Dienstag, 11. Mai 2021

Der Synodale Weg unterwegs ins Schisma? Bischof Bätzing sagt nein.

Der Kapuzinerpater Thomas Weinandy kommentiert auf sehr eindeutige Weise den Synodalen Weg und die Äußerungen von Bischof Bätzing zu einem drohenden Schisma und zur Segnungs-Aktion für gleichgeschlechtliche Paare.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"FR.WEINANDY : "WENN DER SYNODALE WEG NICHT ZU EINEM SCHISMA FÜHRT, HAT ER VIELE LEUTE ZUM NARREN GEHALTEN."

Ein Katholischer Theologe hat gesagt, es ist "töricht" zu leugnen, daß der Deutsche "Synodale Weg" Veränderungen anstrebt, die schismatisch sein würden. 

Fr. Thomas Weinandy O.F.M. Cap., hat folgenden Kommentar abgegeben, nachdem Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz darauf bestand, daß die Katholiken des Landes keine "Schismatiker " seien, die versuchten, "uns als deutsche Nationalkirche von Rom zu lösen". 

"Naja, wenn der deutsche Synodale Weg nicht einem Schisma zustrebt, hat er eine Menge Leute zum Narren gehalten" sagte Weinandy, früheres Mitglied der Internationalen Theologen-Kommission des Vaticans. 

"Es ist offensichtlich, daß der deutsche Synodale Weg Veränderungen der Lehre der Kirche vorschlägt, die schismatisch sein würden. Man kann nicht leugnen, daß es dumm ist, etwas anderes zu behaupten." 

Bätzing argumentierte in einem Interview vom 6. Mai, daß die Kirche in Deutschland Rom nahe bleibe- trotz der Spannungen wegen der gleichgeschlechtlichen Segnungen, der Kommunion für Protestanten und des Synodalen Weges. 

Der Bischof hat am Vorabend eines Protesttages am 10. Mai in Deutschland gegen das kürzliche Nein des Vaticans gegen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gesprochen.

Das von katholischen Pastoralmitarbeitern organisierte Ereignis, ist als  “Segnungsgottesdienst für Liebende” bekannt geworden. Die Organisatoren hoffen, daß gleichgeschlechtliche Paare überall in Deutschland an dem Ereignis teilnehmen werden. 


Bätzing, der zuvor die Segnung homosexueller Verbindungen unterstützt hatte, sagte im vergangenen Monat, daß das Ereignis kein "hilfreiches Zeichen" sei. 

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz sagte in dem Interview, daß das Thema der Segnungen eines von vielen Themen sei, die im Forum des Synodalen Weges zur Sexualmoral angesprochen werden sollen. 

"Homosexuelle Paare und Paare, die nicht in der Kirche heiraten wollen und können, aber dennoch den Segen der Kirche wünschen, sind Teil unserer Gesellschaft und der Kirche" sagte er, 

"In Deutschland und anderen Teilen der Universalen Kirche gibt es seit langem eine Diskussion darüber, wie man das Magisterium mit gesunden Argumenten weiter entwickeln kann...auf Basis der fundamentalen Wahrheiten des Glaubens und der Moral, des Fortschritts theologischer Überlegungen und in einem Geist der Offenheit für die jüngsten Ergebnisse der Humanwissenschaften und der Lebenssituation der heutigen Menschen". 

Weinandy, der früher als Direktor des Doktrin-Sekretariates der US-Bischofskonferenz gearbeitet hat, sagte, daß die Worte des Limburger Bischofs widersprüchlich seien.

"Einerseits behauptet Bischof Bätzing, daß er das Lehramt mit gesunden Argumenten weiterentwickeln möchte. Andererseits jedoch ist das, was er als Basis einer gesunden Entwicklung der Argumente vorschlägt, theologisch und lehramtlich inkonsistent und widersprüchlich", sagte er.  

Die fundamentalen Wahrheiten von Glauben und Moral sind mit dem, was der Synodale Weg vorschlägt, nicht vereinbar, z.B. die Segnung homosexueller Verbindungen. Jede theologische Überlegung, die etwas anderes vorschlägt, wäre falsch."

Der franziskanische Kapuziner-Priester fügte hinzu, daß die "jüngsten Ergebnisse der Humanwissenschaften", auf die sich Bätzing bezieht,"oft nur versuchen würden, den Zeitgeist der Epoche zu akzeptieren."

Er deutete auch an, daß der Begriff "Lebens-Situation der heutigen Menschen" bedeutungslos sei. 

Es hat immer Menschen gegeben, die Ehebruch begehen oder in ehebrecherischen Situationen leben oder sich in homosexuellen Handlungen ergehen. Der Unterschied ist, daß heute viele, wie Bischof Bätzing, solche sexuellen Aktivitäten segnen möchten, als ob sie nicht länger sündig seien, aber das sind sie und werden es immer sein." sagte der Kapuziner-Priester am 8. Mai gegenüber CNA. 

So sind die Begriffe, die Bischof Bätzing benutzt und die den Anschein großer Weisheit und Bildung erwecken, lediglich leer und oft trügerisch.

Die Glaubenskongregation hat am 15. März ein "Responsum ad dubium" veröffentlich, und damit auf die Frage geantwortet, "ob die Kirche die Macht hat, Verbindungen von Menschen des gleichen Geschlechts den Segen zu erteilen?" Die Glaubenskongregation antwortete. "Negativ"- und hat das in einer erklärenden Note und einem Begleitkommentar definiert. 

Das mit Zustimmung des Papstes formulierte Statement des Vaticans hat in der deutschsprachigen Katholischen Welt Proteste ausgelöst. Mehrere Bischöfe haben ihre Unterstützung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgedrückt, während Kirchen LGBT-Fahnen zeigten und eine Gruppe von mehr als 200 Theologie-Professoren eine Erklärung unterschrieben, die den Vatican kritisieren. 

In einem Interview vom 6.Mai sagte der 60-jährige Bischof, daß es "keine leichten Antworten" zum Thema gleichgeschlechtliche Verbindungen gäbe. Einen ähnlichen Kommentar gab er im März in einer Antwort auf die vaticanische Ablehnung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ab. 

Weinandy sagte: "Während Bischof Bätzing feststellt, daß es keine einfachen Antworten geben kann, wissen wir aber schon, welche Antworten er und der deutsche Synodale Weg vorschlagen. Also ist es unaufrichtig zu sagen, daß es keine einfachen Antworten gibt." 

Im Interview der letzten Woche sagte Bätzing, daß er die Einrichtung eines weiblichen Diakonates befürworte. 

Er kommentierte: "Es ist mir wichtig, die Argumente der Kirche ehrlich zu erwähnen, warum nur Männer ein sakramentales Amt bekleiden können. Ich stelle auch fest. daß diese Argumente immer weniger überzeugend werden und daß in der Theologie Argumente zugunsten einer Öffnung des sakramentalen Dienstes auch für frauen entwickelt wurden..Weil ich dort Möglichkeiten sehe, erwähne ich oft das weibliche Diakonat."

Weinandy suggeriert, daß wenn frühere theologische Argumente weniger überzeugend werden, das auf die Notwendigkeit einer besseren Evangelisierung hinweise. 

Er sagte: "Daß Leute finden, daß Argumente schwer zu akzeptieren sind, ist eine Sache, daß die Argumente nicht gültig sind, ist ein anderes Thema. Daß unsere säkulare Kultur die Argumente nicht akzeptiert,  macht die Wahrheit der Kirchenlehrer oder der Argumente, zu ihren Gusnten nicht ungültig."

"Mir scheint oft, daß die Ersten, die in Deutschland evangelisiert werden müssen, einige ihrer Bischöfe sind. Sie müssen einen Glaubensakt zu dem abgeben, was die Kirche glaubt und lehrt und indem sie das tun, darin die Frohe Botschaft erkennen. " 

"Ungläubige Priester und Bischöfe sind nicht die Lösung für den gegenwärtigen Säkularismus, der die heutige Westliche Kultur durchdringt, sie sind das Problem." 

Er fügte hinzu: "Der deutsche Synodale Weg versucht, das Versagen der Deutschen Kirche zu legitimieren, ihre Mitbürger zu evangelisieren. Dieses Versagen manifestiert, daß die Deutsche Kirche selbst der Evangelisierung bedarf." 

2017 ist Weinandy von seinem Amt als Berater des Doktrin-Kommitées der US-amerikanischen Bischofskonferenz zurückgetreten, nachdem er Papst Franziskus in einem Brief gebeten hatte, zu korrigieren, was er die "chronische Konfusion" seines Pontifikates nannte. 

Gegenüber CNA sagte er: "Der deutsche Synodale Weg weiß was er tut und er wird seinen Willen bekommen- auch wenn der in einem Schisma endet. Der gegenwärtige Pontifex hat selbst eine solche Atmosphäre geschaffen, in der ein Schisma entstehen konnte."

"Während er und die Glaubenskongrgation ihr Unbehagen darüber ausgedrückt haben, was beim deutschen Synodalen Weg geschieht, muß man sehen, ob der Papst in dieser Situation wirklich entschieden handeln wird."

"Was der gegenwärtige Pontifex tut oder nicht tut, offenbart sein wirkliches Denken- nicht das, was er sagt." 

Quelle: Fr. T. Weinandy,  CN

1 Kommentar:

  1. Man bestreitet die eigenen illegalen Handlungen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, aber dennoch seine Ziele zu erreichen. Bekannt aus der Rechtslehre u.a. beim „schmutzigen Arbeitskampf“: Bummelstreik, Dienst nach Vorschrift, massenhaftes Krankmelden etc. Interessanterweise hat der Publizist und Verleger Bernhard Meuser für das Geschehen in der deutschen Kirchenstruktur auf kath.net den Begriff des „schmutzigen Schismas" benutzt.

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