Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die mehr oder weniger offenen Bemühungen hinter den Kulissen den Plan, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, trotz seines Scheiterns bei der Synode voran zu treiben. Man könnte denken, daß die Passage im Brief des Papa emeritus zum 100. Geburtstag - nach der der Hl. Johannes Paul II auf Ideen verzichtete, wenn sie von der Lehre der Kirche und dem Kodex des Kanonischen Rechts nicht abgedeckt wurde- auch an Papst Franziskus gerichtet sein könnte. Und eine Verbindung zum "Synodalen Weg" der DBK gibt es auch.
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"SCHRITT FÜR SCHRITT AUF VERHEIRATETE PRIESTER ZU. EIN UPDATE."
"Wie bekannt ist, hat Papst Franziskus zur Weihe verheirateter Priester komplett geschwiegen, als er seine Schlüsse aus der Amazonas-Synode zog. Aber er hat sicher nicht die Anhänger dieser Neuerung zum Schweigen gebracht.
Die werden im Gegenteil immer ungeduldiger und gesprächiger. Ein Beweis dafür ist einer ihrer führenden Theologen, ein Berater der Synode einer Reihe brasilianischer Bischöfe, der in einem Interview mit Mauro Castagnaro in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Il Regno" alle Schritte bis ins kleinste Detail auflistet, um dieses Ziel zu erreichen, und es als eine sichere Sache darstellen, dass der Papst dem zustimmen wird.
Der Theologe ist Antonio José De Almeida, Priester der Diözese Apucarana in Südbrasilien und Lehrer an der Päpstlichen Katholischen Universität Paraná, der dafür bekannt ist, die Hypothesen entwickelt zu haben, die der deutsche Bischof Fritz Lobinger von 1987 bis 1987 aufgestellt hatte, die 2004 auch von Papst Franziskus gelesen und geschätzt wurden.
Lobinger sehnt sich nach Pfarreien, die von "Teams älterer Menschen" geleitet werden, die sich aus Männern oder Frauen zusammensetzten, unverheiratet oder verheiratet, geweihten Priestern und die daher mit der Vollmacht ausgestattet sind, die Messe zu feiern.
Um zu beginnen, sagt De Almeida, daß Franziskus´ Schweigen "nicht bedeutet, daß er die Tür geschlossen hat." So sehr, erklärt er, daß er in den ersten Absätzen von "Querida Amazonia" betont nichts anderes zitiert als das Schlußdokument der Synode, das der Weihe verheirateter Priester zustimmt und die Hirten und die Christen der Region auffordert, "sich zu bemühen, das durchzusetzen."
Wie also weitermachen? Der "erste Schritt" -sagt De Almeida- wird darin bestehen, "die Gründe aufzuzählen, warum eine Diözese die Weihe verheirateter Männer vorschlagen will."
Der erste Schritt könnte von einer Diözese allein gemacht werden, aber "es wäre besser, gemeinsam mit den Nachbardiözesen zu entscheiden, vielleicht auf der Ebene der Kirchenprovinz oder einer regionalen Bischofskonferenz". Und das "wäre der zweite Schritt."
Der "dritte Schritt" kommt sobald der "Plan" entwickelt ist und besteht- "indem man die Bitte dem Hl. Stuhl vorschlägt."
Und wird der Hl. Stuhl sie akzeptieren? "Natürlich könnte der Hl. Stuhl das tun", antwortet De Almeida. "Im Zusammenhang mit Amazonas und angesichts des synodalen Prozesses, der nach der Ankündigung der Amazonas-Synode in Gang gesetzt wurde, habe ich keine Zweifel."
Aber wie soll die Weihe verheirateter Männer gerechtfertigt werden? De Almeida sagt, daß "im Augenblick liegt die Lösung im Codex des Kanonischen Rechtes", das in den Kanons 1042 und 1047 zuläßt, daß der H. Stuhl in besonderen Fällen Priesteramtskandidaten vom Eheverbot ausnehmen kann und das Vorhandensein "eines gerechten und vernünftigen Grundes" (Gewährung des Zugangs der Gläubigen zur Eucharistie) und die "Umstände des Falles" ( im Amazonas-Gebiet das fast völlige Fehlen zölibatären Klerus) in Betracht zu ziehen. "
Aber da ist mehr. De Almeida zitiert Nr. 93 aus "Querida Amazonia", in der Papst Franziskus schreibt, daß es "nicht einfach die Frage, eine größere Zahl von Priesterweihen zu erreichen, die die Eucharistie feiern können, sondern auch "in den Gemeinden neues Leben zu erwecken."
Für De Almeida führt das dazu, an ein neues Priester.Modell, den "Gemeinde-Priester" zu denken. der nach Lobinger auch aus einem "Team aus solchen Priestern" bestehen könnte, -nicht reisend sondern stationär- mit ihren jeweiligen Familien, die einen Zivilberuf haben oder auch nicht.
Wenn also die Bitte einmal in Rom vorgetragen worden ist, fährt De Almeida fort- wird der Hl. Stuhl den Diözesen im Amazonas das Recht zugestehen, "für immer oder für eine bestimmte Periode vom Eheverbot zu dispensieren, so daß verheiratete Männer Zugang zur Priesterweihe bekommen."
Aber das ist nicht alles. Es könnte auch passieren- theoretisiert De Almeida- daß in der Zwischenzeit ein "Amazonas-Ritus" in der Region etabliert wird- entlang der "sui-generis-"Richtlinien einiger Kirchen, wie der Griechisch-Katholischen " in denen es ein verheiratetes Priestertum gibt.
In diesem Fall "würde sich alles ändern", weil verheiratete Priester auch Teil dieses neuen autonomen Ritus sein würden. So sehr- schließt De Almeida- daß Fußnote 120 in Querida Amazonia, in der davon gesprochen wird, von einigen bereits aus der Perspektive von Fußnote 336 von "Amoris Laetitia" interpretiert wird, die eine Tür zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene öffnete."
Die Fußnote 120 von "Querida Amazonia" sagt einfach: Während der Synode gab es den Vorschlag, einen "Amazonas-Ritus" zu entwickeln.
Die Fußnoten 336 und 351 von "Amoris Laetitia" sind ebenfalls Andeutungen: "In bestimmten Fällen, kann das die Hilfe durch die Sakramente einschließen...Die Eucharistie ist kein Preis für die Perfekten sondern eine machtvolle Medizin und Nahrung für die Schwachen...Unterscheidung kann erkennen, daß in bestimmten Situationen kein schweres Fehlverhalten vorliegt..."
Aber genau wie in "Amoris Laetitia" diese Andeutungen als Hebel für eine extensive -und für viele mißbräuchliche- Anwendung der postsynodalen apostolischen Exhortation benutzt wurden und werden- von Papst Franziskus persönlich autorisiert- gibt es jene, die möchten, daß das auch mit dieser kleinen Fußnote aus "Querida Amazonia" passiert.
Das in einer Perspektive ritueller Autonomie, die noch weit entfernt erscheint. Inzwischen sind jedoch viele schon jetzt bereit, die anderen Schritte zu unternehmen, die De Almeida angedeutet hat.
Nicht nur am Amazonas. Weil es in Deutschland eine andere Synode gibt, die bereits den gleichen Weg eingeschlagen hat. Mit einer besonderen Vorliebe für Autonomie von Rom, vorangetrieben bis an den Rand des Schismas."
Quelle: S. Magister, Settimo Cielo
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