Freitag, 28. Februar 2020

Agostino Nobile räumt mit einer von Pseudohistorikern konstruierten Legende auf

Marco Tosatti hat bei Stilum Curiae einen Artikel veröffentlicht, den Agostino Nobile über den angeblichen Einfluss des Islams auf die europäische Kultur verfaßt hat, in dem er die Gechichte vom Kopf auf die Füße zurückstellt.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"NOBILE UND DIE LEGENDE VOM WESTEN,  DER DEM ISLAM ETWAS SCHULDET" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Agostino Nobile fährt mit seinem Kampf gegen das in der Kultur, in Zeitungen uns jetzt- leider- auch im web vorherrschende lokale Kommunismus-Klischee. Einer der am weitesten verbreiteten Allgemeinplätze - mit antiwestlicher und besonders antichristlicher Funktion behauptet, daß während einer bestimmten Periode ein kulturell leuchtender Islam sich einem barbarischen und unkultivierten Westen widersetzte.
Selbst wenn das wahr wäre, hätte dieser Frühling nur sehr kurz gedauert, weil er von den Korangelehrten sofort erstickt worden wäre. 
Aber in Wirklichkeit stimmt das nicht, wie Nobile uns erklärt. 
Gute Lektüre.

§§§


Der Westen, Schuldner der islamischen Kultur? 
Zu den schulischen, medialen und pseudohistorischen Texten kommt seit einigen Jahren Wikipedia. Zufällig kam mir eine kurze Beschreibung des außerordentlichen Einflusses, den der Islam auf die europäische Kultur gehabt hätte, vor Augen: „Der islamische Beitrag zum mittelalterlichen Europa betrifft Gebiete wie Kunst, Architektur, Medizin, Landwirtschaft, Musik, Sprache und Technologie. Vom 11. bis zum 12. Jahrhundert nahm Europa das Wissen der islamische Kultur auf. Von besonderer Bedeutung für Europa waren die Übersetzungen antiker griechischer klassischer Texte durch die Araber und Perser, einschließlich der Werke des Philosophen Aristoteles. "

Der Ex-Präsident der USA, Barack Obama behauptete in einer Rede in der Al-Azhar-Universität in Kairo "Ich habe Geschichte studiert und gelernt, wie viel die Zivilisation dem Islam verdankt." 

Was ich hier in einigen Zeilen zusammenfasse, habe ich bereits bei anderen Gelegenheiten ausführlicher geschrieben. Aber weil die Lüge nur schwer stirbt, frage ich mich, ob ich gezwungen bin, noch einmal darüber zu sprechen.


Zunächst muss daran erinnert werden, daß es seit apostolischen Zeiten getaufte Araber gibt: "Juden und Proselyten, Kreter und Araber, und wir hören, wie sie die großen Werke Gottes in unseren Sprachen verkünden" (Apg 2,11). Daher ist Arabisch nicht immer gleichbedeutend mit Muslim.






Samir Khalil Samir, ein Islamist, ägyptischer Theologe und Sprachwissenschaftler für semitische Sprachen hat die arabisch-christliche Forschungsgruppe (www.grac.it) gegründet, um auf den bemerkenswerten Beitrag christlicher Araber zur arabischen Kultur aufmerksam zu machen. 
In einem Artikel schreibt Samir: "Mehrere arabische Stämme konvertieren zum Christentum, erfanden die Schrift (die sich aus der nabatäischen Variante der aramäischen Schrift ableitete) und gaben Arabien seine ersten Königreiche, lange bevor der Islam auftauchte  " Sie waren "die Fortsetzer der Forschung über die  Griechen und die Architekten der großen arabischen Wiederbelebung des zehnten Jahrhunderts". 
Da die junge arabische Sprache noch begrenzt war, griffen christliche Übersetzer auf griechische und syrische Begriffe zurück, die das arabische technische Lexikon bereicherten. Hunayn Ibn Ishâq (808-873), der am besten vorbereitete Übersetzer, der an den Werken von Galens arbeitete, erkannte, dass die arabische Sprache ein unzureichendes Werkzeug für die Arbeit war, die er übersetzen wollte. 
Im folgenden Jahrhundert,fährt Samir fort: "Bischof Elijah von Nisibi antwortete denen, die Arabisch als die perfekte Sprache feierten, weil es fünfhundert Wörter habe, um den Löwen oder das Kamel zu bezeichnen. Elijah stellte ihnen die Armut des Arabischen, was medizinische und pharmazeutische Begriffe anging, entgegen. Die christlichen Araber befaßten sich aber nicht  nur mit Übersetzungen, sondern produzierten bemerkenswerte selbständige Werke. 

Die als arabisch betrachteten Zahlen sind in WIrklichkeit indischen Ursprungs. Die Architektur wurde in den islamisierten Ländern und besetzten europäischen Ländern von Christen und Juden entwickelt. Dank der Historiker wie Régine Pernoud , einer der wichtigsten Mittelaltergelehrten und Konservatorin des Französischen Historischen Museums und der Französischen Nationalarchive, wissen wir, daß es den "Maurischen Bogen" schon ein Jahrhundert vor der islamischen Invasion gab. Die Alhambra von Granada wurde von christlichen und jüdischen Architekten erbaut.

Was Spanien angeht, wo die Muslime eine Sozio-Kultur auf höchstem Niveau antrafen,
schreibt der angesehnsten italienischen Orientalisten , Francesco Gabrieli, der neben anderen Sprachen auch sowohl das alte als auch das moderne Arabisch beherrschte, in seinem erstmals 1957 erschienenen "Die Araber" : "Spaniens Beitrag zur klassischen arabischen Literatur war sehr bemerkenswert, sowohl in den Briefen im engeren Sinne als auch in den religiösen als auch den profanen Wissenschaften , Geschichte, Philologie und
Philosophie."

Die Druckerpresse wurde dank der christlichen Gemeinden im Orient eingeführt. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert formte der maronitische Bischof Germânos Farhât ein Team christlicher Schriftsteller, die die arabische Sprache tiefgreifend erneuerten.

Namhafte Mediävisten informieren uns, daß die Architektur, die die antichristlichen Pseudo-Historiker als grobe Kopie der römischen Architektur bezeichneten, aus dem Mittelalter stammt. Neben der gotischen Kunst und der Erfindung des Strebebogens,durch den  es erstmals in der Geschichte möglich war, sehr hohe Gebäude mit dünnen Wänden und großen Fenstern zu bauen, was die Schaffung außergewöhnlicher, figurativer Kirchenfenster zur Folge hatte, wurden im 13. Jahrhundert erstmals Ölgemälde auf Leinwand statt auf Gips und Holz gemalt. 

In der mittelalterlichen Literatur genügt es, sich an Dante Alighieri und den Heiligen Thomas von Aquin zu erinnern. Im Mittelalter haben wir die Geburtsstunde der Notenschrift und anschließend die melodische, kontrapunktische und harmonische Entwicklung sowie einer breiten Palette von Musikinstrumenten. Im Europa des mittelalterlichen Christentums wurden die ersten Universitäten gegründet, die sich nicht nur auf die von den Griechen über
lieferte Weisheit  beschränkten.
In die Studien wurden Innovation und Kritik eingeführt, um die Alten zu korrigieren, insbesondere in Bezug auf wissenschaftliche Thesen. Diese Aspekte waren in den Schulen anderer Kulturen unbekannt. Averroes zum Beispiel, der als der größte muslimische Philosoph gilt, hielt den Stagiriten (Aristoteles) für unfehlbar, und wenn ein Gelehrter ihn In Frage stellte, war er mit Sicherheit im Irrtum.

Schule, Kommunikationsmittel und Wikipedia repräsentieren die lange Hand der protestantischen und freimaurerischen Ideologie. Vereint um die Kultur zu diskreiditieren, die der Welt das Konzept des Fortschritts, den künstlerischen, philosophischen und wissenschaftlichen Reichtum gegeben hat.
Agostino Nobile

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti, A. Nobile

 

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