am 22. Januar 1922 starb Papst Benedikt XV. Massimo Scapin erinnert in La Nuova Bussola Quotidiana an den "Friedenspapst".
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"BENEDETTO XV, EIN PROPHETISCHER PAPST (ABER VERNACHLÄSSIGT)"
Am 22. Januar vor 100 Jahren starb Benedikt XV, mit bürgerlichem Namen Giacomo della Chiesa. Er, den Ratzinger sehr schätzte, ist den meisten wegen seiner Worte über das "nutzlose Massaker“ des Ersten Weltkriegs und sein Engagement für den Frieden in Erinnerung geblieben. Aber er hatte auch auf vielen anderen Gebieten Verdienste, von den Beziehungen zu den Orientalen bis zur Lösung der Frage des Modersnismus. Er liebte geistliche Musik und führte die Reform des Hl. Pius X weiter.
Vor einem Jahrhundert, am 22. Januar 1922 starb der Friedenspapst mit 67 Jahren. Benedikt XV, bürgerlich Giacomo della Chiesa. Am 21. November 1854 in Genua in eine adelige Familie geboren, mit 20 Jahren Abscbluss in Rechtswissenschaften, mit 24 Priester, mit 28 Sekretär des Apostolischen Nuntius in Madrid, mit 32 und mit 46 Substitut im Staatssekretariat, mit 53 für 7 Jahre Erzbischof von Bologna, mit 59 zum Kardinal kreiert und 3 Monate später zum Papst gewählt.Diese große Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts wird zu Unrecht vernachlässigt. Er ist wieder ins Interesse gerückt. als Benedikt XVI zu Beginn seines Pontifikates sagte "Ich wollte mich Benedikt XVI nennen um mich in Gedanken mit dem verehrten Pontifex Benedikt XV zu verbinden, der die Kirche in einer wegen des Ersten Weltkriegs unruhigen Zeit führte. Er war ein mutiger und authentischer Prophet des Friedens und arbeitete mit unermüdlichem Mut daran, zunächst die Tragödie des Krieges zu vermeiden und dann seine schädlichen Folgen zu begrenzen“ (Benedikt XVI., Generalaudienz, 27. April 2005).
Die meisten erinnern sich an Benedikt XV nur wegen seines Widerstands gegen den 1. Weltkrieg, gegen die "dunkelste Tragödie menschlichen Hasses und Wahnsinns" (Benedikt XV, Predigt vom 30. Juli 1916) . Sie erinnern sich an den Autor der Apostolischen Exhortation "Des le debut", die am 1. August 1917 an die Staatsoberhäupter der kriegführenden Völker geschickt wurde, in denen er spezielle Lösungen aufzeigt, die geeignet sind "diesem schrecklichen Kampf, der jeden Tag wie ein nutzloses Massaker erscheint", ein Ende zu bereiten.
Bei näherer Betrachtung gibt es jedoch über sein kurzes Pontifikat, das nur etwas mehr als sieben Jahre dauerte, viel zu erzählen Tatsächlich schrieb Kardinal Giuseppe Siri (1906-1989), Erzbischof von Genua, am fünfzigsten Todestag von Benedikt XV : "Wenn jemand anfängt, gründlich über ihn zu recherchieren, wird er dem großen Papst gerecht werden und ihm in der Geschichtemehr Ehre erweisen“ (JF Pollard, Der unbekannte Papst, Benedict XV, 1914-1922, und die Suche nach Frieden, San Paolo, Mailand 2001, S. 5). Wenn wir uns die vielen Bereiche ansehen, in denen der genuesische Papst tätig war, stoßen wir auf die Beziehung zur Welt des Ostens, die Gründung einer besonderen Heiligen Kongregation für die Ostkirche und die Gründung eines Instituts für Studien des christlichen Ostens in Rom; das Missionsproblem, die Förderung der autonomen Organisation von Ortskirchen in den Missionsgebieten und die Befreiung der europäischen Nationen von politischer und wirtschaftlicher Konditionierung; die Frage des Modernismus, die man umsichtig löst: kirchliche Disziplin, Verkündung des vom Hl. Papst Pius X gewollte Veröffentlichung des Codex des kanonischen Rechts, die sakrale Musik.
Wenn der Hl. Pius X als der große Papst der sakralen Musik bezeichnet werden kann, hat auch Benedikt XV große Verdienste an der von Papst Sarto angeordneten Reform. Viele male hat er durch seine Worte und großzügige Hand zu ihrer Durchführung ermutigt: zu Beginn seines Pontifikates, am 23. September 1914, hat er die Repräsentanten der Italienischen Vereinigungen der Päpstlichen Hochschule für Sakrale Musik in Rom, bei den Audienzen für die Bischöfe und Musikkenner empfangen; er segnete die neuen Institutionen Sakraler Musik in den USA und in Spanien und schickte Botschaften an die Teilnehmer an Kongressen für Liturgie und Sakrale Musik.
Oben haben wir das heutige Päpstliche Institut für Kirchenmusik erwähnt: die Schule, die 1910 vom Hl. Pius X. gegründet und am 3. Januar 1911 eröffnet wurde, wurde tatsächlich von Benedikt XV. gegründet, der es am 10. Juli 1914 mit einem Reskript des Staatssekretariates als "päpstlich“ erklärte und ihm die Befugnis, akademische Grade zu verleihen, gewährte. Nach einem Brand, der am Abend des 22. November 1914 an ihrem ersten sehr bescheidenen Standort in der Via del Mascherone 55 in der Nähe der Piazza Farnese ausbrach, zog die Schule dank Benedikt XV - vielleicht am 15. März 1915- in den Palazzo dell'Apollinare um , damals Sitz des Vikariats von Rom.
Am 7.Mai 1915 gewährte Benedikt XV der Päpstlichen Schule die erste Audienz. Nachdem er sie ermutigt hatte, den begonnen Weg weiterzugehen, sich ständig weiterzuentwickeln, zu verbessern und sich "der edelsten Traditionen der römischen Päpstlichen Institute würdig“ zu erweisen, und fügt hinzu: "Unsere Ermutigung beschränkte sich bisher darauf, mehr Räume und würdigere Räumlichkeiten für die Schule zu schaffen; aber wir hoffen, unter besseren Umständen dazu beitragen zu können, ihr einen größeren Anstoß und eine kräftigere Entwicklung zu geben“ (Das erste Jahrzehnt der Päpstlichen Hochschule für Kirchenmusik in Rom, in La Civiltà Cattolica, quad. 1674, Rom 1920, S. 528).
Einen aktiven Teil dieser Entwicklung übernahm das Hilfskomitee des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik, das Anfang 1915 in New York von der Schriftstellerin und Musikerin Justine Ward (1879-1975) mit dem doppelten Ziel gegründet wurde, die Kirchenmusik in der Kirche der Vereinigten Staaten wieder herzustellen und zur Unterstützung der Päpstlichen Schule von Rom. Zusammen mit einem anderen amerikanischen Wohltäter, Herbert D. Robbins, stiftete Ward die große Orgel Tamburini opus 74 mit drei Klaviaturen und dreißig Registern, die sich in der historischen Sala Gregorio XIII, der Akademischen Halle oder Aula Magna des Instituts befindet und am 6. November 1921 vom berühmten Organisten und Komponisten Marco Enrico Bossi (1861-1925) eingeweiht wurde, der zum ersten Mal seine Drei franziskanischen Momente op. 140 (siehe E. Cominetti, Marco Enrico Bossi, Gioiosa Editrice, Sannicandro Garganico 1999, S. 49, 110) aufführte.
Was schließlich das Interesse des Papstes genuesischer Herkunft an sakraler Musik betrifft, dürfen wir nicht den Brief Non senza vivo vom 19. September 1921 vergessen, der an Kardinal Vincenzo Vannutelli (1836-1930), Bischof von Ostia und Palestrina und Dekan des Kardinalskollegiums der Heiligen Kirche, anlässlich der Einweihung der Statue von Giovanni Pierluigi in Palestrina gerichtet war. Darin will Benedikt XV. "den Eifer zur musikalischen Restaurierung immer mehr fördern, der sich, glücklich initiiert von unserem Vorgänger ehrwürdigen Andenkens, im ersten Jahr seines Pontifikats in allen Regionen der Katholizität ausgebreitet und intensiviert hat“. Er will nicht, daß die von den "weisen Normen“ seines Vorgängers entfachte Inbrunst erkaltete, "besonders was die klassische Polyphonie betrifft, die, wie man sehr treffend sagte, in der Römischen Schule dank Giovanni Pierluigi da Palestrina das Maximum ihrer Perfektion erreicht.".
Quelle: M.Scapin, LNBQ
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