"The Catholic Pillar" veröffentlicht den Brief, den Kardinal Zen vor der Synode an die Brüder im Bischofsamt geschrieben hat. Hier geht´s zum Original: klicken
"DER KARDINAL FORDERT DIE SYNODEN-BISCHÖFE ZU EINER PETITION GEGEN MANIPULATIONSPLÄNE AUF"
Im vergangenen Monat hat Kardinal Joseph Zen an die Bischöfe und Kardinäle, die an der Synode zur Synodalität teilnehmen geschrieben und drängte sie eine Petition an Papst Franziskus zu richten, mit der Bitte die Prozeduren des Treffens zu ändern und das Programm der Synoden-Organisatoren für die Sitzungen in Frage zu stellen.
In einem am 21, September datierten Brief, von dem The Pillar eine Kopie besitzt, teilt der 91-jährige emeritierte Bischof von Hong Kong den Bischöfen und Kardinälen mit, daß er verwirrt ist durch das, was er als Neuerfindung des biblischen Konzepts von Synodalität durch die Organisatoren des Evenst im Versuch eine dem Glauben widersprechende Lehre zu propagieren.
Der Kardinal drängt die Bischöfe und Kardinäle, sich während der Synode für eine wahre bischöfliche Kollegialität stark zu machen. "Weil ich für das. was ich sagen werde, leicht als "Verschwörungstheoriker" beschuldigt werden kann, aber ich sehe klar einen ganzen Plan von Manipulation" sagte der Kardinal.
"Sie {die Organisatoren des Synode] beginnen damit, zu sagen, daß wir allen zuhören müssen. Schritt für Schritt lassen sie uns verstehen, "daß zu den "allen" auch die sind, die wir "ausgeschlossen" haben. Am Ende verstehen wir, daß sie die Leute meinen, die eine andere Sexual-Moral wollen als die der Katholischen Tradition."
"Oft behaupten sie, keine Agenda zu haben", schrieb Zen. "Das ist wirklich eine Beleidigung unserer Intelligenz. Jeder kann sehen, welche Schlussfolgerungen er anstrebt."
In seinem 6-seitigen Schreiben drückt Zen auch sein "noch größere Vewirrung und Sorge" über das was er als einen konzertierten Versuch wahrnimmt, an Stelle der sakramentalen Hierarchie der Kirche eine Demokratie zu errichten -als Mittel zur Einführung der Lehre.
Der Kardinal gibt einen "bösen Verdacht" zu, daß der Synoden-Prozess, der ursprünglich in Rom im Oktober nach nur einer Sitzung enden sollte, um einn weiteres Jahr verlängert wurde, weil die "Organisatoren nicht sicher waren, ihre Ziele in dieser Sitzung zu erreichen und mehr Zeit zum manövrieren planen."
Zens Brief vom 21. September wurde in den letzten Wochen in mehreren Sprachen unter den eingeladenen Bischöfen und Kardinalsynoden verbreitet.
Der Brief folgte nachdem der Kardinal zusammen mit vier anderen Kardinälen mehrere formelle Fragen –dubia – an Papst Franziskus gerichtet hatte, in denen er ihn bat, die Lehre der Kirche zu einer Reihe von Lehrfragen im Zusammenhang mit der synodalen Agenda zu klären, darunter die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und die Weihe von Frauen.
Zen schrieb in seinem Brief, daß die Organisatoren der Synode "von 'Gesprächen im Hl. Geiste' sprechen, als ob das eine Zauberformel wäre".
Er fügte hinzu, daß die Teilnehmer zwar aufgefordert wurden, "'Überraschungen' vom Heiligen Geist zu erwarten", diese Formulierung jedoch als Deckmantel für ein vorherbestimmtes Ergebnis in der Synode zu dienen scheint.
"Offensichtlich sind sie bereits darüber informiert, welche Überraschungen zu erwarten sind", schreibt Zen.
Zen argumentierte, daß die Betonung des "Gesprächs" in kleinen Gruppen – im Gegensatz zur "Diskussion" und Debatte innerhalb des Synodengremiums als Ganzes – ein bewusster Trick sei, um eine offene Debatte über kontroverse Agenden zur Änderung der kirchlichen Lehre zu verhindern, von denen er glaubt, daß sie auf einige Synodenorganisatoren und -teilnehmer wirken werden.
In einer Passage des Briefes, die eine Kontroverse auslösen könnte, beschreibt Zen die Mitarbeiter des Synodensekretariats als "sehr effizient in der Kunst der Manipulation" und fordert die Teilnehmer auf, "ihnen nicht zu gehorchen", wenn "sie sagen, du sollst gehen und beten, und die Sitzungen der Synode unterbrechen".
"Sagt ihnen, daß es lächerlich ist zu glauben, daß der Heilige Geist auf eure Gebete wartet, die ihr im letzten Moment darbringt", schreibt er.
"Vor der Synode müssen Sie und Ihre Gläubigen bereits einen Berg von Gebeten angehäuft haben, wie es Papst Johannes XXIII. vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil getan hat."
Zen kritisierte auch scharf die Entscheidung von Papst Franziskus, Laien zur Synode einzuladen und ihnen den Status von stimmberechtigten Vollmitgliedern der Synodenschaft zu verleihen, ein Schritt, der seiner Meinung nach die Bischofssynode untergräbt, wie sie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil konzipiert wurde.
Zen kritisierte auch die Entscheidung von Papst Franziskus scharf Laien zur Synode einzuladen und ihnen den Status von stimmberechtigten Vollmitgliedern der Synode zu verleihen, ein Schritt, der seiner Meinung nach die Bischofssynode untergräbt, wie sie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil konzipiert wurde.
"Die Entscheidung verändert radikal das Wesen der Synode, die Papst Paul VI. als Instrument der bischöflichen Kollegialität vorgesehen hatte, auch wenn im Geiste der Synodalität Laienbeobachter mit der Möglichkeit zugelassen wurden, sich zu äußern", schreibt der Kardinal. "Laien die Stimme zu geben, könnte den Anschein erwecken, daß dem Sensus fidelium" Respekt entgegengebracht wird, aber sind sie sicher, daß diese eingeladenen Laien fideles sind?"
"In der Tat", sagte Zen, "sind diese Laien nicht vom christlichen Volk gewählt worden."
"Wenn ich eines der Mitglieder der Synode wäre, würde ich heftig protestieren", schreibt Zen an die anwesenden Bischöfe und Kardinäle.
"Ich schlage Ihnen keinen Protest vor, sondern wenigstens eine sanfte Klage mit der Bitte, daß wenigstens die Stimmen der Bischöfe und der Laien getrennt gezählt werden." Der Kardinal weist darauf hin, daß "sogar" der synodale Weg in Deutschland die Notwendigkeit akzeptiere, Laien- von Bischofsstimmen in der Versammlung zu trennen.
"Mir ist bekannt, daß der Heilige Vater in der Familiensynode die Vorschläge mehrerer Kardinäle und Bischöfe zurückgewiesen hat, die sich genau auf dieses Verfahren beziehen. Wenn Sie jedoch respektvoll eine Petition vortragen, die von zahlreichen Unterzeichnern unterstützt wird, wird diese vielleicht angenommen."
"Auf jeden Fall", schreibt der Kardinal an die Synodenbischöfe und Kardinäle, "haben Sie dann Ihre Pflicht getan. Unvernünftige -Verfahren zu akzeptieren, bedeutet, die Synode zum Scheitern zu verurteilen."
Der Kardinal weist darauf hin, daß der weltweite synodale Prozess parallel zum deutschen synodalen Weg stattgefunden habe, und sagte, daß "für mich die Sorge zur anderen Sorge hinzukommt", weil der deutsche Prozess "eine revolutionäre Änderung in der Verfassung der Kirche und in der Morallehre über die Sexualität" vorgeschlagen habe.
Der deutsche synodale Weg, ein mehrjähriger Prozess, der von den Bischöfen dieses Landes in Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, einer einflussreichen Laienorganisation angeblich als Reaktion auf die Krise des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker. einberufen wurde.
Der synodale Weg endete mit Forderungen nach einer Revision der kirchlichen Lehre über sexuell aktive Homosexualität, die Ordination von Frauen und die Demokratisierung der Kirchenleitung durch ein ständiges nationales Synodengremium – Vorschläge, die Zen in seinem Brief diskutiert und die von einigen Synodenorganisatoren und -teilnehmern aufgegriffen wurden.
Während Papst Franziskus und mehrere Dikasterien der Römischen Kurie wiederholt den deutschen synodalen Weg und seine Vorschläge kritisiert und den Prozess als nicht authentisch synodal und seinen Abschluss als im Widerspruch zur kirchlichen Lehre und gesunden Ekklesiologie verurteilt haben, merkte Kardinal Zen kritisch an, daß "der Papst nie angeordnet hat, daß dieser Prozess der Kirche in deutscher Sprache aufhören muss".
Die Ergebnisse, so der Kardinal, seien für die deutschen Gläubigen negativ gewesen.
"Ein alarmierendes Symptom ist der anhaltende zahlenmäßige Rückgang der katholischen Gläubigen in Deutschland. Die Kirche in Deutschland liegt im Sterben", kommentierte der Kardinal und verglich die Agenda und Methodik des Synodalen Weges mit einem ähnlichen Niedergang der katholischen Praxis in den Niederlanden und der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft, die seiner Meinung nach vor einem "großen Schisma" stehe.
"Ich denke, daß ich nichts mehr zu den Gründen sagen muss, warum Sie Ihrer Synodenarbeit mit tiefer Sorge begegnen sollten", sagt Zen den Kardinälen und Bischöfen.
Der Kardinal schließt seinen Brief mit der Betonung, er wolle, daß er "vertraulich" bleibe, räumte aber ein, daß "es nicht einfach sein wird, ihn aus den Händen der Massenmedien herauszuhalten".
Zen akzeptierte, daß die Veröffentlichung des Briefes ihn der Kritik aussetzen könnte, und sagte den Kardinälen und Bischöfen: "So alt ich auch bin, ich habe nichts zu gewinnen und zu verlieren. Ich werde froh sein, das getan zu haben, was ich für meine Pflicht halte."
Quelle: The Pillar Catholic
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