Donnerstag, 18. Juni 2020

Columbus noster est

Roberto De Mattei  antwortet bei "corrispondenza romana"  auf die ikonoklastischen Bilderstürmereien, denen in den USA z.Zt. die Columbus-Denkmäler zum Opfer fallen. Columbus wird von den Geschichtsanalphabeten u.a. für den Rassismus weißer US-Polizisten verantwortlich gemacht. De Mattei berichtet dagegen wie die Kirche den Genuesen sah und sieht.
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"DE MATTEI: COLUMBUS NOSTER EST"

"Columbus noster est" Christopher Columbus ist unser" Diese Worte Leos XIII in seiner Enzyklika Quarto Abeunte Saeculo vom 16. Juli 1892 anläßlich des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas sind für uns wie ein fernes Echo- zu einer Zeit, in der der ikonoklastische Furor in den USA die Statue des italienischen Seefahrers zerstört.

In seiner Enzyklika stellt Leo XIII fest, daß Christopher Columbus´ Wagnis  in sich selbst das Höchste und Größte war, was je von einem Menschen vollbracht wurde; und der, der das erreichte-kann wegen der Größe seines Herzens und seines Verstandes mit nur wenigen in der Menschheitsgeschichte verglichen werden. Durch seine Mühe tauchte eine andere Welt aus dem unentdeckten Ozean auf, Hunderttausende Sterblicher sind aus dem Zustand der Blindheit auf die gemeinsame Ebene der menschlichen Rasse gehoben worden, abberufen aus der Wildheit zu Sanftmut und Menschlichkeit; und am größten von allem durch den Erwerb dieser Segnungen, deren Urheber Jesus Christus ist, sind sie aus der Zerstörung ins Ewige Leben gerufen worden (...)
Weil Columbus unser ist; weil wenn man ein wenig über die besonderen Gründe seines Planes für die Erkundung des mare tenebrosum nachdenkt und auch über die Art in der wagte, seinen Plan umzusetzen, es unbezweifelbar ist, daß der Katholische Glaube sein stärkstes Motiv für die Durchführung uns Verfolgung seines Planes war. so daß die ganze Menschheit der Kirche nicht wenig schuldet. (...)
Es ist bekannt, daß sein Geist vor allem von dieser Vision und diesem Plan besessen war, namentlich für das Evangelium den Weg in neue Länder und Meere zu öffnen.(...) Columbus hat das Studium der Natur und der Religion, eine Ausbildung im Lehren sicher aus einer innigen Verbindung mit der Tiefe des Katholischen Glaubens begonnen. Aus diesem Grund sah er, als er bei seinem Astronomie-Unterricht und aus den antiken Berichten erfuhr, daß es im Westen große Länder außerhalb der Grenzen der bekannten, bisher von Menschen entdeckten Welt gäbe, im Geiste eine große Vielzahl von Menschen, umhüllt von schrecklicher Dunkelheit, die in barbarischen Staaten lebten, mit wilden Sitten, aber noch schlimmer ohne die Kenntnis des Höchsten, die in Unkenntnis des einen wahren Gottes leben mußten. Als er diese Dinge bedachte trachtete er zuerst danach, den Namen Christi und die Wohltaten der Christlichen Nächstenliebe in den Westen auszudehnen, wie die Geschichte des ganzen Unternehmens in reichlichem maß beweist."





Also gehört Christopher Columbus der Kirche und jeder Angriff auf ihn richtet sich auf die Kirche., die die Pflicht hat, das Gedächtnis an ihn zu verteidigen,. Dieser Geist hat Graf Antoine-Francois Felix Roselly de Lorgues (1805-1898) inspiriert, der sein Leben der Förderung nach einer Kanonisierung von Christopher Columbus gewidmet hat.  Durch Pius IX ermutigt, veröffentlichte Roeslly de Lorgues 1856 in Paris ein zweibändiges Buch mit dem Titel "Christophe Colomb,. Histoire de sa vie et de ses voyages; d’après des documents authentiques tirés d’Espagne et d’Italie
(C.Columbus, Geschichte seines Lebens und seiner Reisen; nach authentischen Dokumenten aus Spanien und Italien) das ewin weltweiter Erfolg wurde . In diesem Werk bietet Roselly de Lorgues erstmals einen Vorschlag zur Kanonisierung des "Admirals der Ozeane" an. In einem folgenden Buch schreibt er "... er war der Botschafter Gottes in unbekannten Nationen, von denen die alte Welt nichts wußte" und "der natürliche Abgesandte des Hl. Stuhls in diese neue Gegenden." (Della vita di Cristofero Colombo e della ragione per chiederne la beatificazione." Ranieri Gaustim Prato 1876, S.83) 

Fußend auf den Studien des französischen Grafen, wurden Pius IX am 2. Juli 1866 von Kardinal Ferdinand Donnet, Erzbischof von Bordeaux und am 8. Mai 1867 von Msgr. A, Charvaz. Erzbischof von Genua viele Petitionen für eine Eröffnung eines Kanonisierungsprozesses überreicht. 
1870 überreicht eine Gruppe von Konzilsvätern des I.Vaticanischen Konzils Papst Pius IX eine neue Petition, aber wegen der Unterbrechung der Arbeiten und dem folgenden Tod Pius´IX wurde die Initiative gestoppt. 

1878 interpretierte Erzbischof Rocco Cocchia, Vikar und Apostolischer Delegat in Santo Domingo, Haiti und Venezuela das Auffinden der Überreste Columbus´ in der der Kathedrale von Santo Domingo als ein Zeichen und er beschrieb den Admiral als einen Mann. der von der Vorsehung zum größten Werk der modernen Zeit berufen wurde. Der Erzbischof stellte fest, daß Columbus´ ursprüngliche große Idee ein "Kreuzzug zur Befreiung des Hl. Grabes gewesen sei und daß er immer als ein Mann von tiefer Frömmigkeit und Religiosität angesehen wurde.", der viele Leiden und Verfolgungen mit Glauben und Heldentum auf sich nahm, so sehr, daß die beiden Pole seinen Lebens, "Schmerz und Gnade" waren. "

Am 31. Januar 1893 wurde die Causa seiner Kanonisierung durch die Unterschrift von 904 Prälaten verstärkt. Zusammen mit den 264 italienischen, den 96 französischen, den 64 spanischen, 27 us-amerikanischen, 19 mexikanischen und 7 portugiesischen Bischöfen und vielen anderen Bischöfen und Erzbischöfe aus aller Welt , die sich der Petition anschlossen, zu denen 42 Kardinäle gehörten.
Ein italienischer Gelehrter, Alfonso Marini Dettina, hat diesem Thema eine detaillierte Studie gewidmet, die ich für das weitere Studium des Themas empfehle. (Suppliche per la canonizzazione di Cristoforo Colombo, in  in C.e.s.c.o.m, Atti del II Congresso Colombiano, Torino 2006, pp. 659-672).

Da sind jene, die glauben, daß es im Leben von Columbus einige dunkle Aspekte gibt. Z.B. eine zweite illegitime Ehe, aber 1938 Fr. Maria Paolini, Generalpostulator des Franziskanerordens ein Buch mit dem Titel "Christopher Columbus und sein Moralleben" geschrieben, in dem er 12 Argumente vorbringt, die die Legitimität der zweiten Ehe mit Beatrice Enriquez aus Cordoba zeigen.
Kardinal Eugenio Pacelli, der Staatssekretär und übermittelte in einem am 9. September 1938 datierten Brief dem Autor die Freude von Pius XI über "ein Werk, das ein wunderbares Licht auf die Person des Entdeckers der Neuen Welt wirft, der in der Kirchengeschichte nicht weniger wunderbar und mächtiger erscheint als in der Weltgeschichte."
Eine neue Bitte um die Seligsprechung von Columbus wurde von einigen amerikanischen Buischöfen 1941 Pius XII überreicht. Alle Kanonisierungs-Petitionen baten den Pontifex, den ordentlichen Prozess auszusetzen  und die Außerordentlichkeit des Mannes zu berücksichtigen, das Siegel der Vorsehung auf seinem Werk und die außerordentliche Behandlung, die Columbus zu seinen Lebzeiten durch den Hl. Stuhl erfahren hatte.
Weder Pius XII noch der Franziskaner-Orden verfolgte seinen Seligsprechungsprozess und nach dem II.Vaticanischen Konzil fing die Verleumdungskampagne -auch innerhalb der katholischen Welt-an, die 1992 anlässlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas ihren Höhepunkt erreichte, als Columbus als passionierter, blutrünstiger, kolonialistischer Eroberer dargestellt wurde. 

30 Jahre sind vergangen und heute veranstaltet die ökologische, indigene Ultralinke gewalttätige Demonstrationen in dem USA, bei denen Statuen von Christopher Columbus umgestoßen, enthauptet, entstellt oder entfernt werden. In den vergangenen Jahren haben viele amerikanische Staaten beschlossen, den Columbus-Tag, den 12. Oktober, den Tag an dem er italienische Seefahrer gefeiert wird in einen "Tag der eingeborenen Menschen" umzuwandeln. Und Papst Franziskus selbst anstatt zu rufen "Columbus gehört der Kirche" lobte die indigenen Bewegungen und beschuldigte Columbus, die Ära von Genozid und Sklaverei für die amerikanischen Völker eingeführt zu haben. 

Christopher Columbus und die Conquistadoren sind wegen des demographischen Zusammenbruchs dieser Populationen vom 16. Jahrhundert an des Völkermordes beschuldigt worden. 
Dennoch erklärte der Historiker Marco Tangheroni (1946-2004) - ja, man könne von Völkermord sprechen, wenn es den ausdrücklichen Willen gibt, eine Bevölkerung auszulöschen- wie man es bei den Kulaken in Sowjet-Russland, den Juden in Nazi-Deutschland und noch früher mit den Bewohnern der Vendée während der Französischen Revolution gesehen zu sehen war, im Fall der amerikanischen Bevölkerung war die demographische Katastrophe einem biologischen Schock geschuldet. der durch einige von den Europäern mitgebrachten Infektionskrankheiten und sicher nicht aus einem Vernichtungswillen. (Cristianità, Modernità, Rivoluzione, Sugarco, Milano 2009 pp 125-126) IN den Dokumenten der Spanischen Ärzte, die nach Amerika gingen,, lesen wir im Gegenteil die Beschreibung ihrer Überraschung und Machtlosigkeit-als sie mit der Epidemie in einer neuen und absolut unbekannten Form bei den Eingeborenen konfrontiert wurden.

Außer wenn wir uns vorstellen, daß die Seuchen, die die indigenen Bevölkerungen auslöschten. die Frucht eine "Verschwörung" der Spanischen Mächte waren- als da wären "Weder heute noch im 16. Jahrhundert sind Epidemien als biologische Waffen benutzt worden, um eingeborene Völker zu zerstören und Christopher Columbus ist kein Symbol für Sündhaftigkeit sondern der Urheber eines Abenteuers, das Francisco Lopez de Gomara in seiner "Historia General des las Indias (1552) so definiert:"die größte Sache seit der Erschaffung der Welt außer der Inkarnation und dem Tod des Einen, der sie schuf («la mayor cosa después de la creación del mundo, sacando la Encarnación y muerte del que lo crió». Edizione Biblioteca Ayacucho, Caracas 1979, p. 7).

Quelle: R.De Mattei, Corrispondenza Romana, Rorate Caeli



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