T. S. Flanders kommentiert bei OnePeterFive ein Interview, daß "Tucho" Fernández, der neue Glaubenspräfekt Edward Pentin vom National Catholic Register gegeben hat.
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"WER BIST DU, DASS DU ÜBER DIE LEHRE DES HL. VATERS URTEILST?"
"Heile mich mit Deinem Mund"-Fernández hat dem unverwüstlichen Vatican-Veteranen und Journalisten Edward Pentin ein Interview gegeben, in dem die Ideologie des Hyperüberultramontanismus dargelegt zu werden scheint. Hier scheinen wir die falsche Theologie sehen zu können, die die Täuschung einer hörenden Kirche gleichzeitig mit voreingenommenen und diktatorischen Mächten unterstreicht.
Fernández beginnt damit, den Hut vor der Orthodoxie zu ziehen und bekräftigt richtigerweise, daß wir "den Begriff "modernisieren" auf die Kirche anwenden" sollten, weil er das Depositum Fidei auf ein Rahmenwerk einer bestimmten Epoche (in diesem Fall die Moderne) reduziert, die vorübergeht.
Nachdem Pentin diesen Rauchvorhang mit einer durchdringenden Frage pariert hat, legte Fernández seine Karten auf den Tisch:
Wenn wir über Gehorsam zum Lehramt sprechen, wird das auf mindestens zweierlei Arten verstanden, die untrennbar und gleich wichtig sind. Eine ist die eher statistische Bedeutung eines "Glaubenserbes"- das wir hüten und unangetatstet bewahren müssen. Aber andererseits gibt es ein spezielles Charisma für dieses Bewahren, ein einzigartiges Charisma, das der Herr einzig nur Petrus und seinen Nachfolgern gegeben hat.
In diesem Fall reden wir nicht über ein Erbe sondern über eine lebendige und aktive Gabe, die in der Person des Hl. Vaters am Werk ist. Ich habe dieses Charisma nicht, ebenso wenig wie Sie oder Kardinal Burke. Heute hat es Papst Franziskus. Wenn Sie mir jetzt erzählen, daß einige Bischöf eine besondere Gabe des Hl. Geistes haben, um über die Lehre des Hl. Vaters zu urteilen, dann betreten wir einen Circulus Vitiosus (in dem jeder behaupten kann, im Besitz der wahren Lehre zu sein) und das wäre Häresie und Schisma. Bedenken Sie, daß Häretiker immer denken, daß sie die wahre Lehre der Kirche kennen. Leider verfallen heute nicht nur Progressive diesem Irrtum sondern paradoxerweise auch einige traditionalistische Gruppen.
Wie es José Ureta in seinem wichtigen Essay ("Leo XIII: der erste Liberale Papst, der über seine Autorität hinausging") zur Diskussion stellt, ist das sie klassische Ekklesiologie der liberalen Modernisten: "die einzige Glaubensregel ist zum lebenden Papst zu stehen". Und daß jene, die unter Leo XIII die Lehre von Pius IX unterstützten, der Lehre Leos XIII widersprachen". Die Hyperüberultramontanisten behaupteten, daß nur der lebende Papst zählt. Es scheint also, daß heute dasselbe passiert.
Fernández sagt, daß der Papst eine besondere Gabe des Hl, Geistes hat. Das ist wahr. Aber wie hat die Kirche die Natur dieser Gabe definiert? Wie Sammons zu Recht bemerkt ist das auch ein konservatives Charisma:
Weil der Hl. Geist dem Nachfolger Petri nicht versprochen wurde, damit er - durch seine eigene Offenbarung eine neue Doktrin verkünden könnte, sondern, damit er mit seiner Hilfe das von den Aposteln übermittelte depositum fidei religiös hüten und getreu verbreiten kann. (Pastor aeternus)
Kurz- es ist bestenfalls möglicherweise irreführend den Ausdruck "Lehre von Papst so-und-so" zu benutzen, weil die Lehre keines Papstes eine "neue Lehre" sein darf sondern nur ein Akt des religiösen Bewahrens des selben Erbes. Dieser Ausdruck wird sehr selten benutzt und es ist charakteristisch, daß Fernández ihn gerade hier gebraucht.
Beachten Sie den gnostischen Blickwinkel des neuen Leiters des früher als Heilig bekannten Amtes: "Häresie und Schisma" sind das Ergebnis, wenn jemand behauptet "eine spezielle Gabe des Hl, Geistes zu besitzen, um die Lehre des Hl. Vaters zu beurteilen". Es ist gut, daß er sagt, daß diese beiden Aspekte des Lehramtes "untrennbar" sind, aber brechen wir das für eine Minute herunter:
1. Das statische depositum fidei wird öffentlich definiert und von allen verstanden. Es bedarf keiner "besonderen Gabe", um beurteilt und verstanden zu werden.
2. "Die Lehre des Hl. Vaters" kann nicht von jedem beurteilt werden. Das scheint ein geheimes, gnostisches Wissen zu erfordern.
Wenn gnostische Geheimnisse nötig sind, um die "Lehre des Hl. Vaters" zu beurteilen, "würde das erklären, warum der Hl.Vater,
1. sich weigert, die dubia über seine eigene Lehre zu beantworten und
2. seine Kritiker als Ideologen lächerlich macht. Wenn nur ein gnostisches Geheimnis verstehen und urteilen kann, dann können die dubia unbeantwortet bleiben und alle Kritiker sind hoffnungslose Spinner.
Dieser gnostische Hyperpapalismus würde bedeuten, daß eine Beziehung zwischen dem depositum fidei und der "Lehre des Hl. Vaters" nicht nötig ist. Wegen eines gnostischen Super-Wissens muß das Gesetz des Nicht-Widerspruchs nicht angewandt werden.
1. Das depositum fidei sagt, daß die Todesstrafe nicht in sich schlecht ist.
2. Die Lehre des Hl. Vaters sagt, daß die Todesstrafe in sich schlecht ist.
Ein siebenjähriges Erstkommunions-Kind sagt " Heiligkeit, wie kann das beides gleichzeitig wahr sein?" Tucho antwortet; "Wie kannst du behaupten, eine besondere Gabe zu haben, die Lehre des Hl. Vaters zu beurteilen! Erinnere dich, daß Ketzer immer glauben, die wahre Lehre der Kirche zu kennen:"
Fernández scheint zu behaupten, daß das Charisma der Unfehlbarkeit dem Papst nicht nur gegeben ist, wenn er ex cathedra spricht. Dieses Charisma der Unfehlbarkeit betriff - laut ihm- die gesamte "Lehre des Hl.Vaters". Es ist wahr, daß "niemand über den Hl.Stuhl urteilen darf", aber das gilt für den Fall, wenn der Hl. Stuhl selbst als endgültiger Richter urteilt. Wenn der Papst ex cathedra sprechen und endgültig richten will, ist er unfehlbar.Niemand kann über ihn urteilen. Aber wenn der Papst in einem Flugzeug aus der Hüfte schießt. kann das siebenjährige Erstkommunions-Kind seine Lehre beurteilen,wenn sie dem widerspricht, was ihm vom Glauben überliefert wurde. Wie Kardinal Pell sagte:"Früher hieß es "Roma locuta, causa finita est".Heute heißt es"Roma loquitur. Confusio augetur"
Fernández fährt dann damit fort, den Mangel an Klarheit in den Diskussionen abzutun und die de auxiliis -Kontroverse zu benutzen, um diese Zweideutigkeit zu rechtfertigen, weil hier dieses "die Kirche wächst und reift" ist und das Amt also "diese Diskussionen begrüßen wird".
Glücklicherweise hat der zukünftige Kardinal bestätigt, daß es eine Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau, die dem Leben gegenüber offen sind, gibt- zumindest an diesem Punkt,. Allerdings hat er seinem Kartenhaus die Sklavenkarte hinzugefügt:
-Es ist klar, daß sogar die Kirche den vollen Reichtum des Evangeliums nicht erfaßt....Heute verurteilt die Kirche Folter, Sklaverei und die Todesstrafe, aber das ist in anderen Jahrhunderten nicht so klar passiert.
Das ist die Art theologischer Zweideutigkeit, die es Häretikern leicht macht, ihre Agenda voran zu treiben. Sie weisen auf etwas hin, das eventuell geändert werden kann, und stellen es etwas anderem gleich, das nicht geändert werden kann. Was erforderlich ist, .ist eine klare Unterscheidung, so daß das Gesetz des Nicht-Widerspruchs aufrecht erhalten bleibt. Der Hl. John Henry Newman hat diese Unterscheidung gemacht, aber jetzt befinden wir und in einem Hyperpapalistischen Ausbrecher-Zug, in dem der Hl, Vater ein gnostisches geheimes Wissen besitzt, das niemand verstehen oder beurteilen kann.
Gott sei Dank kann trotz dieses Unsinns der Mystische Lein Christi, das depositum fidei, an die Erst-Kommunikanten weitergeben und die lebensspendende sakramentale Gnade, die in den Hl. Sakramenten enthalten sind, gespendet werden.
Ein zukünftiger Papst wird tatsächlich die Lehre des Hl.Vaters beurteilen, aber bis dahin werden wir am depositum fidei mit der Rigidität unserer traditionellen Paten festhalten."
Quelle: T.S. Flanders, OnePeterFive
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