser Kongregation diskutierten die Jesuiten einige Resolutionen, über die Paul VI. Sehr besorgt war. Papst Paulus hat einige sehr präzise Änderungsanträge eingereicht, aber diese Entschließungen waren ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Projekt "Neue Kirche".
Das ist der erste Punkt.
Daher halte ich es für sehr angebracht, die Leser an das Thema Neue Kirche zu erinnern, das im April von Papst Emeritus Benedict über das Projekt zur Gründung einer neuen Kirche veröffentlicht wurde.

Er sagte, es wäre eine Katastrophe. In diesem Punkt war er sehr streng.

Was also nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 geschah, war das Gegenteil einer Politik der Kontinuität, die die richtige Auslegung der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils gewesen wäre.

Stattdessen gab es eine andere Interpretation, die der Diskontinuität, die noch durch die ganze enorme Maschinerie der Medienpropaganda gefördert wurde.

Und auf gleiche Weise wurde während dieses gegenwärtigen Pontifikats ein ähnlicher Medienapparat 
eingesetzt, der Fotos von Papst Franziskus mit Papst Emeritus Benedilkt und so weiter enthält, um zu behaupten, daß das "neue Paradigma" von Papst Franziskus in Kontinuität zur Lehre seiner Vorgänger.steht.

Aber so ist nicht , es ist eine "neue Kirche" ...


Dieser Ausdruck "neues Paradigma" ist eine Strategie, um das eigentliche Ziel verdecken, weil sie nicht sagen wollen, was genau von diesem Wort abgedeckt wird. Für viele ist dieses Wort "Paradigma" etwas Exotisches, etwas Anspruchsvolles. Jeder benutzt es. Aber es wird verwendet, um irrezuführen, zu täuschen, eine Kontinuität vorzutäuschen, ohne jedoch zu offen zu legen, daß sie auf eine Diskontinuität abzielen."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti
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1 Kommentar:

  1. Gott sei Dank für die wenigen treuen Hirten, die wir haben! Die "alte" Kirche ist die wahre Kirche. Die neue Kirche ist falsch. Der Unterschied wird immer deutlicher. Das Unkraut unter dem Weizen wird sichtbar. Jesus kommt wieder und stürzt den falschen Propheten und dessen Anhänger. Er macht alles neu! Gelobt sei Jesus Christus!

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