bei liturgicalnotes über die Frage: Palmzweig oder Ölzweig am Palmsonntag -oder beides?
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"EIN ÖLZWEIG AM PALMSONNTAG..."
oder...ein Palmzweig am Oliven-Sonntag??
Welchen Fortschritten hat also das Ordinariats-Missale mit den Novus-Ordo-Riten für Palm-Sonntag gebfachtt? Gut, die Palmzweige müssen ordentlich gesegnet und dann verteilt werden; und ihre feierliche Segnung beginnt mit einem Sursum corda. Das sind beides wichtige Gesten aus der Zeit vor dem Römischen Ritus von Pius XII und Bugnini. Aber meiner Meinung nach, ist die wichtigste Rückkehr zur Tradition die Erwähnung in der Formulierung sowohl der Olive als auch der Palme. Lassen Sie mich die Wichtigkeit erklären.
Die Palme ist natürlich das antike Siegessymbol im Mittelmeerraum: und auch der triumphale Einritt unseres Herrn nach Jerusalem ist das, was man einen vorausgenommenen Einzug des Großen Eroberers nennen könnte. Vielleicht sollten wir über die Karwoche nicht auf zu lineare Weise denken. Es ist wohlbekannt, daß das Johannes-Evangelium , das im Westlichen Ritus am Karfreitag gelesen wird, den Sieg des Kreuzes (der Sieg muß nicht bis zum Ostermorgen warten) betont. Am Gründonnerstag gibt der Herr seinen Jüngern den Leib und das Blut zu essen und zu trinken, die - in Worten eines simplizistischen "linearen" Zugangs, noch nicht gebrochen und vergossen oder geopfert wurden. Und der Triumph ist bereits Teil des Palmsonntags. Alle Themen und Elemente von Pascha tauchen in allen Riten der Karwoche auf; da gibt es eine thematische Einheit, sogar wenn arme Sterbliche- blockiert in einer linearen Zeit, die Komponenten nacheinander aufnehmen müssen. Die Einkaufstasche, die Sie vom Supermarkt nach Hause bringen, enthält alle Einkäufe gleichzeitig, auch wenn Sie eines zur Zeit hineingetan haben.
Aber die Olive hat- wenn irgendetwas- eine mit ihr sogar noch tiefer verbundene Ideologie als die Palme. Sie läßt an Reichtum und in Frieden genossener Fruchtbarkeit denken. Die tridentinischen und -Ordinariats-Riten spielen auf Noah an, dem die Taube einen Olivenzweig zurück bringt, als Zeichen für das Ende von Gottes Zorn, Symbol für den ersten Bundesfrieden zwischen Gott und Seinem Volk, Wir passend, an den Ölzweig dieses Tages zu denken, wenn Er, der das Tempelopfer beseitigt, indem er Seinen Tempel von den Tieren reinigt, die darauf warten, geschlachtet zu werden...so daß Er- das Gegenbild als Vorbild- den Eucharistischen Neuen Tisch des Opfers errichten kann.
Wir begegnen der Olive wieder in der Chrisam-Messe und Ich würde gern die erbauliche Spekulation von Dom Gregory Dix wiederbeleben. Die antike Jüdische Tradition glaubte, daß der Baum des Lebens, der in der Mitte des Garten Edens stand, ein Olivenbaum war, von dem das Gnadenöl stammte, das sowohl von Schmerzen als auch vom Tod heilte. Deshalb assoziieren die patristischen Quellen das Chrisam der Firmung mit Unsterblichkeit und Auferstehung. Und die mittelalterlichen Mysterienspiele in Cornwall betonten typologisch das Wortspiel zwischen elaion [Öl - in der Spätantike als Eleon ausgesprochen] und eleos [Barmherzigkeit].
In einigen frühen Schriften ist der Baum, aus dem dieses Öl fließt, der Baum des Kreuzes. Mir scheint daß hier die Bilder der Schrift und der Tradition verschmelzen und sich vermischen. Das Kreuz, der Neue Baum im Neuen Garten ist der wahre Baum des Lebens und die Salbung (Chrisma) die uns zu Christen macht -zum ewigen Leben, fließt aus diesem Baum. Und er ist der Baum, über den uns Venantius Fortunatus in seinem Pange Lingua lehrt, daß er selbst es ist...quem sacer cruor perunxit fusus agni corpore).
Eine vorchristliche jüdische Schrift beschreibt wie Adam darum bettelt, das Öl zu bekommen, das aus dem Baum im Garten Eden fließt. Ihm wird geantwortet: "Es soll Dir jetzt nicht gehören., aber am Ende der Zeiten. Dann soll alles Fleisch auferweckt werden und Gott wird ihnen vom Baum des Lebens geben."
Gelobt sei Gott, der -sogar hier in der Endzeit- uns bei unserer Firmung das Privileg schenkt, mit der Salbung des ewigen Lebens bezeichnet zu werden; und die Nahrung der Ewigkeit zu essen."
Quelle: litrurgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
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