Fr. J.A.Perriicone analysiert in firstthings die Synode zur Synodalität und die dort vertretenen Anliegen des Modernismus. Hier geht s zum Original: klicken
"ZEIT DES MAGISCHEN DENKENS"
Die letztjährige Synode zur Synodalität war ein Moment magischen Denkens, das keinerlei Ähnlichkeit mit dem historischen Christentum.
Joan Didions Beststeller von 2005 "Das Jahr des Magischen Denkens" hat die Leser etwas erschüttert zurückgelassen. Der erschütternde Bericht über den Tod ihres Mannes wurde in eine Halbwelt beunruhigender Schatten geworfen. Es warf sie eine ganze Zeit lang in ein Zwielichtdasein voller seltsamer Trennungen und fantasievoller Erwartungen zurück. Daher ihr verlockender Titel. Ihre Trauer hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der Realität, sondern war nur eine lockere Mischung halbverrückter Erfindungen.
Didions Buch kam mir sofort in den Sinn, als ich die Ergebnisse der Synode zur Synodalität im vergangenen Oktober überdachte Es war ein Moment Magischen Denkens, das keine Ähnlichkeit mit dem historischen Christentum hatte. Sogar Kritik wurde zu einer Herausforderung, etwa so wie das Festnageln einer Schneeflocke. Aber so ist das Projekt des Modernismus seit mehr als einem Jahrhundert. Sein Leitstern ist eine sorgfältig errichtete Zwiespältigkeit, ausgedrückt in einem sowohl verblüffenden als auch plastischen Slang.
Lesen Sie diesen Ausschnitt aus ihrem Dokument "Die Synodale Kirche in der Mission":
ORTHODOX, GLÄUBIG, FREI
Unter Synodalität versteht man den Weg der Christen mit Christus und auf dem Weg zum Reich Gottes, gemeinsam mit der gesamten Menschheit, missionsorientiert. Dazu gehört das Zusammenkommen in Versammlungen auf den verschiedenen kirchlichen Ebenen des Lebens, das gegenseitige Zuhören, den Dialog, die gemeinschaftliche Entscheidungsfindung und die Konsensbildung als Ausdruck der lebendigen Vergegenwärtigung Christi im Heiligen Geist und der Entscheidungsfindung in differenzierter Mitverantwortung.
Jedes gebildete Individuum würde das halluzinatorisch finden. Normale menschliche Wesen würden nicht in diesem abgehobenen Jargon sprechen. Es ist Eine Art degradierendes Sprechen, das Orwell erröten liesse. Es ist eine Sprache, die in einer spezialisierten gnostischen Welt gefangen, die dem normalen Menschen fremd ist. Der Versuch einer Analyse ist vergeblich, weil sie nicht mit einer Realität übereinstimmt, die den meisten rationalen Menschen vertraut ist.
Jedem Katholiken fällt es schwer, eine Ähnlichkeit mit dem Auftrag Christi zu finden: „Geht also hin und lehrt alle Nationen, indem ihr sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes tauft.“ Lehrt sie, alles zu befolgen, was auch immer ich euch geboten habe“ (Matthäus 28,19-20).
Wo sind die donnernden Gewissheiten des Glaubensbekenntnisses? Wo ist der Ruf zur heroischen Heiligkeit? Wo werden Heilige erwähnt, die allein die Welt verändern und die Kirche vervollkommnen? Wo ist der Wunsch, die Welt mit der Liebe zu Christus zu entflammen? Wo ist der Befehl, das Kreuz zu umarmen und sich selbst zu sterben? Dies sind die Abzeichen authentischer katholischer Identität.
Keine römische Versammlung seit zweitausend Jahren ist sich in dem leeren Jargon der Synode 2023 ergangen.
Dies alles wurde jedoch von Papst Pius in seiner Tour-de-force Enzyklika Pascendi Dominici Gregis von 1907 diagnostiziert. In dieser Enzyklika von enzyklopädischem Ausmaß enthüllte er alle Facetten der modernistischen Häresie. In einem Teil nennt er die Moderne bekanntlich die "Synthese aller Häresien“. Zu Beginn der Enzyklika erläutert er den Grund für diesen vernichtenden Beinamen:
Ihre Gefahr liegt fast in den Adern und im Herzen der Kirche, deren Verletzung umso sicherer ist, je intimer ihre Kenntnis von ihr ist. Darüber hinaus legen sie die Axt nicht an die Zweige und Triebe, sondern an die Wurzel selbst, das heißt an den Glauben in seinen tiefsten Feuern. Und nachdem sie diese Wurzel der Unsterblichkeit angegriffen haben, verbreiten sie das Gift im ganzen Baum, so dass es keinen Teil der katholischen Wahrheit gibt, an dem sie festhalten, keinen, den sie nicht zu verderben versuchen.
Weil Pascendi die Krankheit des Modernismus mit solcher Eindringlichkeit und chirurgischer Genauigkeit identifizierte, wurde das Dokument als Fossil geschmäht. Die bloße Erwähnung dient der Verspottung, wenn man sich überhaupt daran erinnert. Der Modernist sonnt sich im Schatten der Unbestimmtheit. Dies dient ihren Zwecken besser, ihre Entwürfe umzusetzen. Sie setzen sich für eine neu gestaltete Kirche ein, die nur dazu dient, die Antinomien des Säkularismus nachzuahmen. Sie begehren das Politische und lassen das Übernatürliche exzentrisch erscheinen. Bitten Sie Ihren Pfarrer, einen Kommentar zu Pascendi abzugeben und bereiten Sie sich auf ein herablassendes Grinsen oder, was wahrscheinlicher ist, einen leeren Blick der Unwissenheit vor. Alles Bestimmte, Festgelegte und Sichere wird von den zur Synode Eingeladenen mit Argwohn betrachtet. Mehr nach ihrem Geschmack waren Albernheiten des magischen Denkens.
-In dieser Zeit tiefer Begegnung und Dialogs laden wir Sie ein, gemeinsam auf die Reise zu gehen und Räume für alle zu schaffen, damit wir Einheit in Vielfalt leben können.
- Katholiken müssen die Synode erleben, sie müssen sie erleben; Konversation im Geiste ist eine neue Art, Kirche zu sein, also vergrößern Sie den Raum Ihres Zeltes.
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