Dienstag, 26. Januar 2021

Aus Italien: "Die Vorwürfe gegen Kardinal Woelki - sind Rache"

N. Spuntoni kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die aus allzu durchsichtigen Gründen gegen den Kölner Kardinal Rainer M. Woelki erhobeben Vorwürfe aus dem deutschen Klerus.
Hier geht´s zum Original:  klicken

DIE DEUTSCHE KIRCHE IM KRIEG

"DIE VORWÜRFE GEGEN KARDINAL WOELKI: RACHE" 

Rainer  Maria Woelki -die einflussreichste Stimme der Minderheit des deutschen Episkopates gegen den Synodalen Weg, der als Bedrohung der Einheit der Universalen Kirche wahrgenommen wird, wird beschuldigt, einen Fall von Pädophilie vertuscht zu haben, Die Fakten sagen etwas anderes, aber diejenigen die ihn angreifen, unterstützen ihn die Saynode,  und ertragen ihn- als seinem Vorgänger und Lehrer Joachim Meisner Ebenbürtigen nicht.  

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Ein Kardinal der immer mehr angegriffen wird. Die Polemiken gegen Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln seit mehr als einem Monat im Sturm von Beschuldigungen bei einem Fall von sexuellem Mißbrauch 2015 versagt zu haben.

Der schwere Vorwurf gegen den Anführer der Bischöfe gegen den Synodalen Weg ist im vergangenen 10. Dezember vom Kölner Stadtanzeiger in einem vom Ex-Priester Joachim Frank geschriebenen Artikel veröffentlicht worden, Woelki, der sein Amt 2014 antrat, soll nachdem er davon Kenntnis erlangte, wegen eines sexuellen Übergriffs gegenüber einem Minderjährigen weder eine vorläufige Untersuchung eröffnet, noch den Fall eines Düsseldorfer Priesters in den 70-er Jahren nach Rom gemeldet haben. Das ausgebliebene Eingreifen des Kardinals wird mit dem Gesundheitszustand -zwei Schlaganfälle und Altersdemenz -des beschuldigten Priesters erklärt, der also nicht in der Lage war, sich zu verteidigen und auch weil das angebliche Opfer für eine Aussage nicht zur Verfügung stand. 

Ein Verhalten, das ihn eine kanonische Untersuchung kosten könnte, weil er den Fall nicht an die Kongregation für die Glaubenslehre verwiesen hat, wie es in der 2001 von Johannes Paul II. verkündeten Durchführung von Sacramentorum Sanctitatis vorgesehen ist. Und wenn die angebliche Unterlassung als schwerwiegend angesehen würde, würde der Erzbischof von Köln angesichts der neuen Regeln, die Papst Franziskus 2016 mit dem Motu Proprio "Wie eine liebende Mutter" eingeführt hat, sein Amtz riskieren. In Artikel 1 Absatz 1 wird angegeben, daß der "Diözesanbischof (...) zu Recht aus seinem Amt entfernt werden kann, wenn er fahrlässig Handlungen vorgenommen oder unterlassen hat, die anderen ernsthaften Schaden zugefügt haben, sei es eine Angelegenheit physischer Personen oder einer Gemeinschaft als Ganzes."

Am Vorabend der Veröffentlichung des geplanten scoops durch den Kölner Stadtanzeiger hat sich Woelki dirket an den Papst gewandt. den er- wie er selbst im Verlauf einer Video-KOonferenz mit den Pfarrgemeinderäten erklärte- darum gebeten hat, "festzustellen.ob er eine Verletzung des kanonischen Rechts begangen habe".  Eine Bekanntmachung der Erzdiözese Köln bestätigt nicht nur die an den Papst gerichtete Bitte sondern bestätigt auch die defensive Antwort  des Kardinals auf den Vorwurf, den Joachim Frank gegen ihn erhoben hatte: daß der ernste Gesundheitszustand des mutmaßlichen Priesters  ihn daran gehindert hätte,  sich der Anklage bewusst zu werden und sich zu verteidigen. "Um den Sachverhalt in diesem speziellen Fall zu klären" - heißt es in der Erklärung der Erzdiözese - "wäre eine persönliche Konfrontation unbedingt erforderlich gewesen, zumal es nach Angaben des Beschwerdeführers keine Zeugen gab." Daher die Entscheidung des Kardinals, keine vorläufige kanonische Untersuchung einzuleiten und das frühere Sant´Uffizio nicht zu benachrichtigen.


Der Ball wurde an Rom weitergegeben. Das verursachte jedoch ein ungewöhnliches Tauziehen zwischen den deutschen Diözesen: Der Bischof von Münster, Felix Genn, gab bekannt, daß er mit der Prüfung begonnen habe, um festzustellen, ob eine kanonische Untersuchung gegen Woelki eingeleitet werden sollte, und zu diesem Zweck Kontakt mit dem apostolischen Nuntius in Berlin, Monsignore Nikola Eterović aufgenommen habe, um Informationen darüber zu erhalten, was vom Vatikan aus zu tun ist. Das von Papst Franziskus im Jahr 2019 eingeführte "Vos estis lux mund" sieht in der Tat vor, daß in Fällen von Unterlassung, wenn der Bericht den Metropoliten wie in diesem Fall betrifft, die Aufgabe der Einleitung einer Untersuchung beim zuständigen Kuriengericht vom ältesten Suffraganbischof beantragt werden muß. Der älteste Suffraganbischof in der kirchlichen Provinz Köln ist Genn. Es ist jedoch zu beachten, daß zur Ausführunrg dieses vom neuen Motu Proprio vorgesehenen Verfahrens eine Beschwerde gegen den der Fahrlässigkeit beschuldigten Bischof erforderlich ist, ein Umstand, der im Fall des Erzbischofs von Köln noch nicht eingetreten ist  Nach dem Artikel im Kölner Standt-Anzeiger hatte der kardinal in den folgenden Tagen auch Gelegenheit, mit dem mutmaßlichen Opfer des Priesters aus Düsseldorf zu sprechen. Genn scheint daher bereit zu sein, gegen seinen Bruder im Amt eine UNtersuchung durchzuführen, wie dies von einem Kirchenrechtler seiner Diözese,Thomas Schüller, gefordert wurde, der mehrfach  Woelkis Rücktritt gefordert hat. Und der Kardinal bezog sich in der oben genannten Videokonferenz auf Schüller, um seine Ablehnung des Szenarios einer Untersuchung gegen ihn unter dem Vorsitz von Genn zum Ausdruck zu bringen: "Dieser Anwalt des Kanonischen Rechts weiß zum Beispiel offenbar nicht, daß der älteste Bischof in einer kirchlichen Provinz keinen Kardinal vor Gericht stelen kann, das kann nur der Papst ", sagte Woelki. 

Die beiden Prälaten scheinen also zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das anzuwendende kanonische Verfahren zu haben, da sie auch in vielen weiteren Punkten unterschiedlich denken: Woelki ist die maßgeblichste Stimme der Minderheit des deutschen Episkopats, der sich dem als Drohung gegen die EInheit der Universalen Kirche empfundenen Synodalen Weg widersetzt . Genn hingegen ist einer seiner stärksten Unterstützer. Die Distanz zwischen den beiden zeigte sich auf eklatante Weise bei der Veröffentlichung des "Briefes des Heiligen Vaters an das Volk Gottes, das in Deutschland auf dem Weg ist", von dem sie zwei diametral entgegengesetzte Interpretationen anboten.

Die Antwort aus Rom auf die beiden Bitten der deutschen Bischöfe  zur möglichen Eröffnung einer Untersuchung bzgl. des von Joachim Frank gemeldeten Falles, sollte in Kürze eintreffen. In der Zwischenzeit lässt der Druck auf den Kölner Erzbischof, der seit der Nachkriegszeit kein Dossier über Missbrauchsfälle und deren Handhabung in der Diözese veröffentlicht hat, nicht nach.
Der Bericht, den er 2018 bei der Anwaltskanzlei Westpfahl, Spilker & Wastl in Auftrag gegeben hatte, sollte am 12. März 2020 veröffentlicht werden, doch zwei Tage zuvor hatte die Erzdiözese ihre Präsentation abgesagt und argumentiert, die Arbeit voller "technischer Mängel" und "nicht rechtsgültig" sei.In den folgenden Monaten landeten Teile der Untersuchung, die vertraulich hätten bleiben sollen, in einigen deutschen Zeitungen. Die Erzdiözese Köln kündigte den Vertrag mit Westpfahl, Spilker & Wastl, weil das Produkt "die Anforderungen für eine unabhängige Untersuchung nicht erfüllte" und stützte sich bei der Überprüfung der Arbeiten auf den Strafrechtsexperten Björn Gercke.. Die Erzdiözese hat daher die Veröffentlichung der von Gercke überarbeiteten Umfrage für den 18. März 2021 festgelegt. 

Zu den Rücktrittsforderungen von diesem Teil der Gemeinde, der seinen Bischof nie geliebt hat (so wie er seinen Vorgänger Meisner,. dessen Schüler er war, nie geliebt hat) und den durchsichtigen Beschuldigungen der Presse gegen Kardinal Woelki ist seit einigen Tagen auch die Absicht der Anwaltskanzlei Westphal, Spilker und Wastl gekommen, auf ihrer Internet-Seite den Inhalt des Reports zu veröffntlichen. Kardinal Woelki, der es gewohnt ist, im Inneren des deustchen Episkopats angegriffen zu werden, war noch nie so isoliert, wie in diesem Moment." 

Quelle: N.Spuntoni, LNBQ

1 Kommentar:

  1. Thomas Schüller und Joachim Frank - zwei Namen, die auch in der Causa Limburg, Bischof Tebartz van Elst, immer wieder eine Rolle spielten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt . . .

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